Patry Francis - Die Schatten von Race Point / The Orphans of Race Point

  • Kurzmeinung

    Siebenstein
    Schmöker mit Längen, der besonders am Ende aber ins Kitschige abdriftet
  • Provincetown/Cape Cod 1978. Hallie Costa, die ihre Mutter durch einen Verkehrsunfall früh verloren hat, wächst liebevoll und behütet bei ihrem Vater Nick auf, der als Arzt in der Gemeinde allgemein bewundert und akzeptiert wird. Gus „Voodoo“ Silva dagegen kommt aus einer Fischersfamilie und wird schon als 9-jähriger schwer traumatisiert, als sein Vater seine Mutter ermordet. Durch die Behandlungen bei Hallies Vater lernen sich Gus und Hallie kennen. Hallie erlangt mit Geduld und Mitgefühl langsam Gus‘ Vertrauen und seine Freundschaft. Schnell wachsen die beiden immer enger zusammen. Der Dritte im Bunde ist Neil, ein Freund von Gus, der sich ebenfalls heimlich in Hallie verliebt hat, was die Freundschaft der beiden Jungen vor eine Zerreißprobe stellt. Bei der Schulabschlussfeier kommt es zur Katastrophe, die vor allem das Leben von Gus und Hallie aus der Bahn wirft. Während Gus sein zukünftiges Leben dem Erreichen des Priesteramtes widmet, wird Neal ein berühmter Schauspieler. Einzig Hallie braucht länger, bis sie sich ihr Leben als Ärztin neu eingerichtet hat und für eine neue Liebe bereit ist. Als Gus tief in der Klemme steckt, reichen Hallie die Erinnerungen an die vergangene Freundschaft, um an seine Seite zu eilen.


    Die Autorin Patry Fancis, die selbst mit ihrer Familie auf Cape Cod lebt, hat mit „Die Schatten von Race Point“ einen wunderschönen, vielschichtigen und spannenden Roman vorgelegt, der auf der idyllischen Halbinsel seine Handlung hat. Der Schreibstil ist flüssig, meist eher sachlich und nüchtern gehalten, manchmal aber auch poetisch und gefühlvoll. Die wechselnden Erzählperspektiven geben der Handlung immer wieder eine neue Sichtweise, was das Lesen abwechslungsreich macht. Die Landschaftsbeschreibungen sind so detailliert beschrieben, dass der Leser sich gedanklich in einer wunderbaren malerischen Umgebung wiederfindet und die Protagonisten durch 30 Jahre ihres Lebens begleitet. Auch die immer wieder überraschenden und nicht vorherzusehenden Wendungen innerhalb der Handlung machen die Geschichte so spannend, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Charaktere sind sehr authentisch und lebensecht gestaltet, sie haben Ecken und Kanten und lassen den Leser an ihrer Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben. Hallie ist eine liebenswerte und äußerst sympathische Hauptprotagonistin, sie strahlt Wärme, Integrität, Stärke und Empathie aus, aber auch Zerbrechlichkeit und eine besondere Sensibilität. Gus hat schon in jungen Jahren viel Gewalt und Leid erfahren, was sein zukünftiges Leben für immer prägt. Er ist ein sympathischer junger Mann, der sich selbst durch seine Familiengeschichte zu wenig traut und sich deshalb ins Priesteramt flüchtet. Neil ist selbstbewusst, aber innerlich von Neid zerfressen und von Rache besessen.


    „Die Schatten von Race Point“ erzählt von Liebe und Freundschaft, von zerbrochenen Träumen und Verrat, von der Suche nach Glück und Vertrautheit. Dieses Buch wird alle ansprechen, die eine spannende, gleichzeitig tragische, aber auch wunderschöne Geschichte suchen. Ein toller Schmöker für den Urlaub! Absolute Leseempfehlung!


    Absolut verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über das Buch:

    Genre: Roman
    Verlag: Blanvalet
    Format: Taschenbuch
    ISBN: 9783734103377
    Erschien: 2017
    Preis: 9,99 Euro
    Originalsprache: Englisch
    Originaltitel: The Orphans of Race Point erschien 2014
    Seiten: 590

    Inhalt:

    Cape Cod,1978. Als Kinder sind Hallie Costa und Gus Silva unzertrennlich, als Teenager werden sie ein Liebespaar – bis ein dramatischer Vorfall am Strand von Race Point sie scheinbar unwiederbringlich auseinandertreibt. Doch Hallie kann ihren Freund nie vergessen, und als Gus Jahre später eines Mordes angeklagt wird, muss sie sich ihren Gefühlen stellen, denn seine gesamte Existenz steht auf dem Spiel. Kann sie ihm noch einmal helfen, bevor es zu spät ist? Hallie kehrt in ihre Heimatstadt zurück und stößt dort unerwartet auf dunkle Geheimnisse von ungeahnten Dimensionen …

    Das Cover:

    Ich finde das Cover richtig schön. Es vermittelt einen richtig das Gefühl von Urlaub und Freiheit.

    Die ersten 3 Sätze:

    Im Gefängnis lernst du, das niemand unschuldig ist. Es ist unwichtig, ob du zu Unrecht verurteilt worden bist, ob es einen guten Grund für dein Vergehen gab oder ob das Leben deinen Weg so brutal zusammengeschnürt hat, dass selbst die abscheulichste Tat irgendwann unausweichlich erschien. Die Zelle lässt keine Entschuldigung gelten.

    Meine Meinung:

    Ich bin erst schwer in die Geschichte reingekommen, aber nach etwa 100 Seiten, wurde es besser.
    In dieser Geschichte geht es um Hallie, Gus und Neil. Die drei kennen sich schon seit der Kindheit und haben viel miteinander erlebt. Leider nicht nur gutes. Die drei hatten eine schwere Kindheit. Als sie größer werden trennen sich ihre Wege. Aber als Jahre später Gus Hilfe von Hallie braucht, ist sie für ihn da. Gus ist nämlich wegen Mordes ins Gefängnis gekommen und sie kann sich nicht vorstellen, das er etwas damit zu tun hat. Weil sie Gus helfen möchte, kommt sie auch wieder in Kontakt mit Neil und sie sucht seine Hilfe.
    Ich finde es toll, das Gus nicht aufhört an Gott zu glauben, obwohl er im Gefängnis ist und da viel miterleben muss.
    Man liest das Buch schnell weg, weil man unbedingt wissen möchte, ob Gus jetzt der Mörder ist oder nicht.
    Außerdem ist es ein Buch über Freundschaft, Verrat, Liebe und Geheimnissen zwischen Freunden.
    Oft wurde die Geschichte sehr kitschig geschrieben, was mir aber gefiel.
    Das Ende war für mich überraschend, aber gut durchdacht.

    Fazit:

    Ein sehr schöner Roman, der Historisch angehaucht ist und auch ein Krimie sein könnte.

    Über die Autorin:

    Patry Francis, geboren 1950 in Brockton, Massachusetts, lebt mit ihrer Familie auf Cape Cod. Ihre Erzählungen und Gedichte sind in zahlreichen literarischen Zeitschriften erschienen und wurde mehrfach für den renommierten Pushcart-Preis nominiert. Die Schatten von Race Point ist ihr erster Roman bei Blanvalet.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17