Lena Sander - Memory Effekt

  • Spannung Pur


    Memory Effekt ist ein spannender Thriller der das Schicksal von zwei Frauen erzählt. Zum einen ist da Mia Kronen, sie ist verheiratet mit einem Mann der sie brutal misshandelt. Mia kann endlich nach 8 Jahren aus dieser Ehehölle ausbrechen. Sie erholt sich in einem Sanatorium und wird psychologisch betreut.
    Dann ist da die erfolgreiche Ärztin Linda Schwarz. Sie ist Psychologin, glücklich verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter. Ihre Welt bricht zusammen, als ihr Mann Thomas einen schweren Unfall erleidet und ins Koma fällt.


    Die Frage ist nun, was verbindet diese beiden Geschichten? Zunächst anscheinend nichts, beide Handlungsstränge laufen nebeneinander. Mal ist der Leser bei Mia, leidet mit ihr unter den Schlägen des Mannes, hofft und bangt mit ihr auf einen glücklichen Ausgang ihres Leben. Dann wieder ist der Leser bei der Ärztin. Ihr Leben gerät völlig aus der Bahn. Fragen stellen sich Linda, wie, ist meine Ehe wirklich glücklich? In was war mein Mann da verstrickt? Der Ehemann von Linda ist ebenfalls Mediziner, allerdings in der Forschung. Er beschäftigt sich mit dem Thema der Präimplantationsdiagnostik kurz PID genannt. Für mich war das an ganz neues Thema. Frau Sander beschreibt in ihrem Nachwort auch noch kurz, was dies genau ist. Sehr interessant. Für Linda Schwarz bedeutet das nun sich mit dem Thema auseinandersetzten, denn ein Unbekannter ist hinter den Ergebnissen ihres Mann her. Was die Frauen aber wirklich miteinander verbindet, klärt sich erst zum Ende hin.


    Der Erzählstil von Lena Sander ist einfach fesselnd, einmal begonnen konnte ich das Buch beziehungsweise meinen Kindle nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn es hier nicht blutrünstig zugeht, es gibt keine wilden Verfolgungsjagden oder Schießereien, dafür spielt sich die ganze Handlung im Kopf ab. Da ist der brutale Ehemann der seine Frau krankenhausreif schlägt. Mia sitzt im Sanatorium und sieht sich plötzlich der Frage gegenüber, wer bin ich eigentlich und was macht mein Mann mit mir? Da sind die Rätsel um Thomas Schwarz, seine Frau wird erpresst, soll Unterlagen herausgeben, von denen sie nichts weiß, da ist die Angst um ihre kleine Tochter. Alles spannende Fragen die sich die Protagonisten stellen müssen. Dem Leser klären sich die Fragen nach und nach und bis zum Schluss bleibt es spannend. Zudem sind die Charaktere gut beschrieben, vor allem die Frauen sind gut dargestellt. Ihre Ängste und Nöte zum Greifen nah. Der Leser ist fast automatisch bei ihnen. Ich habe diesen Thriller an einem Tag gelesen und es war ein Lesegenuss, so mag ich Spannung.


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  • Zu allererst einmal Danke für die Übersendung eines Rezensionsexemplars in Form des E-Books.


    Eigentlich sagt der Klappentext schon einiges aus. Genug um nicht zu viel zu verraten. Das Buch ist in 2 Handlungssträngen aufgebaut. Einmal begleitet man Mia wie sie in einen Sanatorium untergebracht ist und immer wieder von der Gewalt ihres Ehemannes erinnert wird . Und wir begleiten die Psychiaterin Linda, welche eine harmonische Familie führt. Linda ihr Mann fällt durch einen Unfall ins Koma und sie wird durch einen unbekannten Mann kontaktiert, welcher von ihr etwas fordert. Was weiß ihr Mann? Was hat er mit ins Koma genommen, das nun aus den Fugen gerät?


    Mia entdeckt hingegen eines Morgens ihre eigene Todesanzeige in der Zeitung und vermutet darin sofort ihren brutalen Ehemann und somit einen weiteren Schachzug von ihm. Gemeinsam mit einer weiteren Patientin des Sanatoriums begibt sie auf die Suche wer wirklich dahintersteckt. Sie durchläuft Stationen von Zeitung bis hin zu einer alten Bekannten. Wird Mia hier die Wahrheit herausfinden oder läuft sie geradewegs in die ausgebreiteten Arme ihres Mannes?


    Mehr möchte ich hier wirklich nicht schreiben, jedes weitere Wort würde der Beginn eines Spoilers sein. Wer lässt sich schon gern die Spannung nehmen? Seht ihr, ich auch nicht.


    Der Schreibstil von Memory Effekt hat mir gefallen. Er ließ sich einfach und gut lesen. Man war relativ schnell mit dem Buch fertig. So erging es mir zumindest da mich die Seiten nur so vor Spannung gefesselt haben. Die Protagonisten wurden meiner Meinung nach sehr gut dargestellt. Nancy, die Mitpatientin von Mia, lockerte das manchmal doch etwas ernste Thema sehr auf.


    Die Geschichte soll auf einer wahren Begebenheit basieren. Wenn ich mir das vorstelle, häusliche Gewalt kommt ja oft vor, dann ist das einfach nur grausam. Auch wurde hier ein weiteres bekanntes Thema erwähnt: Pränataldiagnostik – kurz PID. Ein Thema um dem aktuell ja auch immer wieder diskutiert wird. Ein weiteres kommt hier noch die Diagnose False-Memory-Effekts vor. Zu allen gibt es zum Schluss auch eine kurze Erklärung im Nachwort.


    Vom Ende war ich mehr als überrascht, aber so viel kann gesagt sein, beide Handlungsstränge werden zum Schluss zusammengeknüpft und ergeben eins.


    Für mich war es ein Thriller der mich gepackt hat und unter die Haut ging. Gerade auch weil das Thema häusliche Gewalt so grausam sein kann.


    Für mich klare 5 Sterne.