Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung

  • Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung; Selbstverlag Berlin 2012; 176 Seiten; ISBN: 978-3-86928-073-8



    Die Geschlechterverhältnisse haben sich in der Gesellschaft und in der Rechtssprechung in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich verändert. Es gibt aber nicht nur Meinungen, die zugunsten der Frauen argumentieren. Radikal antiemanzipatorische Argumente sind auch zu hören. Antiemanzipatorische Männer und Frauen beklagen insbesondere im Internet die Benachteiligung von Männern. Gleichzeitig werden Gleichstellungspolitik, Feminismus und emanzipationsorientierte Herren der Schöpfung attakiert. Ideologien, Argumentationsketten und Strategien dieser Gruppen sollen hier vorgestellt werden, aber auch homophobe und rassistische Diskussionen.


    Rosenbrock ist Jahrgang 1985. Er hat Soziologie und Geschichte (2005 - 2008) und Gender Studies, Sozialpsychologie und Sozialanthropologie (2008 - 2011) studiert, währenddessen als Journalist und danach als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet.


    Dies hier ist Band 8 der Schriften des Gunda-Werner-Instituts für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin. Das Buch ist sehr deutlich sozialwissenschaftlich gestaltet. Dies ist schon an Äußerlichkeiten zu erkennen. So ist der Text eine reine Bleiwüste; Fotos und andere Abbildungen gibt es also keine. Dafür ist am Ende ein umfangreicher Quellenteil und Literatur, im Textteil umfangreiche Fußnoten angegeben.


    Rosenbrock blickt von außen auf eine Szene, die von der breiten Öffentlichkeit (bewußt?) nicht wahrgenommen wird. Gepräche werden mit den Protagonisten nicht geführt, stattdessen ihre Literatur ausgewertet. Rosenbrock konztriert sich auf die Literatur, die elektronisch im Internet veröffentlicht wurde. In diesem Sinne ist das Buch sicherlich eine gut gemachte, wenn auch tagesaktuelle Bestandsaufnahmem.


    Es kommen aber auch Fragen auf. Wie sehen die Lebensläufe der Antifeministen (als Person) aus? Gibt es gedruckte antifeministische Literatur, Musik, Filme u. ä.? Wie sieht die Geschichte des Antifeminismus aus? Gibt es (sozial-)wissenschaftliche Literatur dazu, die mit diesem Buch vergleichbar ist? Wer Antworten dazu sucht, wird sich gezielt auf die Suche nach entsprechender Literatur machen müssen.


    Als Einstieg in das Thema Antifeminismus reicht das vorliegende Werk aber aus.

  • Titelzeile korrigiert. @Andreas Rüdig Bitte immer die Autoren mit Vor- und Nachnamen und den kompletten Titel (nicht nur ein Stichwort) eintragen. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier