Chevy Stevens - That Night - Schuldig für immer / That Night

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Auch wenn die Geschichte nicht ausgewogen war, hat sie mich bis zum Schluss gefesselt!
  • Kurzmeinung

    frettchen81
    ein guter Krimi mit überraschendem Ende
  • Mit meiner ersten Rezession, in diesem Forum, möchte ich meine Meinung über das neuste Buch von Chevy Stevens, mit euch teilen.
    Dabei möchte ich mich etwas kürzer halten.



    Mit Ihrem erstem Buch "Blick in die Angst" gelang es der Autorin, dass ich mich mit der Protagonistin einfühlen konnte, was sehr selten passiert.
    So geschah es, dass ich das Buch in einem Zug durchlesen musste, denn ich wollte die Protagonistin nicht länger leiden lassen.
    Nie zuvor gab mir ein Buch so ein Gefühl. Spannung, Verzweiflung, Zwietracht, Psychothriller vom Feinsten, zugegeben, mein Erster.


    Mit jeder weiteren Veröffentlichung, hoffte ich auf ein neues "Psycho-Erlebnis", jedoch wurde ich immer wieder enttäuscht.
    Dennoch, wollte ich Chevy Stevens mit ihrem neuem Werk, eine neue Chance geben.


    Wurde ich wieder enttäuscht?


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    Was haben alle Protagonistinnen von Chevy Stevens gemeinsam? - Sie haben eine schwieriges Verhältnis zu allen Familienmitgliedern außer ihrem Vätern.
    So ist es auch dieses Mal.


    Toni findet in einer Nacht am See ihre Schwester Nicole tot am See. Alle Beweise deuten darauf hin, dass sie und Ryan, ihre Jugendliebe, sie ermordet haben.
    Belastet von den Aussagen, ihrer ehemaligen Freundin Shauna, werden die Beiden zu 15* Jahren Haft verurteilt - zu unrecht.
    Nach ihrer Freilassung sind Ryan und Toni auf der Suchen, nach dem wahren Mörder.


    Während des Lesens wird man abwechselnd zwischen zwei Handlungen geführt - der jungen Toni, im Alter von 16 Jahren & der Erwachsenen Toni, auf der Suche nach dem Mörder.
    Dabei erfährt man im ersten Handlungsstrang viel über Toni's Geschichte und Familienverhältnisse, nach und nach werden die Handlungsstränge immer enger geschnürt & treffen im aufeinander.
    Chevy Stevens schafft es auch dieses Mal, dass man sich in die Personen hineinversetzten kann. Doch leider weiß man schon, beim bloßen Anblick des Covers, um was es geht, was natürlich der Sinn eines Covers/Buchrückens ist. Leider wartet man 400 Seiten darauf, dass es endlich mal "funkt". In den 400 Seiten erfährt man alles über ihre Kindheit/Jugend, ihr Gefängnisleben und das Leben danach. Als Leser wartete ich 400 Seiten (ich kann es nicht oft genug wiederholen, dass Buch hat nur ca. 460), dass es endlich zu einer Handlungswende kommt. Und das passiert dann auch endlich. Jedoch viel zu schnell, von den restlichen 60 Seiten, wurden 5 Seiten dafür benutz, um das ganze Verbrechen aufzudecken. Auf den restlichen Seiten erfährt der Leser, wie es mit Toni im Leben weitergeht. Das Augenmerk wird in der Geschichte ZU SEHR auf Toni gerichtet. Sie ist zwar der Hauptcharakter, so fehlt es aber den anderen auftretenden Charakteren gewaltig an Hintergrund & Tiefgang. So fühlten sich einige Personen, für mich, eher als Lückenfüller an.


    Dennoch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass Buch hat mir keinen Spaß bereitet, dennoch immer immer mit dem Gedanken: "Gedulde dich, gleich passiert etwas."


    Chevy Stevens hat leider viel Potential verschenkt und die Vergangenheit viel zu weit gestreckt und die Gegenwart der Geschichte zu kurz gehalten.
    Leider fehlte es bei diesem Buch gewaltig am Thriller.


    *könnten auch 16 Jahre sein.
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    Mich würde interessieren, wie ihr meine erste Rezession fandet. Ich weise darauf hin, dass ich weiß, dass meine Rechtschreibung/Grammatik NOCH NICHT die Beste ist, aber wird. :)

  • Inhalt:
    Für mich war „That night-Schuldig für immer“ der erste Roman, den ich von der Autorin Chevy Stevens gelesen habe. Die Handlung ist wirklich düster und an manch einer Stelle war ich stark versucht, den ein oder anderen Protagonisten in dem Buch schütteln zu wollen, damit sie wach werden. Das Buch spricht neben dem schrecklichen Mord, auch in sehr authentischer Art und Weise wichtige Themen wie Mobbing in der Schule, die erste große Liebe, Schuldzuweisungen aber auch das Leben, nachdem man aus dem Gefängnis entlassen wird, die Resozialisation in der Gesellschaft an. All diese Dinge muss die Protagonistin Toni durchleben. In mancher Hinsicht konnte ich sie nicht verstehen, sie ist vom Typ her eher rebellisch, teils aufmüpfig, versucht den elterlichen Auflagen, was Uhrzeiten, zu denen man zuhause sein soll, immer entgegen zu wirken. In der Schule hat sie nicht viele Freunde, ist aber dennoch anfangs keine Außenseiterin. Dies ändert sich, nachdem sie eine Beziehung mit Ryan eingeht, die so manch einem Mädchen gegen den Strich geht. Kurze Zeit später beginnt das konzentrierte Auflauern gewisser Mädchencliquen, die es auf sie abgesehen haben. Sie zerstören Freundschaften von Toni, in dem sie Gerüchte in Umlauf bringen. Toni zieht sich immer mehr zurück, Ryan ist, wie es scheint ihr einziger Halt, nicht einmal ihre Eltern, allen voran ihre Mutter, glaubt ihr oder unterstützt sie. Leider zieht sich dies wie ein roter Faden durch Tonis Leben. Mir tat sie oftmals wirklich sehr leid. Ihre Eltern konnte ich die ganze Handlung über überhaupt nicht verstehen, wie kann man zunächst einmal denken, dass das eigene Kind seine Schwester ermordet haben kann? Da fehlt mir schon jedes logische Denken dafür, sollte man als Eltern nicht sowas wie einen Instinkt oder Bauchgefühl besitzen, was die eigenen Kinder angeht? Vor allem fehlt es mir an Vertrauen in ihre eigene Tochter, wobei ich leider glaube, dass es nicht unrealistisch geschildert wird, was mich umso betroffener macht. Mir war Toni recht schnell sympathisch und auch zu ihrem Freund, dem scheinbaren Draufgänger Ryan hatte ich doch verhältnismäßig schnell einen guten Draht. Er hat so eine leicht gefährliche, mysteriöse Art, ist Toni gegenüber jedoch immer ehrlich und liebevoll. Auch die weiteren Charaktere sind in ihrer Entwicklung und Gestaltung sehr authentisch gelungen.


    Aufbau, Struktur & Stil:
    Erzählt wird die Handlung in der Ich-Perspektive, was mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, in der Vergangenheit und der Zeit nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis. Die Zeitebenen springen regelmäßig hin und her, ich hatte jedoch keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Leider hat es doch gut 50 Seiten gebraucht, bis mich das Buch gefesselt hat. Danach jedoch konnte ich es kaum noch weglegen und habe sehr mit der Protagonistin Toni mitgelitten und mitgefiebert, weil ich selbst nun auch endlich wissen wollte, was vor so langer Zeit passiert ist. Mir hat die Art und Weise des Spannungsaufbaus dennoch zugesagt und auch die Beschreibungen der (zwiegespaltenen) Gefühle von Toni waren für mich überaus authentisch dargestellt. Die Autorin schafft einfach eine tolle, zum Teil sehr düstere Atmosphäre. Ich konnte sie wirklich verstehen und habe mich gefühlt, als würde ich alles wirklich miterleben. Wirklich gelungen finde ich auch das Ende, auf der einen Seite, weil ich in dieser Form gar nicht damit gerechnet hatte, die Autorin versteht es wahnsinnig gut den Leser auf eine falsche Fährte zu bringen, auf der anderen Seite mag ich es, weil es ein Ende ist, das mir gefällt.


    Fazit:

    „That night“ ist ein düsterer, spannender Thriller, der zwar ein wenig Anlaufzeit brauchte, mich aber danach voll überzeugen und mitreißen konnte !! Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.
    Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

  • Verlagstext

    Als die rebellische Toni achtzehn Jahre alt ist, wird ihre jüngere Schwester Nicole am See ermordet. Man verurteilt Toni und ihren Freund Ryan dafür. Jahre später wird Toni auf Bewährung entlassen. Sie will nur eines: ein neues Leben beginnen. Doch was damals geschehen ist, ist noch lange nicht vorbei …


    Die Autorin

    Chevy Stevens, geboren 1973, ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der Insel vor der kanadischen Westküste. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Top-Bestseller. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, geht Chevy Stevens gern mit ihrer Familie in den umliegenden Bergen campen oder paddeln.


    Inhalt

    Als Toni Murphy nach 16 Jahren Haft auf Bewährung entlassen wird, ist sie 34 Jahre alt. Verurteilt wurden Toni und ihr Freund Ryan wegen des Mordes an Tonis jüngerer Schwester, nur aufgrund von Zeugenaussagen. Beide haben damals vor Gericht ihre Unschuld beteuert. Toni lebt während ihrer Bewährungszeit in einem Freigängerhaus in Victoria auf Vancouver Island; der Kontakt zu Ryan ist ihr untersagt. Ein Wiederaufnahmeverfahren kann und will ihre Familie sich nicht leisten. Falls Ryan und Toni unschuldig sein sollten, leben Täter und Zeugen noch immer unbehelligt in der Heimatstadt der beiden. Tonis und Ryans Rückkehr nach Campbell River, eine Kleinstadt von 30 000 Einwohnern, lässt deshalb Übles befürchten.


    In Rückblenden berichtet Toni als Icherzählerin von der Zeit vor dem Mord an Nicole. Stets machte Toni als Jugendliche Ärger, während Nicole es schaffte, sich oberflächlich anzupassen, um Auseinandersetzungen mit den Eltern aus dem Weg zu gehen. Toni plant, möglichst bald finanziell unabhängig zu werden und mit Ryan zusammenzuziehen. Ihre Beziehung zum Bad Boy Ryan festigte damals Tonis Ruf als Mädchen, das immer Ärger macht, so dass nach Nicoles Tod niemand ihren Unschuldsbeteuerungen glaubte. Ausweglos breitet sich auch nach Tonis Haftentlassung ihr schlechter Ruf über ihr gesamtes Leben aus. Ähnlich wie in "Gone Girl" stehen sich hier skrupellose Mobber als das personifizierte Böse und ihr hilfloses Opfer gegenüber.


    Toni ist während ihrer Haftstrafe älter geworden, aber nicht reifer. Durch die unreflektierte Sicht aus der Ichperspektive liest sich ihre Vorgeschichte auf den ersten 200 Seiten wie eine Teeniegeschichte. Ohne innere und äußere Spannung fand ich diese Tonlage für einen Thriller sehr mühsam zu lesen. Eine weitere Perspektive hätte die Rückblende erheblich straffen können und mehr Raum für einen kritischen Blick auf Nicoles Opferhaltung gelassen. Dass in einem Kapitalverbrechen gegen zwei sehr junge Menschen allein von zwei Kleinstadtpolizisten ermittelt wurde, wirkt auf mich als europäischen Leser mehr als sonderbar.


    Fazit

    Die Beschränkung auf die Ichperspektive lässt Chevy Stevens Thriller in der ersten Hälfte wie ein durchschnittliches Jugendbuch wirken. Die einseitige Sicht des Opfers von möglicherweise falschen Zeugenaussagen finde ich zwar psychologisch interessant, meinem Anspruch an einen Thriller wird der Plot damit nicht gerecht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: --

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow