Homer - Ilias

  • Seit gestern lese ich die "Ilias" in der Reclam-Übersetzung von Roland Hampe.


    Die ersten zehn bis fünfzehn Seiten habe ich gebraucht, um mich in den Stil einzufinden, Homer schreibt ja sehr detailreich und in einer uns heute fremd erscheinenden Ausdrucksweise.


    Dann jedoch hat die "Ilias" einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte, und ich habe fast fünzig Seiten gelesen.


    Gut, durch den "Schiffskatalog" im Zweiten Gesang musste ich mich durchbeißen, aber er ist unverzichtbar, will man die Zuordnung der Stammesführer und und die blumigen Beschreibungen der verschiedenen Regionen des heutigen Griechenlands nicht verpassen.


    Die Sprache,gefällt mir bislang sehr gut, Homer bezihungsweise Hampe in der Übersetzung verwenden sehr viele Adjektive, um Bilder im Kopf des Lesers enstehen zu lassen. Götter wie Menschen wetden in lebhafter Farbigkeit dargestellt, und die Götter kommem im Traum zu den Menschen.


    Spannend finde ich auch die Opferrituale, wie sie hier dargestellt werden, das lässt mein archäologiebegeistertes Herz höher schlagen, genau wie die vielen Details aus dem alltäglichen Leben.


    Die "Ilias" muss mit hoher Konzentration und Muße gelesen werden, sonst entgeht einem zu viel. Ich hoffe, dass meine Konzentrationsfähigkeit mir ermöglicht, die "Ilias" am Stück durchzulesen, wofür ich sicher einige Wochen benötigen werde.

  • Die "Ilias" muss mit hoher Konzentration und Muße gelesen werden, sonst entgeht einem zu viel. Ich hoffe, dass meine Konzentrationsfähigkeit mir ermöglicht, die "Ilias" am Stück durchzulesen, wofür ich sicher einige Wochen benötigen werde.

    und ich bin gespannt, was Du uns weiter über die Ilias berichtest - ich muss zugeben, ich hab mich noch nicht rangetraut :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Schönen guten Morgen, Squirrel!


    Ich werde hier weiterberichten.


    Gestern bin ich leider überhaupt nicht zum Lesen gekommen.


    Dass du dich noch nicht an die "Ilias" gewagt hast, kann ich dir nachfühlen, es ist kein Buch, das ich einfach so "herunterlesen" kann - oder will, dazu setzt es zu viel voraus, auch an mythologischem Wissen, schließlich ist es ja die "Ilias", durch die die Kenntnis der griechischen Götterwelt und die Beziehungen der Götter untereinander sowie ihre Attrbute auf uns gekommen sind. Schon allein deshalb reizt mich die "Iias".


    Herzliche Grüße
    Buchfresser

  • es ist kein Buch, das ich einfach so "herunterlesen" kann - oder will,

    das kann ich nachvollziehen und geht mir auf jeden Fall auch so. Ich denke, das Buch will auch genossen werden - abgesehen von all dem mythologischen Wissen, das darin steckt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Hallo, @Squirrel !


    So empfinde ich das auch, und ich denke, es ist nicht unbedingt nötig, jedes Detail zu verstehen (ich habe zum Beispiel meine Verständnisschwierigkeiten bei dem Ausdruck "weißellbogige Hera", der dauernd betont wird, darauf kann ich mir trotz Mythologiekenntnissen keinen Reim machen).


    Dennoch helfen ein paar Hintergundkenntnisse beim Lesen des Buches schon.


    Aber auf jeden Fall ist es ein genußvolles Lesen.


    Herzliche Grüße
    Buchfresser

  • "weißellbogige Hera"

    hihi, das musste ich jetzt 3 Mal lesen, um das Wort zu verstehen - aber warum die weißen Ellbogen betont werden, kann ich Dir auch nicht erklären. ?(
    viel Spaß weiterhin beim Lesen :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Hallo Buchfresser, zunächst mal meine tiefste Hochachtung vor dir den Ilias zu lesen. Ich trau mich da nicht so recht ran. Vielleicht sollte ich es doch mal wagen. Auf jeden Fall werde ich aufmerksam deine Eindrücke verfolgen!



    hihi, das musste ich jetzt 3 Mal lesen, um das Wort zu verstehen - aber warum die weißen Ellbogen betont werden, kann ich Dir auch nicht erklären. ?( viel Spaß weiterhin beim Lesen :)

    #-o Ohne Squirrel hätte ich nicht kapiert um was für ein Wort es da geht. :uups:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Ich glaube, weiße, aus der Kleidung hervorlugende Gelenke galten als fürnehm und ein wenig risque. 8)

    Und auch im letzten Jahrhundert kam es noch zB zu einem Lied, das - wenn auch auf lustige Weise - an dasselbe Thema geht:


    "...ich hab' Dein Knie gesehen,
    das durfte nie geschehen..." :-,


    Von den tollen Comedian Harmonists...

  • Schönen guten Morgen!


    Hallo, Squirrel' ! Dankeschön, ich werde das Buch bestimmt genießen, sobald ich darin weiterlese, gestern hatte ich zu starke Migräne, um mich weiter mit dem Text befassen zu können, obwohl ich in Gedanken schon sehr in dem war, was ich bislang gelesen habe.


    Hallo, Farast! Auch dir Danke. Ich empfinde die "Ilias" auch als Herausforderung, aber genau danach habe ich momentan das Bedürfnis.


    Hallo, @K.-G. Beck-Ewe! Danke für den Hinweis, das hört sich plausibel an.


    Nochmal zu der "weißellbigigen Hera": Ich meine mich dunkel zu erinnern, einmal gehört zu haben, dass es auch so interpretiert werden kann, dass Hera Armschienen aus Elfenbein getragen haben soll und dadurch der Eindruck weißer Ellbogen zustande gekommen sein soll. Um den Sinngehalt zu Wortes zu verstehen, musste ich das Wort auch mehrfach lesen:).


    Das Lied von den Comedian Harmonists kenne ich auch, hatte nur den Text nicht mehr im Kopf, Danke für den Hinweis @tom leo!


    Herzliche Grüße
    Buchfresser

  • @Buchfresser , hier kannst du den Text in einer anderen `Übersetzung lesen. Vielleicht hat Voß ein besseres Wort gefunden. Ich habe die Ilias vor gefühlten 100 Jahren gelesen, und habe eigentlich nur noch Erinnerungen an die Handlung.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Danke, @Marie ! Die Übersetung von Herrn Voß habe ich auch noch zu Hause, das werde ich bei Gelegenheit mal nachlesen. Mittlerweile jedoch habe ich den Eindruck, dass es ein feststehender Begriff ist, so, wie die "gutgeschienten Achäer".


    Mittlerweile habe ich den Elften Gesang (von 24) beendet, und inzwischen fällt mir das Lesen leicht, doch Konzentration benötige ich weiterhin.


    Die Zweikämpfe sind sehr detailliert geschildert, wer mit welcher Waffe wen wo verwundet, all das wird im Detail beschrieben, so dass die "Ilias" zwischenzeitlich ziemlich blutig ist. Im Elften Gesang bespitzeln sich die beiden verfeindeten Parteien gegenseitig, wobei dieses Vorhaben für Einen nicht gut ausgeht.


    Am liebsten mag ich bislang den findigen, nie um Argumente verlegenen Odysseus, Achilles ist mir zu sehr von sich eingenommen und Paris bleibt bislang eher blass. Agamemmnon ist ein interessanter Charakter, und Hektor ist mutig und familienbewusst. Ihm bedeuten sein Sohn und seine Frau sehr viel.


    Pro Tag lese ich mittlerweile zwei bis drei Gesänge.


    Die Reclam-Ausgabe besitzt noch ein umfangreiches Nachwort, das auf die historischen und archäologischen Hintergründe des Epos eingeht und sehr erhellend ist (ich habe es vor einem Jahr schon einmal gelesen, werde es aber nach der Letüre der "Ilias" noch einmal lesen, einfach, weil es so interessant ist).


    Der Zwist der Götter, die immer wieder auch direkt in das Geschehen eingreifen, ist vergleichbar mit den Konflikten der Menschen.

  • Schönen guten Morgen!


    Nach mehrmonatiger Pause konnte ich in den letzten Tagen wieder weiterlesen.


    Der 17. Gesang ist der bislang umfangreichste, was die reine Seitenzahl angeht. Der zwanzigste Gesang trägt die Überschrift "Schlacht der Götter". Hier stellen sich die Götter selbst an Seite der Menschen auf das Schlachtfeld. Dieses Kapitel ebenso wie das, in dem erzählt wird, wie Hephaistos die Waffen des Achilles schmiedet, zählen für mich bislang zu den eindrucksvollsten, den sie haben wirklich Kopfkino pur erzeugt.


    Den Klagegesang des Achilles um Patroklos habe ich als sehr anrührend empfunden. Ich hatte mich schon gefragt, wo die Beziehung der Männer zueinander zum Ausdruck kommt, und ich finde, sie ist von besonderer Innigkeit, die eine Interpretation ins Homosexuelle - wie sie in dem Roman "Das Lied des Achill" geschildert wird (ich selbst habe ihn auf dem SuB, aber noch nicht gelesen) - durchaus nahelegt.


    Jetzt habe ich nur noch vier Gesänge und das Nachwort vor mir, und ich kann jetzt schon sagen, dass mir die Lektüre viel gegeben hat. Alkerdings verlangt sie wirklich Konzentration.

  • Da bin ich aber mal gespannt auf die Rezi.
    Ich wollte eigentlich auch immer mal den ein oder anderen Klassiker lesen, aber mir geht es da so, wie @Squirrel .
    Ich hab' irgendwie keine Traute. :-?

    Ich :study: gerade: Vom Mann, der auszog um den Frühling zu suchen von Clara Maria Bagans

  • Da bin ich aber mal gespannt auf die Rezi.

    die ist doch schon da :wink: und wer weiß, vielleicht trauen wir uns ja mal gemeinsam ran.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • die ist doch schon da :wink: und wer weiß, vielleicht trauen wir uns ja mal gemeinsam ran.

    Ups. :pale:
    Da braucht wohl jemand eine (Nachtsicht-) Brille. :-,


    Aber, das ist eine echt gute Idee, Squirrel. Vielleicht haben ja auch noch Andere Lust auf eine Ilias-Minileserunde. Ich wäre auf jeden Fall dabei. :thumleft:

    Ich :study: gerade: Vom Mann, der auszog um den Frühling zu suchen von Clara Maria Bagans

  • Aber, das ist eine echt gute Idee, Squirrel. Vielleicht haben ja auch noch Andere Lust auf eine Ilias-Minileserunde. Ich wäre auf jeden Fall dabei.

    vielleicht nach den Feiertagen? Im Urlaub liest es sich evtl etwas entspannter :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Gerne. :)
    Ich habe zwar keinen Urlaub, aber ich gehöre ja zu den wenigen Glücklichen, die auch während der Arbeitszeit lesen können. :mrgreen:

    Ich :study: gerade: Vom Mann, der auszog um den Frühling zu suchen von Clara Maria Bagans