Julie McGowan - Die Glücksammlerin / Just one more summer

  • Klappentext:
    "Cornwall, das ist der eine Ort, an dem sich Allie am Geborgensten fühlt – hier hat sie die schönsten Momente ihrer Kindheit verbracht. Aus diesem Grund flüchtet sie nach ihrer gescheiterten Ehe in diese idyllische Abgeschiedenheit, um in Ruhe über ihr Leben nachzudenken. Doch das Schicksal verfolgt andere Pläne, denn kurz nach ihrer Ankunft begegnet Allie der lebenslustigen Mittfünfzigerin Marsha, die eine Horde jüngerer Leute um sich schart. Sie alle bringen ungeahnten Schwung in Allies Leben – vor allem Adam hat es ihr angetan. Doch als Allies Glück zurückgekehrt scheint, stellt die Vergangenheit nicht nur ihr eigenes Leben auf den Kopf …"


    Meine Meinung:
    Das Cover hat mich sehr angesprochen. Man sieht ein wunderschönes, reetgedecktes Haus, inmitten eines tollen Gartens, der voller Leben ist. Im Hintergrund sieht man das Meer. Für mich regt es definitiv zum Träumen an.
    Die Handlung erzählt von der Suche nach Geborgenheit, nach Freundschaft und Liebe. Es geht auch darum, sich selbst wieder zu finden bzw. nach einer gescheiterten Ehe und den damit verbundenen Verletzungen wieder ins Leben zurückzufinden.
    All das hat Allie durchlebt und "flieht" nun, um über ihr Leben nachzudenken aus ihrem Alltag nach Cornwall. Ich konnte sie anfangs nicht so gut einschätzen, muss aber sagen, dass sie mir im Laufe des Buchs wirklich immer mehr ans Herz gewachsen ist. Allerdings ging mir das bei fast allen Charakteren in diesem Buch so. Allie, die Protagonistin, hat zuvor ein mehr oder weniger fremdbestimmtes Leben geführt. Ihr Mann hat meistens die Entscheidungen getroffen. Sie ist eine sympathische, recht verschlossene junge Frau, die viel mit sich selbst ausmacht. An mancher Stelle hätte ich sie gerne einfach mal umarmt oder geschüttelt. Im Laufe der Handlung durchlebt sie eine authentische Entwicklung, sie blüht mehr und mehr durch die Gespräche mit Marsha und den anderen auf, kommt mehr aus sich heraus. Das hat mir sehr gefallen. Besonders gelungen sind der Autorin auch die wirklich vielen facettenreichen Charaktere wie Marsha, Kate, Mary, Simon und Adam. Ich denke jeder kann sich in einem von ihnen wiederfinden, sich mit jemanden identifizieren.
    Erzählt wird die Handlung aus Allies Sicht, was mir gut gefallen hat. Ich konnte auch dadurch, recht schnell eine Beziehung während des Lesens zu ihr aufbauen. Man bekommt einen intensiven und detaillierten Eindruck in ihre Gedanken, was es dem Leser leicht macht, ihnen zu folgen und sie zu verstehen. Ganz besonders hervorheben möchte ich auch die wunderbaren bildhaften Landschaftsbeschreibungen. Ich konnte Cornwall vor meinen Augen sehen und mich an die Küste und den Strand hineinversetzen. Sicherlich fällt es mir ein wenig leichter, dass ich dort selbst schon war, für mich fühlte es sich beim Lesen fast an, als würde ich nach Hause kommen. Der Schreibstil von Julie McGowan hat mir sehr gut gefallen, er ist flüssig und ich konnte der Handlung während des gesamten Buchs gut folgen.
    Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Punkten.