Moni und Simon Reinsch - Moselruh

  • Inhalt:
    Im Demenzaltersheim Moselruh gibt es einen Toten. Soweit nicht ungewöhnlich, doch es ist der junge Pfleger Daniel, der tot aufgefunden wird. Hauptkommissarin Vanessa Müller ermittelt in dem Fall und hat einige Schwierigkeiten glaubhafte Zeugenaussagen zu bekommen, denn viele waren anwesend, doch keiner kann sich erinnern.
    Dazu kommt, das einer der Bewohner ausgebüxt ist und nun ebenfalls gesucht werden muss. Hat er den Pfleger getötet und läuft jetzt verwirrt durch die Gegend?


    Meine Meinung:
    Moselruh spielt Hauptsächlich in dem Altersheim für Demenzkranke Menschen. Das sorgt zu Beginn etwas für Verwirrung und auch zwischendrin sind es die Krankheitsbedingten Dialoge, die etwas verwirrend sind, aber sehr deutlich klar machen was Demenz bedeuten. Selbst die Einsatzzentrale ist in diesem Heim, was ich mehr wie ungewöhnlich finde.


    Die Handlung wird erst ab der Mitte so richtig spannend, denn zunächst musste ich mich rein finden in das ganze Wirrwarr von Personen, die sich an nichts erinnern können, aber viel erzählen. Es sind zahlreiche Bewohner und so dauert es etwas bis man sich daran gewöhnt. Wenn man dann aber drin ist in der Geschichte ist sie wirklich schön zu lesen. Sehr unterhaltsam, auch interessant und spannend. Nur zum Ende flachte für mich die Spannung wieder etwas ab.


    Es gibt eine Haupthandlung und die Nebenhandlung von dem verschwundenen Bewohner Alwis. Dieser Nebenstrang ist kursiv geschrieben. Alwis wirkt zunächst normal in seinem Denken auch wenn man als Leser weiß das er Demenz hat und verwirrt ist, aber dieser Strang zeigt die Logik dieses Demenzkranken und warum er verschwinden konnte.


    So deutlich wird das sonst bei keinem Bewohner gemacht, die anderen Bewohner beobachtet man wie die Kommissare aus der Ferne. Da gibt es welche die ganz entrückt sind, aber auch welche die noch klar denken können und nur nichts mehr sehen. Das Autorenduo hat einen Alltag in so einem Heim sehr glaubhaft darstellen können.


    Die Ermittlungsarbeit wird nicht künstlich vorangetrieben, alles wirkt real, bis auf die Geschichte mit der Einsatzzentrale im Heim. Die Kommissare werden hier nicht wirklich groß beleuchtet. Außer das Vanessa Müller auf Wohnungssuche ist erfährt man quasi kaum etwas über sie. Das störte mich hier in dem Fall aber nicht. Erstens gibt es wohl schon einen Band und so gehe ich davon aus, das man sie dort besser kennen lernen kann und noch mehr Infos hätte jetzt hier auch nicht sein müssen, dann wäre es zu langatmig geworden.


    Insgesamt ist Moselruh ein Krimi, den ich empfehlen kann. Er greift das aktuelle Thema der Demenz auf und schafft es. Dieses auch gut dem Leser zu vermitteln. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: