Michael Tsokos & Andreas Gößling - Zerschunden

  • Kurzmeinung

    eigenmelody
    Ein Krimi - zwei Autoren. Das macht das Buch nicht besser, nicht mal gut.
  • Kurzmeinung

    Sinas
    Eigentlich ganz gut, aber mit einer großen Schwäche.
  • Kurzbeschreibung:
    Ein Serienkiller, der europaweit in der Nähe von Flughäfen zuschlägt. Er ist schnell, er ist unberechenbar, und er ist nicht zu fassen. Seine Opfer: Alleinstehende Frauen, auf deren Körper er seine ganz persönliche Signatur hinterlässt. Ein Fall für Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt, der plötzlich tiefer in den Fall involviert ist, als er möchte. Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund, dessen kleine Tochter im Sterben liegt.
    Der Auftakt zu einer hochspannenden Serie, die auf authentischen Fällen und echten Ermittlungen basiert - von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner.
    „Nichts ist so grausam wie die Realität - eine fulminante Mischung aus Fakten und Fiktion!“ Sebastian Fitzek (Quelle: Verlagswebsite)


    Autoren:
    Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.
    Andreas Gößling wurde 1958 geboren und ist promovierter Literatur- und Sozialwissenschaftler. Unter Pseudonym und seinem eigenen Namen hat er zahlreiche Sachbücher und Romane für jugendliche und erwachsene Leser verfasst. Er lebt als freier Autor mit seiner Frau in Berlin, wo er auch den Spezialverlag MayaMedia leitet. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    Zerschunden“ ist im Oktober 2015 bei Knaur Taschenbuch erschienen. Der True-Crime-Thriller umfasst 432 Seiten, die in 98 Kapitel, Prolog und Epilog sowie ausführliche und sehr interessante Danksagungen beider Autoren unterteilt sind.
    Erzählt wird in der 3. Person aus wechselnden Perspektiven. Die Kapitel sind jeweils mit Zeit und Ort überschrieben, so dass auch die Einordnung der Rückblenden kein Problem ist.



    Meine Meinung:
    Michael Tsokos hat hier einen Reihenauftakt geschrieben, wie er eigentlich nicht besser sein kann. Extrem spannend und mit einer Hauptfigur, die der Leser eigentlich sofort mögen muss. Zumindest ging es mir so. Fred Abel ist ein Meister seines Fachs und dennoch so menschlich, wie man es sich nur wünschen kann. Er ist jederzeit glaubwürdig und seine Handlungen – wenn auch hin und wieder von Emotionen getrieben – immer nachvollziehbar. Hut ab, Herr Tsokos!
    Ich mag Thriller, in denen Rechtsmedizin und Forensik eine Rolle spielen. Das Besondere an Fred Abel ist, dass er (zumindest in diesem Fall) nicht in seinem Labor bzw. am Tatort in Aktion tritt, sondern darüber hinaus gleich mal zum Ermittler wird und durch halb Europa reist. Immer auf den Spuren eines extrem brutalen Mörders. Wie brutal er ist, weiß der Leser aufgrund diverser Rückblenden allerdings früher als das Ermittlerteam. Die Identität bleibt allerdings lang genug verborgen.


    Anfangs hatte ich ein bisschen Angst, dass die persönliche Verstrickung von Abel den Fall zu emotionsgeladen und irgendwie unglaubwürdig machen könnte. Diese Befürchtung war völlig unbegründet. Weder verliert Abel den Überblick noch wird es irgendwann „gefühlsduselig“ – Tsokos und sein Co-Autor Andreas Gößling schaffen einen hervorragenden Spagat zwischen Emotion und Mitleid auf einer Seite und Zweifel und Spannung auf der anderen. Dabei erzählen sie eher nüchtern und sachlich. Aber gerade das hat mich zutiefst berührt. Ich gehöre ja nicht zu den Lesern mit schwachen Nerven, aber nach der ersten Mordszene musste ich das Buch kurz weglegen, weil ich total verstört war und versucht habe, das „Warum?“ zu verstehen.


    Genug geschwärmt: selber lesen – unbedingt! Aber Achtung: dieser True-Crime-Thriller ist nichts für zart Besaitete, da ziemlich brutal. Ich kann in diesem Fall Sebastian Fitzek nur Recht geben: „Nichts ist so grausam, wie die Realität.“


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir und ich warte gespannt auf den nächsten Teil.



