Welche Bücher habt ihr abgebrochen? An welcher Stelle - und warum?

  • Habe ich zufällig als ME gekauft.

    Jetzt nach 180 Seiten will ich einfach nicht mehr.

    Die weibliche Hauptfigur ist total unsicher, wird vom neuen Chef gedisst und muss sich deswegen als Einzelgängerin beweisen. Wohnt bei der Mutter, da sie aus einer zerbrochenen Beziehung kommt. Macht sich aber über den Kollegen lustig, der Bioessen isst. Der Autor mag wohl kein Bioessen udn muss das so raus lassen?

    Die männliche Hauptfigur ist vor 2 Jahren aus dem Polizeidienst geflogen, alles eine einzige Verschwörung. Dass er jetzt als Privatdetektiv arbeitet gehört sich so. Dass er gewaltbereit ist und sich nicht an die Regeln hält wohl auch. Sexistische Sprüche hat er auf Lager. Da habe ich keine Lust zu so was zu lesen.

  • "Korrekturen" von Jonathan Franzen hatte mir sehr gut gefallen, und drum war ich gespannt auf "Unschuld", das ich mir als ungekürztes Hörbuch ausgeliehen habe.

    Das war kein schönes Hörerlebnis, und an den guten Sprechern liegt es wirklich nicht. Ich habe mir Dialoge über Hausbesetzer-Szenarien angehört, über neurotische Erben, merkwürdige Welt-Rettungs-Gesellschaften, dazu eine abstruse Persönlichkeit nach der anderen, unglaubwürdige Handlungselemente, immer bisschen garniert mit Sex. Na gut. Wenigstens bin ich da nicht eingeschlafen.

    Aber dauernd hatte ich das unangenehme Gefühl, dass das Buch einfach TOLL sein muss, ich aber leider zu blöde dafür bin.

    Nach der ersten CD habe ich beschlossen, mich zu meiner Blödheit zu bekennen und "OFF" gedrückt.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Aber dauernd hatte ich das unangenehme Gefühl, dass das Buch einfach TOLL sein muss, ich aber leider zu blöde dafür bin.

    Nach der ersten CD habe ich beschlossen, mich zu meiner Blödheit zu bekennen und "OFF" gedrückt.

    Dann sind wir beide blöd, ich fand es auch nicht gut :friends::loool:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dann sind wir beide blöd,

    Das tröstet.

    Ich habe inzwischen Rezensionen bei amazon gelesen, also es gibt noch mehr Blöde.

    Vielleicht ist es doch das Buch, das blöde ist...?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Dann sind wir beide blöd,

    Das tröstet.

    Ich habe inzwischen Rezensionen bei amazon gelesen, also es gibt noch mehr Blöde.

    Vielleicht ist es doch das Buch, das blöde ist...?

    Das war zumindest die Mehrheitsmeinung meines Lesezirkels :lol:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Squirrel, da darf ich Dir Christian Morgenstern zitieren:


    Und so wollen wir das auch halten!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich hab eben 50 Seiten in unten stehendem Buch gelesen. Durch die Begeisterung von drawe hab ich das eBook vom Onleihe SuB befreit.

    Hm, ich weiss nicht so recht, wirklich toll finde ich das bisher noch nicht. Dieser komisch abgehackte Schreibstil gefällt mir nicht und die beiden Schwestern finde ich auch nicht wirklich sympathisch.

    Mal schauen ob der Funke noch überspringt ansonsten breche ich es ab.

  • Hab ich gestern dann nach 70 Seiten auch gemacht, ich quäle mich durch keine Büchet mehr. Divina hat letztens einen tollen Satz geschrieben, sinngemäß : "Wenn mich eine Geschichte nicht fesselt breche ich sie ab und suche mir eine die das kann". Finde ich super, genauso ist es. Nein, das Buch war nicht meins. Ich musste dann fast lachen als ich sah, dass das für einen Preis nominiert war. Das wundert mich dann nicht, solche Bücher und ich sind nämlich nie kompatibel :lol:

  • "Wenn mich eine Geschichte nicht fesselt breche ich sie ab

    Da gebe ich Dir absolut recht - auch wenn ich es schade finde, dass Dich diese Geschichte nicht fesselt.

    Mich hat sie so gefesselt, dass ich das Buch am hellichten Tag in einem Rutsch gelesen habe.

    Das gibt es normalerweise nicht, tagsüber wird gearbeitet und nicht gelesen :lol: !

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wer sagt denn sowas Doofes ?

    Mein inneres Ich. Das krieg ich nicht mehr raus.

    Auch hier gebe ich Dir recht: "Doof."

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • tagsüber wird gearbeitet und nicht gelesen

    Versuchs mal mit einem Belohnungssystem: Für jede Arbeit, die Du getan hast, gönnst Du Dir eine (vorher mit Dir selbst vereinbarte) Seitenzahl.

