Iris Berben, Tom Krausz - Jerusalem. Menschen und Geschichten einer wundersamen Stadt

  • Jerusalem – für die drei abrahamitischen Religionen heilige und umkämpfte Stadt. Im Augenblick regiert dort wieder einmal die nackte Angst. Es herrscht wieder einmal Krieg zwischen den Israelis und den Palästinensern, und nur noch wenige Menschen dort glauben daran, dass dieser Konflikt jemals mit einem dauerhaften Friedenschluss gelöst werden könnte. Zuviel Blut ist geflossen, zu viele Männer und Frauen haben ihr Leben gelassen in den Kriegen und bei den Anschlägen, die die Bevölkerung immer wieder in Angst und Schrecken versetzen.
    Zeruya Shalev, selbst vor Jahren Opfer eines solchen palästinensischen Anschlags geworden, hat in ihrem neuen Roman „Schmerz“ auf eine beeindruckende literarische Weise gezeigt, wie Menschen in Israel mit diesem Schmerz, dieser Wunde, dieser Angst umgehen.



    Iris Berben, die für dieses Buch die Texte geschrieben hat, ist seit 1968, als sie ihre Liebe für dieses Land und seine Menschen entdeckte, immer wieder auch in Jerusalem gewesen, hat auch einmal längere Zeit dort gelebt. Mittlerweile ist sie eine der bekanntesten Förderinnen des deutsch-jüdischen Verhältnisses und wurde für ihr Engagement 2002 mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet.



    Sie lässt in ihren Texten Jerusalem als den spirituellen Ort lebendig werden für den Leser, als der er von den meisten Menschen geliebt wird. Man glaubt regelrecht mit ihr durch die engen Gassen zu gehen und die Gerüche und Geräusche wahrzunehmen, von denen sie berichtet.



    Der Krieg und der Terror sind wenig präsent in ihren Texten, genauso wie in den beeindruckenden Fotografien von Tom Krausz, spontane Notizen in Bildern, die neben den Texten von Iris Berben ihre eigene Faszination ausstrahlen.
    Zwei subjektive Blicke auf „eine wundersame Stadt“, wie es im Untertitel des Buches heißt. In Jerusalem, schreibt Iris Berben, „denken wir nach über den Ursprung der Menschheit, der Religion, über unsere Wurzeln.“


    Eigene Meinung:
    Das in diesem Buch absolut ausgewogene Verhältnis zwischen den Fotografien und den mit ihnen eng korrespondierenden Texten hat mir gut gefallen. Es hat mir die Stadt Jerusalem noch einmal auf eine ganz besondere Art näher gebracht, weil es mich nicht nur mit meinem Verstand und meinen bisherigen Kenntnissen über die Stadt und ihre Jahrtausende alte Geschichte ansprach, sondern auch mit etwas viel tiefer Liegendem, was mit Glaube zu tun hat.
    Ein schönes, ernsthaftes Buch über eine Stadt, die auch die jüngsten Auseinandersetzungen überleben wird, weil sie etwas in sich trägt, was ewig ist.

  • Eine eigene Meinung ist kaum zum Ausdruck gebracht worden und reicht ganz sicher nicht aus für eine Rezension. :|


    edit: nach einer Ergänzung des Threaderstellers zur eigenen Meinung wurde der Thread wieder in den Bereich "Sonstiges" zurück verschoben.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier