Klappentext:
Ein kleiner Bauernhof am Meer – klingt idyllisch und romantisch? Nicht für Lilly, denn sie wohnt dort mit ihrem siebenjährigen Sohn, dem kauzigen Untermieter und einer bissigen Gans. Aber dann zieht Lilly mit ihrem Traktor das Auto eines gut aussehenden Surfers aus dem Sand, und ein geheimnisvoller Hausgast mit sehr blauen Augen quartiert sich unerwartet in ihrer Ferienwohnung ein. Und auf einmal sieht es fast so aus, als könnte es mit der Liebe doch noch klappen …
Meine Meinung:
Lilly war mir von der ersten Seite an sympathisch. Eine alleinerziehende Mutter mit Verstand und dem Herz auf dem rechten Fleck. Sie lebt mit ihrem etwas tüddeligen Vater, ihrem Sohn und einem Untermieter auf einem Bauernhof im schönen Schleswig-Holstein. Lilly hat mir so gut gefallen, weil sie bereit ist das Leben mit all seinen Tücken aber auch seinen Schönheiten zu leben. Ich empfand es als sehr erfrischend, dass sie durchaus handwerklich begabt ist, einen bissigen Ganter bändigen kann und auch noch Augen für die Männerwelt hat. Obwohl… vordergründig behauptet sie ja, dass sie keinen Mann braucht. Aber trotzdem ist sie Dates nicht abgeneigt. Auch, dass sie mit Tom nicht immer absolut geduldig ist, sondern, wenn es ums Hausaufgaben machen geht, auch mal laut und ungehalten werden kann fand ich toll. Lilly ist einfach eine Frau direkt aus dem Leben.
Gefallen hat mir, dass Lilly im Laufe des Buches eine Entwicklung durchmacht. Sie lernt, die kleinen Dinge im Leben noch mehr zu schätzen. Sie findet eine innere Ruhe und kann glückliche Momente genießen. Von Lilly könnten wir uns wahrscheinlich alle eine kleine Scheibe abschneiden.
Tom ist ganz herzallerliebst. Ein aufgeweckter Siebenjähriger, der witzige Ideen und Ansichten hat.
Gerome fand ich anfangs etwas schwer einzuschätzen, aber je länger man ihn begleitet, desto mehr muss man ihn einfach mögen. Man merkt als Leser sehr schnell, dass er eine Geschichte hat, die sich aber nicht sofort erschließt. Aber man merkt auch, dass er gebildet ist und, genau wie Lilly, das Herz auf dem rechten Fleck hat. Er bringt Lilly dazu, über Dinge nachzudenken. Ich fand es soooo schön, als er Lilly gesagt hat, dass sie eine gute Mutter ist. Die Worte, die er dafür gefunden hat haben mich dahin schmelzen lassen.
Der Schreibstil von Kristina Steffan ist sehr fesselnd. Die Geschichte ist natürlich nicht spannend im Sinne eines Thrillers, aber sie ist spannend, weil man einfach so sehr möchte, dass Lilly ihr Glück findet. Es gab keine Seite, auf der nicht irgendetwas passiert ist. Sei es Lillys Umgang mit Männern, Vater, Sohn oder Ganter oder seien es ihre Erlebnisse in der Bäckerei oder bei einem Elternabend. Als Leser ist man durch die Sprache und den sehr lebhaften Schreibstil mittendrin im Geschehen.
Von mir gibt es sehr gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen.