Meg Wolitzer – Was uns bleibt ist jetzt / Belzhar

  • Der Verlag über das Buch
    Ich warte auf dich am Rande der Welt


    Jam durchlebt die erste große Liebe zu Reeve so intensiv wie nichts zuvor. Dann stirbt Reeve und für Jam macht das Leben keinen Sinn mehr. Ein Internat für traumatisierte Teenager soll helfen, und speziell eine exklusive Literaturklasse, der Jam zusammen mit nur vier anderen Schülern zugeteilt wird. Ihre Lehrerin, Mrs Q, gibt ihnen Tagebücher mit. Nichts Neues, denkt Jam, aber als die Jugendlichen dann wirklich nachts darin schreiben, geschieht etwas Unvorstellbares: Sie gelangen nach Belzhar, in die Welt ihrer eigenen Vergangenheit vor dem schrecklichen, alles verändernden Ereignis. Gierig saugt Jam die Zeit mit Reeve in sich auf. Doch mit jeder Seite nähert sich der Tag, an dem sie sich der Wahrheit stellen muss. Ist sie bereit, ihre Zukunft zu opfern, um in der Vergangenheit glücklich zu sein, oder gibt sie der Zukunft eine Chance, sie noch glücklicher zu machen?


    Der Verlag über die Autorin
    Meg Wolitzer veröffentlichte zahlreiche preisgekrönte und erfolgreiche Romane, zuletzt den von Publikum und Presse gefeierten Roman “Die Interessanten”. Ihre Kurzgeschichten erschienen in der Sammlung “The Best American Short Stories” und zwei ihrer Bücher wurden verfilmt. “Die Interessanten” wurde zum besten Buch des Jahres gewählt von der “Entertainment Weekly”, dem “TIME Magazine” und der “Chicago Tribune”. “Was uns bleibt ist jetzt” ist ihr erster Roman für jugendliche Leser. Meg Wolitzer lebt mit ihrer Familie in New York City.


    Meine Gedanken zum Buch


    Jam wurde wegen traumatischer Störungen auf ein Internat für „fragile hochintelligente Teenager“ geschickt. Sie berichtet, sie hätte nur 41 Tage mit Reeve gehabt. Nach diesen 41 Tagen, die für eine junge Liebe ein Nichts sind, war er tot…


    Trauer ist ein schwieriges Thema, besonders für Jugendliche. Auch für Autoren ist es sicher nicht immer leicht, dafür die richtigen Worte zu finden. Meg Wolitzer gelingt dies ausgesprochen gut. So wie Jam haben alle Schüler der Schule tiefgreifende, erschütternde Erlebnisse zu verarbeiten. Ihre Schicksale kommen nach und nach zur Sprache und werden von den Jugendlichen ihren Tagebüchern anvertraut.


    Die Protagonisten sind gut und mit ihrem persönlichen Schicksal glaubwürdig beschrieben worden. Dabei greift die Autorin eine Reihe von Themen auf, ohne damit das Buch oder den Leser zu sehr zu belasten. Sie findet ein vernünftiges Maß an gefühlvollem Beschreiben von Situationen. Sie wird nicht rührselig und drückt nichtsonderlich auf die Tränendrüsen.


    Einige Passagen waren in dem Roman für meinen Geschmack etwas fantastisch angehaucht. Zwar dienten sie als Mittel zum Zweck, ganz glücklich war ich mit dieser Art der Darstellung aber nicht.


    Meg Wolitzer geht mit dem Thema Trauer und Trauerbewältigung sehr sensibel um. Der Verlust der ersten Liebe ist schwierig, besonders, wenn diese mit dem Tod des geliebten Menschen abrupt endet. Trotz dieser Thematik wirkte der Roman nicht düster und hoffnungslos .


    Überraschend war dann das Ende des Romans, das ich mich anders, konsequent dem Plot folgend, gewünscht hätte. Die von der Autorin gewählte Auflösung der Geschichte kam mir etwas ausweichend und simpel vor.

  • Ich konnte dieses Buch heute beenden, so richtig weis ich nicht wie ich es einschätzen, was ich davon halten soll :cry::cry::cry: Zu Anfang kam ich mit dem Schreibstil von der Autorin nicht so richtig zurecht. Ich empfand Alles/ jedes Detail/ jeden Fakt nüchtern, wie an einer langen Schnur nur in den Raum geworfen. Im Sinne sie selber, wie du damit zurecht kommst. Aber am meisten hat mich die Wendung /die Auflösung der Geschichte schokiert. :wuetend: Sicher gibt es Menschen die sich in eine Sache so hinein steigern können/ tun. Trotz dem meine Auflösung ist es nicht gewesen. Ich hätte es besser gefunden, wenn der anfangs Plot genau so stehen geblieben wäre.
    Ich vergebe großzügige :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

    • Inhalt

      Jam durchlebt die erste große Liebe zu Reeve so intensiv wie nichts zuvor. Dann stirbt Reeve und für Jam macht das Leben keinen Sinn mehr. Ein Internat für traumatisierte Teenager soll helfen, und speziell eine exklusive Literaturklasse, der Jam zusammen mit nur vier anderen Schülern zugeteilt wird. Ihre Lehrerin, Mrs Q, gibt ihnen Tagebücher mit. Nichts Neues, denkt Jam, aber als die Jugendlichen dann wirklich nachts darin schreiben, geschieht etwas Unvorstellbares: Sie gelangen nach Belzhar, in die Welt ihrer eigenen Vergangenheit vor dem schrecklichen, alles verändernden Ereignis. Gierig saugt Jam die Zeit mit Reeve in sich auf. Doch mit jeder Seite nähert sich der Tag, an dem sie sich der Wahrheit stellen muss. Ist sie bereit, ihre Zukunft zu opfern, um in der Vergangenheit glücklich zu sein, oder gibt sie der Zukunft eine Chance, sie noch glücklicher zu machen? (Amazon. de)
    • Charaktere
    • die traurige, hübsche,smarte Jam ist die Protagonistin im Buch. Sie selbst beschreibt sich selbst als hübsches, schüchternes Mädchen von neben an. Sie liebt Reeve über alles und sein Tod zieht sie in ein dunkles Loch.
    • Reeve, ist ein hübscher smarter Spieler.
    • DJ, ist Jams Mitbewohnerin im Internat, ist flippich, ab und zu etwas aufdringlich und hat ein Hang zur Dramatik
    • Srierra, Marc, Griffin und Calsey sind die Mitschüler im Kurs von Mrs Q. Jeder hat seine eigene persönliche Geschichte und Charakter, aber ich will ja nicht spoilen.
    • Bewertung
    • Zum Inhalt: Die Geschichte ist orginell und wunderschön traurig zugleich aber auch witzig und regt zum Nachdenken an. :|Besonders die Idee mit den Tagebüchern fand ich sehr insperierent und schön. Auch eine das es sich um Verlust, in dieser Geschichte dreht war eine tolle Idee. Ich kann das Buch nur loben.
    • Zu den Charakteren: Jam ist die hauptperson und sie trägt die Geschichte gut . Man kann sich in ihren unglaublichen schmerz hineinversetzen und möchte selbst so etwas nie erleben. Trotzdem sie lernt mit kummer umzugehen und wächst daran zu einer starken Frau. In manchen Situationen wirkte sie vlt ein bisschen naive und das macht sie ein bisschen unglaubwürdig. Reeve wirkt als der perfekte Junge den wir Mädchen suchen. Aber er ist ein Spieler was ihn zum Bad Boy macht. DJ hat mich persönlich ein wenig genervt und wirkte sehr egozentrisch, sonst aber konnte ich oft über sie und ihre Aktionen lachen. Zu den restlichenCharakteren, jeder von ihnen wächst an seinem Problem und wird stärker.
    • Sterne: Ich gebe dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: das mich verändert hat.
  • Inhalt

    Jamaica, die fünfzehnjährige Icherzählerin, wird in Wooden Barn aufgenommen, einem Internat für "emotional fragile, hochintelligente Teenager". Jam leidet an Depressionen, seit sie ihre große Liebe verloren hat: Reeve, den charismatischen Austauschschüler aus London. Jam hat sich vor Kummer ins Bett gelegt, die Decke über den Kopf gezogen und das Leben verweigert. Gemeinsam mit Jams Therapeuten haben sich Jams Eltern für eine Schule entschieden, die traumatisierte und psychisch kranke Schüler aufnimmt. Das Schul-Motto von Wooden Barn lautet: Zusammenhalt. Ohne eine vorherige Stundenplanberatung am Schuljahresbeginn wird Jam gemeinsam mit nur vier anderen Schülern für den Literaturkurs von Mrs Quenell eingeteilt. Mrs Quenell ist schon ewig an der Schule und wirkt auf ihre Schüler, als wäre sie weit über 70 Jahre alt. Der Kurs, der sich jedes Jahr um nur einen Autor dreht, ist an der Schule so legendär wie geheimnisumwittert. Wer nicht daran teilnimmt, erfährt auch nichts über den Unterrichtsinhalt. Schnell wird klar, dass die fünf Schüler nach bestimmten Kriterien ausgewählt wurden. Sie selbst wollen das anfangs noch nicht ganz wahrhaben. Die Afroamerikanerin Sierra, die Rollstuhlfahrerin Casey, der viel zu ernste Marc und Griffin mit dem ewigen Hoodie werden in diesem Semester das Werk Sylvia Plaths studieren, die sich 1963 das Leben genommen hat. Zum Unterricht gehört, dass jeder der Fünf Tagebuch führen wird. Sehr bald erfahren die Schüler voneinander, dass nicht nur sie selbst einen Verlust erlitten haben, sondern auch die anderen Kursteilnehmer. Spannung wird einerseits durch das Rätseln darum erzeugt, was mit Reeve passiert sein könnte, zunehmend fesselnd fand ich die Entwicklung in der eingeschworenen Gruppe jugendlicher Traumatisierter. Eine Weile scheint der Roman sich sogar in eine phantastische Richtung zu bewegen. Auch die Entwicklung der sehr glaubwürdigen Icherzählerin Jamaica fand ich so fesselnd, dass ich das Buch ohne Pause an einem Tag ausgelesen habe. Gestört hat mich das Verhalten von Jamaicas Mutter, die in eigenartiger Weise die Begriffe Depression und Therapie euphemistisch verniedlicht, anstatt ihrer Tochter mit Offenheit den Rücken zu stärken. Dass die betroffene Jamaica selbst das D-Wort vermeidet, ist dagegen aus ihrer Sicht völlig verständlich. Nach einigen (für die Lösung notwendigen) Handlungs-Schleifen findet Jamaicas besonderer Literaturkurs ein überraschendes und dabei glaubwürdiges Ende.


    Fazit

    "Was uns bleibt, ist jetzt" hat mir die Botschaft vermittelt, dass nach traumatischen Verlusten auf dem Weg zurück in den Alltag der erste Schritt zunächst ein Schritt in die Vergangenheit sein muss, um Frieden mit den Ereignissen zu finden. Auch wenn ich mich streckenweise über das Buch geärgert habe, finde ich Wolitzers Bearbeitung der Themen Depression und Tagebuchschreiben für interessierte jugendliche und erwachsene Leser nur zu empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow