Petra Durst-Benning - Kräuter der Provinz

  • Klappentext:
    Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat - Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen - seien es die drei Greisen, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edi oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Geniesserdorf entstehen zu lassen - einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist!


    Meine Meinung:
    "An dem der echte Geschmack King ist!" - wer auch immer diesen Text geschrieben hat, der "King" passt nun wahrlich nicht zu dieser netten Geschichte, die Petra Durst-Benning für einmal komplett in der Gegenwart spielen lässt. Die Autorin ist ja sonst wohlbekannt für ihre spannenden historischen Romane. Nach dem Lesen ihrer Kurzgeschichten-Sammlung "Winterwind" hab ich mir gewünscht, dass sie auch mal ein Buch ganz in der Gegenwart handeln lässt. Und nicht ganz ein Jahr später ging mein Wunsch auch schon mit dem vorliegenden Roman "Kräuter der Provinz" in Erfüllung!


    Träume sind zum Teilen da, so der Grundtenor der Geschichte. Doch zuerst muss ein Traum erst mal her. Therese, Bürgermeisterin und Restaurantbesitzerin, muss wegen ihrer Krankheit in die Klinik. Doch sie möchte nicht, dass jemand davon erfährt. Gleichzeitig hofft sie, dass wieder mehr Leben in ihr Dorf kommt und so spinnt sie sich eine gewagte Idee zusammen. Sie lockt ihre Cousine Greta, eine preisgekrönte Werbefachfrau, unter falschen Versprechungen nach Maierhofen. Diese ist anfangs von dem "Kuhdorf" nicht sehr begeistert, doch nach und nach spürt sie wie ihr das entschleunigte Landleben gut tut. Zusammen mit Therese und deren Freundin Christine gelingt es Greta die Dorfbewohner zur Aktion "Rettet und verschönert Maierhofen" zu bewegen. Anfangs zögerlich, doch dann spriessen die Ideen der Einwohner. Und sie merken: zusammen können wir vieles erreichen. Auch wenn der Weg zum Ziel lang und manchmal entbehrungsreich sein kann. Und nicht von allen verstanden wird.
    Viele unterschiedliche Charaktere treten auf: Zum Beispiel Christines Mann, dem es nicht passt, dass seine Frau plötzlich aufblüht und nicht mehr so oft zuhause ist und sich nur um ihn kümmert. Sam, der Koch von Therese's Restaurant, der irgendwas zu verstecken hat. Roswitha, die zu ihren alten senilen Eltern schaut und gleichzeitig alleine den grossen Bauernhof betreibt. Magdalena, die Bäckerin, die seit über 10 Jahren kein Wort mehr mit ihrer Tochter Jessy geredet hat. Jessy, die seit zwei Jahren wieder in Maierhofen wohnt und Kräuterliköre herstellt. Madara, die Sennerin, von der niemand genau weiss, wieso sie sich hier im Dorf niedergelassen hat. Vincent, der schöne Zimmermann. Metzgersohn Edy, der sich erst nach und nach traut sich seinen Eltern gegenüber zu öffnen.
    Es ist schön, von all ihnen zu lesen und sie während einem wichtigen Zeitpunkt ihres Lebens zu begleiten.


    Der Roman passt hervorragend in die heutige Zeit, wo überall alles immer schneller, besser, spezieller sein muss. Das Buch soll die Leser ermutigen ihr Leben zu entschleunigen und gleichzeitig seine Träume zu leben. Auch ist es ein Aufruf, die Gaben der Natur wieder mehr zu nutzen. Man spürt, wie wichtig der Autorin dieses Anliegen ist.


    Am Schluss des Buches sind viele Rezepte aufgeschrieben, von denen im Roman die Rede ist. Angeregt dadurch hab ich meine Balkonkräuter Ende Herbst gleich zu einem Kräutersalz verarbeitet.


    Fazit: Eine gemütliche, unterhaltende Geschichte über Träume, Freundschaften, Natur und Landliebe.
    4 Punkte.

  • Eine sehr schöne Rezension, vielen Dank dafür!
    Ich hatte das Buch ebenfalls gelesen und es genauso empfunden - ein richtig schönes Wohlfühlbuch, das Lust auf das Landleben und Kochen macht.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Maierhofen, ein (fiktives) schwäbisches Dorf, teilt das Schicksal vieler Dörfer: Die jungen Leute wandern ab, die verbleibenden Dörfler haben viel Arbeit, die gerade das Auskommen sichert. Therese, Maierhofens Bürgermeisterin, würde dem Ort gerne neue Schwung verleihen, doch dafür müssten sich alle zusammentun – und das ist gar nicht so einfach.


    Schon der erste Eindruck des Buches ist sehr positiv, mir gefällt das Cover, dessen zarte Farben und das Motiv, passend zum Titel. Besonders angenehm finde ich, wie sich das Buch anfühlt, der Umschlag ist rundum leicht geriffelt, so dass ich es sehr gerne in der Hand halte, ja, sogar tatsächlich gerne darüber streiche. Auf den inneren Umschlagseiten ist mehrfarbig ein Rezept nebst Fotos gedruckt, die Maierhofener Nusskekse wird man im Roman wiedertreffen. Weitere Rezepte finden sich übrigens im Anhang des Romans, alle spielen auch im Roman eine gewisse Rolle. Insgesamt eine sehr schöne Idee.


    Petra Durst-Benning ist bisher für ihre historischen Romane bekannt, dies ist ihr erster zeitgenössischer Roman. Ihr Erzählstil ist gleich geblieben, sehr eingängig geschrieben, mit starken weiblichen Figuren, liest sich auch dieser Roman weg wie nichts und als Leser hat man das Gefühl, mittendrin zu sein, die Figuren und den Ort zu kennen.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, männlichen wie weiblichen, so dass man umfassend am Geschehen teilhaben kann, und so noch tiefer in die Geschichte gezogen wird. Die Charaktere sind gelungen, einige skurril, andere geeignet, sich mit ihnen zu identifizieren, viele würde ich auch im wahren Leben gerne kennen lernen. Auch Maierhofen wuchs mir während der Lektüre immer mehr ans Herz, ich hätte es gerne einmal besucht. Kein Roman ohne Liebesgeschichte, auch hier finden sich mehr als eine, leider erschien mir die, die den meisten Raum einnimmt, eher aufgesetzt, nicht wirklich nachvollziehbar und stellenweise sehr kitschig.


    Eigentlich könnte die Geschichte mit diesem Roman abgeschlossen sein, mehr bräuchte ich gar nicht zu erfahren – wäre nicht eine Storyline offen und nicht zufriedenstellend geendet. Eine Fortsetzung ist wohl sowieso geplant, so dass Hoffnung für diese Figur bleibt. Dennoch hätte ich mir einen insgesamt zufriedenstellend abgeschlossenen Roman gewünscht, so bleibt ein leicht schaler Geschmack.


    Doch die Autorin erzählt nicht nur eine Geschichte, sie vermittelt auch eine Botschaft, von Zusammenhalt, Einfallsreichtum, Nichtaufgeben, Glauben an die Sache, aber auch von einem Miteinander mit der Natur und den Gegebenheiten, die man vorfindet. Sowohl in Vorwort als auch im Nachwort (einem „Brief an meine Leser“) gibt sie zusätzlich ein Statement ab. Mich hat der Roman auch angeregt, über meine eigene Lebenssituation nachzudenken, so wie auch manche Figuren des Romans tun, ich glaube daher auch, dass er sich eher für schon etwas ältere und lebenserfahrenere Frauen eignet. Diesen möchte ich den Roman daher besonders ans Herz legen. Insgesamt ein schöner Roman, den ich gerne gelesen habe.

  • Zum Inhalt:


    Maierhofen ist ein kleines, leicht heruntergekommenes Dorfin Schwaben ohne große Zukunft. Die meisten jungen Leute ziehen in die Stadt,es fehlt Geld und Energie zum Renovieren und Erneuern…


    Bürgermeisterin Therese sieht, dass das Dorf kurz vor demAus ist und sucht schon länger nach einem Ausweg. Als sie schwer erkrankt, weißsie, dass sie etwas tun muss und hat die Idee ihre Cousine Greta, die als Kindein paar Sommer in Maierhofen zu Besuch war und mittlerweile in der Werbungtätig ist, mit ins Boot zu holen.


    Die Idee der Schaffung eines Genießerdorfes entsteht, unddas ganze Dorf erwacht zum Leben. Die Bewohner raufen sich zusammen und kämpfengemeinsam für ihr neues Ziel.


    Meine Meinung:


    „Kräuter der Provinz“ ist Petra Durst- Bennings erster zeitgenössischer Roman und dieserkonnte mich sofort in seinen Bann ziehen.


    Ich kann mir aufgrund der Beschreibungen Maierhofen undseine Bewohner sehr gut vorstellen. Tolle Landschaft und einDorf, das langsam wieder aufblüht.
    Ein Ort an dem ich gerne einmal Urlaubmachen würde.


    „Es ist dein Leben, nicht das der anderen. Wage es, an dichselbst zu glauben.“ Dieser Satz aus dem Vorwort Petra Durst-Bennings steht überder Handlung. Es werden viele im Geheimen gehegte Träume angegangen.


    Ein wunderbares Buch für Lesestunden am Kamin, eingewickeltin einer Decke und mit den Gedanken im schönen Maierhofen.


    Von mir eine klare Leseempfehlung:


    5/5 *****

    Liebe Grüße
    Tina
    :study: Berühre mich. Nicht (Laura Kneidl)
    :study: Kleine große Schritte (Jodie Picoult)
    :musik: Wolkenschloss (Kerstin Gier)
    Gelesen 2016: 33
    Gelesen 2017: 23

  • Über die Autorin (aus dem Buch)


    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Nach ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Übersetzerin und Wirtschaftskorrespondentin arbeitete sie einige Jahre im Im- und Exportgeschäft, bevor sie ins elterliche Antiquitätengeschäft einstieg. Seit damals schreibt sie Romane, und seit zehn Jahren ist sie hauptberuflich als Autorin tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land. All ihre Romane sind SPIEGEL-Bestseller und fast im gesamten europäischen Ausland zu lesen. Auch in Amerika hat Petra Durst-Benning eine große Fangemeinde.


    • Produktdetails (Quelle: Buecher.de)
    • Blanvalet Taschenbuch Nr.11
    • Seitenzahl: 512
    • 2015
    • ISBN-13: 9783734100116
    • Best.Nr.: 42685452

    Ein Dorf im Wandel


    Therese hatte Krebs, Gebärmutterhalskrebsim Anfangsstadium. Als Bürgermeisterin von Meierhofen sorgt sie sich um ihre Bürger. Sie hat Angst, nicht mehr zurück zu kommen….


    Seit vor drei Jahren Sam Koschinsky in ihrer Küche aufgetaucht war, hatte Therese auch einen Koch. Vorher hatte sie alles alleine bewältigen müssen. Thereses Einnahmen waren seit damals kontinuierlich gestiegen….


    Als Therese eines Nachts nicht schlafen konnte, zappte sie durchs Fernsehprogramm und sah plötzlich ihre Cousine Greta, die einen Werbepreis in Empfang nahm. Da reifte in Therese ein Plan…


    Greta kam tatsächlich, als Therese sie darum bat. Zwar hatte es etwas Überredung gekostet, und eine Lüge, bei der sich Therese doch etwas unwohl fühlte…


    Greta fühlte sich wohl in Meierhofen. Sie konnte zwar nicht das tun, was eigentlich geplant gewesen war, aber sie hatte ein Konzept, wie sie dem Ort helfen könnte…


    Und dann gab es da noch einen Mann in dem Ort, der Greta ausnehmend gut gefiel….


