Neil Gaiman & Alice Cooper - The Last Temptation

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Eines Tages bekam Neil Gaiman in seinem Arbeitszimmer in England einen Anruf von Epic Records in Los Angeles, weil ein Künstler dieses Labels gerne ein Projekt mit ihm durchführen wollte. Und dieser Künstler war Alice Cooper – eine Idee, die Neil sofort begeisterte.


    Mit einem Treffen und verschiedenen Telefonaten und einem weiteren Treffen wurde dann das Projekt, das Musik mit Text und Bild verband – etwas, was Neil ja auch schon unter anderem mit Tory Amis betrieben hatte – gewann die Geschichte nach und nach Gestalt und es entstanden die Platte „Lost in America“ und das vorliegende, dazugehörige Comic.


    Dies alles berichtet und Neil in seinem nett und zur Geschichte passend eingerahmten Vorwort zum Comic, in dessen Anhang sich auch noch einige Textskizzen, Arbeitsprotokolle und das komplette Storyboard/Drehbuch des Comics befinden.


    Die dazwischen gepackte Geschichte ist die des jungen Steven aus Smalltown, USA, der von seinen Altersgenossen oft wegen seiner Ängstlichkeit gehänselt wird. Am Tag vor Helloween sind einige der Jungs mit Steven auf dem Weg nach Hause, als sie an einer kleinen Gasse vorbeikommen, die sie zuvor noch niemals bemerkt haben und in dieser Gasse befindet sich ein Grand Guignol-Theater mit einem überaus seltsamen Impressario, den Leserinnen und Leser sofort als Alice Cooper identifizieren werden. Dieser wählt ausgerechnet den jungen Steven als den Gewinner einer Freikarte aus, einschließlich freier Cola, und führt ihn in das ansonsten zunächst unbesetzte „Theater des Wirklichen“, wo er gezeigt bekommt, wie für ihn – wie für viele andere junge Kleinstadtamerikaner – die Zukunft aussehen könnte.


    Verstört und verärgert über die Vorstellung verlässt Steven diese vorzeitig, wobei der Impressario ihm versichert, dass er am nächsten Abend für das große Finale wiederkommen würde.


    In der darauffolgenden Nacht verfolgt ihn diese seltsame Gestalt in seinen Träumen und am nächsten Tag auch darüber hinaus, so dass Steven beginnt nähere Erkundigungen zu dem seltsamen Theater einzuziehen.


    Das Great Guignol-Theater ist natürlich seit seinem Entstehen und seiner Hochzeit im spätviktorianischen England eines der großen Medien der Horror- und Gruselerzählung und damit ein wichtiger Traditionsträger des Horrorgenres an sich. Steven bekommt hier ein Angebot, das er wohl nicht ausschlagen kann – und daraus entwickelt sich eine klassische, aber immer wieder interessante Geschichte. Unterlegt mit den teils sehr geradlinigen und teils sehr verschnörkelten Illustrationen ist dies ein überaus befriedigendes Werk der graphischen Erzählkunst, das in keiner Sammlung fehlen sollte.