Tom Leveen - Ich hätte es wissen müssen / Random

  • Klappentext:
    Mitten in der Nacht klingelt das Handy der 16-jährigenTori. Der Anrufer heißt Andy und behauptet, Tori rein zufällig angerufen zuhaben. Andy bittet Tori, ihm einen einzigen Grund zu nennen, warum er nichtSelbstmord begehen soll. Ausgerechnet Tori! Sie, die beschuldigt wird, mitihren Posts auf Facebook einen Mitschüler in den Freitod getrieben zu haben.Will Andy sie nur vorführen? Aber was, wenn er die Wahrheit sagt? Wenn erwirklich seine große Liebe verloren hat? Und nun mit seinem Wagen an der Klippesteht, bereit, sich hinunterzustürzen? Tori muss etwas einfallen, und zwarschnell! Freundschaft in den Zeiten von Social Media – ein spannender Roman zueinem aktuellen Thema.


    Autor:
    Tom Leveen ist Mitgründer von Chyro Arts Venue, einemKunstraum, der darstellenden und bildenden Künstlern Auftrittsmöglichkeitenbietet. Als dortiger Leiter organisierte er seit 1988 Ausstellungen, Konzerteund Events und führte in mehr als 30 Stücken Regie. Inzwischen ist erhauptsächlich Schriftsteller und hat bereits fünf Jugendromane geschrieben.Leveen stammt aus Arizona und lebt dort mit seiner Frau und seinem kleinenSohn. Nach seinem Debüt „Party“ (2013) folgt im Herbst 2015 sein zweitesJugendbuch bei Hanser: „Ich hätte es wissen müssen“.


    Allgemeines:
    Erscheinungsdatum: 27.07.2015
    Seitenanzahl: 208
    Originaltitel: Random
    18 Kapitel; Facebook-Einträge


    Eigene Meinung:
    Der Roman ist in 18 Kapitel untergliedert, die in derGegenwart und aus der Sicht von Tori erzählt werden. Zwischen den Kapitelnstreut der Autor entweder Facebook-Einträge aus Toris Chronik oderZeitungsausschnitte ein, die aufklären, wie es überhaupt zu Toris aktuellerSituation gekommen ist.
    Tori selbst wirkt auf große Teile sehr egoistisch. Siemuss aber auch damit kämpfen, dass sich nun alle, auch ihre Familie, von ihrabwenden. Aufgrund des Alters der Protagonistin ist ihr Verhalten auch durchausnachvollziehbar.
    Tori kommt auf eine neue Schule und schafft es von den „coolen“Leuten aufgenommen zu werden. Um dort „dazuzugehören“ und ihrem Schwarm zugefallen, schließt sie sich den Hänseleien der anderen an. Das ist durchausrealistisch und man merkt hier sehr deutlich, dass die Gefahr gar nicht sowahrgenommen wird. Immer wieder streitet Tori ihre Schuld ab. Sie habe ihn dochnicht getötet. Es sei Selbstmord gewesen. Sie haben doch nur Witze gemacht. Auchhier wird klar, dass die Grenzen verwischen. Inwieweit kann man dieJugendlichen dafür belangen? Inwieweit tragen sie Mitschuld an einemSelbstmord?


    Tom Leveen behandelt in seinem Roman ein aktuelles Thema.„Cybbermobbing“ wird unter Jugendlichen immer beliebter und es ist einfach sichunter einem anonymen Deckmantel derart zu äußern. Erschreckend ist wirklich,dass Jugendliche nicht die Weitsicht über die möglichen Konsequenzenwahrnehmen.
    Der Autor regt mit diesem Buch zum Nachdenken an. Erzeigt die Gefahren auf, die durch das Internet und gerade durch sozialePlattformen entstehen können.


    Fazit: Ein Buch über „Cybermobbing“, Schuld undebenso um die Frage: Was kann man dagegen tun? :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Nicht schuldig oder unschuldig?


    Das Leben der 16-jährigen Victoria Hershberger, genannt Tori, hat sich in den letzten Wochen von Grund auf geändert. Vor ihrem Haus lauern die Reporter, ihre Eltern sind ständig bedrückt und ihr Bruder Jack spricht nicht mehr mit ihr. Und das alles nur wegen Kevin. Kevin, der angeblich schwul war und sich wegen "ein paar dummen Witzen auf Facebook" umgebracht hat. Unfair findet Tori das, denn sie hat doch gar nichts getan. Schließlich war es nicht sie, die Kevin getötet hat, sondern er ganz allein. Warum war er nicht stärker, warum hat er das alles nicht ignoriert?Tori ist wütend und so kann sie auch nicht verstehen, warum auf einmal alle Welt sie zu hassen scheint - sie ist vollkommen gefangen in sich und ihrer eigenen Sichtweise.


    Doch dann, am Abend vor der alles entscheidenden Gerichtsverhandlung, muss Tori auf einmal alles in Frage stellen, was sie über sich selbst und ihre Freunde geglaubt hat. An diesem Abend klingelt das Telefon und am anderen Ende ist Andy, der behauptet, nur zufällig Toris Nummer gewählt zu haben. Von ihr möchte er nur einen einzigen Grund hören, warum er sich heute Nacht nicht das Leben nehmen soll. Zunächst glaubt Tori, dass jemand sich nur über sie lustig machen will, doch dann kommen die beiden ins Gespräch und dieses Mal wünscht sie sich nichts mehr, als Andys Leben zu retten.


    Mobbing im Internet ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Facebook und Co machen es den Menschen leicht, sich hinter dem eigenen Profil zu verstecken und andere zu beleidigen und zu quälen. Die Rechtslage ist hier nicht einfach, denn natürlich hat Tori in gewissem Sinne recht: sie hat Kevin nicht umgebracht. Dennoch enthält das Buch eine wichtige Botschaft: im rechtlichen Sinne "nicht schuldig" zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass man "unschuldig" ist. Eine Tatsache, die unsere Protagonistin schmerzhaft lernen muss. Am Anfang war Tori mir sehr fremd, sie war egozentrisch und viel mehr damit beschäftigt, sich selbst zu bemitleiden, anstatt nur einmal an Kevin zu denken und den Teil, den sie vielleicht zu seinem Tod beigetragen hat.Umso sympathischer war mir Noah, ein Freund, wie ihn sich jeder von uns nur wünschen kann.


    Der Roman wird in der Ich-Form im Präsens erzählt und bleibt immer bei Tori. So wirkt das Geschehen sehr unmittelbar und der Leser fühlt sich mittendrin. Auch die Zeitebene wird nicht verlassen, stattdessen erfahren wir die Vergangenheit in Erzählungen anderer, in Gesprächen, in Toris Gedanken und in den abgedruckten Facebook-Kommentaren, die letztendlich zu diesem fatalen Ereignis geführt haben. Der Leser kann nun für sich selbst entscheiden, in wie weit er Tori verzeihen oder verurteilen will. Das Ende kam für mich überraschend, ich hatte in dieser Form nicht damit gerechnet. Aber gerade dieser Schluss gibt dem Buch noch einmal eine besondere Eindringlichkeit. Am Ende hat Tori etwas über sich und das Leben gelernt, ganz ohne moralischen Zeigefinger, einfach nur aus der Situation heraus - doch der Preis war unglaublich hoch!


    Fazit: ein Jugendbuch, dass jeder lesen sollte, um sein eigenes Verhalten kritisch unter die Lupe zu nehmen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die sechszehn jährige Tori hat in ihrem Leben einen riesigen Fehler beganngen. Durch Cybermobbing bei dem sie mitgewirkt hat, hat ein Mitschüler von ihr Selbstmord begangen.Eigentlich war Kevin sogar mal ein richtig guter Freund von ihr. Bis Tori in den falschen Freundeskreis rutschte und diese mit den Mobbingattaken begonnen haben. In der Nacht vor dem Gerichtstermin erhält Tori plötzlich einen Anruf auf ihrem Handy. Jemand unbekanntes meldet sich bei ihr und stellt ihr eine alles entscheidene Frage. Andrew steht mit seinem Auto an einem Abgrund und ist kurz davor, in den Tod zu stürzen und bittet Tori darum, ihm einen guten Grund zu nennen um diese Tat nicht zu begehen. Zuerst ist Tori geschockt, doch sie lässt sich auf das Telefonat ein. Und es endet anders als erwartet.


    Schon die Leseprobe hat mich mitgerissen. Der Schreibstil des Autors ist spannend und flüssig, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hab es an einem freien Nachmittag komplett am Stück durchgelesen. Das Gespräch mit Andrew und Tori hat mich so fasziniert, dass ich unbedingt wissen wollte wie es aus geht und war am Ende richtig überrascht. Die Rückblicke durch die Facebookpostings am Ende der Kapitel fand ich super, sie haben das ganze Thema nochmal kräftig unterstützt.


    Tori ist an sich ein toller Charakter. Man merkt, dass sie nur den falschen Freundeskreis hatte und unbedingt Aufmerksamkeit von den älteren Schüler wollte. In der heutigen Zeit aber ist das Thema Cybermobbing ein absolut heftiges Thema und ich finde der Autor hat es gut umgesetzt und auch Denkanstöße gegeben. Ich finde es immer wieder wichtig auf die Gefahren des Internets hinzuweisen. Hat es doch schon des öfteren solche Fälle gegeben. Und das ist leider wirkich erschreckend.


    Das Cover und auch der Titel des Buches passen übrigens sehr gut zum Inhalt.


    Schade war nur, dass man nicht erfahren hat wie das Gerichtsurteil für Tori ausfällt. Vielleicht auch bewusst so gewählt, damit sich der Leser sein eigenens Urteil bilden kann.


    Wer gerne Jugendbücher mit einem gewissen "Lern-daraus-Faktor" liest, ist hier auf jendenfall richtig.

  • Hallihallo,
    ich hatte es auch schon in der Hand, habe aber gerade einige doch ich sag mal problemhaltige Bücher daheim liegen, denke ich werds mir auf die Wunschliste setzen :-) danke für deine Rezi.

  • Wirklich ein tolles Buch!


    Ein Buch mit der Frage nach dem Sinn des Lebens.
    Diese Frage mag für manch einen unheimlich leicht zu beantworten sein, doch es gibt, wie in diesem Buch auch, Menschen, die die Antwort auf diese Frage nicht kennen, und denken, sie niemals zu finden.
    Was soll man also machen, wenn man mitten in der Nacht von einem Jungen angerufen wird, den man nicht kennt, der sich umbringen will, und jetzt einen echten Grund braucht, es nicht zu tun.
    Victoria weiß selbst nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, als der unbekannte Anrufer Andy bei ihr am Handy ist, denn am Tag darauf wird sie selbst vor Gericht stehen. Sie soll einem Klassen Kameraden gemeinen Facebook Kommentaren geschrieben haben.
    Die Situation ist so verzwickt, und dennoch authentisch dargestellt. In die Lage von Victoria konnte ich mich trotz der unterschiedlichen Charakter Eigenschaften sehr schnell hineinversetzen.
    Das gefühlvoll Telefonat, dass die Beiden die Nacht über führen, und in dem sie ihr tiefstes Innere ans Licht bringen, war immer mit der Spannung überdeckt, ob Andy sich umbringt, oder nicht, und ob er es tatsächlich ernst meint.
    Das Hoch und Tief, das sich in den gerade einmal Zwölf Stunden, von denen das Buch handelt, durchlebt wird, ist absolut packend.
    Auch, wenn mich das Ende etwas enttäuscht hat, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.

  • ZumInhalt:


    Tori Hershberger ist ein ganz normaler amerikanischer Teenager. Ganz normal? Ja, wären da nicht ihre Posts auf Facebook gewesen, die einen Mitschüler in den Freitod getrieben haben sollen.
    Eine Hetzjagd der Presse auf sie hat begonnen. Ihr Elternhaus wird belagert. Ihr älterer Bruder Jack scheint sie zu verachten und geh tihr aus dem Weg. Ihre Eltern schotten sie ab und haben jegliche Kontaktmöglichkeiten zum Internet unterbunden, indem sie Computer und Smartphone konfisziert haben. Lediglich über ein veraltetes Handy kann sie telefonieren.
    Und genau mitten in der Nacht vor der entscheidenden Gerichtsverhandlung, in der ihr eine mehrjährige Haftstrafe droht, klingelt dieses Handy. Ein unbekannter Anrufer, der sich Andy nennt, gibt vor, rein zufällig ihre Nummer gewählt zu haben. Er erzählt ihr, sich selbst töten zu wollen, falls sie ihm nicht einen einzigen triftigen Grund nennen kann, warum er das nicht tun sollte. Tori muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, damit Andy sich nicht, wie angedroht, mit seinem Auto von der Klippe stürzt:



    Meine Meinung:
    DieLeseprobe fand ich noch ganz spannend, und auch die Grundidee hinter diesem Buch fand ich sehr interessant. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat mich dieses Buch enttäuscht.


    Die Protagonistin wirkt zunehmend unsympathischer, ja mehr noch, sie hat mich nur noch genervt. Sie hat anscheinend aus der ganzen Sache nichts gelernt. Tatsache ist, dass ihre Posts und die ihrer angeblichen „Freunde“ ihren Mitschüler Kevin tatsächlich in den Freitod getrieben haben. Und dabei war sie früher einmal richtig Kevin befreundet. Doch sie erliegt dem Gruppenzwang und beteiligt sich ohne ein schlechtes Gewissen an den fiesen Mobbereien.


    Man hätte jetzt meinen können, dass bei Tori ein Umdenken einsetzt, aber leider Fehlanzeige. Der Einzige, der ihr die richtigen Fragen stellt, ist Jack. Zitat „Tut dir leid, was du getan hast, oder tut es dir leid, dass du deswegen jetzt Ärger hast?“ Das trifft genau den Punkt. Sie bemitleide teher sich selbst als ihren toten Mitschüler. Es findet kein Einsehen der Tat statt; es ist kein Reifeprozess zu erkennen.


    Absolut unbegreiflich bleibt für mich auch, warum die Eltern so wenig auf das Geschehen eingehen und versuchen, mit ihr Gespräche zu führen, um ihr vor Augen zu führen, wohin bloßes „Mitlaufen“ führen kann. Aber sie scheinen selbst absolut hilflos. Es fällt ihnen nicht mehr ein, als Toris Zugang zum Internet zu unterbinden.


    Und auch das ellenlange Telefonat, das sie mit dem unbekannten Andy führt, kann dieses Buch nicht mehr retten. Es wird immer langweiliger und auch unerträglicher. Tori quatscht und plappert munter weiter vor sich hin; ich hätte sie manchmal einfach nur schütteln können. Zu dem Zeitpunkt hat der Leser auch längst erkannt, wer und was wohl hinter dieser angeblichen Selbstmordgeschichte steckt; das ist einfach zu vorhersehbar.


    Nun bin ich sicherlich nicht die Zielgruppe für dieses Buch. Teenager werden sich vielleicht eher mit Tori identifizieren können. Umso trauriger, wie oberflächlich der Autor an diese Geschichte rangeht. Da gibt es keine Sensibilisierung für das Thema im Umgang mit „Social Media“ und deren Auswirkung auf das reale Leben. Und es hat leider auch keinerlei präventiven Charakter.
    Fazit:ein eigentlich sehr aktuelles und interessantes Thema, das vom Autor aber leider total an die Wand gefahren wird,



    :bewertung1von5:

  • "Ich hätte es wissen müssen" von Tom Leveen


    Klappentext
    Mitten in der Nacht klingelt das Handy der 16-jährigen Victoria. Der Anrufer ist ein Junge namens Andy und er behauptet, Tori rein zufällig angerufen zu haben. Andy bittet Tory, ihm einen einzigen Grund zu nennen,warum er sich nicht das Leben nehmen soll. Ausgerechnet Tori! Sie, die beschuldigt wird, mit ihren Posts auf Facebook einen Mitschüler in den Freitod getrieben zu haben. Will Andy sie nur vorführen?
    Tori möchte gern glauben, dass Andy blufft. Aber was, wenn er die Wahrheit sagt?
    Wenn er wirklich seine große Liebe verloren hat? Und nun mit seinem Wagen an der Klippe steht, bereit, sich herunterzustürzen. Jedes falsche Wort von Tori könnte über Leben und Tod entscheiden. Ihr muss etwas einfallen, und zwar schnell...



    Inhalt und Aufbau


    Die 16-jährige Victoria Hershberger durchlebt gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens. Sie und sechs weitere ihrer Mischüler stehen vor Gericht, wobei die Anklage "Fahlässiger Totschlag" lautet. Denn Tory und ihre Freunde tragen eine Mitschuld daran, dass der 17-jährige Kevin sich vor ein paar Monaten das Leben nahm, da er die Schikane seitens seiner Mitschüler nicht mehr ertrug. Alles fing mit einem harmlosen Posting bei Facebook an, wie es sie zu hunderten dort gibt. Bei Kevin nahm das Ganze jedoch ein Ausmaß an, mit dem keiner gerechnet hat. Tori, einstige Freundin von Kevin versuchte anfangs, sich herauszuhalten, goss aber zunehmend Öl ins Feuer, als sie merkte, dass sie dadurch die Anerkennung ihrer Mitschüler bekam. Als die Hänseleien so weit ging, dass Kevin keinen Ausweg mehr sah, nahm er sich das Leben.
    Nun wird Victoria nicht nur strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, sondern muss sich dem Gespött der ganzen Stadt stellen. Journalisten, Nachbarn und einstige Freundin stigmatisieren sie zu einer gnadenlosen Mörderin und fordern Gerechtigkeit. Als Tori genau einen Tag vor ihrer Verhandlung einen seltsamen Anruf erhält, ändert sich plötzlich alles. Am anderen Ende der Leitung meldet sich nämlich ein Junge namens Andy, der behauptet, er habe ihre Nummer zufällig gewählt, um jemanden zu erreichen, der ihm einen Grund nennen könnte, am Leben zu bleiben. Denn auch Andy möchte sich das Leben nehmen. Erlaubt sich da jemand etwa einen perfiden Scherz? Doch Tori möchte kein Risiko eingehen und lässt sich auf ein Gespräch mit Andy ein. Dabei erläutert sie ihre eigene Lebensgeschichte und möchte neben ihrer eigenen Absolution auch alles daran setzten, Andy von seinem Vorhaben abzubringen. Ist das nur ihr schlechtes Gewissen? Schließlich kennt sie Andy überhaupt nicht. Oder liegt ihr doch etwas an ihm?
    Als es schon fast zu spät sein und die Zeit gegen sie läuft, wagt sie den einzig für sie entscheidenden Schritt...




    Eigene Meinung


    Nachdem ich den Klappentext und einige Rezensionen gelesen hatte, war mir das Buch definitiv in Erinnerung geblieben. Heute konnte ich es dann endlich lesen :applause:
    Ich muss sagen, die Idee, die dahinter steckt, ist einfach unglaublich gut durchdacht und in solch einer Form selten anzutreffen. Da die Geschichte hauptsächlich aus Dialogen zwischen Victoria und Andy besteht, hat man oft das Gefühl, eher ein Drama als einen Roman zu lesen. Doch das macht die Geschichte nicht weniger spannend. Auch die Flashbacks, die man aus Toris Perspektive erhält, sind immer an passender Stelle. Im Großen und Ganzen ist die Idee, ein Buch in einem Zeitraum von etwa sechs Stunden spielen zu lassen und sich dabei eines Telefongespräches zu bedienen sehr kreativ.
    An dieser Stelle kommt jedoch das große aber: Zwar fand ich die Geschichte spannend und gut durchdacht, aber man hätte viel mehr daraus machen können. Vor allem gegen Ende war ich etwas enttäuscht von der Auflösung. Ich hätte mir erstens, einen anderen Ausgang der Geschichte und zweitens, eine Art persönliche Charakterentwicklung bei Tory gewünscht.
    Deswegen gibt es von mir aufgrund dieses Mankos ein paar Punkte weniger, nämlich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Klappentext:



    Mitten in der Nacht klingelt das Handy der 16-jährigen Victoria. Der Anrufer ist ein Junge namens Andy und er behauptet, Tori rein zufällig angerufen zu haben. Andy bittet Tori, ihm einen einzigen Grund zu nennen, warum er sich nicht das Leben nehmen soll. Ausgerechnet Tor! Sie, die beschuldigt wird, mit ihren Posts auf Facebook einen Mitschüler in dern Freitod getrieben zu haben. Will Andy sie nur vorführen?
    Tori möchte gern glauben, dass Andy blufft. Aber was, wenn er die Wahrheit sagt?
    Wenn er wirklich seine große Liebe verloren hat? Und nun mit seinem Wagen an der Klippe steht, bereit, sich hinunterzustürzen. Jedes falsche Wort von Tori könnte über Leben und Tod entscheiden. Ihr muss etwas einfallen, und zwar schnell.