    Warum hatte Therese Angst nicht mehr zurück zu kommen? Es war doch erst das Anfangsstadium, und da sind die Heilungschancen doch noch gut? Woher war Sam gekommen? Ein sehr guter Koch, der sich in einem kleinen Nest verkriecht? Was hat er zu verbergen, auch wenn er Therese guttat? Welchen Plan hat Therese mit Greta gehabt? Wie hat sie diese dazu bekommen, ihr zu helfen? Warum konnten sie es nicht machen wie zunächst geplant? Welche Lüge musste Therese aufdecken? Was fiel Greta trotzdem ein, um Meierhofen zu einem gewissen Ansehen zu verhelfen? Wer war der Mann, in den sich Greta verguckt hatte? Alle diese Fragen, und noch viel mehr, beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil von Petra Durst-Benning ist unkompliziert, ich musste mich nicht fragen, was sie wohl mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade gemeint hat. In der Geschichte war ich schnell drinnen, und auch in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich habe mich beim Lesen des Buches oft köstlich amüsiert, es war aber auch spannend und ich musste einfach weiterlesen. Thereses Idee war an sich gut, nur befürchtete ich, dass alle erfahren würden, dass es eine Lüge war. Aber es ging ja letztendlich noch gut aus. In diesem Buch erfährt man, was ein kleiner Ort bewerkstelligen kann, wenn alle zusammenhalten.Es hat mich so sehr gefesselt, dass ich es - fast - in einem Rutsch gelesen habe. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung für einen herrlichen Frauenroman.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Inhalt:
    Therese Berger ist Inhaberin des Gasthauses 'Goldene Rose' und Bürgermeisterin des kleinen Ortes Maierhofen im Schwabenland. Die resolute Endvierzigerin lebt für ihre Berufe und für ihr Maierhofen. Leider wird das Dorf immer mehr zu einem verlassenen Ort. Der Jugend wird nichts mehr geboten, viele Geschäfte müssen schließen und die meisten Bewohner gehen straff aufs Rentenalter zu.
    Als Therese die Diagnose Krebs bekommt ist sie wie gelähmt. Das kann einfach nicht sein. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt Therese nicht, ihr Körper braucht Ruhe und ihre Ärztin drängt auf eine baldige Operation.


    Therese hat außer ihrem Koch Sam niemanden. Natürlich hat sie Freundinnen im Dorf, aber Familie hat sie nicht mehr. Bis auf ihre Cousine Greta. Und ausgerechnet die sieht sie während einer wieder einmal schlaflosen Nacht im Fernsehen. Das ist die Idee - Greta ist eine erfolgreiche Werbefrau. Sie kann Maierhofen bestimmt zu neuem Glanz verhelfen. Eine irrwitzige Idee reift in Therese heran, die das blanke Chaos nach sich ziehen könnte.


    Heute ist Gretas Geburtstag. Ihre morgendliche Kaffeerunde mit ihrer Studienfreundin Emily verläuft harmonisch und sie freut sich bereits auf ihren Tag in der Werbeagentur Simon & Fischli. Doch der Tag geht leider alles andere als harmonisch weiter. Die neueste Werbekampagne dreht sich um ein Pulver das jedem das Essen vermiesen soll - im wahrsten Sinne des Wortes. Die neue - und junge - Kollegin Kim stellt ihr Konzept vor und Greta denkt an einen Scherz. Das kann unmöglich ihr Ernst sein! Ein Pulver das man aufs Essen streut damit es nicht mehr schmeckt. Doch die Kampagne ist echt und Greta spürt, dass sie allmählich den Boden verliert.
    Zu allem Überfluss sitzt daheim vor ihrer Haustür eine ihr fremde Person, die sich als Christine vorstellt. Sie sei eine Freundin ihrer Cousine Therese. Ach ja, Therese.
    Das Angebot das Christine ihr im Namen ihrer Cousine unterbreitet klingt beinahe nach genau dem was sie jetzt braucht - eine Auszeit.


    In Maierhofen angekommen fühlt sich Greta in ihre Kindheit zurück versetzt. Verzückt begutachtet sie das Dorf und die umliegenden Höfe. In den folgenden Tagen beginnt sie wirklich zu leben und genießt die Freiheit des Ortes. Doch Thereses Auftrag sitzt in ihrem Hinterkopf und verursacht ein Ziehen in ihrem Magen.
    Greta soll mit EU-Geldern Thereses geliebtes Maierhofen berühmt machen. Es sollen wieder Leute nach Maierhofen kommen. Wer soll es sonst schaffen wenn nicht sie?
    Aber Gretas Kopf ist leer. Ist sie der Aufgabe überhaupt gewachsen? Und warum weicht Therese ihr immer aus, wenn sie genaues über die Unterlagen und den Umfang des Projektes wissen will?
    Während Greta versucht ihre Leidenschaft zum Beruf wieder zu entdecken, Therese um ihr geliebtes Heimatdorf bangt, geschehen an anderen Ecken des Ortes kleine Wunder. Werden sie am Ende zusammenfinden und Maierhofen retten?


    Meinung:
    Mein erstes Buch von Petra Durst-Benning und dann gleich so ein gutes! Bisher hat die Autorin eher historische Bücher geschrieben und mit diesem Ausflug in die Gegenwart ist ihr gleich ein wunderbarer Coup gelungen. Schon auf den ersten Seiten spürt man Thereses Verzweiflung und auch wie unglücklich eigentlich Greta ist. Natürlich würde die das nie zugeben - zumindest nicht gleich.
    Maierhofen ist ein kleines (fiktives) Dorf das es in sich hat. Es dauert nicht lange und man lernt verschiedene Charaktere kennen und einige davon auch gleich lieben. Da ist der schüchterne Metzgerssohn Edy, die naturliebende Hausfrau Christine, die kleine Kräuterfee Jessy und die junge Sennerin Madara die mit ihrem Bergkäse Leute in Verzückung versetzt. Eigentlich hat man als Leser das Gefühl die Leute sofort zu kennen und hat nicht übel Lust sich zu ihnen zu setzen.


    Jede der Figuren hat ihre ganz besonderen Fähigkeiten und der Schreibstil der Autorin macht es einem leicht sich alles vorzustellen. So habe ich schon beim Lesen einen Mordshunger bekommen. Ihr solltet das Buch also nicht auf nüchternen Magen lesen - das geht nicht gut aus!
    Greta ist als Großstadtpflanze sowas wie der bunte Hund im Ort und etwas deplatziert. Aber ihre Bemühungen kommen in Schwung und man merkt, das ihr Maierhofen auch ans Herz wächst.


    Ich habe das Lesen des Buch es sehr genossen und freue mich bereits darauf die Rezepte aus dem Buch auszuprobieren. Ich denke, das wird nicht das einzige Buch der Autorin in meinem Regal bleiben.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Buch ist nicht schlecht, aber fällt etwas gegen die historischen Romane der Autorin ab, finde ich. Die Protagonisten sind sympathisch, das Essen klingt lecker und man freut sich über die Erfolge der Dorfverschönerung. Es fehlen jedoch irgendwie der besondere "Pfiff" und etwas mehr Spannung, auch bei den Liebesbeziehungen. Auch das Ende fand ich nicht ganz gelungen, da baumelt quasi ein relativ unwichtiger Nebenstrang der Handlung so herum - stattdessen hätte man lieber einen vernünftigen Schlusspunkt setzen sollen.

  • Meinung:
    Mein erstes Buch von Petra Durst-Benning und dann gleich so ein gutes!

    Das Buch ist ohne Zweifel gut, dennoch finde ich die anderen um Längen besser. Da hast du noch viele vergnügliche Lesestunden vor dir, Dion ;-)

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Kurzbeschreibung:
    Eine Prise Glück, ein Löffel Freude und jede Menge Liebe – so schmeckt das echte Leben.
    Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen – seien es die drei Greisen, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edi oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen – einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist! *Quelle*


    Zur Autorin:
    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über zwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land.


    Meinung:
    Petra Durst-Benning ist vor allem für ihre historischen Romane bekannt. Da ich noch einige ungelesene Bücher von ihr im Regal habe und mich ihre neue Reihe interessierte, griff ich zu Kräuter der Provinz, dem Auftaktband der Maierhofen-Reihe. Band 2, Das Weihnachtsdorf, ist bereits erschienen. Die Geschichte beginnt im Mai und dauert ein gutes Jahr.


