ZitatI was staring out the classroom window and daydreaming of adventure when I spotted the flying saucer.
Inhalt: Zack "Zack Attack" Lightman steht kurz vor seinem Highschoolabschluss, arbeitet nachmittags in einem Gamestore und verbringt den Rest seiner Zeit mit dem Kampf gegen Außerirdische in Armada, dem momentan beliebtesten Videogame. Das Spielen und die Begeisterung für SciFi hat er von seinem Vater geerbt, zusammen mit einem Berg von Filmen, Games und Notizen. Zack scheint seinem Kleinstadtleben nicht entkommen zu können, bis er eines Tages vor seinem Fenster ein fliegendes Objekt entdeckt: ein Raumschiff; ein Raumschiff, das haargenau so aussieht, wie die der Aliens aus Armada! Halluziniert er etwa, weil er zu viel Zeit mit seinen Spielen verbringt? Oder könnte etwas an den Verschwörungstheorien aus den Unterlagen seines Vaters dran sein?
Meine Meinung: Die Geschichte beginnt in einer Kleinstadt irgendwo in Oregon mit dem Ich-Erzähler und SciFi-Fan Zack. Er ist 18 Jahre alt und gesegnet mit einer WoW-spielenden Krankenschwester als alleinerziehende Mutter. Seinen Vater hat er nie wirklich kennengelernt, denn er starb, als Zack noch ein Baby war. Hinterlassen hat er seinem Sohn die riesige Sammlung eines 19-Jährigen, dessen Leben sich ebenso Star Wars und Co. drehte. Außerdem gehören noch seine beiden besten Freunde sowie Ray, Zacks Chef und großer Terra Firma-Spieler, zum anfänglichen Figureninventar. Eine Ex-Freundin senkt seinen Nerdfaktor allerdings wieder etwas auf erträgliches Niveau.
Vom Charakter erinnert er sehr stark an Clines letzten Protagonisten: Zack ist sympatisch, eher unscheibar, aber hat so viel Zeit mit Geschichten über den Weltraum verbracht, dass ihm die Welt zu klein ist. Er würde am liebsten etwas Besonderes erleben oder etwas Besonderes sein. Als das unbekannte Flugobjekt am Himmel über seiner Schule erscheint, ist er allerdings sehr skeptisch, ob seine Fantasie ihm nicht einen Streich spielt. Leider ist er auch der einzige, der es zu sehen scheint, schließlich sind seine Freunde gerade in eine Diskussion über die Vor- und Nachteile von Thors Hammer und Bilbos Stich vertieft.
Die eingeführten Charaktere deuten allesamt schon die Art der Geschichte an: spaßig, spacig, nerdig! Aus Star Wars wird gerne zitiert, zwischendurch legt führt Zacks Mutter auch mal eine "You shall not pass!"-Szene auf und er kann sich auch mal wünschen, in einer Matrix gefangen zu sein, als der Realität ins Auge schauen zu müssen. Total Recall, ALF, Terminator, Avatar, Firefly, BSG, etc. Die Liste der filmischen Seitenhiebe ist lang und auch wenn ich in nicht gerade vielem davon bewandert bin, die meisten sind so verständlich, dass die seltsamsten Situationen zum lachen animieren. 20 Seiten mit einem Dauergrinsen zu lesen, ist bei diesem Buch wirklich keine Kunst.
Spiele haben keine große Rolle in diesem Buch, schließlich wird sich auf Armada und Terra Firma konzentriert, in denen die Menschen mittels Drohnen die feindliche Alienspezies Sobrukai im All bzw. am Boden bekämpfen müssen. Aber Zack hört gerne Playlisten seines Vaters, weshalb eine, als besonderer Leckerbissen, auf der letzten Seite abgedruckt ist. Fast alle weiteren Figuren unterwerfen sich allerdings bedingungslos der Begeisterung für diese Popkultur und Ausnahmen werden skeptisch gesehen
Zitat"He hates science fiction. I could never get him to watch Trek, Wars, Firefly, or BSG!" He shook his head. "The bastard even refused to watch E.T.! Who doesn't love E.T., I ask you?" "Yeah, the man obviously can't be trusted," I muttered.
Die Story kommt nicht ohne einige klischeehafte Wendungen aus, aber das kann man gerne verzeihen, denn Gott sei Dank bleibt es bei zwei klassischen Mobbingszenen aus dem Highschoolalltag. Wohin sich die Geschichte nach 100 Seiten wendet, lasse ich dazu gerne offen, denn viele Neuigkeiten und Offenbarungen müssen einfach selbst gelesen werden. Das Spannende am Buch ist, dass trotz aller neuen Entdeckungen, immer das Gefühl bleibt, ein Puzzleteil würde noch fehlen. Bis zum ersten großen Umschwung dauert es fast ein Drittel des Buches, zu lang ist das aber nicht. Spannungsakzente sind dazu gut gesetzt und selbst das Finale überzeugt mich. Das Ende dürfte allerdings nicht jedem gefallen, für mich bietet es perfekte Erklärungen zu all den offenen Fragen und es drückt nicht allzu sehr auf die Tränendrüse. Und im letzten Abschnitt gibt es noch eine Yoda-Weisheit!
Tja, schwer über ein Buch zu urteilen, ohne etwas von der Geschichte zu verraten, aber ich will nicht. Ich kann nur versichern, dass der Protagonist zwar Ähnlichkeiten mit Wade hat, die Story sich allerdings unterscheidet und sich diese Unterschiede schon an der Schonungslosigkeit zeigen. Es gibt kein vollkommenes Happy-End, dafür ein größeres Figureninventar, dass trotz gleicher Vorlieben doch sehr liebevoll und individuell gestaltet wurde. Das Buch zieht in den Bann, denn es unterhält mit einer Prise Drama und einem großen Haufen Humor.
Fazit: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so oft so laut lachen musste beim Lesen, wobei ich noch nicht einmal alles verstehe. Bestimmt mag ein anderer noch mehr darausziehen, ich werde es auf jeden Fall noch einmal auf Deutsch lesen, sobald es erhältlich ist. Ich bin jedenfalls begeistert und für jeden, der seine Zeit lieber vor dem Computer mit Raumschiffen verbringt, ist es die beste Ausrede, mal wieder zu einem Buch zu greifen.
Leider hat es auch mein Weltbild angekrazt. Ich glaube, ich kann Star Wars nie wieder mit denselben Augen sehen
(Und wenn man aus einem Buch ein Film machen will: Dieses hier, bitte!!)