    Würde ich es nicht so machen, bekämen mich weder mein Putzeimer noch mein Bügelbrett jemals zu sehen. :-,

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Diese Familiengeschichte langweilte mich von der ersten Seite an. Sie spielt auf Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) Anfang des 20. Jahrhunderts und laut Klappentext geht es um einen ist historischen Kriminalfall. Doch nach 30 Seiten, auf denen nichts weiter passierte, als dass der öde Protagonist heranwuchs und sich langweilte (!), und ich aus diversen Internet-Rezis herauslas, dass der versprochene Kriminalfall nur dem Zweck diente, den Verfall der Familie zu verdeutlichen, hatte ich keine Lust mehr und brach ab.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Darum gehts:

    Henrik Falkner weiß kaum, wie ihm geschieht, als er die malerischen Altstadtgassen von Lissabon betritt. Der ehemalige Polizist soll ein geheimnisvolles Erbe antreten: Sein Onkel hat ihm ein Haus samt Antiquitätengeschäft vermacht. Während Henrik mehr und mehr in den Bann der pulsierenden Stadt am Tejo gerät, entdeckt er, dass sein Onkel offenbar über Jahre hinweg Gegenstände gesammelt hat, die mit ungelösten Verbrechen in Verbindung stehen. Und kaum hat Henrik seine ersten Pastéis de Nata genossen, versucht man, ihn umzubringen. Henrik stürzt sich in einen Fall, der sein Leben verändern wird. - Amazon


    Die Handlung klingt gut, aber die sprachlichen Kalauer vermiesen mir das Lesen.


    "Der Blazer, der von zwei goldfarbenen Knöpfen zusammengehalten wurde, spannte besorgniserregend über ihren Brüsten." (S. 10) :roll:

    wie ausgelutscht ist das denn? :roll: Warum schreibt ein Autor nicht einfach das, was er wirklich meint, nämlich dass diese Frau einen sehr großen Busen hat?


    "Selbst nach zwei Jahren überrannte ihn die Trauer noch immer ungebremst. ... Eine Flutwelle, die aus dem Mittelpunkt seiner Seele quoll und sich seiner bemächtigte, ihn mitriss in die ewige Schwärze der Verzweiflung." (S. 20) :cry::cry:

    Nee, ich mag sie nicht, diese auf poetisch getrimmten superlativistischen Gefühlsmetaphern. :shock:


    Touristen, die eine Kirche besichtigen, werden "klerikal Interessierte" genannt. (S. 27) Das ist so abstrus, dass ich mir einen Kommentar versage. O:-)

    Eine Bar - also nichts anderes als hierzulande eine Kneipe - wird zum "Etablissement". (S. 30)


    "Sein Geruchssinn wurde mit olfaktorischer Wucht überflutet. ... Henrik empfing die konservierte Luft der Jahrhunderte, die nicht immer die beste gewesen war. Ihm war, als würde er seinen Körper in ein zähes Gelee aus vergangenen Epochen hineindrücken." (S. 31) 8-[

    Erst die Flutwelle aus der Seele, dann den Körper in ein Gelee - boah :puker:



    Abbruch. Und die weiteren Bände von meinem Bücherei-Merkzettel gestrichen. [-(

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Recht so :thumleft:

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler"
    (Philippe Djian
    )


    2021 gelesen: 21


    2022 - gelesen 19

    letzter Buchkauf > 09.11.2022 (1)


    2023 - SuB 01.01.2023 235

    gekauft 5/ gelesen 3 /abgebrochen 2 / SuB 235

    letzter Buchkauf > 10.03.2023 (1) > 19.05.2023 (1) > 13.07.2023 (2)


  • Der Blazer, der von zwei goldfarbenen Knöpfen zusammengehalten wurde, spannte besorgniserregend über ihren Brüsten." (S. 10) :roll:

    wie ausgelutscht ist das denn? :roll: Warum schreibt ein Autor nicht einfach das, was er wirklich meint, nämlich dass diese Frau einen sehr großen Busen hat?

    :lol::lol::lol:

    Aber wie hätte er dann die Goldknöpfe untergebracht? Sind die für den Fortgang der Geschichte irgendwie wichtig?


    Na, und die olfaktorische Wucht jahrhundertalter Luft, die zudem vor diesen Jahrhunderten auch schon nicht die beste war - :shock:


    Es gibt Bücher, für die man einen Orden für Tapferkeit im Frieden bekommen sollte, wenn man sie liest.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Es gibt Bücher, für die man einen Orden für Tapferkeit im Frieden bekommen sollte, wenn man sie liest.

    Lieber bastle ich mir selber einen aus Goldpapier und klebe Perlchen drauf. :)

    Du solltest nur noch in dieser Rubrik posten.

    Es reicht eigentlich. :wuetend: Das war mein 9. Abbruch in 2020.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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