Inhalt:
Es gibt Momente im Leben, da geht einfach alles schief. Kaum hat Chiara ihr geliebtes Häuschen verlassen, um mit ihrem Mann nach Rom zu ziehen, verlässt er sie für eine andere. Noch dazu wird aus heiterem Himmel ihre Kolumne in einer Wochenzeitung gestrichen. Für Chiara bricht eine Welt zusammen, doch ihre Therapeutin rät ihr zu einem kleinen Spiel: Chiara soll den Dezember hindurch zehn Minuten täglich etwas Neues ausprobieren, das sie noch nie gemacht hat. Aber hilft es gegen den Liebeskummer, Pancakes zu backen, wenn man normalerweise schon an Spaghetti scheitert? Kann pinkfarbener Nagellack über abrundtiefen Verlustschmerz hinwegtrösten? Ergibt sich ein neuer Blick aufs Leben, wenn man rückwärts durch die Straßen läuft? Oder erobert man das Glück zurück, indem man nach dem Zufallsprinizip eine Liebeserklärung per SMS verschickt? Chiara ist skeptisch, doch als sie schließlich mit 89 Freunden Weihnachten feiert, erlebt sie eine faustdicke Überraschung.
(Quelle: amazon.de)
Meine Meinung:
Mich hat das Buch irgendwie ein bisschen an "Eat, Pray, Love" von Elizabeht Gilbert erinnert. Auch darin geht es um eine Frau, die nach einer Trennung wieder lernen muss das Leben zu lieben und alleine zurechtzukommen. Doch während die Protagonistin in "Eat, Pray, Love" in verschiedene Länder reist um das zu schaffen, geht Chiara, die Protagonistin dieser Geschichte etwas anders vor: Auf Empfehlung ihrer Threapeutin macht Chiara jeden Tag 10 Minuten lang etwas, was sie noch nie getan hat. Dabei sind es aber nie besonders spektakuläre Dinge, sondern ganz kleine, wie z.B. sich die Nägel pink lackieren zu lassen oder Pancakes zu backen. All diese 10 Minuten helfen Chiara direkt oder indirekt sich von ihrem Exmann zu lösen, zu dem sie sich immer noch verbunden fühlt.
Ich finde, Chiaras Empfindungen sind durchaus realistisch dargestellt. Zu Anfang merkt man noch, wie sehr ihr Mann, den sie immer "Meinen Ehemann" nennt, noch präsent ist, auch wenn ihre Trennung schon fast ein Jahr her ist. Sie telefoniert noch fast täglich mit ihm, spricht immer noch von "unserer" statt "meiner" Wohnung und fühlt sich in Rom, wo sie auf Wunsch ihres Mannes hingezogen waren, immer noch nicht wohl.
All das ändert sich im Laufe der Geschichte ganz langsam. Auch hier sind die Veränderungen eher klein und unspektakulär, aber das habe ich nicht als störend, sondern eher als realistischer empfunden.
Auch die Sprache des Buches ist sehr einfach gehalten. Für meinen Geschmack hätte es zwischendruch etwas ausgeschmückter sein können, aber das ist wohl Geschmackssache.
Zwischenzeitlich war ich von der Handlung etwas genervt, wenn Chiara sich wieder mit ihrem Mann getroffen hat, obwohl man als Leser ja wusste, was für ein Idiot der ist. Aber ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen. Und besonders die Beziehung zu Ato, dem Jungen aus einer Art Kinderheim, den Chiara am Wochenende bei sich wohnen lässt, und die in der Inhaltsangabe ja gar nicht erwähnt wird, fand ich sehr schön!
Noch eine Sache zur Inhaltsangabe auf amazon: Von dieser "faustdicken Überraschung", die dort angekündigt wird, ist mir jetzt nichts aufgefallen. Zumindest nichts, was mit der Weihnachtsfeier zu tun hat.
Alles in allem hat mich "Das 10-Minuten-Projekt" gut unterhalten, weswegen ich dem Buch gebe!