    Fazit:


    Zu wissen, dass dieser Thriller auf wahren Begebenheiten beruht, hebt ihn aus der Menge ab und macht ihn noch brutaler und verstörender.




    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke für eine wie immer tolle Rezension, @Hirilvorgul

    Zu wissen, dass dieser Thriller auf wahren Begebenheiten beruht, hebt ihn aus der Menge ab und macht ihn noch brutaler und verstörender.


    Mischung aus Fakten und Fiktion

    Wie darf ich mir das jetzt vorstellen? Der Fall ist echt, der Ermittler und das Drumherum Fiktion?
    Ich bin ein wenig skeptisch, denn ich bin eigentlich der Meinung, dass man entweder zu 100% authentisch über einen Fall berichten oder zu 100% fiktive Bücher schreiben sollte.


    Das erinnert mich ein wenig an die Stelle aus "Die Simpsons" als bei einem Film eingeblendet wurde: "Dieser Film beruht auf einer wahren Begebenheit." Und dann noch hinzufügt: "Bis auf die zusätzlichen Kniffe und Tricks, die wir hinzugefüht haben um es für das breite Publikum überhaupt interessant zu machen." :wink:

  • Wie darf ich mir das jetzt vorstellen? Der Fall ist echt, der Ermittler und das Drumherum Fiktion?

    Ich zitiere der Einfachheit halber mal Michael Tsokos aus seinem Nachwort, in dem er sehr ausführlich auf gerade dieses Thema eingeht:
    " Die hier erzählte Geschichte ist zu großen Teilen authentisch - inspiriert von einem echten Kriminalfall und weiteren Fällen in den Seitensträngen der Handlung, an deren rechtsmedizinischen Untersuchung ich in irgendeiner Form in den letzten Jahren beteiligt war."


    Das Verbrechen ist authentisch, den kranken Serienmörder gab es wirklich. Auch der Großteil der handelnden Personen hat reale Vorbilder. "Fiktion" ist das Privatleben von Fred Abel. Ich kann verstehen, dass Tsokos hier ein wenig die autobiografische Schiene verlässt. :wink:

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  • Meine Meinung:

    Europaweit schlägt ein grausamer Serienkiller zu, der es auf alleinstehende Frauen abgesehen hat. Er foltert sie bestialisch und hinterlässt auf dem zerschundenen Körper der getöteten Frauen seine ganz persönliche Signatur. Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt rät aufgrund der wenigen hinterlassenen Spuren zu einer Haplotyp-Genanalyse, die zwar nicht auf den Täter schließen lassen kann, wohl aber eine Eingrenzung einer Gruppe von Menschen ermöglicht, die in dieser Linie miteinander verwandt sind. Dass aber ausgerechnet ein alter Kumpel von Abel – Lars Moewig, den er noch aus Bundeswehrzeiten kennt, in Verdacht gerät, damit hätte er nicht gerechnet. Da Moewig keine Alibis vorweisen kann, nimmt man ihn in U-Haft. Besonders Übel: Moewigs Tochter ist an Leukämie erkrankt und liegt im Sterben. Fred Abel traut seinem ehemaligen Freund diese schweren Verbrechten nicht wirklich zu und verspricht ihm, alles daran zu setzen, den wahren Mörder ausfindig zu machen, damit sich Lars noch von seiner Tochter verabschieden kann …



    Das ebenso simple wie effektive Cover zieht die Blicke definitiv auf sich. Passend zum Thema Rechtsmedizin ist eine Naht darauf abgebildet. Wer jedoch hofft, das Buch würde genau diese Thematik behandelt, wird vermutlich enttäuscht sein, denn Fred Abel arbeitet ermittelnd außerhalb des Seziersaales. Der Spannung tut dies jedoch keinen Abbruch. Der Thriller bietet ein paar sehr ekelige Szenen, was sich, verstärkt durch die Tatsache, dass es sich zum Teil um wahre Begebenheiten handelt, noch grauenvoller liest. Allerdings macht es sich in meinen Augen sehr gut bemerkbar, dass Michael Tsokos sich bei diesem Buch zu einer Zusammenarbeit mit einem anderen Co-Autor entschieden hat. An Sebastian Fitzeks Art Thriller zu schreiben, reicht so schnell keiner ran. Im Gegensatz zu „Abgeschnitten“ habe ich für diesen Thriller sehr lange gebraucht, weil mich der Schreibstil nicht ganz so zu fesseln vermochte. Vielleicht liegt es einfach daran, dass „Zerschunden“ keine Möglichkeit bietet, mit dem Protagonisten zusammen zu ermitteln, da der Täter sehr früh feststeht. Im Grunde genommen geht es nur noch darum, wann und ob überhaupt sie ihn finden.



    Der Schluss ist so, wie ich mir eigentlich den ganzen Thriller gewünscht hätte. Hier wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ein guter Cliffhanger für den nächsten Band der Trilogie. Hier verrät Tsokos jedoch, dass der nächste Band zeitlich vor „Zerschunden“ liegen wird. Wir Leser müssen uns also noch etwas länger gedulden. Trotz all meiner Kritik vergebe ich solide vier Sterne und bin beim nächsten Band garantiert wieder mit dabei.






    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Allerdings macht es sich in meinen Augen sehr gut bemerkbar, dass Michael Tsokos sich bei diesem Buch zu einer Zusammenarbeit mit einem anderen Co-Autor entschieden hat. An Sebastian Fitzeks Art Thriller zu schreiben, reicht so schnell keiner ran. Im Gegensatz zu „Abgeschnitten“ habe ich für diesen Thriller sehr lange gebraucht, weil mich der Schreibstil nicht ganz so zu fesseln vermochte.

    Ich finde es sehr gut, dass Tsokos diesesmal nicht mit Fitzek zusammengearbeitet hat, denn sonst werden seine Bücher immer mit dem Stempel "Fitzek" versehen. Wenn Tsokos drauf steht, sollte auch Tsokos drin sein - und das tut es für mich. Gut - ich habe "Abgeschnitten" nicht gelesen (eben wegen Fitzek) und mir fehlt daher der Vergleich. Der Stil in "Zerschunden" hat mir aber sehr gut gefallen.

    Vielleicht liegt es einfach daran, dass „Zerschunden“ keine Möglichkeit bietet, mit dem Protagonisten zusammen zu ermitteln, da der Täter sehr früh feststeht. Im Grunde genommen geht es nur noch darum, wann und ob überhaupt sie ihn finden.

    So? Tut er das? Ich hatte zwar früh einen Verdacht

    , aber die wahre Identität hat sich doch erst relativ spät erschlossen. Und bei einem Buch, in dem ein forensischer Ermittler die Hauptrolle spielt, erwarte ich eigentlich genau das: wie und wodurch wird der Täter überführt.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Gut - ich habe "Abgeschnitten" nicht gelesen (eben wegen Fitzek)

    Ich bin nicht so der Fitzek-Fan, aber "Abgeschnitten" kann ich Dir empfehlen, das fand ich extrem spannend. Die Leseprobe zu "Zerschunden" konnte mich dagegen nicht fesseln, weswegen ich mich bei vorablesen auch nicht darum beworben habe.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich bin nicht so der Fitzek-Fan, aber "Abgeschnitten" kann ich Dir empfehlen, das fand ich extrem spannend.

    Dann werde ich es vielleicht doch irgendwann noch lesen.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Inhalt:
    Fred Abel ist Rechtsmediziner beim Bundeskriminalamt. Ein alter Freund von ihm wird des Mordes bezichtigt. Er soll der Serienkiller sein, der immer in der Nähe von Flughäfen ältere Frauen umbringt. Dieser bestreitet die Taten und Abel glaubt ihm. Nun heißt es nur den wahren Täter finden, der Europaweit agiert und das schneller als die Tochter seines Freundes an Leukämie stirbt, damit dieser bei ihr sein kann.


    Meine Meinung:
    Michael Tsokos ist mir ein Begriff durch seine Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek bei Abgeschnitten. Die Interviews die es damals mit ihm und Fitzek zu sehen und lesen waren fand ich sehr interessant, vor allem das die Wahrheit viel grausamer ist als ein Thriller zeigen kann. Umso neugieriger war ich dann nun auf seinen True-Crime-Thriller. Ein Buch das sogleich auf meiner Wunschliste und recht bald auch auf meiner Leseliste landete.


