Maggie Stiefvater: Was die Spiegel wissen / Blue Lily, Lily Blue

  • Originaltitel: Blue Lily, Lily Blue




    Im dritten Teil dieser Trilogie suchen Blue und die vier Raven Boys immer noch nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Sie wissen, dass in den Höhlen unter Cabeswater drei Schlafende ruhen, von denen sie einen wecken und einen auf keinen Fall wecken sollten. Zum dritten Schlafenden gibt es eher nur vage Vermutungen. Als Hilfe bei der Suche reist Professor Malory an, und dann mischt auch noch Colin Greenmantel als neuer Lateinlehrer mit seiner Ehefrau Piper bei der Suche mit. Blue belastet sehr, dass ihre Mutter, Maura, spurlos verschwunden ist und sie hat keine Ahnung, wo sie sie finden könnte. Selbstverständlich werden auch die Gefühle zwischen Blue und Gansey und der Fluch, der sie diesbezüglich zurückhält, auch im dritten Band wieder thematisiert.


    Die Geschichte entwickelt sich und es wird klar, wie besonders Adam und Ronan an ihren Fähigkeiten gearbeitet haben um besser vorbereitet zu sein. Mir hat besonders gut gefallen, dass die persönliche Entwicklung der Protagonisten und auch ihre Gefühle, Träume, Ängste nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt wurden. Spannend erzählt, mit einigen Überraschungen, interessant ausgeschmückten, magischen 'Spielorten' und etlichen Fäden, die nun endlich zusammengeführt wurden endet die Geschichte in einem großen Finale.
    Allerdings fand ich einige Details auf dem Weg dorthin nicht vollkommen überzeugend und zu einfach gelöst. Ohne zuviel vom Inhalt verraten zu wollen, möchte ich deshalb nur ansatzweise darauf eingehen: z.B. denke ich an das Ruhigstellen von Gwenllian in der Höhle oder die Szene, in der Kabelbinder geöffnet werden. Auch frage ich mich, ob ich das Ende wirklich verstanden habe, ob die im Epilog erwähnte Person die zweite Schlafende war ' oder wurde zur zweiten schlafenden Person gar nichts gesagt? Und ich bin mir gar nicht sicher, was ich von diesem Ende halten soll, denn ich hab das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht wirklich zu Ende erzählt wurde und wüßte ich nicht, dass es sich um den dritten und letzten Teil handelt, würde ich noch einen weiteren erwarten.


    Fazit: spannend und kurzweilig zu lesen, aber es bleiben einige Fragen offen.

  • Und ich bin mir gar nicht sicher, was ich von diesem Ende halten soll, denn ich hab das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht wirklich zu Ende erzählt wurde und wüßte ich nicht, dass es sich um den dritten und letzten Teil handelt, würde ich noch einen weiteren erwarten.

    Ich meine gelesen zu haben, dass die Reihe aus vier Teilen bestehen soll. Bin mir da aber unsicher...


    Edith sagt: Bei uns stehen ja auch vier Teile in der Reiheninfo...

  • Ohje, ja, ihr habt Recht! Mir ist da ein Fehler unterlaufen, denn es handelt sich NICHT um eine Trilogie. Gerne würde ich meine Rezension entsprechend ändern, aber leider habe ich keine Möglichkeit dazu. Deshalb hier meine Korrektur/ Ergänzung:



    Die Geschichte wurde aber noch nicht wirklich zu Ende erzählt und ich freue mich auf den vierten und letzten Band im nächsten Jahr.

  • Die Raven Boys und ich, das ist eine kleine Hassliebe, die sich immer weiter von Hass entfernt und mehr zu Liebe entwickelt. Nachdem mich die ersten beiden Bände nicht ganz überzeugen konnte und ich Probleme mit dem Plot - wohl eher gesagt mit dem kaum vorhandenen Plot - hatte, so muss ich sagen, dass der dritte Band „Was die Spiegel wissen“ mich bisher am meisten überzeugen konnte. Endlich hatte ich das Gefühl, dass sich etwas tut. Im Vergleich war es deutlich spannender, lebhafter und hat mich mehr mitgerissen.


    Wie es bei Maggie Stiefvater schon quasi garantiert ist, versprühte auch „Was die Spiegel wissen“ dieses Düstere und Melancholische. Das ist auch einer der Gründe, warum ich zu ihren Büchern greife. Und ich muss auch sagen, dass die Raven Boys mir mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Sie sind so strange und speziell, dass es irgendwie fasziniert. Und auch Blue und ihre Familie sind ebenfalls auf ihre eigene Art und Weise besonders. Zusammen ergeben sie eine kunterbunte Mischung, der man sich einfach nicht entziehen kann. Manchmal stelle ich mir zwar immer noch die Frage, ob Frau Stiefvater ihr Geschriebenes wirklich ernst meint, aber dann denke ich mir andererseits, ja genau das macht sie und die Raven Boys eben aus.


    Der Plot hat deutlich mehr an Farbe bekommen. Was daran liegt, dass die Suche der Jungs endlich voran kommt. Auch hat Maggie Stiefvater eine überraschende Wendungen eingebaut, die ebenfalls sehr dazu beigetragen haben der Reihe Aufschwung zu verleihen. Und das Miteinander von Blue und Gansey macht ebenfalls Freude zu verfolgen. Zwar geschieht da nicht besonders viel, sondern eher unterschwellig, aber es ist doch schon ein wenig herzergreifend. Außerdem bin ich immer noch gespannt, wie die Autorin all das lösen wird.


    Und wie bisher bei jedem Band auch der Raven Boys, endet es mit einem kleinen Paukenschlag, sodass man am liebsten direkt zum nächsten Band greifen möchte. Auch wenn mir nicht alles bei dieser Reihe zu spricht, kann ich dennoch nicht die Finger davon lassen. Es ist wie ein innerer Zwang erfahren zu wollen, wie die Geschichte ausgehen wird. Und wie man sieht, hat sich das dran bleiben gelohnt und die Raven Boys haben es doch geschafft mein Leserherz für sich zu gewinnen, irgendwie. Jetzt warte ich auf den finalen Band.


    Fazit
    Auch wenn es bis „Was die Spiegel wissen“ gedauert hat, bis Maggie Stiefvater mich von ihren Raven Boys überzeugen konnte, bin ich dennoch froh dran geblieben zu sein. Ja, sie sind strange und sehr spezielle, aber ich kann mich ihnen auch irgendwie nicht entziehen.


    4/5