Sebastian Fitzek - Das Joshua-Profil

  • Kurzmeinung

    Gaymax
    Spannung wie immer. Logik und Zufälle trüben es schon ein wenig
  • Kurzmeinung

    ManuH
    Kindesmissbrauch, Big Data zur Verbrechensbekäpfung vor den Taten, Pflegefamilien/Adoption....Viele Themen in einem Thri
  • Ist der Kindle auch wasserdicht?

    Den präpariere ich :lol:
    Der kommt bei mir in einen Zipper-Beutel und wird luftdicht verschlossen.
    Hab ich vorher ausprobiert mit einem schweren Gegenstand und einem Stück Küchenkrepp. Da wird nix nass innen.
    Und ist ja auch nur zur Vorsicht, passiert ist eh noch nie was.


    "Die Blutschule" werde ich übrigens nicht lesen. Da gab's eine Stelle im Joshua, da konnte ich mir ganz gut ausmalen, wie es im Max Rhode-Buch abgeht. Und das ist mir zu brutal.

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Mein Fazit:



    Nun, ich habe ja schon einige seiner Romane gelesen (aber noch nicht alle) und ich habe Herr Fitzek auch schon zweimal bei einer Lesung besuchen dürfen (ist aber schon lange her). Und in der Regel bieten die Romane von Herr Fitzek durchaus einen hohen Unterhaltungswert.


    Bei diesem Roman war es leider nicht so. Meine Erwartungen wurden enttäuscht. Was man anhand des kurzen Klappentextes nicht erahnen konnte, dreht es sich dieses Mal um Kindes-Missbrauch und die Daten-Sammelwut verschiedener Institutionen. Mir kommt die Geschichte mit allem so überladen vor, zuviel von allem und dabei leider zu wenig Profil von den Protagonisten. Für mich sind alle Figuren nicht greifbar, selbst Cosmo nicht, der als Verurteilter Pädophiler die Abneigung des Lesers auf sich zieht, der aber in der Geschichte auch seine guten Seiten zeigt.


    Die Grund-Story und die Auflösung des ganzen Rätsels sind für mich zwar nicht ganz so unlogisch und unvorstellbar, aber zusammen mit den anderen Grund-Themen meines Erachtens zuviel in einem Buch. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Herr Fitzek sich durchaus entwicklungsfähig zeigt bzw. mal einen Roman mit einem anderen Tempo schreibt. Mit mehr Tiefe bei den Persönlichkeiten und einer komplexen Geschichte, wo Gewalt und überraschende Wendungen durchaus eine Daseins-Berechtigung haben können.


    Den Roman „Blutschule“ von Max Rhode habe ich vorher nicht gelesen und ich denke, das ist auch nicht unbedingt erforderlich. Ich zumindest habe soweit alles verstanden.
    Dieses Werk ist Herr Fitzek nicht gut gelungen und ich wünsche ihm beim nächsten Werk ein glücklicheres Händchen. Dieses bekommt sehr schwach vier glänzende Sterne, aber nur deshalb, weil mich die letzten 100 Seiten durchaus versöhnlicher gestimmt haben.

  • Max Rhode - der Autor von "Die Blutschule" - gerät durch ungünstige Zusammenhänge in die Fänge des Joshua Profils.
    Das Besondere hierbei, das sollte man vielleicht erst erwähnen ist: Das das Buch von Max Rohde auch veröffentlicht wurde - natürlich geschrieben von Sebastian Fitzek! Es ist der Bestseller, den der besagt Max Rhode im
    "Joshua-Profil" geschrieben hatte. Man muss "die Blutschule" jedoch nicht gelesen haben um "Das Joshua-Profil" zu verstehen, aber in kleinen Teilen, greifen die Bücher schon ineinander über. Im allgemeinen finde
    ich es auf jeden Fall eine geniale Idee.
    Aber hier geht es ja nun um "Das Joshua-Profil"!


    Max Rhode - landete mit "Die Blutschule" einen Bestseller, doch leider blieb der Erfolg bei den nachfolgenden Büchern aus, die Ehe ist am Ende, sein Bruder ist ein pädophiler Sexualstraftäter und auch ansonsten steht das Leben von Max ziemlich Kopf! Als dann das Jugendamt auftaucht und Jola - seine Pflegetochter - zurück zu ihrem leiblichen Eltern führen will, sieht Max rot! Doch was hat das alles mit dem Joshua-Profil zu tun?
    Und warum wird Max davor gewarnt, dass er sich unter keinen Umständen strafbar machen darf???


