Oliver Schlick - So kalt wie Eis, so klar wie Glas

  • Klappentext (amazon.de).
    Die achtzehnjährige Cora kommt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter nach Rockenfeld, wo ihr Großvater Jacob Dorneyser lebt. In dem Dorf werden nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt, eine Tradition, die Coras Urahn Ende des 16. Jahrhunderts begründete. Der Legende nach soll ihm vom Teufel höchstpersönlich die erste Kugel geschenkt worden sein. Fasziniert von der Kunst, kleine Welten unter Glas zu schaffen, bittet Cora ihren Großvater darum, sie auszubilden. Doch schon nach kürzester Zeit geschehen die seltsamsten Dinge. Da ist zum einen der gutaussehende, geheimnisumwitterte Niklas mit den stechend blauen Augen, zu dem sich Cora unwillkürlich hingezogen fühlt und dessen Besuche bei Jacob sie niemandem gegenüber erwähnen soll. Nachts beobachtet Cora Lichter im Wald und Schneeflocken fügen sich wie von Geisterhand vor ihren Augen zu warnenden Worten zusammen. In Cora wächst die Überzeugung, dass an der alten Legende ein Fünkchen Wahrheit haften muss. Was hat es mit der rätselhaften, ersten je geschaffenen Schneekugel auf sich?


    Autor (amazon.de).
    Oliver Schlick wurde 1964 in Neuwied/Rhein geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Sozialarbeit an der FH Düsseldorf. Er lebt in Düsseldorf und wenn er gerade mal nicht schreibt, verbringt er seine Zeit mit dem Sammeln von Schneekugeln und Blechspielzeug, sowie dem exzessiven Hören von "The Cure".


    Meine Meinung.
    Die Grundidee zu der Geschichte finde ich einfach wunderbar! Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist, einen Roman über Schneekugeln zu schreiben, da ich diese bis dato recht unspektakulär fand. Aber durch diesen Roman ist mir bewusst geworden, dass in den kleinen Glaskugeln viel mehr steckt, als nur destilliertes Wasser, Figürchen und Flitter.


    Der Charakter des Buches ließ mich unwillkürlich an das Märchen der Frau Holle denken und bekam somit einen ganz besonderen Zauber. Aber aufgepasst: Wirklich Ähnlichkeit hat die Geschichte mit dem Märchen nicht!
    Der Autor schafft mit seinem bildhaften Schreibstil wundervolle Stimmungen und verwandelt das kleine Dorf Rockenfeld, in welchem Cora nach dem Tod ihrer Mutter lebt, in einen interessanten und liebenswerten Schauplatz. Der Autor hat es mit seiner Sprache geschafft, mir manchmal das Gefühl zu geben, neben Cora her durch das winterliche Rockenfeld zu gehen und die Schaufenster zu betrachten.
    Die zum Teil skurrilen Bewohner des Dorfes waren mir allesamt sympathisch und wurden authentisch beschrieben, so dass ich keine Probleme hatte, sie mir vorzustellen. Besonders ins Herz schließen konnte ich Elsa, eine ältere Dame mit Eishockeyvergangenheit, Motorsäge und großmüttericher Fürsorge, und Coras besten Freund Moritz - ein homosexueller Mitschüler, der mit viel Witz, Charme und Eitelkeit durchs Leben geht.
    Selbst die Widersacher konnten mich überzeugen und zum Teil gut unterhalten.


    Doch leider gibt es auch Negatives über das Buch zu sagen. Zum Einen die Liebesgeschichte zwischen Cora und Niklas, die meiner Meinung nach reichlich zu kurz kam und auf mich recht einseitig wirkte. Ich hätte mir mehr Initiative von Niklas gewünscht! Auf mich wirkte es so, als habe er sein 'Schicksal', dass Cora mit ihm zusammen sein will, einfach irgendwann hingenommen und fügt sich schlussendlich in diese Situation.
    Und auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Obwohl ich zugute halten muss, dass das Buch ab dem zweiten Teil mit mehr Spannung aufwarten konnte! Doch das große Finale war leider ein Reinfall. Zu schnell abgehandelt und ohne jeglichen Widerstand der Widersacher. Schade!


    Fazit.
    Das Buch hat einen flüssigen Schreibstil und lädt zum Träumen in einer märchenhaften Winterlandschaft ein. Jedoch konnten mich Liebesgeschichte und Finale nicht gänzlich überzeugen, weshalb es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gibt.
    Eine Leseempfehlung gibt es aber trotzdem! :thumleft:

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    "Lesen ist wahrscheinlich die netteste Art,
    seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken."


    "Ich muss endlich aufhören weniger zu lesen!"

  • Vorneweg einen ganz lieben Dank an @Kittelbiene fürs Ausleihen!


    Warum wollte ich dieses Buch lesen? Nun, ich liebe Schneekugeln. Und einen Roman, der von Schneekugeln handeln soll, wo findet man so etwas schon? Und dann auch noch in der wundervollen Aufmachung, das ruft ja geradezu nach einem Märchen.


    Enttäuscht wurde ich nicht. Der Autor schafft es, uns mit Cora in das kleine, malerische Dorf Rockenfeld zu entführen. Und dabei schafft er eine Atmosphäre, wie ich sie selten lese. Wie wunderschön er diese Stadt ausgemalt hat, alles ist stimmig und setzte sich in mir fest, so dass ich noch Tage später an dieses hübsche Dorf denken wollte.
    Obwohl dieser Part sehr gelungenwar, gab es zwischenzeitlich einige Längen und ich hatte das Gefühl, dass der Roman an sich nicht ganz ausbalanciert war.
    Beschreibt der Autor Rockenfeld so detailverliebt, dass man sich dorthin träumen möchte, lässt er aber bei der Geschichte um den mysterösen Niklas sehr karg wirken und der Schluss kommt so abrupt, dass man vergeblich nach weiterführenden Seiten sucht.
    Die Charaktere sind alle unterschiedlich und jeder hat seine kleine Macke, woraufhin das ganze Dorf nochmals authentischer wird.
    Die Schneekugeln selbst kamen mir dann leider auch noch etwas zu kurz.


    Fazit: Ein Wohlfühlbuch für die kälteren Tage, was auf einen Spaziergang durch Rockenfeld einlädt und gleichzeitig ein mysteriöses Geheimnis birgt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • So kalt wie Eis, so klar wie Glas (Oliver Schlick)
    Ueberreuter Verlag
    Der Autor
    Oliver Schlick wurde 1964 in Neuwied/Rhein geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Sozialarbeit an der FH Düsseldorf. Im Jahr 2006 hat er mit dem Schreiben begonnen. Salamandersommer ist sein erster Roman. Oliver Schlick lebt in Düsseldorf, und wenn er nicht schreibt, verbringt er die Zeit mit dem Sammeln von Schneekugeln und Blechspielzeug sowie dem exzessiven Hören von „The Cure“.
    So kalt wie Eis, so klar wie Glas
    Als Coras Mutter plötzlich stirbt, bricht für die junge Frau eine Welt zusammen. Als dann auch noch ihr tot geglaubter Großvater zusammen mit einer seltsamen Frau, Elsa, bei ihr zuhause auftaucht, versteht sie gar nichts mehr. Es hatte damals einen Streit gegeben, weshalb Coras Mutter ihr Großvater Jacob immer verschwiegen hatte. Nun steht Cora vor der Wahl und entscheidet sich zur Freundin ihres Opas, Elsa, zu ziehen. Die beiden freunden sich schnell an und es ist ein angenehmes Zusammenleben. Dann findet Cora heraus, dass ihr Großvater nicht irgendwer ist, er ist einer der erfolgreichsten Schneekugelbauer, aus der Dorneyser Dynastie. Doch diese Familienreihe birgt ein dunkles Geheimnis, welches nun an die Oberfläche zu kommen scheint. Denn wer ist der geheimnisvolle Fremde, der Jacob ständig zu besuchen scheint? Und was hat es mit den seltsamen Gerüchten um die Dorneyser Kugel auf sich?
    Fazit
    Ein unglaublich fesselnder Roman des Autors Oliver Schlick, welcher mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Cora ist eine zu Beginn bemitleidenswerte Protagonistin, die mit dem Tod ihrer geliebten Mutter klarkommen muss. Doch nachdem ihr Großvater auftaucht, nimmt Coras Leben und auch die Geschichte eine schlagartige Wende. Der Leser wird entführt in die märchenhaft verzauberte Winter-Wunder-Welt des kleinen Dorfes Rockenfeld. Dieses Dorf ist die Heimat der Schneekugelmacher und Coras Großvater ist bei Weitem nicht der einzige. Cora lebt sich schnell ein, was sie auch Moritz zu verdanken hat, der ihr im neuen Internat ein guter Freund ist.
    Der Schreib- und Erzählstil des Autors ist angenehm und man findet schnell in die Geschichte hinein. Schade finde ich, dass einige Dinge doch ein wenig vorhersehbar waren. Gerade am Ende war ich dadurch ein wenig enttäuscht. Da sich dies jedoch erst auf den letzten Seiten klärt, tat es dem Lesegenuss keinen Abbruch. Ich fand den Roman in seiner Gänze spannend und es gab kaum einen Moment, in dem ich nicht wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders gut gelungen fand ich die Idee der Schneekugeln und die wunderbaren Beschreibungen dieser. Auch die verschneite Winterlandschaft von Rockenfeld ist wirklich schön beschrieben.
    Gerade zur aktuellen Jahreszeit und zu den kommenden Wintermonate passt dieser Roman wirklich gut. Alles in allem eine wunderbare Geschichte über Liebe, Familie, Freundschaft und Vertrauen, welche mir sehr gut gefallen hat. Ich würde sehr gern auch in Zukunft mehr von dem Autor lesen, den ich vor diesem Roman noch nicht kannte.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    http://immer-mit-buch.blogspot…o-klar-wie-glas.html#more

  • Ich kann pralaya voll und ganz zustimmen. Spitzen Atmosphäre, tolle Figuren.


