Klappentext:
Die islamische Welt krankt an der
kritiklosen Verehrung Mohameds
Islamistischer Fundamentalismus und Intoleranz sind eine Folge der Überhöhung von Koran und Mohamed. Erst wenn Muslime es wagen, Mohameds Unantastbarkeit in Frage zu stellen und ihn Mensch werden lassen, beginnt eine Reform des Denkens. Erst wenn sie Mohamed als den schwierigen, widersprüchlichen, wohl auch kranken Menshcen sehen, der er war.
Hamed Abdel-Samad wird mit scharfem, schonungslosen Blick der historischen Figur Mohamed gerecht und dem "Propheten", der sein Leben über viele JAhre bestimmt hat.
"Hamed Abdel-Samad war einst ein Islamist, Inzwischen bekämpft der Publizist jedoch mit heiligem Furor das, wofür er einst stand. Er ist ein ägyptischer Salman Rushdie"
Süddeutsche Zeitung
Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
Seit seinen Vorträgen und seinem Buch zu den faschistischen Grundzügen des Islams und auch den späteren Verbindungen des sehr divergenten Religionsestablishments der umma zum Dritten Rei-chen gibt es gegen Herrn Abdel-Samad eine Fatwa – für den Sohn eines Iman und Hodschas eine sicherlich sehr unangenehme Situation.
In diesem Buch bleibt er seinen vorhergehenden Beobachtungen und daraus abgeleiteten Thesen treu, erweitert allerdings das Argumentationsfeld stark. Die Kritik am Propheten Mohamed – ja, allein schon die bildliche Darstellung – kann sehr heftige Reaktionen hervorrufen, die dann zum Teil mit Bezug auf bestimmte Koran-Suren gerechtfertigt werden. Eine Kritik am Propheten und an seinem Werk – oder auch nur eine Relativierung dieser beiden Elemente islamischen Selbstverständnisses – ist danach durchaus todeswürdig. Insofern begibt sich der Autor hier ein weiteres Mal in Gefahr, denn er beginnt damit das Leben Mohameds historisch-soziologisch zu betrachten, bevor er hinterher die Psychologie bemüht, um mögliche pathologische Tendenzen beim letzten Verbreiter Gottes Worts zu identifizieren und auch den Koran als biographisch inspiriertes Werk literaturkritisch zu untersuchen.
Am Ende plädiert Herr Abdel-Samad für eine Enttabuisierung der Prophet- und Korankritik, die er sehr schön an seinen eigenen Erfahrungen mit Religionskritik im Christentum einleitet – und er hebt dabei den Wert der Satire hervor, wenn er schreibt: „Irgendwann werden Muslime den Kritikern und Satirikern dankbarer sein als den Beschwichtigern und Verharmlosern!
Deswegen sehe ich die Karikaturen von Charlie Hebdo als ein Geschenk an die Muslime. Als eine Chance, endlich entspannter mit heiligen Texten und Symbolfiguren umzugehen. Eine Chance zu lernen, dass nur schwache Gedanken eine hohe Mauer der Einschüchterung brauchen, um sie zu beschützen.“
Herr Abdel-Samad kennt „seinen“ Koran, den er schon früh auswendig gelernt hat und seitdem lange und ausgiebig studiert. So wie Bertholt Brecht seine Bibel kannte, die er in seinem Werk ebenfalls relativierte und kritisierte – und damit das Denken seiner Leserschaft öffnet und erweiterte. Es steht zu hoffen, dass Herr Abdel-Samads Schriften gleichfalls zu mehr Offenheit und Flexibilität des Denkens auf allen Seiten führen werden.