    Meinung:


    Tori wurde angeklagt, weil sie Mitschuld an dem Suizid eines Mitschülers haben soll. Seit diesem Tag ist die Presse hinter ihr her. Sie selber ist aber abgeschottet - das Handy und ihr Laptop wurden ihr weggenommen - Internetzugang hat sie keinen mehr. Lediglich ein Klapphandy bekommt sie von ihren Eltern zur Verfügung gestellt, mit dem sie nur noch mit ihrem Kumpel Noah telefoniert, denn sonst will keiner mehr mit ihr reden.


    Überzeugt von ihrer Unschuld überlegt sie, was sie machen soll, als jemand sie auf dem Handy anruft. Sie wartet darauf, dass derjenige anfängt, sie zu beleidigen, was er allerdings nicht tut.
    Er gibt an, sie nicht zu kennen und ihre Nummer aus Zufall eingetippt zu haben. Andy, der Junge am Handy, möchte, dass Tori ihm einen Grund nennt, sich nicht umzubringen, denn er behauptet, seinem Leben in dieser Nacht ein Ende zu setzen.


    Ab diesem Zeitpunkt wird der Leser auf Trab gehalten, denn man möchte unbedingt wissen, ob es stimmt, was Andy ihr erzählt, was ihn dazu bringt sich das Leben zu nehmen und wie es um Toris Geschichte steht.


    Seite um Seite liest man sich schnell durch den Roman, der durchgezogen von dem leichten Schreibstil Tom Leveens ist, der dafür sorgt, dass die ganze Geschichte bildlich nachvollziehbar ist. Ebenfalls bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten und fühlt sich keinesfalls überrumpelt.


    Auch das Ende ist ziemlich gut - wenn auch sehr überraschend - allerdings finde ich es sehr schade, dass man nicht weiß, wie es mit Tori weitergeht, denn ihre Geschichte wird leider nicht mehr beendet.


    Fazit:


    Ein zum Nachdenken anregender Jugendroman, den man schnell mal zwischendurch lesen kann und der das Thema Suizid und Cybermobbing vertieft, den man allerdings noch ein wenig hätte ausarbeiten können.

  • Victoria genannt Tori hat mit ihren Freunden den größten Blödsinn gemacht, sie haben Kevin im Internet gemobbt.
    Dieser fühlte sich von dieser Attacke so in die Enge getrieben das er sich das Leben nahm.Am Abend vor der Gerichtsverhandlung vor der Tori schon riesige Angst hat, weil sie nicht weiß was passiert,
    (Eigentlich fühlt sie sich unschuldig, weil sieja das alles nur als Scherz ansah und sich dabei nichts dachte)bekommt sie einen Anruf von Andy. Andy den sie nicht kennt und von dem sie nicht weiß ob er alles so ernst meint was er erzählt, hat anscheinend ihre Nummer rein zufällig gewählt. Wie sich beim abendlichen Gespräch herausstellt will Andy Selbstmord begehen. Tori ist hin- und her gerissen zwischen auflegen oder zuhören und so
    entscheidet sie sich ihm zuzuhören und will versuchen Andy von seinem Vorhaben abzubringen.Damit sie nicht ganz alleine die Verantwortung trägt bittest sie ihren Freund Noah zu ihr zu kommen.
    Und so kommt es wie es kommen muss das Tori diese Nacht niemals vergessen wird, weil sie eine ganz andere Wendung nimmt wie man am Anfang vermutet.


    Meine Meinung:
    Ich war sehr ergriffen wie gut er Autor die Problematik der heutigen Zeit in der das Cybermobbing eine große Gefahr birgt aufgegriffen hat.Naiv wie oft die jungen Leute sind schreiben sie Nachrichten die sie wahrscheinlich niemals sagen würden wenn derjenige vor ihnen stehen würde.Und so ist die Gefahr auch groß das man Meldungen schreibt die einem im nach hinein vielleicht Leid tun oder die man gar nicht so schreiben wollte wie bei Tori.
    Auch das hat Tom Leveen sehr gut in seinem Roman beschrieben. Auch wenn ich das Ende etwas anders erhofft bzw. erwartet hätte hat mir das Buch sehr gut gefallen.
    Es ist emotional,aber gut zu lesen, so das es für Jugendliche empfehlenswert ist.Durchaus könnte ich es mir auch als Schullektüre gut vorstellen, weil es gerade die Gefahren des Internets sehr gut beschreibt.Ich selber konnte mich jetzt in Tori nicht hinein versetzen, weil ich sie einfach zu naiv fand, kann mir jedoch gut vorstellen das manche jungen Menschen so sind wie Tori dargestellt wird.
    Ich kann das Buch nur empfehlen, für jeden Jugendlichen ab 12 Jahren sollte es eine Pflichtlektüre sein. Aber auch für Erwachsene ist er gut geeignet weil es die Gefahren wo ihre Kinder in Facebook,Twitter usw. ausgesetzt sind vor Augen zu führen.

    Von daher vergebe ich gute 4 von 5 Sterne.

  • Tom Leveen- Ich hätte es wissen müssen

    "Ich hätte es wissen müssen" von Tom Leveen ist im Juli 2015 im Hanser Verlag erschienen. Das Buch ist 206 Seiten dick und zeigt auf dem Hochglanz-Cover ein blondes Mädchen, das verunsichert auf ein Handy in ihrer Hand starrt.



    In dem Buch dreht sich alles um eine einzige Nacht. Nämlich die Nacht vor der Gerichtsverhandlung, die Victoria "Tori" Hershberger vor sich hat. Tori wird beschuldigt, mit ein paar anderen Jugendlichen einen Jungen namens Kevin Cooper in den Selbstmord getrieben zu haben. Das alles ist im Internet passiert, sie und die anderen Jugendlichen haben Kevin dort gemobbt und als schwul bezeichnet.
    Toris Leben ist alles andere als einfach. Die Presse sitzt ihr und ihrer Familie im Nacken, sowohl die Eltern als auch ihr Bruder Jack sind aufgrund der Situation genervt ohne Ende. Tori sitzt seit Wochen zuhause und hat so gut wie keine Kontakte mehr. Den Computer und das Iphone haben ihr die Eltern weggenommen, sie hat nur noch ein altes Klapphandy, auf dem keine Rufnummern ihrer Freunde gespeichert sind. Wobei sich auch seit Wochen keiner ihrer Freunde mehr bei ihr gemeldet hat.
    Der einzige Freund ist Noah, der Am vorabend der Verhandlung noch versucht, Tori Mut zuzusprechen.
    Nach Mitternacht bekommt Tori dann noch einen Anruf. Am Telefon ist aber niemand, den Tori kennt, Der Anrufer heißt Andrew und behauptet, sich umbringen zu wollen. Tori steckt nun in der Klemme: Soll sie versuchen ihn vom Selbstmord abzuhalten? Ausgerechnet sie, die ihrem Freund Kevin das Leben so schwer gemacht hat, dass er nicht mehr leben wollte?
    Tori lässt sich darauf ein und spricht mit Andy. Über das, was ihm passiert ist. Warum er mit seinem Auto in den Abgrund fahren will. Die ganze Nacht lang. Sie beginnt, sich auch mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. Mit der Zeit erfährt man immer mehr von Toris Vergangenheit, in Auszügen tauchen auch immer mehr facebook-Postings auf, die Tori mit Kevin geführt hat.



    Tori wollte eigentlich nur zu den beliebten Schülern gehören und hat daran teilgenommen, schwächeren und unbeliebteren Schülern das Leben schwer zu machen.
    In diesem schweren Fall hat das mit dem Tod eines Menschen geendet. Das Buch führt uns vor Augen, wie Mobbing heutzutage gemacht wird. Meiner Meinung nach sollte dieses Buch in den Schulen als Schul-Lektüre gelesen werden, um den Jugendlichen die Gefahr des (Cyber-) Mobbings vor Augen zu führen.
    Schuldig oder nicht schuldig: Die Grenzen sind fließend, auch Tori muss sich mit ihrem Verhalten auseinandersetzen und ihre Schlüsse daraus ziehen.
    Was in der Gerichtsverhandlung passiert, erfährt man nicht mehr, das Buch endet vorher. Überrascht hat mich das Ende trotzdem, und zwar positiv. Das war so nicht vorauszusehen.
    Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der sich mit diesem aktuellen Thema befasst. Lest das Buch auch mit euren Kindern und führt ihnen die Gefahren vor Augen !!
    Ich vergebe die volle Punktzahl von 5 Sternen.