Okko Herlyn - Was ist eigentlich evangelisch?

  • Okko Herlyn, der als Pfarrer und Professor für Ethik, als Liedermache rund Kleinkabarettist in seinem langen Leben schon viele der Religion fremd gewordene Menschen für Theologie und theologisches Denken begeistern konnte, ist von einem überzeugt: „Wir müssen wieder lernen, auch über das zu reden, was wir glauben, und das, was uns am Glauben schwer fällt.“ Wie das gehen kann, zeigt er auf eine überzeugende Weise in dem vorliegenden Buch.


    Menschen treten aus der evangelischen Kirche aus, weil sie sich über den Papst ärgern. Andere halten evangelisch für das "kleinere Übel". Manches ist von Halbwissen, Vorurteilen oder Tabus umnebelt. Gerade unter protestantischen Menschen regiert in Glaubensfragen nicht selten eine gewisse Rat- und Sprachlosigkeit.


    Mit "Was ist eigentlich evangelisch?" gibt Okko Herlyn eine erste Orientierung: von den biblischen Wurzeln über die geschichtlichen Entwicklungen bis hin zu aktuellen Gegenwartsbezügen. Sie machen Mut, sich selbst mit einem wachen, Gott und der Welt zugewandten, Protestantismus auseinanderzusetzen. Das alles in einer allgemeinverständlichen, unverbrauchten und mitunter auch unkonventionellen Sprache, die dem Autor in den letzten Jahren eine immer größer werdende Leserschaft eingebracht hat.


    Theologie als Lesegenuss? Geht das ? Lesen Sie selbst.

  • Schönen guten Morgen!


    Ich habe dieses Buch jetzt auch gelesen und empfinde es als sehr gut.


    Die Sprache ist klar und direkt, der Autor stellt sich auch unbequemen Fragen. Dieses schmale Buch habe ich vor allem als Leitfaden und Orientierungshilfe empfunden, sich bewusst zu machen, was evangelisch sein bedeuten kann. Okko Herlyn belegt dies an zahlreichen Bibelstellen und Zitaten von Luther und anderen.


    Er bezieht klar Stellung, und das gefällt mir. Das Buch ist zwar kurz, beantwortet aber viele Fragen, die ich mir immer mal wieder gestellt habe, und ermuntert ausdrücklich zum Lesen der Bibel, wofür er auch wertvolle Tipps gibt. Er propagiert eine Kirche, in der Humor seinen Platz hat und die sich auch in die Politik einmischt. Ich bin nun absoluter Laie, was Religion und Kirche betrifft, und gerade die Laien spricht er mit seinem Buch an, die "Basis" der Kirche.


    Ich habe mich in diesem Buch angesprochen und verstanden gefühlt, den hier wird klar gesagt, dass der Glaube nicht einengen und verbieten, sondern befreien soll. (Was er Herlyn auch konkret belegt).


    Die Sprache ist verständlich, aber niveauvoll, das Buch liest sich schnell, sollte aber dennoch gründlich rezipiert werden, da es viel Stoff zum Nachdenken liefert.