Wie ehrlich darf eine Rezension sein?

  • Diese Frage stelle ich mir schon seit einigen Tagen, seit dem ich wegen einer ehrlichen 3-Punkte Rezension mit dezenten Beschimpfungen belagert wurde. Zu Beginn hieß es vom besagtem Autor ich solle bitte ehrlich sein und sagen, wenn mir etwas nicht gefällt. Und genau das habe ich getan.
    Nun heißt es sie will zu den anderen Büchern keine Rezension, weil das ja den Verkauf mindert.


    Wie würdet ihr reagieren?
    Trotzdem die Rezensionen einstellen?
    Die Bücher überhaupt weiter lesen?
    Ist sowas rechtens?
    Und ist euch sowas auch schon mal passiert?

  • Ich sehe es so: Solange du nicht mit Beschimpfungen um dich wirfst und deine Meinung begründest, musst du sogar ehrlich sein. Vor allem, wenn der Autor noch darum gebeten hat (hast du das Buch von ihm direkt erhalten?). Dass er mit Kritik nicht umgehen kann, ist nicht deine Schuld, solange du eben sachlich geblieben bist. Drei Sterne sind jetzt auch wirklich kein Grund, direkt die Fassung zu verlieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Autor Rezensionen zu seinen Werken verbieten darf, wenn sie nicht rufschädigend sind. Wenn jemand nun über ein Buch schriebe "Das Buch ist doof , weil isso, und alle, die es mögen, sollen qualvoll sterben und der Autor frisst bestimmt kleine Kinder zum Frühstück" (wow, realistisches Beispiel... aber ihr wisst, was ich meine!), fände ich das nicht in Ordnung, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass die allerwenigsten Menschen auf so eine Idee kämen.


    Was du jetzt machen kannst? Erstmal das Gespräch mit dem Autor oder der Autorin suchen, das wäre mein Vorschlag. Hatte er/sie einen schlechten Tag? Mit Beleidigungen zu reagieren kommt mir doch arg kindisch vor! Lies die Bücher nur weiter, wenn dir danach ist. Das Leben ist zu kurz für schlechte Lektüren. :friends: Wenn du aber weiterliest, dann lass dich nicht davon abhalten, deine eigene Meinung höflich und sachlich zu äußern!

    Gelesene Bücher 2011: 35 | 2012: 29 | 2013: 35 | 2014: 68, 2015: 52 | 2016: 66 | 2017: 53 (gehört: 05) | 2018: 43 (gehört: 06) | 2019: 17 (gehört: 3) | 2020: 07 (gehört: 03)

  • Mmh, ich würde es ignorieren. Und es ist schon so, dass negative Besprechungen auf jeden Fall mehr Geld bringen, als gar keine Besprechungen, insofern hat dier betreffende Autor nicht ganz so viel Überblick über das Marktgeschehen. Schließlich bekommen Routinerezesenten auch immer wieder von Verlagen Bücher angeboten, deren vorhergehende Titel sie zuvor zerlegt hatte - weil die Verlage wissen, dass auch einer Negativbesprechung zum Kauf reizt.

  • Wie würdet ihr reagieren?

    Gar nicht. Das ist das Problem des Autors, und wenn er mit Kritik nicht umgehen kann, soll er den Beruf / das Hobby wechseln.

    Trotzdem die Rezensionen einstellen?

    Ja.

    Die Bücher überhaupt weiter lesen?

    Weitere Bücher des Autors würde ich mir verkneifen, falls du das Buch vom Autor selbst bekommen hast. Bei einem Verlags-Leseexemplar sieht die Sache anders aus. Nicht immer kann man sich aussuchen, was man zugeschickt bekommt. Aber ich habe schon einmal an die Pressereferentin eines Verlags geschrieben, dass ich bitte von Autor X keine Bücher mehr bekommen will. Prompt lag das nächste Buch des Autors ein Jahr später in meinem Briefkasten. Ich habe es nicht gelesen, der Referentin mitgeteilt, warum nicht, und meiner Bücherei geschenkt.

    Ist sowas rechtens?

    Keine Ahnung. Aber wir haben Meinungs- und Pressefreiheit.

    Und ist euch sowas auch schon mal passiert?

    Ja. Der Autor hat mich in Amazon (dort steht die Rezension) per Kommentar beschimpft. Den musste er zwar löschen, aber fortan gab er ständig Kommentare zu meinen Rezensionen ab, und als Amazon nicht reagierte, gab ich das Rezensieren dort auf.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Der Autor hat mich in Amazon (dort steht die Rezension) per Kommentar beschimpft. Den musste er zwar löschen, aber fortan gab er ständig Kommentare zu meinen Rezensionen ab, und als Amazon nicht reagierte, gab ich das Rezensieren dort auf.

    Das ist ja heftig! Mich wundert es überhaupt, wie unprofessionell manche Autoren mit Kritik umgehen - hatten wir das Thema nicht mal auf eine ähnliche Weise vor einiger Zeit?


    @LillySymphonie Lass dich nicht einschüchtern. Sofern deine Meinung gut begründet ist, finde ich nichts dabei, auch mal Dampf abzulassen, und wie meine Vorredner schon sagen, muss man als Autor mit Kritik rechnen und damit umgehen können. Wer das nicht kann, sollte seine Ergüsse in der Schublade lassen. Die schweigt zuverlässig. Drei Sterne sind doch außerdem Durchschnitt, oder? Ich würde die Rezension an deiner Stelle auf jeden Fall veröffentlichen, wenn im Vorfeld darum gebeten wurde. Und deine Meinung verbieten lassen kannst du dir gleich zweimal nicht. Ich würde aber versuchen, so sachlich wie möglich zu bleiben. Wenn dir z. B. eine lange Beschreibung nicht gefallen hat, schreib so etwas in der Art wie "Der ausführliche Stil war nicht so meins" statt "Der ausschweifende Stil war unmöglich". Ist nicht ganz glücklich gewählt, aber du verstehst, was ich meine.


    Als Autor habe ich jedoch auch schon Rezensionen einstecken müssen, die m.M. nach völlig daneben waren und mir tatsächlich auch geschadet haben. Es hat mich damals in den Fingern gejuckt, einiges, was beleidigend kritisiert wurde, zu erklären oder zu rechtfertigen, aber irgendwie hätte das nur böses Blut gegeben.

  • Wow, das nenne ich mal professionelles Verhalten *hust*
    Also, ich finde ja, dass Rezensionen so ehrlich wie möglich sein sollten. So lange sie dabei - wie Saoirse schon sagte - fair und vielleicht sogar konstruktiv sind, ich es auch legitim, wenn eine negative Meinung vertreten wird. Wenn ich Autor wäre, würde ich doch wissen wollen, was ich besser machen kann oder was den Lesern besonders gut gefallen hat. Was bringt es mir denn, wenn die Leser mir Honig ums Maul schmieren, obwohl sie das Buch scheiße fanden? Nichts, genau.
    Na ja... außer Verkaufszahlen. Ich kann verstehen, dass Autoren auch sehen müssen, wo sie bleiben, aber wenn Absatz das einzige Ziel ist, hat er/sie irgendwie seinen Job falsch verstanden/gewählt...

  • Ich würde aber versuchen, so sachlich wie möglich zu bleiben. Wenn dir z. B. eine lange Beschreibung nicht gefallen hat, schreib so etwas in der Art wie "Der ausführliche Stil war nicht so meins" statt "Der ausschweifende Stil war unmöglich". Ist nicht ganz glücklich gewählt, aber du verstehst, was ich meine.

    Ja, die Formulierung macht's. :)


    Als Blogger bekomme ich inzwischen recht oft Anfragen von Autoren, ob ich dieses oder jenes neue Buch von ihnen lesen und rezensieren möchte. Wenn ich zusage, dann schreibe ich aber immer mit dazu, dass zwischen einem und fünf Sternen alles "drin" sein kann und ich natürlich meine ehrliche Meinung schreibe. Fast alle Autoren wissen das zum Glück auch zu würdigen und 4-5 Sterne von mir sind wirklich gut (5 Sterne gibt es jedoch nur sehr sehr selten).
    Zur Formulierung: Ich schreibe natürlich in erster Linie meine Meinung, drücke mich jedoch wo es geht sehr diplomatisch aus. Auch bei einem Buch, das mir weniger gut gefallen hat, suche ich immer auch positive Aspekte und stelle die ebenfalls heraus. Sollte ein Buch mal recht schlecht abschneiden, dann schreib ich zwar, dass es mir nicht gefallen hat, dass jedoch eine Meinung immer subjektiv ist und andere Leser das anders sehen können. Meist füge ich dann noch einen Satz an, wem das Buch vielleicht gefallen könnte. :)


    In der Regel sind Autoren mit diesen Rezensionen sehr zufrieden. 8)

  • Was du jetzt machen kannst? Erstmal das Gespräch mit dem Autor oder der Autorin suchen, das wäre mein Vorschlag.

