Ich bin Mitglied der Goodreads M/M Romance Group. Dort gibt es jedes Jahr ein Event, bei dem jeder eine Geschichte anfordern darf. Es gibt keinerlei Einschränkungen was den Inhalt betrifft, außer dass die Protagonisten mindestens 18 sein müssen (hat was mit den amerikanischen Gesetzen zu Kinderpornographie zu tun).
Nun wurde heuer eine Liebesgeschichte zwischen einem schwarzen Sklaven und einem weißen Plantagenbesitzer zur Zeit des Bürgerkriegs in Amerika geschrieben. Zu finden ist sie hier: https://www.goodreads.com/book/show/27069728-the-gar-onni-re. Auf die Veröffentlichung folgte ein riesen Shitstorm. Viele Leute sagen, sie fühlen sich verletzt und angegriffen durch diese Geschichte. Es sei rassistisch, sowas zu schreiben und würde das Leid der Sklaven trivialisieren und die Epoche romantisieren. Solche Bücher sollten nicht veröffentlicht werden.
Unter anderem hieß es auch, eine Liebesgeschichte zwischen KZ-Insassen und Nazi-Soldaten wäre genau so verwerflich und sollte nicht veröffentlicht werden.
Was denkt ihr darüber? Gemeint sind natürlich hetero und homosexuelle Beziehungen in diesem Fall.
Gelesen hab ich die Geschichte noch nicht, kann also nur über das Prinzip sprechen. Und prinzipiell finde ich, dass es solche Geschichten auch geben darf. Meiner Meinung nach ist daran gar nichts falsch. Man muss natürlich aufpassen, wie man das schreibt, aber solange man entsprechende Warnungen bei der Inhaltsangabe dazu schreibt, bin ich damit grundsätzlich einverstanden. Es zwingt mich dann ja keiner, das Buch zu lesen. Auch eine Liebesgeschichte zwischen KZ-Insassen/in und Nazi-Soldaten finde ich hat grundsätzlich das Recht, veröffentlicht zu werden. Ich bin sicher, dass es sowas gegeben hat. In den allermeisten Fällen war es natürlich Vergewaltigung, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es das immer und ohne Ausnahme war.