Welches Hörbuch habt ihr zuletzt gehört?

An der Sprecherin Chris Nonnast hatte ich nichts auszusetzen: angenehme Stimme und gut vorgetragen.

Die Geschichte fand ich nicht schlecht, aber auch nicht Wow. Das Setting ist natürlich toll, aber ansonsten war es eher ein 0815-Frauenroman mit ein paar unterstreichwürdigen Mutmach-Sätzen.

Ich vergebe Sterne.

Heidi versucht sich in London als Schauspielerin zu etablieren - und endlich ihr Singledasein zu beenden, bislang beides erfolglos. Dann verändert ein schwerer Unfall von einem Tag auf den anderen alles. Ihr Leben liegt in Scherben. In der Reha-Klinik trifft sie die 80jährige Maud, deren Lebensfreude, Weisheit und Optimismus ansteckend wirken. Maud hat einen Enkel, Jack, der Heidi immer wieder aus der Reserve zu locken versucht. Denn er hat eine Idee, wie sie wieder ins Leben zurückfinden kann: ein Fünf-Punkte-Plan zum Glück. Doch kann Heidi das wagen,wenn sie sich am liebsten für immer verstecken würde? (Amazon)

Was sich im ersten Moment wie eine klassische, bonbonrosa und komplett vorhersehbare Lovestory anhört, ist definitiv keine. Was mich angenehm überrascht hatte. Ganz im Gegenteil verarbeitet die Autorin hier einen Teil ihrer eigenen Erlebnisse: Denn wie ihre Protagonistin hat auch sie selber mit Mitte Zwanzig ein Bein amputiert bekommen. Sie weiß also sehr gut von was sie schreibt, wenn sie dem Hörer in eindrücklichen und sehr emotionalen Worten Heidis physischen und psychischen Leidensweg schildert. Ihre Probleme, fortan als gehandicapter Mensch in einer Welt zurecht zu kommen, die auf Nicht-Behinderte eingestellt ist.

Die Story wirkt sehr real und authentisch und hat mich wirklich berührt.

Vorgelesen wird das Buch von Julia Nachtmann, die eine - für meine Ohren - sehr angenehme Stimme hat, der ich gerne zuhören mag.

Der zweite Teil der Blum Reihe hat mir nicht so gut gefallen, jedoch hat sich der neue Sprecher Wolfram Koch als gut erwiesen. Obwohl ich Cristian Berkel, der den ersten Teil gelesen hat, gefühlvoller fand.

Der letzte Teil dieser Reihe hat mich wieder voll überzeugt, war sehr spannend. Auch der Sprecher Wolfram Koch konnte wieder punkten.

Mal wieder ein sehr guter "King", hervorragend wiedergegeben von David Nathan .

Ich habe gestern dieses hier ausgehört. Die Geschichte war okay, aber nicht sonderlich komplex und einfallsreich, sodass man das Hörbuch gut und lange nebenher hören kann, ohne dass es einen anstrengt.

Die Sprecherin Gabriele Blum hat mir im ersten Augenblick eher weniger gefallen: Hörbares Einatmen stört mich einfach total, aber das ist mir dann doch schnell nicht mehr aufgefallen. Außerdem fand ich ihre Stimme ein bisschen zu alt und "männlich", aber auch das passte mit der Zeit, da die Geschichte nicht nur aus der Perspektive einer jungen Frau erzählt ist.

Insgesamt vergebe ich Sterne. Nicht, weil ich das Buch schlecht fand, sondern weil es solider Durchschnitt ist.

Mittlerweile habe ich dann mal "Planetenwanderer" von George R. R. Martin zu Ende gehört (ein Tipp von Bridgeelke , wenn ich mich recht erinnere?) . Den Sprecher (schnell nachschlagen) Reinhard Kuhnert kannte ich bis dato nicht, hat aber sehr gut zur Hauptfigur Tuf gepasst. Er hat ihn immer schön fast emotionslos gesprochen und diese raue, etwas deprimierende Stimme passte für mich. Bei den anderen Figuren war es dann ein bisschen emotionaler ;).

Das Hörbuch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es hatte einen schönen wissenschaftlichen Anteil, stellte manchmal gerissene Fragen über Macht, Machtnutzung und Prinzipien und dank der immer wiederkehrenden biblischen "Ausleihen" (und auftauchenden Religionen) entstand ein schönes Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Religion und eine Menge Grauzeichnungen. Lies sich wirklich gut auch "nebenbei" hören, ich hatte nie das Gefühl, eine Stelle ein zweites Mal hören zu müssen, weil ich sie nicht verstanden hätte.

George R. R. Martin hatte ich eigentlich von meiner Liste gestrichen, weil ich mit "Das Lied von Eis und Feuer" nicht klar gekommen bin, aber da war ich wohl etwas vorschnell.

Auf Martingale Manor, dem Herrenhaus der Maxies, wird das traditionelle Sommerfest gefeiert. Als wäre dies nicht genug Aufregung, muss sich Mrs. Maxie an diesem milden Julitag auch noch mit der Nachricht herumschlagen, dass sich ihr Sohn mit dem neuen Hausmädchen verlobt hat, der ledigen Mutter Sally Jupp. Hinter ihrer Maske aus Tüchtigkeit und Ergebenheit versteckt Sally Gefühle der Verachtung - was den meisten auf Martingale verborgen bleibt. Am nächsten Morgen jedoch wird Sally ermordet aufgefunden. Ein komplizierter Fall für Kommissar Adam Dalgliesh, denn unter der Oberfläche des ländlichen Idylls brodelt es vor Hass und Eifersucht... (Amazon)

Es handelt sich hierbei um Band Eins der Adam Dalgliesh - Reihe.

Wer klassische britische Krimis im Sinne von Agatha Christie liebt, stößt irgendwann auch auf die Werke der Schriftstellerin Phyllis Dorothy James.

Und die Zutaten, die hier zur Anwendung kommen, sind auch definitiv passend und stimmig: Ein altes englisches Herrenhaus, die dazu gehörigen (mittlerweile nicht mehr ganz so reichen) Bewohner nebst Freundeskreis, ländliches Idyll der Nachkriegsjahre (die Story ist irgendwann zwischen Ende der 1940er / Anfang der 1950er Jahre angesiedelt) und natürlich einen Haufen versteckt vor sich hin brodelnder Intrigen und Eifersüchteleien, die ... tata ... in einem mysteriösen Mord enden, um dessen Auflösung sich ... noch mal tata ... ein cleverer Kommissar von Scotland Yard kümmert.

Also alles vorhanden, was ein klassischer englischer Krimi benötigt. Zumal die Autorin alle Register zieht, damit auch der Zuhörer kräftig mitkriminalisieren kann.

Und dennoch vergebe ich nur 3 Sterne für das Gesamtpaket, denn es enthielt mir einfach ein paar zu viele Längen. Es hätte der Geschichte besser getan, wenn man die Phase der Ermittlung und Zeugenvernehmung etwas weniger ausschweifend dargestellt hätte. Gottlob hat Frank Stieren als Sprecher derart gut gelesen, dass er mich über diese Phasen retten konnte. Auch habe ich keinen rechten Zugang zu Adam Dalgliesh gefunden. Er blieb mir einfach die komplette Geschichte über hinweg ungreifbar flach. Mal sehen, ob sich das im 2. Band verbessert ......

Ein durchdringender Schrei stört die abendliche Ruhe. Superintendent Adam Dalgliesh verlässt überstürzt sein Literaten-Treffen, um in die nahegelegene psychiatrische Klinik zu eilen - wo er eine Frauenleiche mit einem Meißel im Herzen entdecken muss. Hinter der unauffälligen Fassade stellt sich die vornehme Nervenklinik bald als Intrigennest heraus. Und der erfolgsverwöhnte Dalgliesh beginnt an sich zu zweifeln, als sich der Mörder als intellektuell ebenbürtig - und mehr als bereit zu weiteren Taten - erweist. (Amazon)

Es handelt sich hierbei um Band Zwei der Adam Dalgliesh - Reihe.

Ach herrje, ich hatte Adam Dalgliesh (nach dem etwas einschläfernden ersten Band) wirklich noch eine reale Chance gegeben, mir in mein Hörerherz zu wachsen. Oder zumindest eine gute Position im gesunden Mittelfeld einzuräumen. Aber ach, das wird wohl nichts mehr mit uns beiden. Da konnte diesmal auch der gewohnt souverän lesende Frank Stieren nichts mehr rausreißen ヽ(ヅ)ノ

Auch diesmal lag es nicht an der Grundidee der Story, oder den Figuren. Ganz im Gegenteil, die wurden wieder gewohnt lebensnah gezeichnet und sogar Adam Dalgliesh bekam ein etwas persönlicheres Bild verpasst und wurde für mich damit greif- u. nahbarer. Aber wie bereits im ersten Band machte sich eine fast lähmende Langatmigkeit breit, wenn es um die einzelnen Zeugenvernehmungen geht. Diese wurden mir einfach viel, viel, viel zu ausführlich geschildert und die ganzen Details konnte man sich (trotz aufmerksamen Zuhörens) wirklich nicht bis ins Kleinste merken. Stunde um Stunde zog sich das dann so hin und hat es mir wirklich verleitet, der Reihe auch weiterhin zu folgen. Sehr schade

Ich hab es mir nochmal als Hörbuch gegönnt, und bin wieder voll und ganz überzeugt. Schön böse Geschichte, vortrefflich wiedergegeben von Uve Teschner

Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf Play und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon... (Amazon)

Mich hat diese Netflix-Serie (über alle bislang drei Staffeln hinweg) total fasziniert, aufgewühlt, zum Weinen und zum Nachdenken gebracht. Ihr liegt ein dermaßen wichtiges Thema zugrunde, dass sie meiner Meinung nach wirklich JEDER ansehen sollte!

Als ich nun in meiner Bücherei über die Romanvorlage zur ersten Staffel stieß, musste ich sie mir einfach ausleihen. Zu Anfang fand ich das Hörbuch etwas gewöhnungsbedürftig und ich bin mir sicher, dass viele Details in der Serie deutlich besser dargestellt und herausgearbeitet werden. Dennoch fand ich nach und nach auch zum Roman meinen Zugang. Nicht zuletzt haben die beiden Erzähler (Shandra Schadt und Robert Stadlober) viel dazu beigetragen.

Mir ging die Story hier nicht ganz so nahe wie in der Serie, aber dennoch ist sie definitiv lesenswert. Sehr erstaunlich, dass ich mal auf eine Verfilmung treffe, die mir in der Tat noch besser gefällt, als ihre Vorlage. Aber hat das Hörbuch dennoch mehr als verdient.

Ja, da stimme ich Dir vollkommen zu, @Jessy1963. Bei den allermeisten Romanverfilmungen kann es einem vor Unmut und Enttäuschung ob der mangelhaften Umsetzung sprichwörtlich die Fußnägel hochrollen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich - falls ich den Roman vor der Serie gelesen hätte - mir jemals die Verfilmung angesehen hätte, aus lauter "Angst", wieder enttäuscht zu werden.

@Jessy1963 und Federfinderin Da stimme ich euch voll und ganz zu!! Ich kenne nur ganz wenige gute Buchadaptionen! Deshalb lese ich nie das Buch nach dem

Film und bin sehr oft enttäuscht von der Verfilmung! Mein Kopfkino läuft eben anderrs als der der Regisseure! Das letzte Beispiel "Babylon Berlin". Da llobe ich mir doch Volker Kutschers Roman!!!

Vielen Dank @Jessy1963 und Federfinderin ich denke gerade über ein Netflix Abo nach.

Und auch vielen Dank an Sunniva1 , Dein Beitrag hat die Dringlichkeit Babylon Berlin zu lesen, gerade etwas erhöht.

funny-valentine43 Das Buch heißt "Der nasse Fisch" von Volker Kutscher.

Ich habe gestern den ersten Teil der Teerosen-Trilogie beendet. Ich habe das Buch bereits vor ein paar Jahren gelesen, aber es gefiel mir damals schon so gut, dass ich es nun gerne noch einmal anhören wollte.