    Um nicht allzuviel zu spoilern mach ich hier auch einen Schnitt... Ich bin absolut begeistert von dem Buch, welches meine Erwartungen vollkommen erfüllt hat. Ein "echter Fitzek" eben!
    Die Spannung war stellenweise nicht mehr zu übertreffen! Und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen! Schon die Einführung in das Buch war sehr rätselhaft und spannend. Gleich zu Anfang kam es zu Verwirrungen und man wusste irgendwann gar nicht mehr welche Person nun auf welcher Seite stand.
    In dem Buch werden viele aktuelle Themen angesprochen und dargestellt... Und auch im Nachwort kann man noch einiges über die Gedankengänge des Autors erfahren.
    Insgesamt ein spannender Thriller, nach den "typischen Fitzek Merkmalen". :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe es zwar sehr schnell gelesen - anders kann man Fitzeks Bücher vermutlich nicht lesen. Doch inzwischen ist seine Masche unverkennbar: Von einer unerklärlichen Situation in die nächste, von einer Lebensgefahr in die andere, schnelle Schnitte, jedes Kapitel mit Cliffhanger, immer wieder ein Kind in Gefahr.
    Ist es wirklich nötig, dass fast alle Personen ständig zu sterben scheinen? Es wird bald langweilig, immer wieder neue Auferstehungen mitzuerleben.
    Kann Fitzek, der sehr gut spannende temporeiche Szenen schreiben kann, nicht einmal andere Ideen entwickeln statt Gehetze und Jagd. In "Therapie" ging es doch anders, war subtiler und bezog seine Spannung u.a. aus dem Zusammenspiel der Figuren und der Verwirrung des Lesers.


    Mein größter Kritikpunkt: Jola ein 10-jähriges Mädchen? Sollte Fitzek Jola nach dem Vorbild eines seiner Kinder entworfen haben, würde ich dieses Kind mal gern kennen lernen. :-s

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Mein größter Kritikpunkt: Jola ein 10-jähriges Mädchen? Sollte Fitzek Jola nach dem Vorbild eines seiner Kinder entworfen haben, würde ich dieses Kind mal gern kennen lernen

    Da gebe ich Dir Recht. Wenn ich nicht gewusst hätte wie alt Jola ist, hätte ich geschätzt 15-16.

  • Wenn ich nicht gewusst hätte wie alt Jola ist, hätte ich geschätzt 15-16.

    Das war auch meine Einschätzung. Wenn ich an meine 10-jährigen Schüler denke: Sie hätten alle in solchen Situationen nur nach Mama und Papa gebrüllt, aber keinesfalls ihre Lage und die Möglichkeit zur Befreiung analytisch durchdacht, bevor sie gehandelt hätten.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Klappentext:
    "Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist."



    Meine Meinung:
    Das Cover ist farblich ansprechend gestaltet und spricht mich an. Man sieht zwei Hände, die gegenüber voneinander ein bestimmtes Muster mittels einer Schnur gebildet haben. Die Hände sind weiß und setzen sich genau wie die rote Schrift sehr gut vom schwarzen Hintergrund ab.
    Man könnte es so interpretieren, dass die Schnur für das Leben eines Menschen steht, als hielte man das Leben eines anderen in den Händen.


    Die Themen, die der Autor hier anspricht, finde ich sehr spannend.
    Er beschäftigt sich durch diesen Thriller mit der Überwachung und Kontrolle der Menschen, im Speziellen mit Verbrechen, die in Zukunft verübt werden. Ebenfalls thematisiert Sebastian Fitzek einmal mehr die Misshandlung von Kindern. In diesem Zusammenhang spricht er auch das krankhafte sexuelle Interesse an Kindern an und die Behandlung/Therapie dieser Erkrankung.
    Es sind ernste aber auch aktuelle Themen, die uns alle im Alltag berühren, wenn gleich zumeist durch die Presse.


    Max ist zugleich Protagonist im "Joshua Profil" und Autor des Buchs "Die Blutschule". Beruflich ist Max nicht sehr erfolgreich, sondern hatte nur mit "Die Blutschule" nennenswerte Erfolge, die er sich selbst jedoch nicht erklären kann.
    Mir war Max gleich sehr sympathisch. Er liebt seine Pflegetochter Jola über alles und würde alles für sie tun, auch sein eigenes Leben aufs Spiel setzen. Er ist ein wenig vergesslich, lebt etwas in seiner eigenen Welt, versucht sich aber immer genügend Freiräume für seine Tochter zu schaffen. Max wünscht sich nichts mehr als ein glückliches Kind und eine gute Beziehung zu Jola, da er selbst eine schlimme Kindheit hatte.
    Cosmo, Max Bruder, hat ebenfalls eine schwierige und traumatische Kindheit hinter sich. Bei ihm haben die Ereignisse seelisch Wunden hinterlassen. Er wurde selbst straffällig und wird aktuell wegen seiner pädophilen Neigungen in einer Psychiatrie behandelt. Anfangs war er mir unheimlich, muss ich sagen. Im Laufe der Handlung empfand ich ehrlich gesagt, immer mehr Mitgefühl für ihn. Zumal das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern mit dem Fortschreiten der Geschichte auch enger und besser wird.
    Auch Jola war mir sofort sympathisch. Sie ist ein zehnjähriges, doch recht kesses, junges Mädchen. Mir haben ihre Art zu denken und ihr Humor gefallen.
    Die weiteren Charaktere sind alle interessant gestaltet worden.


    Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht, also aus der Ich-Perspektive, stellenweise aber auch aus Jolas Sicht, in der dritten Person, erzählt.
    Wie gewohnt, fällt es Sebastian Fitzek nicht schwer konstant Spannung aufzubauen. Er hat mich ziemlich schnell in den Bann des Buches gezogen, so dass ich Mühe hatte, es wegzulegen. Der Autor baut gekonnt unerwartete Wendungen in der Handlung ein, die den Spannungsbogen nochmal ansteigen lassen. Besonders gut gefallen mir die sehr bildlichen Beschreibungen der Gefühle und Situationen in seinen Büchern. Sie bewirken, dass ich kein Problem habe, einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen. Das war in diesem Buch auch der Fall.


    Mich hat "Das Joshua Profil" überzeugt, wenn gleich es nicht sein bestes Werk ist. Es werden spannende, interessante Themen angesprochen, ebenso regt das Buch zum Nachdenken an.


    Ich gebe vier von fünf Punkten.

  • Ein neuer Fitzek, wie habe ich mich darauf gefreut.


    Aber ich muss sagen, es ist nicht sein Bestes. Bis auf Noah habe ich alle gelesen und war eigentlich von allen gleichermaßen recht begeistert, dieses mal, fand ich es nicht schlecht, allerdings war es mir persönlich zu unrealistisch, was ich schade fand. Da es mir einfach zu "abgehoben" war, hat es mich leider nicht so begeistern können. Angefangen von der 10 jährigen Supertochter bis zu Ihrem Vater, der auch noch halb tot alles auf die Reihe bekommt.
    Dagegen fand ich Cosmo, doch wieder sehr realistisch, wenn nicht sogar ein Stück weit sympathisch, was man aber unter den gegeben "Umständen" nicht wirklich zu lassen möchte. 8-[


    Der Ansatz bzw. den Hintergrund, was wäre wenn ... fand ich super gewählt, wahnsinnig spannend und sehr beängstigend, man weiss ja nie was wirklich ein paar Jahren passieren wird, evtl. kommt es wirklich so?
    DAS fand ich wiederum gut, denn es hat mich wirklich zum nachdenken angeregt, auch die "Danksagung" von Fitzek, (die wirklich die einzige ist die ich immer lese!) fand ich sehr berührend und hat mich zum nachdenken angeregt.


    Alles in allem, ein Buch mit "Höhen" und "Tiefen", was ich leider bis jetzt (ausser die Blutschule :-, ) von Sebastian Fitzek nicht gewöhnt war, wie gesagt, fand ich jedes Buch auf seine Weise wirklich richtig gut, dieses mal konnte mich dieses Buch (und auch das andere ... ) leider nicht so umhauen, auch wenn ich wieder die Idee dahinter, den Hauptprotagonisten realer zu machen, schon wieder sehr gelungen fand.

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Den sehr guten Rezensionen von @Kapo, @Tara01092012 und @BlueOcean gibt es nicht viel hinzuzufügen :thumleft:


    Da aber "das Joshua Profil" erst mein 5. Fitzek-Roman ist (nach "Therapie", "Amokspiel", "das Kind" und "Abgeschnitten" zus. mit Michael Tsokos) vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !
    Ich habe das Buch förmlich verschlungen. Und dank kurzen Kapiteln mit spannenden Cliffhanger hatte ich mühe, das Buch wegzulegen :)
    Wahrscheinlich muss ich dann bei weiteren Sebastian Fitzek Büchern die 5+ einführen :wink::-,


    Auch die Idee, den "Bestseller" seines Hauptprotagonisten Max Rhode tatsächlich zu veröffentlichen, finde ich einfach genial. Leider habe ich das erst mitbekommen, als ich mit dem Joshua Profil angefangen habe.
    Aber ich werde "die Blutschule" trotzdem lesen. Statt als Prolog halt eben als Epilog :lol:

  • Klappentext
    Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.


    Meine Meinung
    Meine Meinung zu dem Buch kann man in nur einem Wort ausdrücken. Fitzek! Alleine der Name ist Programm. Jeder der den Schriftsteller kennt und Werke von ihm gelesen hat, weiß, es kann nur gut werden.
    So wurde ich auch dieses Mal nicht enttäuscht und habe diesen Thriller innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Im ersten Kapitel hat er den Leser schon gefesselt, man ist wieder im typischen Bann des Autors und nun nicht mehr in der Lage das Buch an die Seite zu legen.
    Er schafft es, den Spannungspegel kontinuierlich nach oben zu treiben, immer weiter kleine Adrenalinstöße zu versenden. Atempausen zum erholen werden kaum gegeben und irgendwie ist man danach fix und fertig, allerdings im positiven Sinne. Nicht viele Bücher schaffen es, dieses Gefühl bei mir auszulösen.


    Hauptperson ist dieses Mal Max, ein aktuell weniger erfolgreicher Buchautor. Er ist ein sehr sympathischer, liebenswerter Kerl. Seine Ehe ist nicht die beste, seine Frau aufgrund Ihres Berufes mehr unterwegs als zu Hause bei der Familie. Aber seine kleine Tochter, die liebt er abgöttisch und würde alles für sie tun. leider ist das auch nach kurzer Zeit nötig.
    Ein mysteriöser Anruf lockt ihn in ein Krankenhaus, er kann sich zuerst keinen Reim auf das ganze machen. Während er den Hintergrund noch überlegt, wird seine kleine Tochter entführt und er danach überfallen. Im Krankenhaus erwacht ist danach nichts mehr wie es vorher war, mitten drin in dem perversen Alptraum des Joshua Profils, muss er nun um das Leben seiner Tochter bangen.


    Das Projekt sagt aus, dass er eine schlimme Straftat begehen wird, er ist aber eigentlich eine der liebenswerten Personen, wie konnte es nur soweit kommen, das er auserwählt wurde?


    Der Alptraum um die Liebe zu seiner Tochter, das retten seiner Ehe und vor allem seines Lebens beginnt. Warum taucht auf einmal der Bruder, auf der jahrelang in einer psychiatrischen Klinik war? Welche Rolle spielt er in dem ganzen?


    Hier in diesem Thriller herrscht Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Die Grausamkeiten, die der Leser nach und nach erfährt, sind nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Das Thema Kindesmisshandlung kommt auf, das ist für mich da ich selber zwei Söhne habe natürlich nur schwer zu lesen und zu verstehen.


    Was mir an diesem Buch gut gefällt: Am Ende, wenn die eigentliche Geschichte schon vorbei ist, gibt es noch ein paar Extra Seiten über einzelne Themen, die er im Buch aufgegriffen hatte. So erfährt man noch etwas über den Hintergrund und kann sich besser hinein versetzen.
    Ebenso gibt es noch eine Leseprobe zum Buch "Die Blutschule". Das ist das Werk, was diesem hier zu Grunde gelegen hat.
    Ab und an liest man, dass man dieses zuerst gelesen haben sollte, um "Das Joshua Profil" besser verstehen zu können. Das erfuhr ich aber erst, nachdem ich hier fast durch war. Also kein Problem, es auch ohne dieses Wissen zu lesen. Wobei ich denke, dass ich mir "Die Blutschule" trotz allem noch holen werde.


    Fazit
    Fitzek schafft es wieder mal den Leser ans Buch zu fesseln, Gänsehaut entstehen zu lassen. Seine Bücher kann man ohne den Klappentext zu kennen einfach kaufen, es wird definitiv gut werden!
    Uneingeschränkte Leseempfehlung!!!


    Sterne
    *****

  • Auch das "Joshua-Profil" habe ich sehr gerne gelesen. Fitzek, wie man ihn kennt und in allen seinen anderen Büchern auch schon gern gelesen hat.
    Dem ist soweit nichts mehr hinzuzufügen.


    Aber geht es wirklich nur mir so, dass ich den Klappentext schlecht gewählt finde? Denn die Beschreibung der Handlung ist ja schon irgendwie die halbe Auflösung… Wenn man das Buch jetzt so für sich lesen würde, so wäre man erst nach 250-300 Seiten darauf gestossen, warum gerade Max Rhode verfolgt wird.
    So bleibt die Überraschung zumindest an der Stelle echt aus.


    Nichtsdestotrotz wieder sehr spannend, sehr vielseitig und überraschend. Das Nachwort wie immer auch toll. Bei keinem anderen Autor lese ich das Nachwort so gerne, wie bei Sebastian Fitzek :lol:

  • Trotz einer sehr schwierigen und traumatischen Kindheit, führt Max ein geregeltes Leben. Nach seinem Bestseller „Die Blutschule“ läuft seine Schriftstellerkarriere zwar nicht mehr allzu berauschend, dafür ist er glücklich vergeben und hat eine Pflegetochter, die sein ganzer Stolz ist. Doch dann wird Max in etwas verwickelt, was er absolut nicht versteht. Ein Unbekannter opfert seine letzten Worte für Max, indem er ihn eindringlich davor warnt, nicht straffällig zu werden. Ein gewisser Joshua sei ihm auf der Schliche, wisse dass Max bald einen Mord begehen werde und deshalb würde ihn Joshua aufhalten wollen. Max tut diesen Unbekannten schnell als Spinner ab, doch als plötzlich seine Tochter in Gefahr gerät, ist er zu allem bereit.


