Englische Original-Bücher meist dünner als die deutschen Übersetzungen

  • Ohne jetzt nochmal gezielt nachzuschauen habe ich immer das Gefühl, dass in den deutschen Ausgaben mehrere "Zusatzblätter" drin sind. Also Informationen über weitere Bücher, über den Verlag etc.Ausserdem ist es bei vielen englischen Ausgaben auch so, dass die Verabeitung nicht so gut ist. Die Seiten sind dünner und viel enger beschrieben.

  • Es liegt einfach auch an den Sprachen - die englische Sprache ist "kürzer" in ihren Strukturen als die deutsche, die mit vielen Nebensätzen arbeitet. Ein englischer Satz ist in der deutschen Übersetzung oft einfach länger. :wink: Dazu kommen dann Unterschiede in Druck und Satz und Papierdicke und schon hast Du die dickeren deutschen Bücher :wink:

  • Mir ist besonders die Papierqualität ins Auge gefallen als ich mich damit beschäftigt habe. Oft genug wird nicht gebleichtes und sehr dünnes Papier verwendet und viele Bücher sehen nach dem Lesen auch wirklich zerlesen aus. Sieht nicht unbedingt schön aus im regal auch wenn's seine Zwecke erfüllt. Die Schrift ist auch kleiner und kompakter.


    Und manchmal ist auch Geldmacherei im Spiel.


    "Games of Thrones" umfasst im Englischen glaube ich, nur 5-6 Bände. Der deutsche Verlag teilt jeden Band in zwei Teile und hat so zehn Ausgaben zu verkaufen. Und wer die alle neu kauft...
    Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

  • Mir ist das auch schon oft aufgefallen.

    Es liegt einfach auch an den Sprachen - die englische Sprache ist "kürzer" in ihren Strukturen als die deutsche, die mit vielen Nebensätzen arbeitet.

    Das habe ich mir zwar auch schon gedacht, aber ich weiß nicht, ob sich die zum Teil wirklich krassen Unterschiede in den Seitenzahlen damit erklären lassen. Der Druck (Schriftgröße) macht sicher auch etwas aus, aber die Papierdicke eher nicht. Dadurch wird ein Buch zwar dicker, aber es hat nicht mehr Seitenzahlen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das habe ich mir zwar auch schon gedacht, aber ich weiß nicht, ob sich die zum Teil wirklich krassen Unterschiede in den Seitenzahlen damit erklären lassen.

    Als ich Butenkielerins Frage las, war das auch der erste Gedanke, der mir in den Kopf kam. Beruflich übersetzte ich manchmal Anleitungen ins Englische und häufig ist der englische Text kürzer, als der Deutsche. Auch Übersetzungen, die wir von einem Übersetzungsbüro zurückkommen, sind oft kürzer als die deutsche Vorlage. Allerdings handelt es sich hierbei immer um Marketing-Texte, die ja auch einen anpreisenden und verkaufsfördernden Wortlaut haben - also ähnlich ausführlich geschrieben sind, wie vielleicht ein Roman.
    Aber ob man das jetzt so wirklich vergleichen kann? :-k

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


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  • Als ich Butenkielerins Frage las, war das auch der erste Gedanke, der mir in den Kopf kam. Beruflich übersetzte ich manchmal Anleitungen ins Englische und häufig ist der englische Text kürzer, als der Deutsche. Auch Übersetzungen, die wir von einem Übersetzungsbüro zurückkommen, sind oft kürzer als die deutsche Vorlage. Allerdings handelt es sich hierbei immer um Marketing-Texte, die ja auch einen anpreisenden und verkaufsfördernden Wortlaut haben - also ähnlich ausführlich geschrieben sind, wie vielleicht ein Roman.Aber ob man das jetzt so wirklich vergleichen kann? :-k

    Naja, auch wenn es bei einem kurzen Text nicht auffällt, ein 400 Seiten langer Roman kann dann doch um einiges länger werden. Das sollte man nicht unterschätzen.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Ich dachte schon, ich bin die Einzige, die sich über sowas Gedanken macht :mrgreen:


    Das mit den Seitenzahlen wär mir nicht so aufgefallen, wohl aber die Unterschiede in der Dicke und Qualität der Bücher. Ich finde auch, dass bei englischen Taschenbüchern der Karton, der für den Einband verwendet wird, um einiges dünner ist, als bei deutschen Taschenbüchern - wie eben auch die Seiten selbst. Bei meinen englischen Krimis muss ich daher viel besser aufpassen, damit ich beim Lesen keine Risse in Einband oder Seiten fabriziere.


    Ich glaube auch das Squirrel recht hat, was die Sprache anbelangt und ich habe auch öfter bemerkt, dass man oft englische Ausdrücke oder Phrasen nicht in einem Wort übersetzen kann, sondern Umschreiben muss, was die Sache mit den Seiten eventuell auch zum Teil erklären könnte, eben so wie die kleinere Schrift.

    :study: As I stood outside in Cow Lane, it occurred to me that Heaven must be a place where the library is open twenty-four hours a day, seven days a week. No... eight days a week. :study:(Alan Bradley)

  • Mir ist das auch schon oft aufgefallen.

    Das habe ich mir zwar auch schon gedacht, aber ich weiß nicht, ob sich die zum Teil wirklich krassen Unterschiede in den Seitenzahlen damit erklären lassen. Der Druck (Schriftgröße) macht sicher auch etwas aus, aber die Papierdicke eher nicht. Dadurch wird ein Buch zwar dicker, aber es hat nicht mehr Seitenzahlen.

    als alleiniger Grund kann die Sprache ganz sicher nicht herhalten, deswegen hatte ich ja auch geschrieben, dass dazu eben noch Druck und Satz kommen, die eine wichtige Rolle spielen. Aber im Übersetzer-Studium, beim direkten Vergleich eben, ist mir das schon aufgefallen, dass die englische Sprache kompakter und ausdrucksstärker ist und wir oft ganz andere Satzstrukturen verwenden. Nimm einfach das Beispiel der Phrasal Verbs, bei denen die Präposition einen komplett anderen Sinn ergibt und wir oft dafür komplett andere und längere Wörter verwenden müssen. :wink: Das addiert sich schnell mal auf

  • Es liegt einfach auch an den Sprachen - die englische Sprache ist "kürzer" in ihren Strukturen als die deutsche, die mit vielen Nebensätzen arbeitet. Ein englischer Satz ist in der deutschen Übersetzung oft einfach länger. :wink: Dazu kommen dann Unterschiede in Druck und Satz und Papierdicke und schon hast Du die dickeren deutschen Bücher :wink:

    Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, liebe Squirrel. Tatsächlich sind deutsche Übersetzungen vom Text her meist länger, als die englischen Originale. das liegt auch daran, dass im Englischen selbst die Schachtelsätze kompakter sind, während man im Deutschen das oft weit umständlicher ausdrücken muss. Ich merke das immer, wenn ich für mein Blog einen englischen Klappentext ins Deutsche übertrage.

    "Games of Thrones" umfasst im Englischen glaube ich, nur 5-6 Bände. Der deutsche Verlag teilt jeden Band in zwei Teile und hat so zehn Ausgaben zu verkaufen. Und wer die alle neu kauft...
    Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

    Aktuell sind es 5 Bände. Man muss jedoch dazu sagen, dass schon die englischen Originale ziemlich umfangreich sind und die deutsche Übersetzung in ein Buch zu packen wäre wahrscheinlich schwer machbar. Außer man nimmt dünnes Bibelpapier, so wie beim Herren der Ringe. Dann gehts. :)