Camilla Grebe & Asa Träff - Mann ohne Herz / Mannen utan hjärta

  • Klappentext:
    Sommer in Stockholm - doch dieses Verbrechen lässt ihr Herz gefrieren ...
    »Das Erste, was ihm auffällt, ist der Geruch. So etwas hat er noch nie wahrgenommen. Es riecht nach Eisen und nach etwas anderem, das er nicht identifizieren kann. Auf dem Schreibstisch steht eine ovale Silberschale. Er staunt darüber, wie arrangiert das alles aussieht, wie ein Stillleben, aufgestellt, um den Blick zu fangen und zu halten. Noch begreift er nicht, was er da sieht.
    Siri Bergman, Therapeutin und Profilerin, ermittelt.


    Meine Meinung:
    Allein die Leseprobe fand ich von der Thematik her schon sehr interessant. Oft sind bei Krimis/Thrillern die Frauen die Opfer von (Serien-)Killer. Diesmal sind es jedoch Männer - genauer gesagt homosexuelle Männer. Steckt dahinter vielleicht Schwulenhass?
    Siri Bergman, die schwedische Psychotherapeutin, hat ihre eigene Praxis aufgegeben und beginnt nun ihren Dienst als Profilerin bei der Stockholmer Polizei. Ich fand es richtig super, dass man ihren ersten Arbeitstag miterleben konnte, mit all ihren Bedenken und Ängsten, aber auch mit freudiger Erwartung. Sonst wird man als Leser meist mitten in die bestehende "Arbeitswelt" der Protagonisten hineingeworfen und hier ist man quasi live bei einem Arbeitsplatzwechsel dabei.
    Die Handlung im Allgemeinen fand ich sehr gut, wenn auch teilweise nicht so spannend, wie man es von einem Krimi erwarten würde, aber dennoch interessant. Man kann als Leser gut miträtseln, was hinter allem steckt - doch bis zum Schluss tappte ich vollkommen im Dunkeln, sodass es einen großen Überraschungseffekt gab.
    Dank des genialen Schreibstils ließ sich das Buch auch superschnell lesen. Es wird aus mehreren Sichtweisen erzählt, aber nur aus Siris Sicht in der Ich-Perspektive. Mehrere Perspektiven finde ich ja generell immer toll, weil man dadurch mehr über die einzelnen Charaktere des Buches erfährt.
    Generell liebe ich schwedische Krimis/Thriller und auch dieser konnte mich wieder voll und ganz überzeugen.
    Mein Gedanke beim und auch noch nach dem Lesen war: Klasse, das klingt nach einem super Einstieg für eine neue Reihe. Doch ich wurde eines besseren belehrt, dass es bereits der vierte Band einer Reihe ist. Mist! Das erklärt natürlich auch, warum einige Dinge aus Siris Vergangenheit lediglich angeschnitten, aber nicht näher erläutert wurden. Natürlich musste ich mir daraufhin gleich den ersten Band zulegen, der nun für August 2015 auf meiner Leseliste steht. Ich bin schon sehr gespannt darauf.



    Ich gebe diesem Buch:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt:
    Siri Bergman tritt ihre neue Stelle als Psychologin
    (Profilerin) bei der Polizei an und wird gleich mit einem grausamen
    Mord konfrontiert. Jussi Stahl wird auf grausame Weise ermordet und das
    Herz herausgerissen. Alles deutet auf eine Tat eines Schwulenhassers
    hin, bis ein 4 jähriger Junge erschossen wird und man die Verbindungen
    zum ersten Mord sucht. Haben die beiden Fälle überhaupt was
    miteinander zu tun? In mühsamer Arbeit versucht Siri mit ihren Kollegen
    zusammen das herauszufinden, in dem sie sich mit den Opfern, ihren
    Angehörigen und der Vergangenheit befassen. Bis es zu einem weiteren
    Mord kommt und dann die Zusammenhänge immer klarer werden.


    Meine Meinung:
    Nach dem der Prolog sehr spannend begann, dachte ich toll wird bestimmt ein

    spitzen Thriller wie die skandinavischen Krimis meistens sind.
    Leider wurde ich eines besseren belehrt, den es kam für meinen Geschmack einfach viel zu wenig Spannung auf.
    Mehr oder minder war es eher eine detaillierte Ermittlungsarbeit der

    Psychologin Siri und ihrem Team, die an Hand der Opfer ein Täterbild
    zusammen zustellen versuchten.Ohne Frage war der Schreibstil recht
    gut, eingeteilt in Kapitel aus Sicht Siris in der Gegenwart und dem
    Traurigen Herz der Vergangenheit (nach Jahren eingeteilt).
    Aber die Spannung in der Mitte des Buches war mir einfach viel zu flach und es

    war dann teilweise sogar ermüdend so das ich es fasst manchmal weglegen
    wollte. Nur meiner Neugier hatte es das Buch noch zu verdanken das
    ich es bis zum Ende geschafft habe. Aber selbst am Ende war dann die
    Spannung nur mittelmäßig. Für einen skandinavischen Thriller hätte ich mir bei weitem mehr erwartet.
    Aber für alle die lieber mehr über die Arbeit der Profiler und deren

    Privatleben wissen wollen und keinen spannungsgeladenen Thriller
    erwarten ist es genau das richtige Buch.
    Kann natürlich auch sein das es schwieriger war weil es ja aus dieser Reihe der 4 Band ist und ich die anderen nicht kannte.

    Aber auf Grund dieses doch eher schwachen Thrillers kann ich auch nur 2 von 5 Sternen vergeben.

  • Für mich war "Mann ohne Herz" das erste Buch von diesem Autorenteam. Trotzdem hatte ich das Gefühl, der Handlung auch ohne Vorkenntnisse gut folgen zu können, da bestimmte Dinge (z.B. Siris Problem mit ihrer ehemals besten Freundin) kurz erläutert wurden.
    Mir hat dieser Krimi recht gut gefallen und ich werde nach weiteren Büchern der Autorinnen in unserer Onleihe Ausschau halten.
    "Mann ohne Herz" ist trotz der Tatsache, dass drei (homosexuelle) Männer ermordet werden, kein bluttriefender Thriller, sondern eher ein psychologisch ausgerichteter Krimi, der nicht hochspannend, aber dennoch fesselnd ist.
    Mir hat der Perspektivwechsel mit abwechselnden Erzählungen in der Ich-Form und im Präsens (Siri bei den aktuellen Ermittlungen) und der Erzählung in der dritten Person im Präteritum ( Geschichte über "Das traurige Herz" zwischen 1995 und 2012) zugesagt und mich mit seinen kleinen Cliffhangern auch zum Weiterlesen angeregt.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und eine Leseempfehlung, möchte aber darauf hinweisen, dass man hier keinen Thriller vor sich hat, sondern einen - vom spannenden Ende abgesehen - eher ruhigen Krimi.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nach den ersten beiden Bänden, die mir gut gefielen, bin ich mit Band 3 gar nicht und mit diesem Band 4 nur leidlich zufrieden gewesen.
    Diese beiden sind schematisch aufgebaut: Je ein Kapitel aus der Vergangenheit über die Motivgeschichte für die Morde, geschrieben im Präteritum und aus der Sicht eines unbeteiligten Beobachters, und eines über die Ermittlungen in der Gegenwart, geschrieben im Präsens aus Siris Ich-Perspektive.


    Die Ermittlungen ziehen sich in die Länge – alles, was in Einzelbefragungen und –untersuchungen ans Licht kommt, wird in der Gruppe noch mal durchgekaut. Mag im realen Leben so sein, im Krimi sorgt es für Gähnen beim Leser.
    Dass Siri in jedem Band mit ihrem Markus in eine Beziehungskrise gerät, langweilt inzwischen. Am Anfang des nächsten Bandes ist sowieso alles wieder Friede und Freude.


    Die Person des Täters bietet keinerlei Überraschung. Die Auswahl ist nicht besonders groß, nachdem man hinter die das Gemeinsame der Opfer gekommen ist.


    Das wars mit Siri Bergman und mir.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Dass Siri in jedem Band mit ihrem Markus in eine Beziehungskrise gerät, langweilt inzwischen

    Das kann ich nachvollziehen, ich fand das schon bei dem einen Buch, das ich gelesen habe, überflüssig. Ich brauche grundsätzlich keine Beziehungskisten in Krimis.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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