Karen Bao - Im Herzen des Feindes / Dove Arising

  • Klappentext:
    Die Welt im Jahre 2034: Phaet lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in einer Kolonie, in der strenge Regeln herrschen. Alles ist limitiert - Lebensmittel, Wohnraum, Gedankenfreiheit. Als Phaets Mutter verhaftet wird, trifft die Fünfzehnjährige eine schicksalhafte Entscheidung: Sie geht zum Militär, denn nur so kann sie ihre Geschwister durchbringen. Das Training ist brutal, die Konkurrenz groß - und Phaet verliebt sich ausgerechnet in ihren härtesten Gegner ...


    Autorin:
    Karen Bao ist Schriftstellerin, Musikerin und angehende Wissenschaftlerin. Sie hat einen drei Jahre jüngeren Bruder und eine 60 Jahre ältere Violine. Geboren in Kalifornien und aufgewachsen in New Jersey, studiert sie zurzeit Umweltbiologie an der Universität in New York City. Neben den Naturwisschenschaften war Schreiben schon immer ihre Leidenschaft: Bereits mit 17 Jahren arbeitete sie an "Dove Arising".


    Allgemeines:
    Erscheinungsdatum: 23. September 2015
    Seitenanzahl: 417
    Originaltitel: Dove Arising
    43 Kapitel


    Eigene Meinung:
    Im Jahre 2034 gibt es auf dem Mond 6 Basen, die bewohnt sind. Dort werden Lebensmittel selber angebaut und das „Ständige Komitee“ sorgt für Sicherheit und Ordnung…
    Doch dass nicht alles so gut ist, wie es scheint muss Phaet feststellen, als ihre Mutter zuerst in Quarantäne und danach ins Gefängnis geschickt wird. Um die Kaution und die Arztkosten bezahlen zu können, sieht Phaet die einzige Lösung im Beitritt in die Miliz, denn nirgendwo sonst verdient man genug Geld. Phaet opfert also ihre eigene Zukunft und ihr Leben, um das ihrer Geschwister zu retten. Sie müssten sonst nämlich in Notunterkünften wohnen. Und auch die Notunterkünfte zeigen die großen Defizite im System auf. Denn dort greifen Krankheiten um sich und die Menschen werden wie Vieh behandelt.


    Der Roman ist sehr anschaulich geschrieben. Ich hatte jederzeit ein passendes Bild vor den Augen und habe mich auch richtig in dem Buch verloren. Das lag zum einen daran, dass man nicht lange auf die Handlung warten muss. Es geht fast sofort mit der Verhaftung von Phaets Mutter los und die nachfolgende Handlung baut genau darauf auf. Das Schöne ist, dass die Spannung jederzeit erhalten bleibt. Ich hatte nie einen Moment, der mir nicht unterhaltsam oder nicht spannend erschien. Die Atmosphäre war jederzeit sehr dicht. Ständig passiert irgendetwas und es gab einige Momente, die mich sehr berührt haben.


    Die Charaktere sind dabei überschaubar und doch vielfältig. Man empfindet durchaus Sympathie mit einigen der Figuren und obwohl Phaet manchmal etwas sehr still wirkt, kommt durch die „Ich“-Erzählperspektive doch viele ihrer Emotionen rüber und man schließt sie ins Herz.
    Die Liebesgeschichte, die im Klappentext erwähnt wird, ist hier allerdings noch kaum ein Thema, sondern wird höchstens gestreift. Hier wird sich im zweiten Band sicher mehr ereignen.


    Ich kann leider nicht mehr sagen, ohne zu viel zu spoilern, aber man sollte wissen, worauf es hinausläuft, wenn viele Menschen auf ein korruptes System hingewiesen werden und die Machthaber so unter Druck geraten. Dementsprechend spannungsgeladen ist das letzte Drittel des Romans und es endet auch in einem Cliffhanger.


    Ich bin jedenfalls unheimlich gespannt auf den Nachfolgeband, auf den ich jetzt leider erstmal warten muss…


    Fazit: Schneller, actionreicher Auftakt einer Trilogie, die vermutlich gerne mal mit Panem verglichen werden mag. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: