Josefine Gottwald - Zwischen Steppe und Sternenhimmel

  • Füreinander das sein - Pferdeabenteuer für Groß und Klein


    Als Pferdefreundin bin ich ab und an auch für Pferdebücher zu haben, die sich ein wenig von den klassischen Mädchen-Pferde-Träumen abheben. So ein Buch ist: "Zwischen Steppe und Sternenhimmel" von Josefine Gottwald.


    Schon bevor man es aufgeschlagen hat, kann man schlicht sagen: Es ist einfach schön! Nicht nur, weil es hochwertig aussieht und gut in der Hand liegt. Das farbige Cover spricht einen sofort an und macht Laune aufs Lesen. Dazu ist der kleine Button/Knopf auf dem Buchrücken ein besonderes Highlight.


    Auch ist das Büchlein ausgezeichnet illustriert. Hier sind der Zeichnerin Sandra Mahn wirklich naturgetreue Bilder gelungen, die hervorragend zum Inhalt der Geschichten passen. Dabei finde ich die Entscheidung, die Bilder in schwarz-weiß zu verwenden, angemessen. Denn dadurch bleibt das Augenmerk auf den Geschichten, die von den Bildern ergänzt werden.


    Und so kann der Leser in "Freiwild" mit Jack und Jenny auf die Spuren der australischen Wildpferde begeben. Das "Wüstenrennen" macht deutlich, was alles möglich ist, wenn Vertrauen zwischen Pferd und Reiter besteht. "Eisland" entführt uns nach Island, das Land, das mit Geysiren und Geistern zu faszinieren vermag, und mit den robusten Islandpferden. Auch eine Indianergeschichte fehlt nicht, wir begleiten Kleiner Hirsch in die Weiten der Prärie bei seiner ersten "Büffeljagd". In "Kesselflicker" begegnen wir Fiona, die zum fahrenden Volk gehört, dessen Wesen, Lebensart und Gebräuche bei einigen immer noch Vorurteile entstehen lassen. Eine schöne, naturverbundene Geschichte erleben wir auf der "Fohlenalm", die wie der Titel ahnen lässt, in den Bergen spielt. Dramatisch wird es auf der "Fjordstraße", und Olav, das Norwegerpony, zeigt, was in ihm steckt. Zu guter Letzt folgen wir Pilar in ihre spanische Heimat und können uns mit der Tradition der "Stierkämpfer" und einem feurigen Hengst auseinandersetzen.


    Die Geschichte zeigen Abenteuer von unterschiedlichen Kindern und Pferden. Wenn man sich zu Beginn vielleicht noch fragt, in welcher Zeit man sich befindet und wie alt die "Helden" sind, spielt es im Verlauf der Geschichten keine Rolle mehr, weil man sich einfangen lässt von der Lebendigkeit...


    Josefine Gottwald gelingt es mühelos, den Leser mit diesen kleinen Geschichten zu begeistern. Sie verwendet eine klare, einfache und doch gefühlvolle Sprache, die für den jungen Leser geeignet ist, gleichwohl aber auch den älteren in den Bann zu ziehen vermag. Zudem trägt jede Figur einen in ihrer Heimat gebräuchlichen Namen, so dass sofort erkennbar ist, auf welchem Fleckchen Erde wir verweilen.


    Überdies beschränkt sich die Autorin nicht nur auf das Wiedergeben von zum Teil abenteuerlichen und aufregenden Erlebnissen, sie regt ebenso zum Nachdenken an. Wenn sie beispielsweise das Töten von Tieren und die mögliche frühe Heirat eines Mädchens im fahrenden Volk thematisiert. Hierbei überfordert sie gerade den jungen Leser jedoch nicht und lässt ihn nicht traurig und hoffnungslos zurück. Stattdessen haben ihre Geschichten alle einen positiven Nachhall. Unter dem Motto "Wichtig ist doch, jemanden zu haben, der für einen da ist." (Seite 60)


    Am Ende bleibt mir nur noch hervorzuheben, dass zusätzlich ein Lesezeichen und ein Poster das Buch ergänzen und dieses so ausgestattete Gesamtpaket zu einem tollen Geschenk für jede(n) Pferdefreund(in) machen.


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