Welche Bücher habt ihr abgebrochen? An welcher Stelle - und warum?

  • Sinas und Cocolina : mir ging es so mit dem zweiten Band "Die Entführung der Delia Wright". Das hatte ich als Hörbuch, aber ich kam nicht richtig in die Geschichte rein, die Figuren blieben distanziert, die Handlung zog sich in die Länge, dafür passierten dann ein paar wirklich grausame Dinge, die ich nicht lesen bzw. hören wollte. Ich habe es nicht mal bis zur Hälfte geschafft.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Leider breche ich fast alle Bücher vorzeitig ab, weil es so viele gibt. Man zappelt als Bücherfreund im Netz der unbegrenzten Möglichkeiten.

    Ich weiß - dies ist eine sehr unschöne Gewohnheit, und ich bewundere alle, die so viele Bücher durchlesen sehr.

    Vielleicht liegt´s auch ein bißchen daran, daß meine Tage durch Tagebuchschreiben, Bücherschreiben, Briefe schreiben, Geige üben und renovieren sehr komprimiert sind. Doch auch ohne diese Komprimierung geht es mir ein bißchen wie einem Wildschwein: Während es eine Kastanie frisst, frisst es mit den Augen bereits die nächste, und so geht es mir mit den Büchern - besonders, seitdem ich ein Kindle- Lesegerät habe. Ich lade mir unzählige Leseproben auf, knabber die an, und schiele nach der nächsten.

    Ich interessiere mich sehr für wahre Kriminalfälle, und das letzte Buch, das ich ganz gelesen habe ist die Geschichte vom Bürgermeister Scholl, der seine Frau ermordet haben soll - wenn dies kein Thema ist! Dieses Buch empfand ich als sehr gut geschrieben - Bravo!

    Wenn jemand Tipps für mich hätte?

    Nun aber habe ich mich in einer Leserunde angemeldet und jetzt muß ich ja endlich mal ein Buch zuenede lesen! :)


    Liebe Grüße!

    PS: ...und doch mache ich kaum etwas lieber, als in Bibliotheken oder Buchläden herumzuhängen! Verstehe dies wer kann!

  • Es muss schon einiges passieren, dass ich ein Buch abbreche. Vor allem eines, das ein Schriftsteller geschrieben hat, von dem ich sehr viele Bücher sehr gerne gelesen habe. Bisher hat er mich noch nie enttäuscht, der Herr Liehr, aber dieses Buch ist so langweilig, aufgesetzt, langatmig, unrealistisch und unsympahtisch, dass ich gestern auf Seite 78 aufgegeben habe.


    Lesezeit ist wertvoll. [-(

  • Es muss schon einiges passieren, dass ich ein Buch abbreche. Vor allem eines, das ein Schriftsteller geschrieben hat, von dem ich sehr viele Bücher sehr gerne gelesen habe. Bisher hat er mich noch nie enttäuscht, der Herr Liehr, aber dieses Buch ist so langweilig, aufgesetzt, langatmig, unrealistisch und unsympahtisch, dass ich gestern auf Seite 78 aufgegeben habe.


    Lesezeit ist wertvoll. [-(

    Leichtmatrose kenne ich nicht, nur den Film, wenn ich mich recht erinnere :-k, ist aber auch schon länger her.


    So viel habe ich von Tom Liehr noch nicht gelesen, aber mein bisheriger Favorit ist Pauschaltourist gewesen. Damit hab ich mich herrlich amüsiert.

    Kennst du das schon? Ist eher satirisch.

  • Ja, kenn ich. Ich glaube, ich hab alles von ihm gelesen und bisher hat mir wirklich jedes Buch gefallen. Meistens waren sie viel besser als ich erwartet habe. "Sommerhit" z. B. war spitze, oder mein erster Liehr "Radio nights" ... haben mir alle gut gefallen und dieses fällt aber sowas von aus der Reihe, dass man meinen könnte, jemand anders hats geschrieben.


    Dass er verfilmt wurde, wusste ich gar nicht. Nur dieses eine oder auch andere Bücher von ihm? ("Landeier" wäre sicher lustig...)

  • Keine Ahnung. Ich weiß nur von Leichtmatrosen, kam in den ARD klick

  • Ich habe bei "Clockers" nach etwa 70 Seiten aufgegeben. Richard Price war, wenn ich's richtig im Kopf habe, irgendwie an der großartigen Serie "The Wire" beteiligt, die wie dieses Buch hier im Drogenmilieu spielt und mich sehr fasziniert hat, aber mit dem Buch bin ich nicht warm geworden. Da wurden zu viele Figuren in den Raum geworfen, die auch noch fast alle irgendwelche Spitznamen haben, und es wurde nur sehr zäh klar, wer jetzt Dealer und wer Cop ist. Außerdem gefiel mir die Übersetzung nicht. US-Gangsta-Slang ist natürlich auch superschwer ins Deutsche zu bringen, aber es hörte sich einfach an ganz vielen Stellen so ... übersetzt an. Vielleicht probiere ich es irgendwann noch mal im Original.

  • Magdalena Ui, an "Clockers" erinnere ich mich mit Schaudern. 8-[ Hab ich anno dazumals bei Vorablesen bekommen und fand es ganz, ganz schrecklich, hab mich aber durchgequält. Du hast nichts verpasst.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Beruhigend :D


    Ich wollte es gerne mögen, weil ich die ganze Thematik interessant fand, aber der wirre Schreibstil, die Klischees und vor allem die Übersetzung haben es mir echt verleidet.

  • Ich breche Bücher vor allem dann ab, wenn sie mir zu blutrünstig, brutal oder eklig werden.:|
    So habe ich z. B. abgebrochen:


    Der Para-Spion - Ha. A. Mehler

    Die Abnormen - Marcus Sakey

    Dunkle Flut - Isa Maron

    Godspeed / Die Reise beginnt - Beth Revis

    Gooliath / Vergeltung - Aaron K. Archer

    Ödland / Der Keller - Christoph Zachariae


    Und ich breche ab, wenn die Handlung zu verworren ist.

    Und auch dann, wenn das Buch mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt ist, was leider öfter bei Selfpublishern der Fall ist. Darauf reagiere ich echt allergisch...:vielefehler:

     :study: Wolfgang Eckstein: Die Codices

    :musik: Jan Weiler: Der Markisenmann

    2024: 4 Bücher ✅ / 1 ❌ / 1.757 📖

    2023: 21 Bücher ✅ / 6 ❌ / 10.848 📖

    2022: 15 Bücher ✅ / 11 ❌ / 10.232 📖


    "Alles unter 300 Seiten ist bloß eine Leseprobe."
                           

  • Und auch dann, wenn das Buch mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt ist, was leider öfter bei Selfpublishern der Fall ist. Darauf reagiere ich echt allergisch...

    Das kann ich auch nicht leiden. Ich breche dann auch ab, weil mir die Handlung egal wird, wenn ich ständig über Fehler stolpere – und entsprechend fällt dann auch meine Rezension aus. Gerade als Selfpublisherin kann ich es nicht leiden, wenn wir durch solche Autoren in Verruf geraten :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Bis Seite 95 habe ich durchgehalten, weil mich einige Aspekte interessiert haben. Die titelgebenden Engel wurden nämlich in einer Fabrik erschaffen, indem man Menschen (sorry: Männern) Flügel implantierte. Später kam hinzu, dass man danach noch ein Ritual abhalten musste, um den Engel zu erwecken. Auch lief bei dem Erweckungsritual nicht immer alles glatt und es entstanden Engel, die sich anders verhielten als geplant.

    Doch leider bestand ein Großteil der Handlung aus detailliert geschilderten Sexszenen, der interessante Rest ging fast unter. Dazu kam, dass der Sex selten einvernehmlich war: Mitwirkenden wurden heimlich Drogen verabreicht, um sie in Ekstase zu versetzen, andere wurden "zu ihrem Glück" gezwungen. Männer drängten sich auf, und die bedrängten und genötigten Frauen fanden es nach anfänglichem Zögern ganz toll. :puker:Bei sowas bekomme ich Ausschlag!

    Sex und Macht waren auch die einzigen Handlungsmotive der meisten Protagonist*innen. Natürlich bis auf die Hauptfigur, eine junge Wissenschaftlerin, die als Gegenpol zur verkommenen "bösen" Seite dargestellt wurde: rein, unschuldig (bis hin zur Naivität) und völlig im Unklaren darüber, was hier getrieben wurde. Und obwohl sie keinen blassen Schimmer hatte, war sie die wichtigste Person im Erweckungsritual :scratch:. Allein auf den ersten 95 Seiten war sie dreimal in Lebensgefahr und musste von jemandem gerettet werden, weil sie selber völlig kopf- und hilflos reagierte. Oder unlogisch. Was aber für alle Figuren galt. Man konnte sich darauf verlassen, dass die Figuren stets das Allerdümmste taten, was man in einer Situation tun konnte.

    Die Handlung wirkte überhaupt wirr und zusammengestückelt, so als sei sie um die Beischlafszenen herum geschrieben worden, wodurch das Lesen sehr anstrengend wurde.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Mitwirkenden wurden heimlich Drogen verabreicht, um sie in Ekstase zu versetzen, andere wurden "zu ihrem Glück" gezwungen. Männer drängten sich auf, und die bedrängten und genötigten Frauen fanden es nach anfänglichem Zögern ganz toll. :puker:

    Das... und alles andere, was Du schilderst: Klingt richtig fies [-( :puker:

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Anfangs war ich verzaubert von der schönen Sprache und ich freute mich, mehr über den Friedhof der vergessenen Bücher und das Laben des vergessenen Autors zu lesen. Was mich überhaupt nicht interessiert, ist, einem jungen Mann beim Erwachsen werden zuzuschauen. Ich hatte eine Geschichte erwartet, in der jemand auf die Suche nach einem Buch geht, den Autor entdeckt und vielleicht noch weitere Bücher, keine Liebeleien und Wachstumsschmerzen. Auch sprachlich verlor es bald an Reiz, und nach 194 Seiten bzw. 5 Kapiteln habe ich keine Lust mehr weiterzulesen.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Nach 80 Seiten breche ich jetzt "Finsternis soll Dich umfangen" von Annie Solomon ab.


    Ich hätte auf den Rückentext "... ein Fest für die Fans von Karen Rose" hören sollen, dann wäre es mir gleich klar gewesen.


    Es ist einfach nicht meins, wenn in einem Krimi/Thriller das Liebesgedöns wichtiger ist, so habe ich auch den 1. Band der Fatal-Reihe von Marie Force abgebrochen.


    Die 32jährige Blindenlehrerin Martha Crow ist eine gestandene Frau, und wenn, kaum dass sie den gerade erblindeten Detective Danny Sinofsky kennenlernt, so etwas da steht wie: ...empfand sie es als köstliche Qual, ihn in ihrem Auto sitzen zu haben. Ihn ansehen zu können, wann immer sie wollte, und sich an seinem Gesicht zu erfreuen. Ohne dass er es merkte. Sie beobachtete ihn heimlich. Begaffte ihn, hinter seinem Rücken.


    Und so geht das weiter. Das tu' ich mir nicht ein ganzes Buch lang an. Vom Schreibstil her ist es relativ einfach.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • ...empfand sie es als köstliche Qual, ihn in ihrem Auto sitzen zu haben.

    Auweia. Also wenn das in einer Liebesschnulze vorkommt, ok. Aber in einem Krimi??

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Eben. Liebesromane lese ich sowieso nicht, und dann gibt es noch die Romantik-/Romance-Thriller, die auch so gar nicht meins sind.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Nach 21% abgebrochen. Ich werde mit den Figuren einfach nicht warm und der Text wirkt auf mich irgendwie unreif, als wäre er für eine jüngere Generation oder einfach nur schlichte Gemüter geschrieben.

    Viele Namen sind schrecklich gleichklingend, was mich beim Lesen irritierte: Leeza (Protagonistin), Lysea (Mutter der Prota), Jeera (Waschbär), Syvenia (Zauberin), Kysano (So heißt die Welt, aus der alle kommen), Kymetos (Zauberer), Lestre (Zauberer).

    Dann gibt es nervige Wiederholungen. So erfährt Leeza ein paar Dinge und fasst sie noch mal mit den gleichen Worten zusammen und denkt später immer wieder darüber nach, dass es sich schon bald durchgekaut anfühlt. Syvenia bezeichnet das Wasser eines Baches als eiskalt, sauber und gut. Kurz darauf stellt Leeza fest, dass sich das Wasser – wie überraschend – eiskalt, aber gut und sauber anfühlt.

    Auch finde ich einige Dinge unlogisch. Erst erzählt Leezas Mutter (Lysea), dass zwei Welten untergehen, wenn Leeza ihre Bestimmung nicht annimmt, sie soll sich aber frei entscheiden, ob sie ihre Bestimmung annimmt oder nicht (was für eine Wahl). Später fragt sich Leeza, warum sich sich so schnell entschieden hat, ihre Bestimmung anzunehmen. Weiterhin fragt sie ihre Wegbegleiterin Syvenia, ob sie eigentlich wichtig sei. Ähm – nö. Sie kann doch gar nicht so wichtig sein, wenn ihre (und dazu unsere) Welt untergeht, wenn sie nichts unternimmt, oder?

    Die ganzen 21% durch stellt die Prota Fragen, die ihr nicht beantwortet werden und die Antworten sind so gehalten, dass sie nichts erfährt, was sich der Leser nicht schon hatte denken können (und sie nicht minder). Das soll sich im Übrigen laut einer Rezension bis zum Ende dieses Bandes nicht ändern. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, die ganze Zeit für dumm verkauft zu werden. Tut mir leid, aber Spannung geht anders.

    Wenigstens muss das Buch nach einer Rezension von 2016 noch einen Korrekturdurchlauf erhalten haben, denn die Fehlerzahl ist jetzt minimal und auch der Satzbau ist in Ordnung. Der Text liest sich flüssig. Das kann mich aber leider nicht davon abhalten, das Buch genervt beiseitezulegen :roll:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ohne dass er es merkte. Sie beobachtete ihn heimlich. Begaffte ihn, hinter seinem Rücken.

    :-k Das halte ich mal für ein Gerücht. Ich behaupte, dass man auch ohne Sehvermögen sehr wohl merken (spüren!) kann, wenn man intensiv angegafft wird... :roll: Aber klar, so klingt's natürlich toll.........

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Ohne dass er es merkte. Sie beobachtete ihn heimlich. Begaffte ihn, hinter seinem Rücken.

    :-k Das halte ich mal für ein Gerücht. Ich behaupte, dass man auch ohne Sehvermögen sehr wohl merken (spüren!) kann, wenn man intensiv angegafft wird... :roll: Aber klar, so klingt's natürlich toll.........

    Oh ja, das denke ich auch. Kann sie sich ja schön reden...

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten