Carmen Immel - Möwische Grüße von Elise

  • Klappentext:
    Thomas, der Anwalt, hört eines Tages einen Schäferhund sprechen. Ehe Thomas sich versieht, lernt er kurz danach Elise, die Tierschutzrechtlerin, kennen. Elise ist aber eine Seemöwe, die das Leben von Thomas komplett umkrempelt, als diese von ihm fordert, mit ihr zusammen den Delfin Sam zu retten. Kurze Zeit später beschließt Thomas, zu Elise auf die Azoren zu ziehen und Anwalt für Tiere zu werden. Währenddessen treffen in Deutschland Heinz und Egbert auf den Maulwurf Paule, der sich bei Elise über die Art und Weise beschwert, wie Egbert und Heinz ihn um die Ecke bringen wollen. Elise greift ein. Nachdem Heinz und Egbert vom Geheimnis um Elise erfahren haben, verlangen sie Beweise von ihrer Existenz. Bei einer Videokonferenz über Elises Homepage erfolgt ein Kurzkoma nach dem anderen. Völlig von den Socken beschließen Heinz und Egbert „uff die Azorn“ zu fliegen und Elise live zu erleben. Wie live, ahnen sie bis dahin noch nicht…


    Meine Meinung:
    Die Vorstellung, dass es jemanden gibt, der mit Tieren sprechen kann und sich um ihre Belange kümmert, finde ich seit den Doktor Dolittle Büchern von Hugh Lofting reizvoll. Deswegen habe ich auch zu dem vorliegenden Buch gegriffen. Leider fand ich es so schlecht, dass ich es nach der Hälfte abbrach.


    Ich kam mit dem Schreibstil sowie der Komposition der Geschichte nicht zurecht. Es gab keinen Spannungsbogen, die "Handlung" plätscherte vor sich hin und beschränkte sich auf Zwischenmenschliches und Romantik. Diverse Handlungselemente, die ich in einem Roman, in dem es um Tiere und Tierschutz geht, erwartet hätte (z.B. die Befreiung des Delfins aus einem Delifinarium), werden in ein, zwei Sätzen abgetan. Die Autorin erwähnt, dass es Hürden gab, die überwunden werden mussten, geht aber nicht näher darauf ein.Dafür dauert dann der Sonnenuntergang schon mal länger als das Abendessen. Die Dialoge zogen sich in die Länge, taten meistens nichts zur Sache und waren oft nur peinlich. Die Tiere wurden stark vermenschlicht (so trägt Elise z.B. eine Umhängetasche, säuft wie ein Loch und sieht am liebsten fern), und die Liebesgeschichte interessierte mich nicht. Der Tierschutzgedanke, der mich in den ersten Kapiteln noch begeisterte, wird mit stets den selben Argumenten, ja sogar mit den selben Sätzen, abgehandelt.
    Kurz: das ganze erinnerte mich an einen enthusiastischen Schulaufsatz mit großem Verbesserungspotential.


    Das Buch trägt übrigens die Bezeichnung "Spaßroman". Vielleicht damit man die schriftstellerischen Mängel nicht so ernst nimmt :wink:


    Bewertung:
    :thumbdown: und :bewertung1von5: für die Tierschutzidee

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!