Welche Bücher habt ihr abgebrochen? An welcher Stelle - und warum?

  • Für mich ist also weniger der Roman als Saraswati selbst belehrend.

    Ich verstehe, was Du meinst. Weil ich abgebrochen habe, kann ich nicht überschauen, ob die Figur anders hätte angelegt werden können - ich weiß es eben nicht.

    Es gibt allerdings auch Bücher, bei denen man anfangs bisschen durchhalten muss. Kann durchaus sein, dass ich weiterlese, wenn ich mehr Ruhe habe.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Es gibt allerdings auch Bücher, bei denen man anfangs bisschen durchhalten muss. Kann durchaus sein, dass ich weiterlese, wenn ich mehr Ruhe habe.

    Ja, ich fand den Anfang auch etwas zäh. Aber ich hatte das Ganze auch in einer Leserunde gelesen - das war für mich vielleicht noch ein zusätzlicher Vorteil, denn man merkt ja recht schnell: Über dieses Buch kann man defintiv viel diskutieren. :loool:

  • Das hatte ich zunächst auch vor, habe mich aber dann zum endgültigen Abbruch durchgerungen.

    Ja, das habe ich inzwischen auch gelesen :) , da bin ich ja in guter Gesellschaft.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Und gleich das nächste.

    Das Buch ist ein einziger Klamauk, und das ist ja durchaus was. Achim, von Miss Merkel zärtlich "Puffel" genannt, ist ein weltfremder, vergeistigter, leicht vertrottelter und humorloser Mann, der alles wörtlich nimmt und dadurch kaum ein Fettnäpfchen auslässt. Ich vermute mal, Prof. Sauer ist mit dieser Darstellung einverstanden.

    Das und vieles andere mehr, auch witzige Formulierungen, geben Anlass zum Lachen - unbestritten. Und lachen tu ich gerne.


    Aber ein ganzes Buch lang war mir das einfach zuviel des Guten. Mir kam es vor, wie wenn einer den ganzen Abend lang Witze erzählt; da frieren mir die Lachmuskeln ein und ich kann/mag nicht mehr lachen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Bin bei 42%, es ist nicht schlecht. Hatte ich angefangen, um was Leichtes für zwischendurch zu haben. Dafür ist es auch total in Ordnung, nur als ich heute noch ein paar Seiten gelesen hatte, hab ich gemerkt, dass ich keine Lust mehr auf die Geschichte hab. Also war's das erstmal.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.


    Memento Mori / Amore Fati

  • Mir kam es vor, wie wenn einer den ganzen Abend lang Witze erzählt; da frieren mir die Lachmuskeln ein und ich kann/mag nicht mehr lachen.

    Geht mir genauso - wahrscheinlich mag ich aus eben diesem Grund auch die allermeisten Comedians nicht.

  • Mir kam es vor, wie wenn einer den ganzen Abend lang Witze erzählt; da frieren mir die Lachmuskeln ein und ich kann/mag nicht mehr lachen.

    Geht mir genauso - wahrscheinlich mag ich aus eben diesem Grund auch die allermeisten Comedians nicht.

    Ich lache ja ausgesprochen gerne, aber um unaufhörlich witzelnde Comedians oder auf die Humortube drückende Romane mache ich auch einen weiten Bogen. Ich liebe Sprachwitz und Situationskomik, aber wie alles im Leben ist auch der Humor nur wohldosiert zu ertragen, selbst wenn er geistreich ist.

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • mofre: ich hätte es nicht besser ausdrücken können!


    Ich kann ein ganzes Buch lang immer wieder über guten Sprachwitz oder einfach schön scharfe Formulierungen vor mich hin kichern, aber Dauer-Gagfeuerwerke finde ich wahnsinnig anstrengend, obwohl ich ganz bestimmt kein humorloser Mensch bin.

  • Ein fesselnder Schweden-Krimi, der seine Leser in Atem hält!“ so heißt es bei Amazon!