    Zwei Protagonistinnen stehen im Mittelpunkt der Handlung, die sich im fiktiven Dörfchen Maierhofen, das im Allgäu liegt, abspielt: Die 48-jährige Therese Berger betreibt dort das Gasthaus "Goldene Rose" und bekleidet ebenso das Amt der Bürgermeisterin. Als bei ihr Gebärmutterhalskrebs festgestellt wird, fällt sie aus allen Wolken und weiß nicht mehr weiter. Denn das Dorf verfällt zusehends, die jungen Leute zieht es aufgrund Mangel an Arbeitsplätzen in die Stadt. Als sie durch Zufall ihre Cousine Greta bei einer Preisverleihung im Fernsehen wiedersieht, steht ihr Entschluss fest, Greta nach Maierhofen zu locken. Diese soll der Stadt als renommierte Werbefachfrau neues Leben einhauchen.


    Greta Roth, die zweite Protagonistin, ist 44 Jahre alt, erfolgreiche Werbefachfrau bei der Agentur "Simon & Fischli" in Frankfurt am Main und hat als Kind die Sommerferien bei Therese in Maierhofen verbracht. Die Cousinen haben sich aber seitdem aus den Augen verloren, und so ist Greta mehr als überrascht über die Einladung von Therese. Anfangs steht sie Maierhofen sehr skeptisch gegenüber, da so ein Dorf ja doch das genaue Gegenteil einer Großstadt darstellt. Doch schon bald gewinnt sie Freunde in den Einwohnern, verliebt sich sogar und kann sich gar nicht mehr vorstellen, nach Frankfurt zurückzukehren.


    Als Nebenfiguren treten zahlreiche Bewohner Maierhofens auf: Christine Heinrich (die beste Freundin von Therese ist Hausfrau, ihrem Mann gehört ein Autohaus, und ist in ihrer Ehe nicht mehr richtig glücklich), Thereses Koch Sam Koschinsky (ein begnadetes Talent am Herd, der aber eine sofortige Abneigung gegen Greta an den Tag legt), der attraktive Zimmermann und Naturbursche Vincent, "Kräuterhexe" Jessy, Sennerin Madara, der schüchterne Metzger Edy Scholz und die resolute Bäuerin Roswitha Franz sind hier erwähnenswert.


    Die Geschichte wird komplett in der 3. Person erzählt, wobei man Einsichten in die Gedanken und Handlungen von Therese, Greta, Christine, Edy und Roswitha erhält.


    Der Roman selbst ist ein richtiges Wohlfühlbuch und Herzstreichler. Zwar ist die Handlung nicht unbedingt spannend, aber dafür sehr tiefgründig, denn Petra Durst-Benning widmet sich heutigen populären Themen: Die Verwaisung ländlich gelegener Städte und Dörfer, Zusammenhalt in der Gemeinschaft, Alltagsstress, aber auch Entschleunigung und festgefahrenen Wegen neue Richtungen zu geben.


    Es ist zwar einiges vorhersehbar und womöglich auch ein wenig klischeehaft, doch trotzdem fühlte ich mich in Maierhofen sofort wohl, denn die Autorin schildert das Dorf so anschaulich, dass man sich quasi wie vor Ort fühlt. Auch die Bewohner haben mir sehr gut gefallen, denn jeder packt mit an und ist für den anderen da, was ja in der heutigen Zeit leider mittlerweile nicht mehr überall der Fall sein dürfte.


    Am Ende des Buches finden sich ein kleines Nachwort von Petra Durst-Benning und diverse Rezepte bzw. Genießertipps von Christine, Jessy, Sam und Edy zum Nachkochen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf den 2. Teil der Reihe, Das Weihnachtsdorf, der natürlich vorzüglich in die momentane Jahreszeit passt.


    Fazit:
    Kräuter der Provinz bildet den unterhaltsamen Auftakt zur Maierhofen-Reihe, der mit sympathischen Charakteren und einer kurzweiligen, abwechslungsreichen Geschichte aufwartet. Zwar werden auch einige Klischees bedient, trotzdem ist der Roman ein richtiges Wohlfühlbuch, greift aber auch tiefgründigere Themen der Gesellschaft auf.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Über das Buch:

    Format: Taschenbuch
    Genre: Roman
    Verlag: Blanvalet
    ISBN: 9783734100116
    Preis: 9,99 Euro
    Erschien: 2015
    Seiten: 510
    Originalsprache: Deutsch

    Inhalt:

    Bürgermeisterin Theresa liebt ihre schwäbische Heimat - Wiesen mit sattgelben Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Theresa krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen - seien es die drei alten Heeren, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edy oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf etstehen zu lassen - einen Ort, in dem der echte Geschmack King ist!

