Welche Bücher habt ihr abgebrochen? An welcher Stelle - und warum?

  • Ok mir ist es wurscht. :lol:

    :wink: :wink:


    Oh, oder sollen wir ein Wanderbuch daraus machen?? Fällt mir gerade spontan ein.

    Du könntest es an mich schicken und ich leite es dann weiter auf die Reise, falls mehrere es lesen möchten? Ich glaube, es haben ja doch einige auf der WuLi stehen, oder?


    Vielleicht warten wir hier erstmal auf Reaktionen auf meinen Vorschlag :wink:

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Das können wir auch gern machen. Ich würds jetzt eh weg geben.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Statt dessen jammert hierzu ein erwachsener Mann rum, dass es regnet, dass er nass ist, dass ihm Füße, Rücken, sonstiges weh tut

    Nichts für ungut, aber ich bin eine erwachsene Frau und finde es unangenehm nass zu sein, gerade beim Wandern. Und dass einem Füße und Rücken weh tun, kann ich auch nachvollziehen. Dass man ein Buch abbricht, weil der Hauptcharakter einfach zu sehr zu oft beschweren, kann ich nachvollziehen, aber was soll der Zusatz "ein erwachsener Mann?" Dürfen etwa nur 'Mädchen' Gefühle haben jammern und Männer haben männliche Männer zu sein?

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.

  • Nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Ich mag die Ich-Erzählerin nicht. Einerseits soll sie eine tolle Kariere-Polizistin mit steiler Kariere sein, andererseits ist ständig "starr vor Entsetzen", oder ihr "gefriert das Herz" oder so ähnlich und Krankheitsgeschichten will ich auch nicht lesen, also nichts für mich.

  • Ich habe noch nicht abgebrochen, aber ich überlege es [...]

    Dann gibt es wieder ausgesprochen originelle Beobachtungen und ironische Schilderungen, opulent wie ein Gemälde ausgearbeitet, die mich weiterhören lassen.

    Aber inzwischen lechze ich nach ein bisschen Handlung.

    Ein Minimum an Aktion hätte ich gerne!!!

    Ich kann Dich gut verstehen. Musil hat es nicht geschafft, sein großangelegtes Romanprojekt zu Ende zu bringen, man kann sagen, er ist grandios gescheitert. Ich habe mich wacker durch die vier abgeschlossenen Bände des Romans gekämpft, der dicke fünfte Band enthält dann noch Entwürfe, Notizen und Fragmente aus Musils Nachlass, die ziemlich deutlich zeigen, dass er sich verfranst hatte und den Roman auch dann nicht vollendet hätte, wenn er nicht gestorben wäre.

    Den ersten Band fand ich richtig gut, auch den zweiten habe ich noch gern gelesen, aber dann wird es so, wie Du beschrieben hast: Zwischen sehr schönen, lesenswerten Stellen erstrecken sich wüstenhaft viel zu gedehnte und sehr ermüdende Passagen, die einem das Weiterlesen nicht gerade schmackhaft machen. Der vierte Band "handelt" dann weitgehend von Clarisse und Ulrich. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber Clarisse empfand ich als äußerst nervenstrapazierend. Ich konnte mich einfach nirgendwo in sie einfühlen.

    Dass Du den Roman als Hörbuch hast, ist aber von Vorteil. Ein guter Sprecher kann Dir über manche Durststrecke hinweghelfen. Außerdem hetzt Dich ja keiner, ab und zu hörst Du eben 20 Minuten (oder auch nur 5 Minuten) weiter, dann stellst Du ab. Da es keine richtige Handlung gibt, kannst Du auch nicht den Faden verlieren. :wink:

    :study: Willa Cather - Meine Antonia

    :study: Michel Houllebecq - Karte und Gebiert

    :study: Reiner Stach - Kafka. Die Jahre der Entscheidung















  • Für mich ist das leider nichts. Ich habe 80 von 235 eBook-Seiten gelesen, aber die Sprache hat mich zunehmend genervt.

    Ich mag humorvolle Passagen gerne, aber wenn das ganze Buch aus Pointen zu bestehen scheint, verliert die Sache an Witz. Die eigentliche Handlung ist dabei fast untergegangen.

    Den ersten Band werde ich gar nicht anfangen, zum Glück war auch dieses Buch nur ausgeliehen.

  • Bei 50% hatte ich dann genug, habe das Buch abgebrochen

    Und ich hab nur durchgehalten, weil ich das Hörbuch hatte. Beim Lesen wäre ich wahrscheinlich gar nicht bis zur Hälfte gekommen.

    Ich habe es mir als Hörbuch in der Onleihe bestellt, kommt glaub am 19. Juli, dann werde ich mir eine eigene Meinung bilden und berichten

    Da bin ich schon gespannt. Aber bei Hörbüchern sind wir ja beide härter im Nehmen. :musik: :eye:

  • Der Roman erschöpft mich. Ist das überhaupt ein Roman?

    Angeblich soll das sogar der Lieblings-Roman unseres ehemaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky gewesen sein, hab ich mal irgendwo gelesen.

    Aber inzwischen lechze ich nach ein bisschen Handlung.

    Ein Minimum an Aktion hätte ich gerne!!!

    Ich hab es vor Jahren auch mal versucht, aber gleich wieder aufgegeben.


    Ist es mit dem "Mann ohne Eigenschaften" nicht wie mit dem "Ulysses"? Das sind doch eigentlich "unlesbare" Bücher. Ich wusste bei keinem, worum es da eigentlich geht. Oder mir fehlt das literarische Gen für solche Romane. :ergeben:

    Ich habe mich wacker durch die vier abgeschlossenen Bände des Romans gekämpft,

    Das verlangt schon fast nach einem Orden. :thumleft:

  • Ist es mit dem "Mann ohne Eigenschaften" nicht wie mit dem "Ulysses"? Das sind doch eigentlich "unlesbare" Bücher. Ich wusste bei keinem, worum es da eigentlich geht.

    Auf den ULYSSES lasse ich nichts kommen! Bei dem habe ich mich richtig amüsiert über die Demontage der Helden, über die "treue" Molly-Penelope , dann wieder war ich mit dem "Helden" traurig, einsam und ausgegrenzt - ich habe allerdings parallel dazu wieder die entsprechenden Kapitel der ILIAS gelesen.

    Angeblich soll das sogar der Lieblings-Roman unseres ehemaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky gewesen sein, hab ich mal irgendwo gelesen.

    :shock: Kann man kaum glauben.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Auf den ULYSSES lasse ich nichts kommen!

    Sag bloß, den hast du von Anfang bis Ende gelesen? :shock: Dann wärst du der erste Mensch, den ich (zumindest virtuell) kenne, der dieses Wunder vollbracht hat. :applause:

  • Dass Du den Roman als Hörbuch hast, ist aber von Vorteil.

    Absolut. Ich befürchte, das Lese-Buch hätte ich abgebrochen oder mich irgendwie durchgedäumelt. Das Hörbuch lässt die Hände frei, sehr praktisch.


    Es ist nicht so, dass mich der Roman nicht auch fasziniert. Ich bin kein Musil-Kenner, lese das Werk also "naiv", aber ich merke immer wieder, dass er an manchen Formulierungen unendlich lange gefeilt haben muss. Auch der Entwurf der Dialoge lässt seinen Gedankenreichtum, seine Dialektik, aber auch eine gewisse Besessenheit erkennen; das gilt auch für die Anlage seiner Figuren. Musil muss wirklich besessen gewesen sein von diesem Roman.

    Man merkt direkt, wie er einen zunächst vermutlich kurzen Dialog ausbaut, immer noch was dranhängt, noch eine Kurve nimmt und einfach nicht zu Rande kommt.

    Und irgendwie rührt mich das, und ich fühle mich verpflichtet, mir das Werk anzutun.

    aber Clarisse empfand ich als äußerst nervenstrapazierend.

    Ich begucke mir die Frauen sehr neugierig, und strapaziös und verwöhnt sind sie alle. Und sehr dekadent. Meine Güte. Wien muss ja voller Kuckuckskinder gewesen sein!

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Dann wärst du der erste Mensch, den ich (zumindest virtuell) kenne, der dieses Wunder vollbracht hat.

    Da bin ich sehr geschmeichelt, aber ich finde zu Unrecht. Mir hat das Buch gefallen!

    Ich habe mir parallel zur Lektüre auch das Hörbuch gegönnt, fand ich angenehm. Vielleicht solltest Du es mal mit dem Hörbuch probieren? ich stricke nebenher :)

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da bin ich sehr geschmeichelt, aber ich finde zu Unrecht. Mir hat das Buch gefallen!

    Es gibt hier im BT durchaus mehrere die das Wunder vollbracht haben.

    Wir hatten eine sehr schöne MLR zum Ulysses.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Wir hatten eine sehr schöne MLR zum Ulysses.

    Stimmt, da bin ich als Neuling im BT auf Einladung von Farast noch aufgesprungen; ihr wart schon fertig mit dem Buch und ich war dann in der MLR alleine unterwegs, aber mit Eurer wohlwollenden Begleitung :) . Sehr hilfreich.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wir hatten eine sehr schöne MLR zum Ulysses.

    Stimmt, da bin ich als Neuling im BT auf Einladung von Farast noch aufgesprungen; ihr wart schon fertig mit dem Buch und ich war dann in der MLR alleine unterwegs, aber mit Eurer wohlwollenden Begleitung :) . Sehr hilfreich.

    Ich erinnere mich sehr gerne an die MLR und an das Buch :) Durch einen Tipp von Gaymax hatte ich mir noch zusätzlich das Hörbuch gegönnt. Vorgelesen zu bekommen empfand ich dann als recht hilfreich für mein Verständnis. Es war wie Bergsteigen, aber einmal auf dem Gipfel angekommen merkt man wie lohnenswert das Ganze war. Ein ähnliches Lesegefühl hatte ich beim "Zauberberg" von Thomas Mann, fällt mir gerade ein.


    Nur beim Musil muss ich passen. So ganz ohne Handlung hielt ich es nicht aus und habe das Buch abgebrochen und mittlerweile auch schon weitergegeben. :uups:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Stimmt, da bin ich als Neuling im BT auf Einladung von Farast noch aufgesprungen; ihr wart schon fertig mit dem Buch und ich war dann in der MLR alleine unterwegs, aber mit Eurer wohlwollenden Begleitung :) . Sehr hilfreich.

    Ich erinnere mich sehr gerne an die MLR und an das Buch :) Durch einen Tipp von Gaymax hatte ich mir noch zusätzlich das Hörbuch gegönnt. Vorgelesen zu bekommen empfand ich dann als recht hilfreich für mein Verständnis. Es war wie Bergsteigen, aber einmal auf dem Gipfel angekommen merkt man wie lohnenswert das Ganze war. Ein ähnliches Lesegefühl hatte ich beim "Zauberberg" von Thomas Mann, fällt mir gerade ein.


    Nur beim Musil muss ich passen. So ganz ohne Handlung hielt ich es nicht aus und habe das Buch abgebrochen und mittlerweile auch schon weitergegeben. :uups:

    Diese Leserunde war auch einfach glorreich, aber es war wie bei der Tour de France mit Ausreißern, einem Verfolgerfeld und einzelnen Radlern hinter dem Feld. Ein Massensturz gab es zwar nicht, aber es sind glaub ich auch nicht alle angekommen, aber alle haben an der Seite gestanden und angefeuert und am Ziel wurde noch mehr geklatscht. :D :loool: :love: :friends: Ulysses war definitiv ein besonderes Lese-Erlebnis.

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Nur beim Musil muss ich passen.

    Irgendwie höre ich das gerne...

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).