    Nun das hatte ich mir auch gedacht und es in die Tat umgesetzt. Habe gesagt, dass meine Worte wohl nich ganz so verständlich gewählt sein mussten und gesagt, dass es auf meinem Blog ausführlicher sei. Tja...hat nichts gebracht und es wurden Vorwürfe gemacht, die nicht in der Rezension stehen :-k

    Wow, das nenne ich mal professionelles Verhalten *hust*
    Also, ich finde ja, dass Rezensionen so ehrlich wie möglich sein sollten. So lange sie dabei - wie Saoirse schon sagte - fair und vielleicht sogar konstruktiv sind, ich es auch legitim, wenn eine negative Meinung vertreten wird. Wenn ich Autor wäre, würde ich doch wissen wollen, was ich besser machen kann oder was den Lesern besonders gut gefallen hat. Was bringt es mir denn, wenn die Leser mir Honig ums Maul schmieren, obwohl sie das Buch scheiße fanden? Nichts, genau.
    Na ja... außer Verkaufszahlen. Ich kann verstehen, dass Autoren auch sehen müssen, wo sie bleiben, aber wenn Absatz das einzige Ziel ist, hat er/sie irgendwie seinen Job falsch verstanden/gewählt...

    Ja besonders weil ich ja ehrlich sein sollte :applause:

  • Wie würdet ihr reagieren?

    Gar nicht - oder allenfalls den Autor darauf hinweisen, dass er, wenn er eine ehrliche Rezension anfordert, er auch damit rechnen muss, eine zu bekommen.

    Trotzdem die Rezensionen einstellen?

    Auf jeden Fall. Oder bist du dem Autor zu irgendetwas verpflichtet?

    Die Bücher überhaupt weiter lesen?

    Auf weitere Bücher dieses Autors würde ich verzichten.

    Ist sowas rechtens?

    Ja, so lange die Rezi begründet werden kann und den Autor an sich nicht herabsetzt. Nicht rechtmäßig wäre es natürlich, ein Buch nicht zu lesen und einfach hinzuschreiben, wie schei** das doch ist, um dem Autor zu schaden.

    Und ist euch sowas auch schon mal passiert?

    Keine Ahnung. Ich schreibe üblicherweise meine Rezis und lese im Nachhinein keine Kommentare dazu.

    Es hat mich damals in den Fingern gejuckt, einiges, was beleidigend kritisiert wurde, zu erklären oder zu rechtfertigen, aber irgendwie hätte das nur böses Blut gegeben.

    In dem Augenblick, in dem man als Autor das Gefühl hat, etwas erklären oder rechtfertigen zu müssen, sollte man sich überlegen, ob der Rezensent nicht irgendwo doch recht hat. Wenn ein Buch nämlich so geschrieben ist, dass es der Leser versteht, besteht auch kein Erklärungsbedarf oder Rechtfertigungsgrund. Auch ist die Frage, ob es der Rezensent so beleidigend gemeint hat, wie es beim Autor angekommen ist. Das soll natürlich nicht heißen, dass jeder Rezensent auch fair rezensiert. Aber bei manchen Autoren habe ich doch den Eindruck, dass sie sich ein dickeres Fell zulegen müssten, weil sie Kritik schlecht wegstecken (ist jetzt nicht auf dich bezogen, sondern ein allgemeiner Eindruck).


    Ich hab auch schon die eine oder andere schlechte Kritik weggesteckt. Wenn ich überhaupt darauf reagiere, dann lediglich so wie bei der Zwei-Sterne-Rezi einer meiner kostenlosen Geschichten:

    Genau dafür ist dieses Buch da, damit sich jeder einen Eindruck verschaffen kann, ob der dazugehörige Roman (oder überhaupt dieses Genre) etwas für ihn ist. Danke für die Mitteilung Ihres Eindrucks. Ich hoffe, Sie finden noch viele Bücher, die mehr Ihrem Geschmack mehr entsprechen :)

    Aber normalerweise halte ich mich mit Reaktionen, zumindest bei Amazon, zurück.

    Wenn ich zusage, dann schreibe ich aber immer mit dazu, dass zwischen einem und fünf Sternen alles "drin" sein kann und ich natürlich meine ehrliche Meinung schreibe. Fast alle Autoren wissen das zum Glück auch zu würdigen und 4-5 Sterne von mir sind wirklich gut (5 Sterne gibt es jedoch nur sehr sehr selten).

    Lust ein Buch von mir zu rezensieren? :loool:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich habe mir deine Rezi mal angesehen und finde, dass sie durchaus ok ist. Ehrlich gesagt, hätte das Buch bei mir wahrscheinlich schlechter abgeschnitten. Vorhersehbarkeit in Büchern ist so gar nicht mein Fall, bis auf eine Ausnahme, in der die Vorhersehbarkeit auch beabsichtigt war (es gibt in der Tat einen spannenden, psychologisch ausgefeilten Krimi, bei dem der Täter schon nach wenigen Seiten feststeht!). Außerdem hast du dich wirklich nicht im Ton vergriffen, hast die positiven Aspekte hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass es für andere Leser interessant sein könnte.


    Wenn ich Autor wäre, würde ich doch wissen wollen, was ich besser machen kann oder was den Lesern besonders gut gefallen hat. Was bringt es mir denn, wenn die Leser mir Honig ums Maul schmieren, obwohl sie das Buch scheiße fanden?

    Dann wäre es für das empfindsame Autorenherz besser, wenn der Leser seine Meinung nicht allzu derb kundtut oder überhaupt nicht. Denn einem aufgebrachten Kritiker kann es kein Autor recht machen, und Ratschläge anzunehmen, geht nur, wenn der Leser sachliche Kritik übt und keine Erbsen zählt. Es als Autor "besser zu machen" sagt sich so leicht. In der Regel ist ein Autor von seinem Werk überzeugt, wenn er es veröffentlicht, und das darf er auch sein, denn es wurde im Normalfall vorher zigmal überarbeitet und korrekturgelesen. Natürlich kann ein kritischer Leser Denkanstöße geben, aber wenn ihm der Stil des Autors so gar nicht zusagt, ist es manchmal besser, das Buch zur Seite zu legen und sich nicht weiter darüber aufzuregen. Vielleicht ist das Buch genau so, wie es geschrieben ist, für andere Leser faszinierend.


    In dem Augenblick, in dem man als Autor das Gefühl hat, etwas erklären oder rechtfertigen zu müssen, sollte man sich überlegen, ob der Rezensent nicht irgendwo doch recht hat. Wenn ein Buch nämlich so geschrieben ist, dass es der Leser versteht, besteht auch kein Erklärungsbedarf oder Rechtfertigungsgrund.

    Es gab keinen Erklärungsbedarf. Genau deswegen habe ich mich zurückgehalten. :wink:

  • Ich denke, dass es für die meisten Autoren hart ist, wenn ihr "Baby" kritisiert wird. Da steckt halt viel Arbeit und Herzblut drin. Aber - da müssen sie durch. Wer sich einem Publikum stellt, muss auch mit kritischen Reaktionen rechnen. Im besten Fall kann der Autor etwas für seine weitere Entwicklung herausziehen. Und wie K.-G. Beck-Ewe schon schrieb, kritische Rezensionen sind immer noch besser, als wenn das Buch total ignoriert wird.


    Mir ist mal folgendes passiert: ich habe eine Musik-CD bei Amazon mit vier Sternen (!) bewertet. Meine Rezension war die erste und größtenteils lobend, nur in einem Satz habe ich etwas bemängelt. Der Musiker war nun aber offenbar total sauer darüber. Er hat seine ganze Bekanntschaft abgeklappert und gefragt, wer diese Rezi geschrieben hat. Da ich ihn flüchtig kannte, war auch ich irgendwann dran und als ich "zugab", der Verfasser zu sein, hat er mich solange bearbeitet, bis ich sie gelöscht habe. Eine Weile später schrieb dann jemand anderes stattdessen bei Amazon eine Lobhudel-Rezension der Art, die meines Erachtens kein Käufer ernst nimmt, weil sie offensichtlich gefaket ist. Ich ärgere mich heute noch drüber, dass ich nachgegeben habe. Aber am meisten hat der Musiker sich damit selbst geschadet. Und wie er wohl damit umgehen würde, wenn er mal Bekanntheit erlangt und viele verschiedene Bewertungen bekommt? Aber dafür besteht sicher keine Gefahr, wenn man sich so verhält.

  • Mmh, ich würde es ignorieren. Und es ist schon so, dass negative Besprechungen auf jeden Fall mehr Geld bringen, als gar keine Besprechungen, insofern hat dier betreffende Autor nicht ganz so viel Überblick über das Marktgeschehen.

    Das sehe ich auch so.


    Ein gutes Beispiel dafür ist doch Charlotte Roche (schreibt sie sich so? :scratch: ).
    "Feuchtgebiete" wurde doch damals in der Luft zerrissen und von jedem Kritiker in Grund und Boden rezensiert und trotzdem war es extrem erfolgreich und jeder Hinz und Kunz hat es gelesen.


    Ihr zweites Buch bekam dagegen kaum (negative) Aufmerksamkeit und ich kann mir noch nicht einmal mehr den Namen davon merken. Gelesen habe ich Buch Nr. 2 bisher jedenfalls noch nicht.


    Ich bin auch der Meinung, dass man beim rezensieren ehrlich sein sollte und habe auch hier schon einige Bücher recht negativ rezensiert. Aber ich habe die Kritik auch immer begründen können.


    Ich wüsste auch nicht, wie ich mir eine positive Rezi aus den Fingern saugen könnte, wenn ich das Buch grottenschlecht fand. Eine so blühende Fantasie hätte ich gar nicht. 8-[

  • Ich habe gerade mal in dein Blog geschaut. Es geht doch garantiert um die Rezi, in der du "... erinnert mich sehr an Fanfictions aus dem Internet." geschrieben hast. Da kann ich dir sogar sehr genau sagen, wieso die Autorin so reagiert hat. Diese Autorin hat im Kindle-Forum von Amazon nämlich auch einen Thread über deine Rezi eröffnet. (https://kdp.amazon.com/communi…?threadID=274318&tstart=0) Dort hat sich herausgestellt, dass sie nicht so richtig über Fanfics Bescheid wusste und deshalb annahm, du hättest sie mit diesem Vergleich eines Plagiats beschuldigt. Sie hat dann im Laufe der dortigen Diskussion, in der sie über die FanFic-Kultur aufgeklärt wurde, sogar geschrieben: "Aber ich glaube nicht, dass ich von der jungen Dame noch eine Antwort bekomme, weil mich ihre Aussagen wirklich auf dem falschen Fuß erwischt haben." Vielleicht solltet ihr, nachdem dieses Missverständnis weitgehend geklärt ist, doch noch mal Kontakt aufnehmen.

  • Dort hat sich herausgestellt, dass sie nicht so richtig über Fanfics Bescheid wusste und deshalb annahm, du hättest sie mit diesem Vergleich eines Plagiats beschuldigt. Sie hat dann im Laufe der dortigen Diskussion, in der sie über die FanFic-Kultur aufgeklärt wurde, sogar geschrieben: "Aber ich glaube nicht, dass ich von der jungen Dame noch eine Antwort bekomme, weil mich ihre Aussagen wirklich auf dem falschen Fuß erwischt haben." Vielleicht solltet ihr, nachdem dieses Missverständnis weitgehend geklärt ist, doch noch mal Kontakt aufnehmen.

    Ich habe mir jetzt auch mal sowohl die Rezension auf @LillySymphonies Blog als auch die von Dir verlinkte Diskussion durchgelesen. Die Rezension ist doch weitestgehend positiv, die negativen Punkte begründet und mit 3 Sternen ja nun auch nicht wirklich schlecht. Und wenn die Autorin so gar keine Ahnung hat von Fanfiction, dann hätte sie sich wohl erst mal informieren müssen - zumal sie die Rezi nicht genau genug gelesen hat, da sich die Bemerkung mit der FanFiction eindeutig auf den Stil, nicht auf den Plot bezieht.
    Meiner Meinung nach wäre es an der Autorin, sich an Lilly zu wenden, um dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Aber ob sie die Größe dazu hat, bezweifle ich doch.
    @LillySymphonie lass die Rezension stehen, mach Dich nicht mehr verrückt und falls Dir die Geschichte noch immer gefallen sollte, dann viel Spaß mit den weiteren Büchern. Und eines ist doch klar: wer ein Buch zum Rezensieren gibt, muss mit dem Ergebnis eben leben. :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • "Aber ich glaube nicht, dass ich von der jungen Dame noch eine Antwort bekomme, weil mich ihre Aussagen wirklich auf dem falschen Fuß erwischt haben."

    Das hat sie zwar gesagt, aber geläutert ist sie noch lange nicht. Wie ich ihre Aussagen interpretiere, schmollt sie noch immer über die 'schlechte' Rezension. Und da hört das Verständnis, gelinde gesagt, bei mir auf.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Um nochmal den Threadtitel hier aufznehmen:
    Meiner Meinung nach darf eine Rezension nicht nur ehrlich sein, sie muss es sogar. Das ist doch der Grund warum man sie schreibt. Könnte sie auch "unehrlich" sein? Müsste man für eine Fake-Rezension das Buch überhaupt lesen?
    Für mich ist es die Pflicht einer Rezension, vollkommen ehrlich zu sein. Sonst untergräbt man doch auch seine eigene Glaubwürdigkeit.
    Natürlich alles in sachlichem Rahmen.
    Wenn man nun bei z.B. einem Buch, den Autor/ die Autorin wirklich persönlich kennt und dieser Person keine schlechte Besprechung antun möchte (sei es aus Freundlichkeit oder gar Freundschaft), veröffentlicht man halt keine Rezension zum Buch.
    Macht man es doch, muss man selbst und zwangsweise auch der Autor mit jedem Wort leben können.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.


    Hermann Hesse

  • Ich habe die ganze Diskussion jetzt durchgelesen, und fühle mich bestätigt, nur Bücher von Verlagen zur Rezension zu bestellen und am liebsten renommierte Autoren, aber keine Selbstverleger. Eigentlich finde ich es schade, es so zu handhaben, weil mir sicher einige gute Autoren durch die Lappen gehen, die nicht das Glück haben, bei Verlagen zu veröffentlichen. Und auch für die Autoren, denen gute Rezension bestimmt helfen würden.


    Doch den Stress mit Mimosen, Diven und Hobbyschreibern, die ihre Werke für perfekt halten, tue ich mir nicht an. Von Literaturgruppen und ein paar Lektoratsarbeiten, die ich gemacht habe, ist mir in guter Erinnerung geblieben, wie manche Autoren ihre Texte bis zum letzten Pronomen mit Zähnen und Klauen verteidigen als gehe es um das eigene Leben. :roll:
    Natürlich ist es für einen Autor bitter, wenn er sich einige Stunden mit einer Formulierung geplagt und dabei sein Herzblut vergossen hat, genau diese Stelle auf Geheiß des Lektors streichen zu müssen. "Kill your Darling" hieß das Verfahren. :)


    Aber ich schweife ab, das ist ein anderes Thema. :-#

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zum Thema Fanfictions: was genau ist eigentlich schlecht daran, sie zu schreiben oder so anders als Geschichten, die in Buchform erscheinen? Es gibt durchaus anspruchsvolle FF-Geschichten, und viele erfolgreiche Autoren fahren sogar zweigleisig, d.h. sie veröffentlichen Bücher und sind auch auf FF-Foren tätig. Ja, Perlen muss man vielleicht suchen, da auf Foren jeder seine Werke veröffentlichen kann, aber sehr viel anders ist es doch im Buchmarkt auch nicht.


    Eigentlich finde ich es schade, es so zu handhaben, weil mir sicher einige gute Autoren durch die Lappen gehen, die nicht das Glück haben, bei Verlagen zu veröffentlichen. Und auch für die Autoren, denen gute Rezension bestimmt helfen würden.

    Das ist tatsächlich schade, aber vermutlich die Konsequenz von vielen, die ähnliche Erfahrungen wie du und @LilySymphonie gemacht haben.

  • Ich finde Bewertungen MÜSSEN ehrlich sein. Wenn ich Honig ums Maul schmieren möchte darf ich nicht rezensieren. Zumindest nicht wenn es das Buch nicht Wert ist.
    Ich rezensiere gerne Indies und Selfpublisher einfach weil es oft mal was anderes ist. Bisher habe ich aber auch schon zwei drei negative Erfahrungen gemacht. Einmal mit einer 3 Sterne Bewertung. Die Autorin meinte ich hätte ihren Ruf ruiniert und so würde das Buch nicht verkauft werden. Ich habe ihr gesagt das ich das anders sehe und das sie wusste das ich ehrlich rezensieren werde.


    Denn ich schreibe bei jeder Anfrage das ich meine Sterne vergebe wie ich sie empfinde und keine Gefälligkeitsbewertungen mache. Das kann auch mal ein Stern sein. Bei einer Autorin bekam ich zu hören bzw. zu lesen das ich ja schon gleich mit einer negativen Einstellung an ihr Buch dran gehen würde und das es dann mit einer zusammenarbeit nicht klappen würde. Gut für mich, denn eventuell hätte es hinterer noch Stress gegeben.


    OIch als Rezi leser würde mich veräppelt fühlen wenn ich nur unehrliche Meinungen zu lesen bekäme