    Das Cover:

    Das Cover ist so herrlich frühlingshaft und es sind alles eßbare Blumen. Es ist so schön. Einfach zu verlieben.

    Die ersten 3 Sätze:

    Es war das erste Mal, dass sie vom Sterben träumte. Sie lag in einem weißen Hospitalbett, angeschlossen an Zu- und Ableitungen, Sonden und leise piepsende Maschinen. Ihre Augen waren geschlossen, sie wollte sie öffnen, aber es gelang ihr nicht.

    Meine Meinung:

    Dieser Roman weckt viele Emotionen. Mal ist er traurig, mal ernsthaft und mal muss man schmunzeln. In diesem Roman geht es auch darum, wie wichtig Freunde und Freundschaft sind.
    Ich finde es sehr schön, wie Greta (der Stadtmensch) in die Gemeinde von Maierhofen aufgenommen wird. Die beiden Charaktere Greta und Theresa sind sehr verschieden. Greta ist der typische Stadtmensch, für die Karriere sehr wichtig ist. Theresa dagegen ist der typische Landmensch. Sie gibt alles für ihre Gemeinde, ihre Freunde und ihrer Heimat.
    Außerdem wird hier die Schwierigkeit aufgegriffen, das kleine Geschäfte es in der heutigen Zeit echt schwer haben, gegen die großen Geschäfte oder dem Internet. Es ist halt alles einfacher und günstiger im Internet oder in den großen Geschäften. Dadurch gehen die Läden, die noch selber etwas herstellen, schnell kaputt. Deshalb setzt sich Petra Durst-Benning am Ende ihres Romans dafür ein, das man wieder kleine Geschäfte besucht. Ich glaube das werde ich mal wieder versuchen.
    Am Ende des Buches sind auch verschiedene Rezepte abgebildet. Sie laden richtig dazu ein, aus probiert zu werden.
    Das Buch ist so schön geschrieben, das man alle Charaktere lieb gewinnt. Es gibt keinen der einen unsympathisch ist. So wie die Geschichte geschrieben ist und wie Maierhofen beschrieben wird, kann ich Greta verstehen, dass sie sich in Maierhofen und die Gegen verliebt hat. Ich freue mich schon darauf, das nächste Buch von Petra Durst-Benning zu lesen.

    Fazit:

    Ein schöner Roman, der zeigt was Arbeit, Glaube und Freundschaft alles bewirken kann.

    Über die Autorin:

    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über zwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedenen Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • it der Protagonisten: Therese hat die Autorin eine sehr toughe Person erschaffen, die nicht lange quatscht, sondern die Ärmel hochkrempelt und zupackt. Sie liebt ihr kleines Dörfchen und kann sich nicht schöneres vorstellen. Ideal, wenn man die Bürgermeisterin ist und nebenbei auch noch die Gaststätte betreibt. Aber was ist, wenn man krank wird? Wer soll sich dann um alles kümmern?


    Aber man wäre nicht auf dem Dorf, wenn es dort keine Hilfe gäbe. Dazu kommt auch noch die Verwandtschaft.



    Mit jedem Satz wird deutlich, wie sehr sich Therese mit Maierhofen verbunden fühlt. Es ist ihr zuhause, ihre Heimat. Die Beschreibungen von Land und Leuten machen dieses Örtchen dem Leser wirklich schmackhaft. Schade, dass es dieses Kleinod nicht wirklich gibt. Oder, vielleicht auch besser so. Somit bleibt die ländliche Idylle und Ruhe gewahrt.



    Der Roman ist nicht sonderlich spannend, aber ungemein beruhigend, ja sogar entschleunigend. Ob das am Schreibstil liegt oder an der Illusion eines kleinen, beschaulichen Dörfchens? Ich weiß es nicht.



    Fazit:



    Ein Buch, das Mut macht. Denn wie sagt die Autorin: Maierhofen kann überall sein.