    Zeitgleich mit „Das Joshua-Profil“ ist auch „Die Blutschule“ erschienen. Beide Romane wurden von Sebastian Fitzek geschrieben, auch wenn letzter unter dem Pseudonym „Max Rhode“ erschienen ist. Die beiden Bücher greifen zum Teil in einander über. In „die Blutschule“ schildert Max Rhode, der Protagonist von „Das Joshua-Profil“, seine Kindheit. Der Roman hat mir nur mittelmäßig gut gefallen, da er als Thriller verkauft wurde, aber eher dem Horror-Genre angehört und zusätzlich noch etwas Übernatürliches besitzt. Wer beide Romane lesen möchte, dem würde ich persönlich zu nächst „Die Blutschule“ und anschließend „Das Joshua-Profil“ empfehlen. In dieser Reihenfolge habe ich die beiden Romane gelesen und kannte somit bei „Das Joshua-Profil“ bereits den Hintergrund des Protagonisten und seines Bruder, was ich ganz hilfreich fand. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich beide Romane zu lesen.


    Fitzek hat es mal wieder geschafft, mich sofort in seinen Bann zu ziehen. Der Leser verfolgt den Ich-Erzähler Max und hat damit den gleichen Kenntnisstand, welcher am Anfang der Geschichte gegen Null tendiert. Das macht die Geschichte so spannend. Die Geschehnisse, die Max erlebt, sind nicht zu erklären, was steckt dahinter, hat dieser Unbekannte recht, wird Max doch zum Straftäter? All diese Fragen haben mich beim Lesen begleitet und dafür gesorgt, dass ich das Buch verschlungen habe. Die Thematik, die sich nach und nach offenbart ist sehr aktuell und fühlt sich extrem realitätsnah an, auch wenn man hofft, dass dieses nicht so ist.


    Meiner Meinung schwächelt jedoch das Ende. Für einen Fitzek kam die Auflösung recht früh. Da habe ich noch gedacht „Das wird es noch nicht sein, schließlich ist es doch ein Fitzek und dieser hat bisher immer alles am Ende noch einmal herumgerissen“. Eine Überraschung gab es dann noch, aber das war für mich nur eine sehr kleine. Daher war ich ein bisschen enttäuscht.


    Fazit: Fitzek hat einen super spannenden Thriller um aktuelle Themen erschaffen, der sich unglaublich authentisch anfühlt. Ich habe mit Max gelitten und wollte wissen, was um Himmelswissen mit ihm und seinem Leben passiert. Lediglich das Ende hat mich etwas enttäuscht da es für einen Fitzek zu früh aufgeklärt wurde und der ansonsten übliche Überraschungseffekt mich nicht so umhauen konnte, wie bei vielen anderen Romanen. Trotzdem absolut empfehlenswert, denn der Großteil des Romans verdient das Prädikat „Thriller“.


    • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Mein zweiter Fitzek (nach Die Therapie) und ich bin sehr begeistert. Konnte das Buch kaum aus der Hand legen und das ist das, was für mich ein wirklich gutes Buch ausmacht :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Mal von der spannenden Geschichte abgesehen, fand ich die Anmerkungen am Schluss zu Kindesmisshandlungen etc. total berührend. Gut, dass er sich mit solchen Themen auseinandersetzt und in eine tolle Geschichte packt und sich am Schluss dann noch erklärt und Aufklärungen leisten will (www.kein-taeter-werden.de)

  • Rettung via Wildschwein
    :bewertung1von5::bewertung1von5:
    Am 14. Oktober 2016 erschien "Die Blutschule" von Max Rhode, einem bis dato gänzlich unbekannten Autor. Zwölf Tage später erschien "Das Joshua-Profil" von Sebastian Fitzek, - in dem es um den erfolglosen Autor Max Rhode geht, dessen einziger großer Erfolg sein Debütroman war: "Die Blutschule".


    Ja, Max Rhode gibt es gar nicht, beziehungsweise: Max Rhode und Sebastian Fitzek sind ein und dieselbe Person.


    Genial, dachte ich damals. Was für eine großartige Idee, eine fiktive Figur ein Buch schreiben zu lassen und das dann auch zu veröffentlichen! Fasziniert beschloss ich, beide Bücher zu lesen - doch leider erwartete mich eine große Ernüchterung, denn "Die Blutschule" fand ich, ehrlich gesagt, bemüht schockierend und banal. (Kurz fragte ich mich sogar, ob das so beabsichtigt sein könnte, um zu zeigen, warum Max Rhode so ein erfolgloser Autor ist!) Aber gut, dachte ich, vielleicht lohnt es sich dann, wenn ich "Das Joshua-Profil" lese.


    Tja, was soll ich sagen.


    Vor zwei Tagen war ich etwa zur Hälfte durch und erwog ernsthaft, das Buch einfach abzubrechen. Das habe ich dann zwar nicht getan, überzeugen konnte es mich aber keineswegs.


    Um erstmal mit etwas Positivem anzufangen: Sebastian Fitzek spricht hier wichtige und interessante Themen an. Im Mittelpunkt steht etwas, das man aus zum Beispiel aus dem Film "Minority Report" kennt, was aber beileibe keine Science Fiction mehr ist: die Auswertung über eine Person gesammelter Daten, um vorauszuberechnen, welche Straftaten sie in der Zukunft begehen wird. Da ist es bis zur Vorverurteilung nur ein kleiner Schritt, und heute, wo die meisten Menschen ihre Daten freiwillig auf sozialen Medien preisgeben und es ein Klacks ist, ihre Einkäufe über Kundenkarten zurückzuverfolgen, ist das Sammeln einfacher denn je! Außerdem spricht der Autor Themen wie Kindesmissbrauch, Pädophilie und Rehabilitierung an.


    Leider fand ich die Umsetzung dieser Themen nur wenig gelungen.


    Die meisten Szenen sind sehr kurz, und allzu viele davon enden mit einem künstlichen "Cliffhanger": dem Leser wird suggeriert, es sei etwas Schreckliches geschehen - dann Schnitt, nächste Szene, und später erfährt man, übertragen gesprochen, dass die Blutlache doch nur Ketchup war. Wenn dieses Stilmittel gezielt und sparsam eingesetzt wird, kann es durchaus Spannung erzeugen! Wenn es allerdings in gefühlt jeder zweiten Szene vorkommt, bewirkt es bei mir das Gegenteil und es fällt mir schwer, das Buch noch ernstzunehmen.


    Auch das Stilmittel des "deus ex machina" wird überstrapaziert: die Rettung durch ein vollkommen unmotiviert eintretendes Ereignis. Wenn sonst gar nichts mehr geht, prescht eben ein wütendes Wildschwein durch die Szene und rettet den Tag. (Ohne Scherz.)


    Obwohl das Buch jede Menge Action bietet, kam bei mir daher schnell überhaupt keine Spannung mehr auf.


    Die Charaktere könnten von ihren Anlagen her eigentlich interessant sein, aber sie kranken in meinen Augen daran, dass sie sich nicht natürlich anhand ihrer Erlebnisse weiterentwickeln, sondern anhand dessen, wie es gerade in die Geschichte passt, oft sehr sprunghaft und auf größtmöglichsten Überraschungseffekt angelegt. Manchmal kam es mir dann vor, als würde ich über zwei ganz verschiedene Personen lesen!


    Max Tochter Jola ist zehn, wirkt aber oft wie eine taffe Erwachsene und kann auch dann noch erstaunlich klar denken, wenn jemand eine Pistole auf sie gerichtet hat und sie damit rechnen muss, jeden Moment erschossen zu werden. (Außerdem müsste sie gegen Ende eigentlich komplett traumatisiert sein, denn ihr stößt eine unsägliche Anzahl schlimmer Dinge zu.)


    Die Gefühle der Protagonisten kamen bei mir oft nicht an. Mir wird zum Beispiel gesagt, dass Jola Panik empfindet, aber es wird mir nicht so gezeigt, dass ich es mitempfinden könnte.


    Die Glaubwürdigkeit geriet für mich schnell ins Wanken. Vieles erschien mir viel zu überzogen, viel zu extrem, viel zu wenig plausibel. Die Menschen, die im Hintergrund die Strippen ziehen, wirken fast schon allmächtig.


    Der Schreibstil wirkte auf mich... Durchwachsen. Oft einfach und eher flach, dann wieder mit übertrieben dramatischen, für mich nicht stimmigen Metaphern, und nur manchmal so packend und dicht-atmosphärisch, wie ich es aus seinen anderen Büchern in Erinnerung hatte.


    Fazit:
    Viele der angesprochenen Themen sind wichtig und interessant, vom gläsernen Menschen und "predictive policing" bis hin zu Pädophilie und Rehabilitation. Eine actionreiche Szene jagt die nächste, wobei jede zweite mit einem erzwungen dramatischen Höhepunkt endet: Tod! Verderben! Und dann zwei Szenen später meist die Entwarnung: oh, doch nicht... Auf Dauer raubte mir das jede Spannung, und auch die Glaubwürdigkeit nahm für mich im Laufe des Buches immer mehr ab. Auch die Charaktere erschienen mir nicht in sich stimmig.


    Nach "Die Blutschule" ist nun leider auch "Das Joshua-Profil" für mich eine große Enttäuschung.

  • Über das Buch:


    Preis: 16,99Euro
    Verlag: Bastei Lübbe
    Format: Hardcover
    Genre: Thriller
    Seiten: 430
    ISBN: 978375725450
    Erschien: 26.10.2015
    Originalsprache: Deutsch
    Gelesen vom 31.3. bis 3.4.2016


    Inhalt:


    Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, das er heute noch nichts davon weiß... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.


    Das Cover:


    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist so schön mit den Händen und das Schwarz. Es passt einfach.


    Die ersten 3 Sätze:


    Es sah aus wie im Klassenzimmer. Wie in einem ärmlichen Klassenzimmer,denn die ockerfarbenen Stühle mit den unzerstörbaren Metallkufen sowie die dazu passenden Pulten wirkten wie vom Flohmarkt zusammengekauft. Von Generation von Schülern zerkratzt und eigentlich längst ausrangiert, standen sie hier völlig fehl am Platz.


    Meine Meinung:


    Ich habe schon viele Fitzekromane gelesen und war immer begeistert von ihnen. Ich bin auch mit dieser Erwartund an das Buch rangegangen. Aber irgendwas fehlte an diesem Roman.
    Es war diesmal so vorhersehbar und alles Mögliche ist so schnell passiert. Halt Fitzekmäßig, aber hier fand ich es zu schnell. Was ich gut finde ist, das Sebastian Fitzek hier einen Autor als Protagonisten nimmt, mit dem er als Pseudonym schon ein Buch rausgebracht hat. Nämlich das Buch "Die Blutschule von Max Rhode". Das hat mal was ganz anderes.
    Der ganze Roman ist in Erzählform geschrieben. und es ist spannend zu lesen. Jola, die Tochter des Protagonisten ist mir für ihr Alter zu erwachsen. Sebastian Fitzek schafft es immer wieder heikle Themen in seinen Büchern einzubauen. Ich hoffe, das nächste Buch wird wieder besser.


    Fazit:


    Es gab schon bessere Romane von Sebastian Fitzek!


    Über den Autor:


    Sebastian David Fitzek ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Seine Bücher erreichen eine Gesamtauflage von rund 6 Millionen und wurden in 24 Sprachen übersetzt. Damit ist er einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Geboren ist er am 13. Oktober 1971 in Berlin.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Die liebe Nalla hat mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt. :friends:Davor bin ich tatsächlich steif und fest davon ausgegangen, dass ich dieses Buch bereits besitze und auch gelesen habe. :shock: Ich war echt überzeugt, mittlerweile alle Fitzek Bücher gelesen zu haben (bis auf "Die Blutschule"), aber so kann man sich irren. :lol: Erst als es dann um die RTL-Verfilmung ging, ist mir aufgefallen, dass ich absolut keine Erinnerung an dieses Buch habe. Logisch. :lol: Nun ja, jetzt habe ich es auch endlich gelesen.


    Spannend fand ich es durchaus. Aber leider nicht ganz so authentisch.

    allerdings war es mir persönlich zu unrealistisch, was ich schade fand. Da es mir einfach zu "abgehoben" war, hat es mich leider nicht so begeistern können. Angefangen von der 10 jährigen Supertochter bis zu Ihrem Vater, der auch noch halb tot alles auf die Reihe bekommt.

    Die Glaubwürdigkeit geriet für mich schnell ins Wanken. Vieles erschien mir viel zu überzogen, viel zu extrem, viel zu wenig plausibel. Die Menschen, die im Hintergrund die Strippen ziehen, wirken fast schon allmächtig.

    Diesen Aussagen schließe ich mich besonders an. Gerade die "unbändige Stärke" von Max, den man eigentlich nur schwer klein kriegen kann hat mich dann doch gewundert. Er hat mal geboxt, ok, aber das erklärt dann irgendwie doch nicht alles.

    Dann noch die Tochter, die Organisation rund um Joshua.. Hm. Man hätte das ganze irgendwie runterfahren müssen, die Dramatik etwas rausnehmen. So war es einfach zu viel, zu "krass". Und als dann noch das Wildschwein kam, war ich irgendwie komplett raus. :totlach:


    Ganz doof fand ich das Buch jetzt definitiv nicht, aber ich habe schon deutlich bessere Fitzek-Bücher gelesen und hoffe auf die folgenden. :)

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wo ich anfangen soll, den Fitzek hat hier wirklich einige sehr problematische Themen angeschnitten, die man nicht so verdrängen oder beiseite schieben kann, vor allem, wenn man sie grade so drastisch serviert bekommen hat.


    Bevor ich darauf eingehe möchte ich aber noch kurz zum Aufbau der Geschichte sagen, dass ich es wirklich extrem spannend fand. Schon auf den ersten Seiten tauchen merkwürdige Ereignisse auf, die den Protagonisten Max sehr schnell in eine bedrohliche Situation verfrachten, die sein Leben völlig auf den Kopf stellen wird. Und es geht rasant Schlag auf Schlag weiter, während man auch als Leser rätselt, was wohl hinter diesem perfiden Spiel stecken mag. Nur gegen Ende zog es sich etwas, wobei es dann noch eine Überraschungseffekt gab, der dem ganzen eine überzeugende Lösung gegeben hat.

    Die wechselnden Sichtweisen haben die Spannung immer wieder erhöht und ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.


    Dass das Buch mit einem kurzen Ausschnitt aus "Die Blutschule" begann, welches Sebastian Fitzek unter dem Pseudonym Max Rhode geschrieben hat, hat mich erst irritiert. Bis ich erkannt habe, dass der Protagonist Max genau dieser Schriftsteller ist, der Die Blutschule geschrieben hat. Auf jeden Fall ein interessanter Kniff, der mich im ersten Moment ein bisschen geärgert hat - hätte ich diesen Zusammenhang eher gewusst, hätte ich wohl das andere Buch vorher gelesen. Aber ich denke, dass man auch ohne dessen Inhalt genug erfährt, um einzelne Zusammenhänge zu erkennen.