    Davon merke ich bis jetzt nix, bin bei Kapitel 11. sowas von langatmig. Ich bin da raus!

    Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich vorgenommen haben


    Abraham Lincoln

  • Ein fesselnder Schweden-Krimi, der seine Leser in Atem hält!“ so heißt es bei Amazon!


    Davon merke ich bis jetzt nix, bin bei Kapitel 11. sowas von langatmig. Ich bin da raus!

    :wink: Das sagt nicht amazon und auch kein Leser, es ist der Werbetext des Verlags ...

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

    :musik: --


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich habe gestern das Buch unten abgebrochen. Das Thema hat mich interessiert, aber der angeschlagene Ton ging mir eigentlich von der ersten Seite weg auf die Nerven. Ich weiß auch nicht, habe oft den Eindruck, Verfasser feministischer Literatur haben an sich den Selbstanspruch, so eine Art Quengelton zwischen Anklage, Moral und Trauerrede treffen zu wollen (falls ja, ist das jedenfalls gelungen). Abgesehen von diesem Ton bin ich es ein wenig müde, daß auch Feministinnen nichts Intelligenteres einfällt als daß der Mann (TM) für jede Misere in der Gesellschaft, insbesondere natürlich für die Misere der Autorin selbst, verantwortlich ist. Das ist mir zu klischeehaft, zu einseitig gedacht.


    Beispiel: die Autorin verweist darauf, daß sie Sex als junge Frau als Leistung gesehen hat, die sie für den Mann erbringen muß, und daß sie auch im Kreis anderer junger Frauen nur etwas zählt, wenn sie ihre "Fuckability" groß genug ist, woran halt der Mann im Allgemeinen Schuld ist, weil die böse patriarchale Gesellschaft blabla undsoweiter. In diesem Szenarium ist die Frau (TM) auf die Rolle des durch männliche Sexvorstellungen infiltrierten Opfers reduziert, das quasi gar nicht selbst denken und fühlen kann und daher stumpf abliefert, was für männliches Publikum gedrehte Pornos als Norm hinklatschen, ohne das zu hinterfragen und vor allem ohne überhaupt die Idee zu haben, eine eigene Sexualität zu entwickeln. Wenn das echt so ist...also, dieses Bild von Frau (TM) würde mich ganz schön schockieren, auch wenn ich da selbst quasi keine Ahnung habe :twisted:


    Vielleicht ist dieses Buch weniger für Männer, sondern mehr für Frauen gedacht, die sich mit dem, was ich oben geschrieben habe, identifizieren können. Man sollte auch diesen speziellen Ton abkönnen, sonst macht die Lektüre wahrscheinlich kein Vergnügen.

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Vielleicht ist dieses Buch weniger für Männer, sondern mehr für Frauen gedacht, die sich mit dem, was ich oben geschrieben habe, identifizieren können.

    Auweia. Also nach dem was du da schreibst, kann ich mich damit gar nicht identifizieren. Aus persönlicher Erfahrung geht es also auch vollkommen anders.

    Vielleicht hätte die Autorin sich einen anderen Freundinnenkreis und andere Männer suchen sollen. :scratch:

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • woran halt der Mann im Allgemeinen Schuld ist

    Ich kann mich damit ,als Frau, auch nicht identifizieren kenne aber genug Frauen die genau so denken. Er ist egoistisch und denkt nur an sich und gut ist es eh nicht. Aber was sie wollen haben sie noch nie gesagt.

    Da tut mir die Männerwelt immer sehr leid es wird erwartet das die Herren Hellseherische Fähigkeiten besitzen um zu wissen welche Knöpfe wann zu drücken sind und wenn das, wer hätte es gedacht, nicht funktioniert ist der Mann daran schuld und Frau versinkt in jammern und klagen. Furchtbar.

  • Wenn das echt so ist...also, dieses Bild von Frau (TM) würde mich ganz schön schockieren, auch wenn ich da selbst quasi keine Ahnung habe

    Vielleicht, aber nur ein klitzekleines vielleicht geht es der Autorin um Ansichten mancher weniger sehr jungen, naiven weiblichen Wesen, die zuerst diese irrige Sicht haben, aber sich dann bald eines besseren besinnen. Ich hoffe es zumindest.

    Vielleicht ist dieses Buch weniger für Männer, sondern mehr für Frauen gedacht, die sich mit dem, was ich oben geschrieben habe, identifizieren können.

    Also ich als Frau fühle mich da aber auch nicht angesprochen. Sowas von gar nicht. Vielleicht denke ich dann zu männlich in den Augen der Autorin? :loool:

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • jungen, naiven weiblichen Wesen

    Ich glaube, oder ich hoffe, gerade die jungen Frauen gehen mit dem ganzen Thema offener um und wissen was sie wollen. Es sind glaube ich mehr die ab Ü 30 die Oskar reife Schauspielerische Leistungen erbringen und sich dann wundern warum Er nicht weiß was Sie will. Ladys First muss nicht nur für die Tür gelten und ansonsten Mädels Mund auf und reden wenn das nix hilft zeigt den Herren wie es geht. :twisted: Setzt natürlich voraus das Sie weiß was Sie will und daran scheitert es dann auch wieder des öfteren.

  • Aber was sie wollen haben sie noch nie gesagt.

    Ich habe mir mal die Beschreibung bei amazon angeguckt. Es geht der Autorin auch darum genau das aufzuzeigen,dass Mädchen und dann Frauen sich eben an dem Außen orientieren und nicht an dem, was sie selbst wollen. Sie werden so erzogen und müssen dann erst lernen im Sinne der Befreiung, der Emanzipation, was sie wollen.

    Vielleicht, aber nur ein klitzekleines vielleicht geht es der Autorin um Ansichten mancher weniger sehr jungen, naiven weiblichen Wesen, die zuerst diese irrige Sicht haben, aber sich dann bald eines besseren besinnen. Ich hoffe es zumindest.

    Ja, so soll es sein laut der Beschreibung.

    gerade die jungen Frauen gehen mit dem ganzen Thema offener um und wissen was sie wollen.

    Tja, ich kenne leider viele junge Frauen, die nicht offen über körperliches, sexuelles oder anderes Frauenbezogenes sprechen können. Das wird erst als Erwachsene gelernt, wenn man den Umgang dazu hat.

    Eine junge Mitarbeiterin hat es mal so für sich festgestellt, dass Männer offen und ausführlich über Durchfall und anderes sprechen können und alle reden mit. Wenn eine Frau sagt, sie hat Bauchweh, weil sie ihre Menstruation hat sind alle angeekelt, sowas sagt man doch nicht. Sie hat daraus für sich den Schluss gezogen, da nicht mehr zurück zu weichen und verschämt damit umzugehen sondern einfach und offen. Nicht penetrant und aufdringlich, aber eben selbstverständlich. Das hat jede Frau, alle 4 Wochen..und wo ist das Problem, wenn man das eben kurz sagt, wenn man nach dem Befinden oder häufigere Toilettengänge angesprochen wird..

  • Wenn eine Frau sagt, sie hat Bauchweh, weil sie ihre Menstruation hat sind alle angeekelt, sowas sagt man doch nicht. Sie hat daraus für sich den Schluss gezogen, da nicht mehr zurück zu weichen und verschämt damit umzugehen sondern einfach und offen. Nicht penetrant und aufdringlich, aber eben selbstverständlich.

    Das finde ich gut!


    Ich hänge es auch nicht an die große Glocke, aber ich erwähne es auch offen, wenn es mir deshalb nicht gut geht. Was soll denn das blöde Tabu bei einer Sache, die ungefähr 50% der Weltbevölkerung rund 40 Jahre lang jeden Monat betrifft?