    Das Buch und die gesamte Atmosphäre würde ich als Wintermärchen bezeichnen.
    Ein tolles Weihnachtsgeschenk für Jugendliche und auch für Erwachsene.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Über das Buch:


    Verlag: ueberreuter
    ISBN: 9783764170431
    Preis: 16,95Euro
    Erschienen: 2015
    Seiten: 381
    Sprache: Deutsch


    Inhalt:


    Lichtzeichen im Wald. Ein rätselhafter Fremder. Eine unzerbrenliche Schneekugel. Cora ist wild entschlossen, all dem auf den Grund zu gehen und das Geheimnis ihrer neuen Heimat zu lüften. Sie ahnt nicht, wie sehr sie schon in die Ereignisse verstrickt ist und in welcher Gefahr sie schwebt...


    Das Cover:


    Ist das Cover nicht schön winterlich mit den ganzen Schneeflocken. Ich bin ganz verliebt in das Cover.


    Die ersten 3 Sätze:


    Niemand ist mehr wach um diese Zeit. Nicht in Rockenfeld. Die kleinen schiefen Häuser am Bachufer scheinen sich in der kalten Oktobernacht eng aneinanderzudrängen und tief und traumlos zu schlafen, eingelullt von dem sanften, monotonen Gluckern des Wassers.


    Meine Meinung & Aufbau & Schreibstil:


    Das Buch habe ich verschlungen. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Die Idee mit den lebendigen Schneekugeln fand ich klasse. Schade, das es das nicht in echt gibt. Es war sehr romantisch
    geschrieben und das richtige Buch für die kalte Jahreszeit. Cora fand ich richtig sympathisch. Mir tat sie am Anfang richtig leid. Erst muss sie beide Elternteile verlieren und dann kommt sie zu ihren
    Großvater, den sie bis dahin nicht kannte. Jetzt muss sie auf einmal eine andere Welt kennenlernen. Man wird richtig in die Geschichte mit reingezogen, mit allen ihren Geheimnissen.
    Zu keiner Sekunden ist das Buch langweilig. Es ist eher so spannend, das ich es kaum aus der Hand legen konnte. Mir haben auch die ganzen Geschichten über die Schneekugeln gefallen und das jeder Schneekugelmacher, andere Schwerpunkte hat. Außerdem ist alles sehr mysteriös und märchenhaft aufgebaut, so dass auch Jugendliche ab 14 Jahre das Buch lesen können.


    Fazit:


    Eis super Buch, das man mit Tee und Decke genießen sollte.


    Über den Autor:


    Oliver Schlick wurde 1964 in Neuwied/Rhein geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Sozialarbeit an der FH Düsseldorf. Seit mehreren Jahren ist er in der stationären Jugendhilfe und der
    Flüchtlingsarbeit tätig. Oliver Schlick lebt in Düsseldorf, und wenn er nicht schreibt, verbringt er die Zeit mit dem Sammeln von Schneekugeln und Blechspielzeug sowie dem exzessiven Hören von 'The Cure'.


    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Ein zauberhaftes Buch, märchenhaft, spannend, geheimnis- und phantasievoll mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Ich würde empfehlen, das Buch in den Wintermonaten zu lesen, es passt grandios in diese Jahreszeit. Hoffentlich schreibt der Autor noch mehr so tolle Bücher. Ich habe es geliebt. :love:


    Ich habe ebenfalls :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergeben.

    :study: Vincent Kliesch - Todesrauschen

    :musik: Marc Elsberg - *C / Celsius

    Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen. (Friedrich Nietzsche)


    :study: Gelesen 2024: 21 Bücher /

    :musik: 09 Hörbücher


    :study: Gelesen 2023: 103 Bücher /

    :musik: 33 Hörbücher

  • Ein zauberhaftes Buch spannend erzählt und passend zu der Winterzeit. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, und alle kann man sich bildhaft vorstellen. Überhaupt ist die Sprache des Autors anschaulich, sodass man ein Kopfkino vor dem inneren Auge hat. Sehr gelungen. :thumleft:Was mich an der Erzählart gestört hat, waren die Aufzählungen, der Autor benutzt dieses Beschreibungsmittel mit Vorliebe. Es gab zahlreiche Aufzählungen in dem Roman. Mich hat es etwas genervt.O:-) Dennoch hat mir das Buch unglaublich gut gefallen. Ich wusste anfangs nicht, was mich erwartet und war sehr überrascht von dem winterlichen Märchen, das mich sehr gut unterhalten hat. :applause:

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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