    Ich würde auch dringend raten das Nachwort zu lesen, um zu verstehen, warum der Autor hier manche Positionen seiner Figuren so dargestellt hat, wie sie letztendlich sind. Was mir als Leser manchmal doch etwas Schwierigkeiten bereitet hat.

    Das Thema Kindesmißbrauch ist für niemanden leicht zu ertragen und wie das oben genannte Zitat zeigt, müssen wir manchmal Themen aus dem Weg gehen, um unser Leben überhaupt leben zu können und Glück zu erfahren. Das heißt aber nicht, wegschauen zu dürfen und den Opfern keinen Raum zu lassen, denn leider passieren schlimme Dinge auf der ganzen Welt, jeden Tag.


    Dass hier eine der Figuren ein potenzieller Täter hat in mir immer ein zwispältiges Gefühl hervorgerufen und ich hab in einigen Rezensionen gelesen, dass man auch Mitgefühl entwickelt hat. Ich schließe mich hier nicht aus, denn ich denke mir immer: Was muss diesem Menschen Schlimmes widerfahren sein um so zu werden, wie er heute ist? Was aber nicht heißt, dass ich nicht selbst zur Waffe greifen würde, wenn jemand meinen Kindern was auch immer antun würde. Wenn es um den Schutz des eigenen Lebens und das seiner Kinder geht, kann jeder Grenzen überschreiten, die er nie für möglich gehalten hätte.

    Ein weiteres wichtiges Thema ist auch die Überwachung und Auslegung von Daten, die ja fleissig von - ja, wem auch immer - gesammelt werden. Immer mehr Autoren flechten das in ihre Bücher ein und das ist schon irgendwie ein gruseliges Gefühl wenn man weiß, was damit alles möglich ist und vor allem: das alles geschieht mittlerweile ja schon.


    Im Joshua-Profil geht es vor allem darum, Verbrechen zu verhindern, bevor sie überhaupt begangen werden. Einfach aus der Berechnung der Daten von Personen und die Wahrscheinlichkeit, was sich daraus für Rückschlüsse ziehen lassen.

    Solche Programme gibt es und sie werden auch schon angewendet in gewissem Maße, aber da ist immer die Frage, inwieweit diese Daten auch den reellen Umständen entsprechen - und da sind Fehler vorprogrammiert. So schön sich das alles anhört, die Quote zu Fehlschlüssen ist mir hier einfach zu hoch.

    Außerdem ist mir noch dieses Zitat aufgefallen, was mir noch sehr wichtig erscheint:


    "... die euch nichts, aber auch gar nichts von den echten Emotionen lehren, die ihr spüren MÜSST,

    wenn ihr da draußen überleben wollte: Angst, Not, Grauen, Schmerz, Trauer." Zitat S. 273


    In dem Kontext im Buch ist es eine grausame Essenz einer verqueren Denkweise, aber wenn man mal darüber nachdenkt, wie viele negative Gefühle schon von klein auf unterdrückt werden, aus dem einfachen Grund, weil sie von der Gesellschaft gesehen negativ behaftet sind, wundert es nicht, wenn sie sich später auf umso heftigere Weise Bahn brechen.

    Trauer, Angst und auch Aggressionen sind ganz normale Gefühle die man zulassen sollte, denn nur wenn man sie durchlebt hat kann man lernen, mit ihnen umzugehen.

    Viel Stoff zum Nachdenken für mich und gleichzeitig eine sehr intensive und äußerst fesselnde Handlung, die mich ganz schön aufgewühlt hat.


    Fazit: 4.5 Sterne

  • Mein Eindruck:

    Ich bin eigentlich kein absoluter Fitzek-Fan, aber ich kann sagen, dass mich das Buch mit dieser verrückten Handlung angesprochen und somit zum Kauf bewogen hat und es mir sehr gut gefallen hat. Die Spannung zog sich durch das ganze Buch, was unter anderen am hohen Tempo lag. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich vorher nicht "Die Blutschule" gelesen hatte, aber ich hatte trotzdem kein Problem, mich in dem Buch zurecht zu finden. Es werden viele Themen angesprochen, über die in der Gesellschaft häufig keiner reden mag, was ich sehr gut finde. Die Beziehung zwischen Max und seinem Bruder Cosmo fand ich unheimlich interessant, ebenso wie ihre Vergangenheit. Beide Charaktere finde ich absolut authentisch und insbesondere die Figur des Cosmo, obwohl ein Pädophiler, hat mir doch sehr gut gefallen, da die Figur sehr viel Tiefgang hatte. Hier fand ich, dass Fitzeks Nachwort sehr gut gepasst hatte. Um es kurz zu machen: Dieser Thriller hat mir sehr gut gefallen und daher vergebe ich fünf Sterne.


    Bewertung:

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