Ursula Poznanski & Arno Strobel - Fremd

  • Kurzmeinung

    Studentine
    Spannender Anfang, aber irgendwann wurde es immer hanebüchener.
  • Kurzmeinung

    dYna
    Hat mich gut unterhalten, aber manchmal ist weniger mehr.
  • Nach den doch sehr geteilten Meinungen über das Buch war ich sehr gespannt darauf, ob es mich überzeugen kann. Poznanski trifft meinen Geschmack eigentlich regelmäßig ziemlich gut und Arno Strobel war für mich absolutes Neuland, sprich ich hatte noch kein Buch von ihm gelesen.
    Wirklich klasse fand ich dann auch die Idee, die Kapitel wechselweise zu erzählen, teils Situationen aus der anderen Perspektive zu erleben, teils Situationen einfach plötzlich aus anderer Sicht weitererzählt zu bekommen. So war es auch immer abwechslungsreich und nie langweilig, sich auf die jeweils andere Person einzustellen.
    Jo und Erik waren sympathische Charaktere, die aus meiner Sicht logisch handelten und somit recht glaubwürdig beschrieben waren. Die Spannung riss während der gesamten Lektüre nicht ab, ich ahnte zwar schon recht früh, worauf es im Grossen und Ganzen hinausläuft, aber kleinere Details haben mich immer wieder überrascht. Grundsätzlich ein tolles Buch, spannend, gute Charaktere und eine sehr interessante Story ... warum dann "nur" 4 Sterne von mir ?
    In diesem Punkt kann ich auch den Eindruck einiger Vorrezensenten absolut nachvollziehen - das letztliche Ende und die Auflösung ging ja mal gar nicht.


    Achtung: Spoiler des Endes und der Auflösung:


    An dieser Stelle lässt "Fremd den 5ten Stern liegen und bekommt von mir also noch immer gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:
    Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
    Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?
    Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen...*Quelle*


    Zu den Autoren:
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos", "Saeculum", "Layers" etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel" und "Stimmen" sowie zusammen mit Arno Strobel der Bestseller "Fremd". Ursula Poznanski lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von Wien.
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg bis er sich an das Schreiben von Romanen wagte. Mit seinen Psychothrillern "Der Trakt", "Das Wesen", "Das Skript", "Der Sarg", "Das Dorf", "Die Flut" etc. erklomm Strobel die Bestsellerlisten. Mit Ursula Poznanski zusammen schrieb er den Bestseller "Fremd". Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.


    Meine Meinung:
    Da ich die Bücher von beiden Autoren gerne lese, war ich gespannt auf ihr gemeinsames Buch. Die Geschichte in Fremd spielt in der Umgebung von München (ein genauer Handlungsschauplatz wird allerdings nicht erwähnt), beginnt im Oktober, dauert eine gute Woche und endet mit einem spannenden Epilog.


    Im Mittelpunkt steht Joanna Berrigan, eine junge Australierin und Milliardenerbin, die mit ihrem Luxusleben gebrochen hat und als Fotografin in Deutschland arbeitet. Als sie eines Abends nach Hause kommt, steht auf einmal ein ihr wildfremder Mann in ihrer Wohnung und behauptet, ihr Verlobter zu sein. Joanna ist eine sympathische Protagonistin, die keinerlei Erinnerung an Erik hat und ihm dadurch lange Zeit misstraut.


    Erik Thieben ist Leiter der IT-Abteilung bei Gabor Energy Engineering und lebt seit 9 Monaten mit Joanna zusammen. Doch eines Tages erkennt sie ihn nicht mehr, hält ihn für einen Einbrecher und Erik versucht alles, um hinter das Rätsel von Joannas Gedächtnisverlust zu kommen. Auch Erik erweist sich als sympathischer Charakter, dem bis zur Auflösung allerlei gefährliche Steine in den Weg gelegt werden.


    Erwähnenswerte Nebencharaktere sind Ela Weisfels (eine gemeinsame Freundin von Joanna und Erik, die sich um beide sorgt und kümmert), Bernhard Morbach (Abteilungsleiter bei Gabor Energy Engineering, der anfangs auffällig besorgt um Erik ist, später aber wichtige Informationen für ihn hat) und der Firmenleiter Gabor, ein undurchsichtiger Mann, dem man von Anfang an nicht so richtig über den Weg traut.


    Die Handlung wird abwechselnd von Joanna und Erik, jeweils in der Ich-Perspektive, erzählt, sodass man einen guten Einblick in beide Charaktere erhält, einige Erlebnisse sich dadurch aber auch überschneiden und wiederholen. Trotzdem ist es spannend zu verfolgen, wie beide sich in dieser extremen Situation verhalten und ihrem Umfeld gegenüber immer misstrauischer werden.


    Die Geschichte baut von Anfang an eine ungeheure Spannung auf, denn man möchte natürlich erfahren, was hinter dem vermeintlichen Gedächtnisverlust von Joanna steckt. Allerdings driftet der Thriller nach einer gewissen Zeit in einen Actionroman ab, der kaum Zeit zum Luftholen lässt, bei dem sich die Ereignisse förmlich überschlagen und auch ein wenig ins Haarsträubende verlieren. Die Richtung, die am Ende eingeschlagen wird, hat mir leider nicht zugesagt, da hätte ich mir gern eine andere Auflösung gewünscht. Allerdings kann der Schreibstil von Ursula Poznanski und Arno Strobel punkten, denn hier merkt man in keinster Weise, dass zwei unterschiedliche Autoren am Werk waren.


    Fazit:
    Zwar schätze ich beide Autoren sehr, doch mit Fremd konnte ich mich leider nicht so richtig anfreunden, was an den gehäuften, manchmal für mich nicht nachvollziehbaren Actionszenen und der meines Erachtens an den Haaren herbeigezogenen Auflösung lag. Dank des Schreibstils und der kurz gehaltenen Kapitel liest sich der Thriller schnell und gerade der Anfang konnte mich doch begeistern.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das scheint mal wieder ein Buch zu sein, das sehr polarisiert. Auch ich mag die Bücher beider Autoren sehr gern und war gespannt auf ein gemeinsames Werk. Für mich war "Fremd" ein richtiger Pageturner, den ich nur schwer zwischendurch mal aus der Hand legen konnte. Ich finde sowohl die Idee wie auch die Umsetzung gelungen und vergebe 5 Sterne.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Seid gegrüsst

    Beinahe hätte ich dieses Buch enttäuscht und frustriert wieder weg gelegt...
    Ich konnte am Anfang einfach nicht einsteigen, die Spannung und das Misstrauen der beiden Charaktere dem jeweils anderen gegenüber haben mich fast um den Verstand gebracht.
    Als sich dann beide ein bisschen darauf geeinigt hatten, einander zumindest ansatzweise zu vertrauen, ging's besser.
    Und ich wurde zum Schluss doch nicht enttäuscht!
    Wie schon einige vor mir bemängelt haben, ist die Auflösung etwas - nun ja - zu schnell und zu pompös für meinen Geschmack.




    Ansonsten ein tolles Buch, um die Poznanski-Pause zu verkürzen: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Herzlichst



    E.S.

    :study: Hjorth & Rosenfeldt - Die Toten, die niemand vermisst

    :musik: Die drei ???

    Bücher haben Macht
    Über dich lachen sie bloss
    Weil du trotzdem liest.

    :love:

  • Inhalt:


    Ein Fremder steht plötzlich in Joannas Küche. Er behauptet, ihr Verlobter zu sein.
    Joanna glaubt ihm kein Wort. In ihrem Haus befindet sich auch kein Gegenstand von ihm. Es gibt keine Beweise.


    Erik ist verzweifelt. Warum erkennt Joanna ihn nicht? Und wo sind all seine Sachen?


    Die Situation spitzt sich im Laufe des Buches zu. Jemand trachtet nach Eriks Leben.
    Aber auch Joanna scheint in Gefahr.


    Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Joanna und Erik geschildert.


    Meine Meinung:


    Hochspannend! Ich konnte es wirklich kaum aus der Hand legen.
    Lange hatte ich auch keine Ahnung, was dahinter stecken könnte. Und die leise Vermutung, die ich irgendwann hatte, war völlig falsch.


    Ab und zu wird die gleiche Handlung aus beiden Perspektiven geschildert. Da hatte ich anfangs Bedenken, doch es hat mich nicht weiter gestört.
    Viele beschreiben die Geschichte als langatmig, doch das ging mir nicht so, weil ich fieberhaft auf die Auflösung gewartet habe.


    Die Geschichte ist recht distanziert geschrieben und lange kommen keine anderen Personen vor als Erik und Joanna. Auch das fand ich nicht weiter schlimm.
    Bis hierhin gab es ganz klar 5 ♥/Sterne.


    Aber das Ende...
    Zum einen fand ich es sehr konstruiert. Die Täter hätten ihr Ziel nun wirklich sehr viel einfacher erreichen können.


    Und die Lösung für Joannas Gedächtnisverlust ist einfach total unrealistisch. Und das nicht nur, weil ich das so denke. Ich kenne jemand, der damit beruflich zu tun hat und von dem weiß ich, dass die Auflösung nicht möglich ist.

  • Ich habe das Buch jetzt fertig gelesen und fand es recht gut und vergebe daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:. Einen Stern Abzug weil sich in meinen Augen folgende Unstimmigkeit bei der Auflösung ergibt:

    Bitte schreibt mir, wie Ihr das seht. Oder habe ich da etwas Wesentliches nicht mitbekommen??


    Also meiner Meinung nach...

    Nichts desto trotz, war das Buch von Poznanski und Strobel für mich ein absoluter Pageturner und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

    Auch wenn mir von Anfang an klar war, dass...

    Fazit: Alleine gefällt mir Poznanski besser :wink:. Aber trotzdem konnte mich das Buch gut unterhalten und hat mir ein paar spannende Stunden geschenkt.

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Kein Einheitsbrei!


    Joanna erschrickt zu Tode, als plötzlich ein fremder Mann in ihrer Wohnung steht. Noch unglaublicher wird die Geschichte, als der Fremde behauptet ihr Freund Erik, mit dem sie in der Wohnung zusammenlebt, zu sein. Joanna sucht Rat bei Ela, einer Freundin. Doch warum kann Joanna sich zwar an Ela, jedoch nicht an Erik erinnern? Erik versucht alles, um die Erinnerungen von Joanna zurückzuholen. Was ihm schwer fällt, denn die Wohnung ist so eingerichtet, als ob nur Joanna dort lebt. Wo sind all die Sachen von Erik? Und warum bestreitet Joannas Vater, dass seine Tochter einen Freund hat?


    Der Start in die Geschichte ist sehr spannend. Dies wohl auch, weil ein fremder Mann in der Wohnung, wenn ich alleine zu Hause bin, eine meiner ganz persönlichen Horrorvorstellungen bedeuten würde. Leider nimmt danach die Spannung rapide ab. In wechselnden Kapiteln, erzählen Joanna und Erik in Ich Perspektive, was sie denken und fühlen. Da oft eine Szene, von beiden Figuren erzählt wird, enthalten diese ersten Kapitel, des öfteren Wiederholungen. Zudem geht es hauptsächlich um Gefühle, Gedanken und Zweifel. Damit kommt die Handlung leider zu kurz und bei mir kam doch ein Gefühl von Ungeduld auf. Ich wollte endlich erfahren, wer denn nun recht hat. Spielt Erik ein falsches Spiel mit Joanna? Oder hat Joanna Amnesie und Wahnvorstellungen und erkennt ihren Freund nicht wieder? Zum Glück verschiebt sich der Blickpunkt von den persönlichen Befindlichkeiten nach 150 Seiten und die Handlung nimmt an Fahrt zu. Die Geschichte entwickelt sich zwar in eine total andere Richtung, als gedacht … und schon findet man sich mitten im Verfolgungsthriller. Mir gefallen solche unvorhersehbaren und überraschenden Wendungen sehr und damit hatte mich das Autorenduo am Wickel. Von da an, war ich sehr gefesselt und habe das Buch praktisch inhaliert!

    Den Schreibstil habe ich als sachlich, jedoch klar und präzise empfunden. Damit werden auch einschneidende Erlebnisse, wie ein Bombenattentat in einem Bahnhof eher sachlich und oberflächlich gehalten. Die Hauptfiguren, Erik und Joanna, sind gut charakterisiert. Da man im ersten Drittel des Buches sehr viel über ihre Aengste, Gedanken und Gefühle erfährt, konnte ich mich bestens in sie hineinversetzen. Was es zugleich schwierig macht, zu entscheiden, wem man denn glauben soll.

    Die Idee der Story finde ich wohltuend anders und so hebt sich dieser Thriller vom Einheitsbrei ab.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • sondern eine verkappte Liebesgeschichte. Das völlig irrationale Verhalten der Protagonisten und ihre "Gefühlsachterbahnen" haben mich von Seite zu Seite mehr genervt.

    Das hat mich auch gestört. Es war teilweise sehr schwülstig und dieses andauernde Wechselbad der Gefühle hat mir nicht gefallen. Dazu noch Phrasen wie "Er trank ihren Atem"... das war teilweise echt zum Fremdschämen. #-o

    Die Geschichte an sich war größtenteils sehr spannend, vor allem in den ersten beiden Dritteln. Strobel und Poznanski haben es wirklich geschafft, das Buch zu einem Pageturner werden zu lassen. Allerdings wurde es genau dann wieder etwas fader, wo der eigentliche Showdown begann und die Auflösung konnte mich auch nicht wirklich überzeugen. Ich dachte mir schon, dass es in diese Richtung geht, da ja eine gewisse Eigenheit eines gewissen Herrn erwähnt wird und das war wohl nicht grundlos.

    Fazit: Spannend, teilweise zu liebeslastig, Auflösung nicht ganz überzeugend und schlüssig.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: