Inhaltsangabe von der Rückseite des Buches:
1321. Fear ist a question of what you believe. And belief could be the death of you.
In the heart of the countryside lies an isolated village, where pagan Owl Masters rule through fear, superstition and murder.
When a group of religious women ill-advisedly settles outside the village, they awaken dangerous jealousies. Why do their crops succeed? How do their cattle survive the plague? Are they concealing a holy relic that protects them from harm?
The Owl Masters cry "witchcraft" and sharpen their talons. As torment and hellfire rain down, the women must take a stand to stop this darkness from spreading its evil across the land.
Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf in England, im Jahre 1321. Die Menschen führen ein hartes Leben und sie sind hin- und hergerissen zwischen der Furcht vor der Religion und den "Owl Masters", einer geheimnisvollen Gruppe von Menschen, die sich hinter Masken versteckt. Der Ursprung der "Owl Masters" liegt weit zurück, sie sind die heimlichen Herrscher im Dorf und schrecken nicht davor zurück, ihre Ziele auch mit drastischen Mitteln durchzusetzen. Ihre Präsenz liegt wie ein Schatten über dem Ort, keiner kennt sie, aber jeder fürchtet sie.
Abseits des kleinen Ortes hat sich eine Gruppe von Beginen angesiedelt, religiöse Frauen, die ähnlich wie Nonnen leben. Ihr Alltag besteht aus harter Arbeit und dem Dienst an Gott. Obwohl die Dorfbewohner im Krankheitsfall oder bei sonstigen Nöten gerne ihre Hilfe in Anspruch nehmen, werden sie ansonsten jedoch von ihnen gemieden. Als heftige Unwetter die Ernte vernichten und eine Seuche die Tiere im Dorf dahinrafft, während die Beginen davon verschont bleiben, spitzt sich die Lage zu und die Stimmung wendet sich gegen die Frauen...
Meine Meinung:
Mir hat damals "Der Fluch der Gaukler" von Karen Maitland sehr gut gefallen und so habe ich lange gewartet, dass auch ihre anderen Bücher übersetzt werden. Irgendwann habe ich die Hoffnung dann aufgegeben und mir eines ihrer Bücher in englisch gekauft. Beim ersten Versuch hatte ich das Buch dann abgebrochen, nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern weil ich beim Lesen nur sehr langsam vorangekommen bin. Diesmal habe ich durchgehalten und wurde nicht enttäuscht.
Karen Maitland erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von mehreren Personen, so erfährt man nach und nach mehr über deren persönlichen Hintergrund. Da ist zum einen Pater Ulfrid, der Pfarrer des Dorfes. Er ist wegen persönlicher Verfehlungen nach Ulewic versetzt worden und würde alles dafür tun, wieder von da wegzukommen. Pater Ulfrid ist kein schlechter Mensch, aber seine Vergangenheit macht ihn immer wieder angreifbar durch jene, die davon wissen. Eine andere Hauptperson ist Agatha, die jüngste Tochter des Lords von Ulewic. Sie ist das ungeliebte Kind der Familie, da sie angeblich unter einem schlechten Stern geboren wurde. Agatha ist eigensinnig und unangepasst und sie versucht, hinter das Geheimnis der "Owl Masters" zu kommen. Als Vertreter der Dorfbewohner lernt der Leser Pisspuddle kennen, ein kleines Mädchen. Und dann sind da natürlich noch die Beginen. Auch von einigen von ihnen erfährt man nach und nach mehr. Jede hat ihre ganz eigene Geschichte, und während man anfangs noch ihr Zusammenleben für sehr harmonisch hält, tun sich nach und nach auch hier Konflikte auf.
Ulewic ist ein sehr abgeschiedenes Dorf, die Menschen verlassen den Ort sehr selten, wenn überhaupt. Dies macht sie wahrscheinlich noch empfänglicher für Aberglauben als die Menschen andernorts. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit ein armseliges Dorf im Nirgendwo vor Augen und empfand die Stimmung des Buches als sehr düster und trostlos. Im Verlauf der Handlung geschehen auch Dinge, die übernatürlichen Ursprungs zu sein scheinen und dies empfand ich beim Lesen schon als ein wenig unheimlich.
Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Karen Maitland den Konflikt der Dorfbewohner geschildert hat. Sie fürchten sich vor der Religion, aber mehr noch vor den "Owl Masters", einem uralten Geheimbund, der schon lange über die Gegend herrscht. Auch die Angst der Menschen vor allem Fremden, vor allem, was anders ist und was sie nicht verstehen können, fand ich sehr gut beschrieben. Das ist ja etwas, was auch heute durchaus noch aktuell ist.
Im Anhang des Buches erläutert die Autorin noch einiges zur Geschichte der Beginen, das fand ich hilfreich, hatte ich doch darüber bisher noch nichts gelesen. Außerdem gibt es noch eine Erklärung zu einigen der im Buch verwendeten Begriffe.
Fazit:
"The Owl Killers" ist ein sehr spannendes Buch, in dem es vor allem um die Furcht der Menschen vor der Religion auf der einen und ihre Furcht vor dem Aberglauben auf der anderen Seite geht. Und um Menschen, die sich diese Furcht zunutze machen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Auch die Angst vor allem und Abneigung gegen alles, was fremd ist, ist ein Thema des Buches. Die Geschichte enthält aber auch Elemente, die unheimlich und übernatürlich wirken, und die mit dem Verstand nicht zu erklären sind.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es gibt von mir