Institut für Staatspolitik: Der Bereicherungsmythos

  • Institut fürStaatspolitik (Hrsg.): Der Bereicherungsmythos Die Kosten der Einwanderung nach Deutschland; Selbstverlag Steigra 2015; 44 Seiten;ISBN: 978-3-939869-26-9


    Deutschland ist faktischein Einwanderungsland. Kamen nach dem 2. Weltkrieg hauptsächlichGastarbeiter zum Zwecke der Arbeitsaufnahme (und sind dann bei unsgeblieben), so hat sich das Bild inzwischen geändert. Im Rahmen derFamilienzusammenführung kommen Menschen zu uns, aber auch alsFlüchtlinge und Asylsuchende.


    Hat Deutschland einenGewinn, einen Nutzen davon, wenn unkontrolliert so viele Menschen zuuns strömen? Wirtschaftlich auf keinen Fall, zumindest dann nicht,wenn man der vorliegenden Publikation glaubt.


    Dies hier ist Heft 26 derWissenschaftlichen Reihe, die von dem Institut herausgegeben wird,und wurde von der „Arbeitsgruppe 3: Zuwanderung und Integration“erstellt.


    Ein wenig merkwürdig istder Ansatz schon, mit dem der Nutzen von Zuwanderung beschriebenwird. Menschen werden hier zu Kostenfaktoren; ihr Nutzen wird anhandvon Steuerzahlungen und Einzahlungen in die Sozialversicherungberechnet. Selbst Punkte wie Abschiebekosten, Folgekosten vonKriminalität, Sozialkosten für EU-Zuwanderer, Integrationskostenund anderes werden umfangreich angesprochen.


    Die Zielsetzung derAusführungen ist eindeutig: Nämlich eine Abwehrhaltung zu erzeugen,die Zuwanderer in erwünschte weil gewinnbringende und unerwünschteweil kostenträchtige Zuwanderer zu unterteilen.


    Es bleibt die Frage,welches Menschenbild hier propagiert wird. Haben nur leistungswilligeund leistungsfähige Menschen eine Daseinsberechtigung? Müssen auchAlte, Kranke, Behinderte, Arbeitslose, Rentner und sozialBenachteiligte bald damit rechnen, zu reinen Kostenfaktorendegradiert zu werden?


    In der vorliegenden Formist die Publikation leider viel zu einseitig. In einem Aufsatz imschulischen Deutsch-Unterricht hätte sie allein schon deswegen einemangelhafte, wenn nicht gar ungenügende Note bekommen, weil all´diejenigen Argumente, die zugunsten der Einwanderung sprechen, garnicht erst erwähnt werden. Der unbefangene Leser wird in dervorliegenden Form nicht in der Lage sein, ein eigenes,wohldurchdachtes und möglichst objektives Urteil zu bilden.