Rachel Haimowitz - Counterpoint

  • Originaltitel: Counterpoint
    Seiten: 356
    Erschienen bei: Riptide Publishing



    Inhalt (laut amazon.de)


    It is the twilight of mankind. Depleted by generations of war with a race of dark beasts, humanity stands on the brink of extinction. The outlands are soaked with the blood of the fallen. The midlands are rotting with decadence and despair.
    Elfkind, estranged by past crimes, watches and waits for nature to run its course.
    And then the two collide.
    Ayden’s life has long been guided by two emotions: love for his sister, and hatred of all things human. When he’s captured in battle, he is enslaved in the service of a human prince, Freyrik Farr. Freyrik’s always known elves to be beautiful and dangerous, but never has one affected him as deeply as Ayden. Teetering on a dagger’s edge between duty and high treason, Freyrik discovers that some choices can change a life, and some an entire world.
    Between prejudice, politics, pride, and survival, Ayden and Freyrik must carve a new path, no matter how daunting. For nothing less than the fate of both their peoples rests on the power of their perseverance—and their love.



    Meine Meinung


    Ayden ist ein Elf, und schon mehrere hundert Jahre alt. Seit langem kennt er eigentlich nur die unbändige Liebe für seine kleine Schwester und den unbändigen Hass auf die Menschen, die seine Rasse vor mehreren hundert Jahren aufs Hinterhältigste betrogen haben. Doch seine kleine Schwester teilt seinen bedingungslosen Hass nicht und als er sie bei einem ihrer Besuche in ein nahe gelegenes Menschendorf vor menschlichen Soldaten zu retten versucht, geraten sie beide in Gefangenschaft. Fortan ist Ayden im Grunde Prinz Freyriks Sklave. Dieser macht keinen Hehl daraus, dass er seinen Gefangenen äußerst attraktiv findet und gerne mit ihm im Bett landen würde. Aber er ist kein Vergewaltiger und nur dann grausam, wenn es absolut keinen anderen Weg gibt. Also beschließt er zu warten, bis Ayden sich ihm von selbst zuwendet. Doch Ayden ist viel zu stolz und voller Hass und tut alles Erdenkliche, um Freyrik das Leben schwer zu machen. Und schließlich müssen die beiden zusammen in einer Schlacht gegen die von Mutter Natur aufgehetzten Tiere kämpfen. Denn seit dem unsäglichen Betrug der Menschen herrscht Krieg zwischen Mutter Natur und der Menschheit, geführt von rasenden Tieren, die nichts als Töten im Sinn haben. Die Elfen ignorieren sie, denn diese leben im Einklang mit der Natur.


    Was mich an "Counterpoint" am meisten fasziniert hat, war die Art der Magie. Für Elfen hat alles eine gewisse Melodie - ob nun Elf, Tier, Fluss oder Pflanze. Und mit gewissen Melodien können sie Magie wirken. Damit können sie so ziemlich alles - ob nun heilen oder tödliche Blitze rufen. Auch Gefühle haben eine eigene Melodie. Menschen können diese Melodie nicht hören. Wenn Elfen ihren natürlichen "Song" besonders laut machen, können sie nur einen grellen Schein um den Elf wahrnehmen. Diese Art der Magie führte zu einigen wirklich schönen Beschreibungen im Buch.


    Eigentlich mochte ich beide Protagonisten von Anfang an, so unterschiedlich sie auch waren. Nur Ayden kam mir sehr unreif vor für sein Alter. Oft hatte ich das Gefühl, dass Freyrik der Mann mit 800 Jahren Lebenserfahrung ist und nicht Ayden. Teilweise hat er einfach aus purem Trotz und verletztem Stolz gehandelt, was für alle Beteiligten nur Nachteile gebracht hat. Freyrik hingegen war mir mit seiner ruhigen, wohl überlegten Art sofort sympathisch. Er ist ein guter Herrscher, wenn er es auch nicht gerne ist und sehnsüchtig auf die Rückkehr seines Bruders, dem König, wartet. Er hat sich immer bemüht, das Beste für sein Volk zu entscheiden und wenn Einzelne darunter leiden mussten, hat es ihm das Herz gebrochen.


    Meine Inhaltsangabe klingt ein bisschen danach, als ob es hier nur um Sex geht. Dem ist aber nicht so. Es dauert sehr, sehr lange, bis die beiden im Bett landen und noch länger, bis sie akzeptieren können, dass sie mehr als nur Lust verbindet. Alles Andere hätte ich in der Situation auch unglaubwürdig gefunden. Schließlich ist Ayden ein Kriegsgefangener und Freyrik sein mehr oder weniger unfreiwilliger Besitzer.


    Das Buch endet mit einem total fiesen Cliffhanger und hat mir sofort Lust auf Teil zwei gemacht, den ich mir auch schleunigst zulegen werde.



    Fazit


    "Counterpoint" überzeugt mit einer ungewöhnlichen Art der Magie, die zu einigen wunderschönen Beschreibungen führt. Obwohl sich Ayden oft sehr unreif zu sein schneit für sein Alter, waren beide Protagonisten sofort sympathisch. Ein Buch für alle Fans von Gay Romance, die auch eine anspruchsvolle Fantasyhandlung außerhalb der Liebesgeschichte erwarten. Mit einem halben Stern Abzug für Aydens unreifes Verhalten ergibt das noch immer wirklich gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne für ein tolles Buch, das mit einem fiesen Cliffhanger dafür sorgt, dass man sich Teil zwei garantiert sofort zulegen will.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Das Buch hat mich positiv überrascht, auch wenn ich gar nicht so genau sagen kann warum.


    Die Welt mit ihrer irgendwie verzweifelt wirkenden Gewalt und Gerechtigkeit und gleichzeitig der so intensiven Magie der Elfen hat mir unglaublich gut gefallen.

    Was die Protagonisten angeht, nun, beiden scheinen mir ein wenig überspitzt. Ayden ist zu sehr das arrogante, stolze Elfenarschloch, das man aus so vielen Geschichten bereits kennt; Freyrik ist zu gut in allem. Trotzdem mag ich beide sehr und obwohl es manchmal den Anschein hatte, als würden sie wirklich ewig umeinanderherumtanzen, ist die Liebesgeschichte doch sehr glaubwürdig.

    Leider kamen die Seitencharaktere nicht so richtig zum Tragen, hätten mehr Präsenz und mehr Tiefe vertragen können.


    Dennoch: 4 von 5 Sternen.