Zum Inhalt:

London 1888: Als Packerin einer Teefabrik schlägt sich die junge Fiona täglich durch die Londoner Docks. Zwischen Fabrikstaub und Armut träumt sie von einem besseren Leben. Nach dem Tod ihrer Eltern wagt sie einen Neuanfang in Amerika. Dort schafft es die mutige Schöne bis an die Spitze eines Tee-Imperiums, führt elegante Salons im aufstrebenden New York der Jahrhundertwende. Obwohl sie nun ein glückliches Leben führen könnte, zieht es sie zurück in die Heimat: Sie will herausfinden, was es mit dem Tod ihres Vaters auf sich hat - und trifft dabei auf ihre große Jugendliebe.

Gelesen wird das Hörbuch von Cathlen Gawlich, die mir u.A. als Synchronstimme der Schauspielerin Lily Rabe (z.B. bekannt aus American Horror Story oder Fractured) bekannt ist.

Sie liest m.E. unglaublich gut. Sie bringt Emotionen wunderbar rüber, kann aber auch verschiedene Stimmen imitieren, ohne dass es sich lächerlich anhört - ganz im Gegenteil. Besonders Kinderstimmen kann sie sehr authentisch wiedergeben.

Sie hat das Hörbuch zu einem richtigen Erlebnis gemacht

Leider liest sie ansonsten viele Kinderbücher und andere Bücher, die eher nicht in mein Beuteschema passen.

Für Leser von gut recherchierten historischen Romanen ohne viel Liebensgedöns nicht zu empfehlen. Wer sich eine schöne Geschichte zum Eintauchen und Mitfühlen wünscht, der sollte es versuchen.

Von mir gibt es

gstern beendet, was habe ich geheult:

Ich muss schimpfen - Opfer 2117 von Jussi Adler Olsen. So lange habe ich die Serie verfolgt, unter anderem weil Assad und seine Geschichte mich sehr fasziniert haben. Diese wird in dem Buch thematisiert - Was habe ich mich gefreut. Aber leider nur kurz. Es gibt Qausi 2 Fälle in dem Buch - Einer geht um Assads Vergangenheit und endet in einer wüsten Verfolgungsjagd in der Carl und Assad zusammen mit dem BND eine Truppe syrischer Terroristen durch Deutschland jagt. Assad ist da quasi eine ein Mann Armee während der komplette Deutsche Polizeiaparat hirnlos rumstochert. Das Ende ist dann so unfassbar unglaubwürdig das es schon weh tut. Aber....

... diese Geschichte wird noch unterboten von dem zweiten Fall. Ein Gamer droht einen Amoklauf an. Sobald er 2117 Siege in seinem Lieblingsspiel hat will er starten. Sein Ansprechpartner ist ausgerechnet Gordon. Gordon und Rose übernehmen diesen Teil der Handlung. Beweggründe, Motiv, Hintergründe - Alles ist mehr als nur schwammig. Ich hatte so das Gefühl das dieser Teil des Buches einfach nur geschrieben wurde um Rose und Gordon nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Wobei der Autor sich selbst nicht sicher ist was der Gamer nun will - Mal ist von Level 2117, mal von 2117 Wins die Rede - Generell muss ich als Zocker sagen das hier wild mit Klischees und Begrifflichkeiten durch die Gegend geworfen wird und sich offensichtlich kein bischen damit auseinandergesetzt wurde. Und die Auflösung hier ist sogar noch schlechter als in der Terrorgeschichte.

Carl, Assad, Rose und Gordon sind auch nachwievor tolle Charaktere, mir fehlte hier aber auch ein wenig der Biss und die Ironie die sonst immer Teil der Serie waren. Deshalb ist es für mich auch ein absolutes No-Go das Buch einfach nach auflösung der beiden Fälle zu beenden, ohne auch nur ein Wort zu den Auswirkungen auf die Haupt- und Nebencharaktere zu verlieren.

Als Hörbuch hatte ich die ungekürzte Fassung - 18 Stunden lang, gelesen von Wolfram Koch. Der macht einen soliden Job und da er schon alle Vorgängerbände gelesen hat, hätte ich mir auch keinen anderen Sprecher vorstellen können, zu retten war aber nichts mehr. Ich bin maßlos enttäuscht - Wertung: