Nach den doch sehr geteilten Meinungen über das Buch war ich sehr gespannt darauf, ob es mich überzeugen kann. Poznanski trifft meinen Geschmack eigentlich regelmäßig ziemlich gut und Arno Strobel war für mich absolutes Neuland, sprich ich hatte noch kein Buch von ihm gelesen.
Wirklich klasse fand ich dann auch die Idee, die Kapitel wechselweise zu erzählen, teils Situationen aus der anderen Perspektive zu erleben, teils Situationen einfach plötzlich aus anderer Sicht weitererzählt zu bekommen. So war es auch immer abwechslungsreich und nie langweilig, sich auf die jeweils andere Person einzustellen.
Jo und Erik waren sympathische Charaktere, die aus meiner Sicht logisch handelten und somit recht glaubwürdig beschrieben waren. Die Spannung riss während der gesamten Lektüre nicht ab, ich ahnte zwar schon recht früh, worauf es im Grossen und Ganzen hinausläuft, aber kleinere Details haben mich immer wieder überrascht. Grundsätzlich ein tolles Buch, spannend, gute Charaktere und eine sehr interessante Story ... warum dann "nur" 4 Sterne von mir ?
In diesem Punkt kann ich auch den Eindruck einiger Vorrezensenten absolut nachvollziehen - das letztliche Ende und die Auflösung ging ja mal gar nicht.
Achtung: Spoiler des Endes und der Auflösung:
Der neue Aspekt, der zwar am Rande schon sehr früh erwähnt wurde, als Auflösung für den ganzen Kram und eine großangelegte rechtsextreme Partei als Auftraggeber ? Das war mir doch wirklich zu viel des Guten. Hätte Gabor, Eriks Chef, aus eigenen Motiven gehandelt, aus seinem persönlichen Fremdenhass, die Ressourcen seiner Firma genutzt und nicht der ominöse von Ritteck als Oberbösewicht mit einer ganzen Organisation dahinter gestanden - hätte mir der Schluss wesentlich besser gefallen.
An dieser Stelle lässt "Fremd den 5ten Stern liegen und bekommt von mir also noch immer gute