Vincent Voss - Wasser

  • Klappentext:
    Die Sommerferien stehen vor der Tür. Am letzten Schultag bringt ein Gewitter den Regen mit, der nicht aufhören will. Das Wasser steigt im norddeutschen Henstedt-Ulzburg an und mit ihm ereignen sich mysteriöse Ereignisse. Paul, Mark, Dirk, Sasch und Lucie wollen in den Ferien ein neues Baumhaus bauen. Fast keine Kinder mehr und auch noch keine Jugendlichen – so erobern sie die Plätze der 'Großen' und machen dabei eine grausame Entdeckung. Sie wollen Hilfe von den Erwachsenen holen, aber stellen fest, dass ihnen bereits etwas folgt … Mit dem Wasser kommt das Böse!


    Rezension:
    Eine Schüler-Clique nicht genau definierten Alters im Norddeutschland der 80er Jahre. Was könnte man in den beginnenden Sommerferien nicht alles zusammen unternehmen? Da lassen sich die 5 Freunde auch von einem tagelangen Dauerregen und damit verbundenen Überschwemmungen nicht den Spaß verderben. Aber ist das alles wirklich nur normales Wasser? Plötzlich häufen sich nämlich mysteriöse Zwischenfälle. Nicht zu vergessen, dass erst kürzlich ein Mädchen aus der Gegend spurlos verschwunden ist.
    Dem Autor gelingt es wunderbar, das typische 80er-Jahre-Feeling, an das sich alle, die alt genug sind, noch gut erinnern werden, einzufangen. Nur entwickelt sich das, was als (fast) unbeschwerte Sommerferien beginnt, zu einer ausgewachsenen Horrorstory. Dabei weicht der Autor von dem, was für die meisten Jugendgeschichten üblich ist, teilweise deutlich ab. Die Freunde sind nämlich nicht die nahezu perfekten Kinder, wie sie in Jugendbüchern gerne dargestellt werden. Wenn gerade keine Erwachsenen in der Nähe sind, rauchen sie beispielsweise bei jeder Gelegenheit. Trotzdem – oder besser gesagt: gerade deshalb – sind die Figuren glaubwürdig. Sieht man von der Horrorkomponente ab, könnte sich eine Jugendfreundschaft zu dieser Zeit wirklich so abgespielt haben.


    Fazit:
    Für alle, die eine Horrorgeschichte mit jungen Akteuren sowie 80er-Feeling mögen, ist „Wasser“ eine Empfehlung wert.
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  • Rezension:
    Zunächst möchte ich gern anmerken, dass die Handlung irgendwann in den 1980ern angesiedelt ist.

    Wer in dieser Zeit zwischen dem Kinder- und Teenageralter stand und vielleicht sogar in Norddeutschland aufgewachsen ist, für den dürfte dieser Roman teilweise geradezu nostalgisch wirken und einiges an Erinnerungen an damals wachrufen.

    Dies ist das fünfte Buch von Vincent Voss, das ich lese und wieder einmal fällt mir seine Liebe zum Detail auf, die sich hier in zahlreichen Beschreibungen zeigt, zum Beispiel zu den örtlichen Gegebenheiten.

    Die Perspektive teilt sich auf – zum einen berichtet einer der Charaktere rückblickend von vergangenen Ereignissen aus der Ich-Perspektive. Der weitaus größere Teil des Buches ist in der 3. Person geschrieben.

    Der Horror schleicht sich hier eher auf Zehenspitzen an – oder sollte ich sagen, tropfenweise – um dann umso unbarmherziger zuzuschlagen, je weiter die Handlung fortschreitet. Dabei wird nicht alles vollständig aufgeklärt und das Grauen zieht sich schließlich durch bis auf die allerletzte Seite.

    Wer Horrorgeschichten mit Kindern/Jugendlichen als Hauptfiguren nicht mag, für den ist dieser Roman eher nichts. Denn abgesehen von einigen wenigen Erwachsenen, dreht sich alles um die Bande an Teenagern, von denen im Klappentext die Rede ist. Allerdings ist es auf jeden Fall ein Buch für Erwachsene, kein Horror-Jugendbuch.

    Idealerweise sollte man dieses Buch in einem verregneten Sommer lesen, das passt bestens zur Handlung.