    Der Einstieg fiel mir leicht. Der Fall war von Beginn an interessant und fesselte mich von der ersten Seite an. Michael Tsokos hat hier einen Thriller geschrieben der flüssig und vor allem auch verständlich geschrieben ist. Das ist gewiss nicht so leicht, wenn man überlegt das wahre Begebenheiten mit einfließen und man gewiss oft in Fachsprache verfällt.


    Die Figur Fred Abel war mir gleich sympathisch. Das machte das Lesen natürlich leichter. Ein Rechtsmediziner mit Liebe zum Job und viel Gefühl. Vor allem Mitgefühl. Er startet Ermittlungen zum dem Nachläufer Fall um seinen alten Freund aus dem Gefängnis zu holen. Dabei reist er viel hin und her und übergeht auch Vorschriften. Das kommt nur glaubwürdig rüber, weil er eben Rechtsmediziner und kein richtiger Ermittler ist, der sich an die meisten Vorschriften halten muss.
    Andere Figuren gibt es einige. Angefangen beim Freund von Abel, mögliche Täter, Verwandte und so weiter. Doch es bleibt überwiegend überschaubar. Nur in ein zwei Situationen musste ich überlegen wer derjenige nun genau ist und welche Funktion er in der Geschichte hat, aber das kann auch an meiner Müdigkeit gelegen haben.


    Zerschunden ist der Beginn einer Trilogie. Ich wusste zwar schon das es bald einen weiter Teil geben wird, aber das es eine Trilogie wird war mir unbekannt. So endet dieser Band auch mit einem Cliffhanger. Der Fall ist abgeschlossen, doch man ahnt schon wie es weiter geht, auch weil Tsokos in seinem Nachwort einen Einblick auf Band zwei gibt. Das Nachwort finde ich mit am Wichtigsten in diesem Buch. Man erfährt nicht nur mehr über den zweiten Band sondern auch was an der Geschichte r auf wahre Begebenheiten beruhen. Für mich eine gute Auflösung der Geschichte und ein passender Abschluss. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Auftakt einer True-Crime-Serie


    Der True-Crime-Thriller „Zerschunden“von Michael Tsokos ist der Auftakt zu einer hoch spannenden Serie vonDeutschlands bekanntestem Rechtsmediziner.


    Fred Abel, Rechtsmediziner in Berlin,ist auf der Suche nach dem „Miles & More“-Killer – wie erihn selbst nennt – der seine Taten (noch) innerhalb Europas immerin der Nähe von Flughäfen begeht. Der Täter begeht Raubmorde,anders aber als auf „herkömmliche“ Weise beschriftet er seineOpfer mit einer Parole. Was will er den Beamten damit sagen? Odergilt die Botschaft jemand anderem? Falls ja, wem?


    Unser Hauptcharakter, Fred Abel, wirdmit dem Fall konfrontiert, als er das Berliner Opfer auf demObduktionstisch in der Abteilung „Extremdelikte“ bekommt.Persönlich hineingezogen wird er, als es heißt, dass ein frühererBundeswehrkamerad von ihm der vermeintliche Täter ist.
    Kann das sein? Zumindest war er zurTatzeit in den jeweiligen Städten der Morde (es kommen zu Berlinnoch London und später Bari in Italien dazu).


    Schafft Fred es, seinen ehem. KameradenLars zu helfen und dessen Unschuld zu beweisen, sodass dieser seinean Leukämie erkrankte Tochter vor deren bevorstehenden Tod nocheinmal sehen kann?


    Das Buch ist sehr spannend und basiertauf einem authentischen Fall und echten Ermittlungen. Was ich selbstdoch sehr erschreckend finde.
    Verwirrend fand ich, dass in den Buchauch noch andere Fälle der BKA-Einheit „Extremdelikte“angeschnitten werden.
    Toll hingegen finde ich, dass einigeKapitel nicht aus Sicht von Fred Abel, sondern mal von einem derOpfer und mal vom Täter erzählt werden.

  • Meine Meinung: Wenn Fakten und Fiktion ein Kind zeugen, kommt ein Thriller von Michael Tsokos auf die Welt. „Zerschunden“ ist der Auftakt zur Trilogie rund um den sehr sachlich agierenden Rechtsmediziner Fred Abel, dem scheinbar nichts in seinen Berliner Kellerräumlichkeiten hält und stattdessen quer durch Europa reist, um Verbrecher zu jagen. Während der ganzen Zeit, in der ich das Buch gelesen habe, wollte ich wissen, was Fakten und was Fiktion ist – erst in der Danksagung erfährt man dies und viel mehr über die Hintergründe zu der Geschichte. Was einen dann doch etwas beklommen zurücklässt, denn teilweise herrscht in „Zerschunden“ eine Brutalität vor, die ich nicht erwartet hätte und die für das ein oder andere zarte Gemüt zu viel sein könnte. Einige Szenen sind wirklich schauerlich geschildert.


    Übrigens sollte man die Danksagung tatsächlich erst ganz am Ende lesen, wenn man sich nicht selber spoilern möchte. Auch Tsokos rät dazu.


    Kommen wir zu den Personen: Fred Abel ist ein sehr nüchterner Charakter, der allerdings genau weiß was er will, auch wenn er nicht immer weiß, was er glauben soll. Ein häuslicher Typ, der allerdings nicht davor scheut, spontan irgendwo hinzureisen. Er lebt im hier und jetzt, denkt aber auch gerne in die Vergangenheit zurück, an schöne Momente, die er nicht vergessen kann. Mit seiner Schwester hat er ein gespaltenes Verhältnis, das vor allem mit ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zusammenhängt. Seine Lebensgefährtin bleibt eher blass, sie tritt aber auch nur kurz in Erscheinung.


    Besonders gefällt mir der Profiler Jankowski, den Abel immer wieder zu Rate zieht. Er erklärt mit seinen Analysen die Psyche von diversen Tätern ohne Fachbegriffe und ohne komplizierten Erklärweisen. Ein kompetenter Charakter, den es garantiert auch in Tsokos’ Umfeld gibt.


    Der Kriminalhauptkommissar Markwitz, der den Nachläufer-Fall eigentlich bearbeitet, tritt nur zu Beginn in Erscheinung und bleibt ebenfalls ziemlich blass in seiner Erscheinung, dafür bleibt sein Praktikant umso mehr im Gedächtnis. Ich hoffe, dass Abel ihn spätestens im letzten Teil wieder sehen wird.


    Fazit: Überhaupt ist der ganze Roman sehr authentisch und lebensnah erzählt, ohne allerdings Angst einjagen zu wollen. Er ist etwas mehr als ein gewöhnlicher Thriller, aber bei weitem kein Fachbuch – eine gute und sympathische Mischung mit viel Spannungspotential und einem guten Mix aus sympathischen und weniger sympathischen Charakteren, der jeder für sich gut dargestellt ist. Wenn man etwas kritisieren kann, ist es die Anzahl der Kapitel, die sich auf fast einhundert belaufen, aber keineswegs den Lesefluss stören.

  • der Auftakt zur Trilogie

    Na ich hoffe doch sehr, dass das mehr als eine Trilogie wird. Bisher habe ich immer nur davon gelesen, dass es eine Reihe gibt - von der Anzahl der Teile ist mir nichts bekannt. Hast du irgendwo genauere Infos gefunden?


    Und ich vermute, dass sich deine Rezi eher auf die gedruckte Ausgabe bezieht?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Na ich hoffe doch sehr, dass das mehr als eine Trilogie wird. Bisher habe ich immer nur davon gelesen, dass es eine Reihe gibt - von der Anzahl der Teile ist mir nichts bekannt. Hast du irgendwo genauere Infos gefunden?
    Und ich vermute, dass sich deine Rezi eher auf die gedruckte Ausgabe bezieht?

    1. Ja, der Text bezieht sich auf die gedruckte Ausgabe. Anscheinend hab' ich mich da vertan, sorry.
    2. Im Buch (glaube in der Danksagung) steht etwas von Trilogie. Ich hoffe allerdings auch auf mehr als drei Teile

  • Im Buch (glaube in der Danksagung) steht etwas von Trilogie. Ich hoffe allerdings auch auf mehr als drei Teile

    Stimmt - im nächsten Teil auch. Oh je - da hab ich mal aber nicht gründlich gelesen. Aber vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahrhaben...

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • @Crimehands.com Ich hab die Beiträge an die Buch-Rezension angehängt :wink:

    Herzlichen Dank :wink: War ursprünglich im Thread zu Tsokos' zweiem Buch und ganz unten war der Link zum ersten. Hab leider nicht mitbekommen, dass es ums Hörbuch geht.

    Stimmt - im nächsten Teil auch. Oh je - da hab ich mal aber nicht gründlich gelesen. Aber vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahrhaben...

    Mal schauen. Wenn die Serie erfolgreich ist, und darauf deutet ja einiges hin, kommen ja vielleicht noch mehr Teile :)

  • Mal schauen. Wenn die Serie erfolgreich ist, und darauf deutet ja einiges hin, kommen ja vielleicht noch mehr Teile

    Also ich hab gerade die folgende Info vom Verlag bekommen


    Zitat

    Im Moment sind tatsächlich nur 3 Bücher geplant, aber man weiß ja nie... :)

    Dann hoffen wir mal, dass der Verlag es genauso sieht wie wir und sich um weitere Bücher bemüht.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Meine Meinung zum Buch:
    Ich habe mich Wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, da ich von Abgeschnitten einfach nur freudig überrascht war. Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass Zerschunden hier nicht mithalten kann, aber man kann glaub ich einfach kein Buch mit Fitzek´s vergleichen und war von mir vll. etwas hoch gegriffen. Wenn ich das Buch nicht mit Werken von Fitzek vergleiche, dann schneidet dieses Buch meiner Ansicht nach sehr gut ab. Es ist flüssig und interessant geschrieben, auch war es wieder mal interessant wenn man weiß (mehr oder weniger) wer der Täter ist, und wie die beiden Erzähl Stränge aufeinander zulaufen, bzw. die drei Handlungsstränge sich immer weiter ineinander verknüpfen bis zum großen Finale. Dies erinnerte mich stark an das erste Buch von Adler Olsen"Erbarmen". Auch fand ich die kurzen Kapitel mit den oft wechselnden Protagonisten sehr interessant und erfrischend. Das Buch war zwar jetzt kein Meisterwerk aber sehr schön und flüssig zu lesen und der 2. Teil liegt schon bei mir zuhause und wartet nur darauf gelesen zu werden. Von mir gibts für dieses Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wenn ich das Buch nicht mit Werken von Fitzek vergleiche,

    Warum vergleichst du andauernd mit Fitzek? Nur weil Tsokos das erste Buch "aus Versehen" mit ihm zusammen veröffentlicht hat? Wenn du Fitzek lesen willst, musst du dir ein Buch von Fitzek kaufen :wink: Nichts für ungut - aber ich mag diese Vergleiche einfach nicht, weil jeder Autor eben anders ist.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Warum vergleichst du andauernd mit Fitzek? Nur weil Tsokos das erste Buch "aus Versehen" mit ihm zusammen veröffentlicht hat? Wenn du Fitzek lesen willst, musst du dir ein Buch von Fitzek kaufen :wink: Nichts für ungut - aber ich mag diese Vergleiche einfach nicht, weil jeder Autor eben anders ist.

    Sry, das Problem bei mir liegt aktuell einfach noch daran das ich erst vor kurzem wieder angefangen habe Bücher zu lesen, und ich hier noch keine große Referenzen vorweisen kann. Ich hab zwar hier glaub ich zum ersten mal mit Fitzek oder einem anderem Autor verglichen, trotzdem hütte ich mich auf jedenfall in Zukunft Vergleiche mit anderen Autoren anzustellen. Mir ist Fitzek halt im Gedächtniss geblieben, und da mir seine Bücher so gut gefallen habe, seh ich dies immer als Anhaltspunkt für andere Werke, und vorallem hier bei diesem Buch, da er sogar im Schlusswort noch auf Fitzek´s Dank und Hilfe eingegangen ist.


    Ich überdenke demnächst nochmal meine Rezensionen und versuche keine Vergleiche mehr mit anderen Autoren anzustellen, danke für deine Kritik :winken:

  • Ich hab zwar hier glaub ich zum ersten mal mit Fitzek oder einem anderem Autor verglichen, trotzdem hütte ich mich auf jedenfall in Zukunft Vergleiche mit anderen Autoren anzustellen.

    Hey - entspann dich mal. Das war keine "Rundum-General-Kritik". Das war eigentlich gar keine Kritik, sondern nur die Frage, warum du hier in deinem Post zu diesem Buch immer wieder auf Fitzek verweist, der doch mit diesem Buch gar nichts zu tun hat. Mehr nicht. :friends:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark