Inhalt (Quelle: Buchinnenseite)
Stockholm, kurz vor Weihnachten. Schnee und eisige Kälte haben die Stadt fest im Griff. Kommissar Fabian Risk hat mit Eheproblemen zu kämpfen, seine Frau Sonja möchte sich scheiden lassen. Risk muss sich alleine um die beiden Kinder kümmern. Aber dann wird er zu einem brisanten Fall gerufen: Der Justizminister ist verschwunden. Er hat nach einer Debatte den Reichstag verlassen, kam aber nie bei dem auf ihn wartenden Auto an. Risk findet den Minister, doch zu spät: Er wurde brutal ermordet. Und es bleibt nicht bei dieser einen Entführung.
Gleichzeitig wird in Kopenhagen eine Frau umgebracht. Die junge Polizistin Dunja Hougaard ermittelt, muss sich dabei aber mit den unwillkommenen Avancen des Polizeichefs herumschlagen. Der sabotiert den Fall, wo er nur kann. So fällt keinem die Ähnlichkeit zu der Mordserie im Nachbarland Schweden auf. Bis es fast zu spät ist.
Zwei Länder. Zwei Ermittler. Ein Fall.
Klappentext/Text von amazon (da er mir schon fast zu viel verrät hier nur als Spoiler, hatte ihn vorher nicht mehr angeschaut und bin im Nachhinein froh darüber)
„Stockholm, Metropole des Nordens. Fabian Risk wollte eigentlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann taucht die brutal zugerichtete Leiche des Justizministers auf, und Risk wird um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Es bleibt nicht bei einem Opfer. Die einzige Verbindung zwischen den Toten: Jedem wurde ein Organ geraubt. Als ein Verdächtiger Selbstmord begeht, glauben Risks Kollegen, den Fall gelöst zu haben. Nur Risk hat Zweifel. Er hat eine Vermutung, was eigentlich hinter alldem steckt. Und er ahnt, dass der Mörder mit seinem Rachefeldzug noch lange nicht fertig ist …“
Autor (Quelle: amazon.de)
Stefan Ahnhem, geboren 1966, ist ein bekannter schwedischer Drehbuchautor, unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Stockholm. Mit seinem Debüt Und morgen du schaffte er auf Anhieb den Sprung auf die Bestsellerliste.
Allgemeines
Broschierte Ausgabe, 576 Seiten
Originaltitel: Den nionde graven
Prolog (aus dem Jahr 1999), Teil 1 und Teil 2 mit insgesamt 113 Kapitel (Dezember 2009) Epilog (2009/2010), Kapitel X
Erzählung in der dritten Person aus unterschiedlichen Perspektiven
(Ursprünglich sollte das Buch unter dem Titel „Was dir nicht gehört“ in Deutschland veröffentlicht werde, mit einer Covergestaltung, die passend zu Band 1 war. Leider hat sich der Verlag unentschieden und hat einen plakativeren Titel gewählt und das Cover ähnlich wie aktuelle Bestseller gestaltet (z.B. Erik Axl Sund). Das finde ich doch sehr schade. Sowohl das ursprüngliche Cover als auch der Titel waren treffender für das Buch.)
Erster Satz
Es war so dunkel, dass er fast nichts sah.
Meine Meinung
Nachdem ich bereits den ersten Band um den Ermittler Fabian Risk geradezu verschlungen habe, habe ich dem nächsten Fall entgegen gefiebert - und ihn dann zu meinem Glück bei vorablesen gewonnen. Wer sich bei der Lektüre des ersten Falls immer gefragt hat, was denn nun genau in Stockholm mit Fabian Risk passiert ist, bekommt hier die Antwort präsentiert. Die Geschichte spielt zeitlich vor Band 1 der Reihe und schildert die Ereignisse, die Fabian zum Umzug bewegt und tief getroffen haben.
Ermittelt wird in diesem Buch parallel in zwei Ländern. Da gibt es zum einen Dunja Hougaard auf der dänischen Seite, zum anderen Fabian Risk mit seinem Team auf der schwedischen. Beide Seiten jagen einen blutrünstigen Mörder, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Die Handlung springt sehr häufig von einem Ermittler zum nächsten, von einem Opfer zum anderen und man muss doch sehr konzentriert lesen, um bei all den Personen nicht den Überblick zu verlieren. Der eine oder andere findet dies vielleicht anstrengend oder zu komplex, für mich persönlich hat es die Spannung noch mehr erhöht. Häufig enden die Kapitel mit einem typischen Cliffhanger und statt im nächsten Kapitel darauf einzugehen, wechselt die Handlung zu einer anderen Person. Ich konnte das Buch dadurch kaum mehr aus der Hand legen und musste immer und immer weiter lesen. Dies wird durch die relativ kurzen Kapitel noch unterstützt. Man denkt immer „Eins kann ich noch...“.
Neben der eigentlichen Krimihandlung spielen auch die Privatleben der verschiedenen Ermittler eine große Rolle. Aus dem ersten Band weiß man ja bereits, dass die Ehe von Fabian und seiner Frau Sonja kurz vor dem Aus stand. Hier erlebt man hautnah, warum dies so ist und wie schwierig es doch ist, als Ermittler ein einem hochbrisanten Mordfall gleichzeitig noch ein erfülltes Familienleben zu führen.
Mir hat hier besonders gefallen, dass Fabian sowohl im Berufs- als auch im Privatleben als Mensch mit Problemen und Schwächen dargestellt wird. Er ist nicht der unverwundbare und unfehlbare Superheld. Er hat schwierige Entscheidungen zu treffen und er trifft bestimmt nicht immer die richtigen.
Die Thematik des Buches ist recht schwer verdaulich, wobei ich nicht detaillierter darauf eingehen möchte, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Durch das ernste Thema ist das Buch streckenweise recht düster, was sich insbesondere am Ende zeigt. Hier werden die vielen Handlungsstränge und Personen nachvollziehbar verknüpft und es offenbart sich das Gesamtbild.
Erwähnt werden sollte noch, dass der Autor nicht mit der ausführlichen Beschreibung von blutigen Morden und brutalen Handlungen spart. Wer hier zart besaitet ist, sollte dieses Buch also lieber nicht in die Hand nehmen. Ich würde das Buch daher auch eher in die Kategorie Thriller statt Krimi einordnen.
Der letzte Kapitel X macht übrigens bereits Lust auf den nächsten Fall von Fabian Risk und ich war hellauf begeistert, als ich in der Danksagung des Autor gelesen habe, dass er bereits an Band 3 arbeitet.
Fazit
Ein durchweg fesselnder und blutiger Thriller mit einer brisanten Thematik und glaubwürdigen Charakteren, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte.