Janet Clark - Im Angesicht der Toten

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    Spannende Story, die Protawelt war mir zu jugendlich, pubertär und beziehungsanstrengend
  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 und 2 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Aller Frevel Anfang" und "Am Schmalen Grat" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Nic, Mascha, Luzie, Valentin und Basti - sie alle befinden sich gerade in Finstermoos, einem bis vor kurzem noch sehr idyllischem Bergdorf. Doch die letzten Tage waren die Hölle, Maschas Mutter ist verschwunden, Mascha selbst hat mehrfach merkwürdige Unfälle nur knapp überstanden und es scheint in Finstermoos zu brodeln. Ein Vulkan, der langjährige Geheimnisse ausspucken könnte. Geheimnisse, die für immer im Verborgenen bleiben sollten. Aber alles kommt so langsam ans Tageslicht, genau wie die Leiche einer Frau, die in einer Gletscherspalte gefunden wird und Mascha sehr ähnlich sieht. Bedrohliche Vorfälle haben die Fünf fest im Griff.


    "Im Angesicht der Toten" ist der dritte und damit vorletzte Band der brandneuen Thrillerserie von Janet Clark für jugendliche Leser. Er beginnt, wie sein Vorgänger, glücklicherweise mit einem kleinen Rückblick auf die vorherigen Bände.


    Ich war bei beiden Fortsetzungen sehr glücklich über diese Rückblicke. Es ist zwar noch nicht lange her, dass die die ersten zwei Romane um die fünf Jugendlichen gelesen habe, jedoch habe ich stets das Gefühl, ich würde beim Lesen mit zu vielen Bällen jonglieren und ggf. Handlungsstränge verlieren. Ständig ploppen neue Informationen und Hinweise auf, merkwürdige Vorfälle geschehen, aber in diesem Band wird endlich auch einiges aufgeklärt, so dass das Gesamtkonstrukt langsam etwas übersichtlicher wird.


    Bei dieser Reihe bemerkt man beim Lesen, dass die Serie im Vorfeld bereits auf mehrere oder vielleicht sogar genau vier Bände ausgelegt wurde. Der Autorin gehen die Ideen nicht aus und auch wenn ich den roten Faden manches Mal verloren habe, spürt man, dass es ihn gibt. Der Inhalt wurde nicht künstlich auf vier Romane ausgedehnt, nur weil Band eins ein Erfolg war, wie es aktuell leider oft der Fall ist. Hier ist kein Roman überflüssig und ich bin gespannt, was sich im Showdown noch ereignen wird.


    Clarks Schreibstil gefällt mir erneut sehr gut. Die Geschehnisse werden weiterhin aus den Perspektiven der Protagonisten geschildert, allerdings nie aus der Ich-Erzähler-Sicht. Trotzdem hat man das Gefühl, man ist den Figuren nahe - obwohl ich (leider) ab und an immer noch überlegen muss, welcher der männlichen Figuren wer ist. Keine Ahnung, warum es mir bei dieser Reihe so schwer fällt, die Figuren komplett zu trennen.


    Fazit: Spannende Unterhaltung, die uns Clark in ihrem dritten Roman bietet. Endlich werden erste Fragen geklärt, was Lust auf den bald folgenden Abschlussband macht. 4,5 Sterne für den komplexen dritten Band, die ich auf volle 5 Sterne aufgerundet habe.



    • Broschiert: 208 Seiten
    • Verlag: Loewe (22. Juni 2015)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3785577508
    • ISBN-13: 978-3785577509
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    • www.finstermoos.de
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    Die Thrillerreihe in der Übersicht:


    Band 1: „Aller Frevel Anfang (Januar 2015)
    Band 2: „Am Schmalen Grat (März 2015)
    Band 3: „Im Angesicht der Toten (Juni 2015)
    Band 4: „Bedenke das Ende“ (September 2015)

  • Achtung kann Spoiler zu den Vorgängern enthalten


    Inhalt:
    Nic und Mascha finden eine Tote in einer Gletscherspalte, die Mascha ähnlich sieht. Wer ist diese Frau? Als die Beiden wieder aus der Gletscherspalte raus wollen wird ihnen der Rückweg versperrt. Sie sehen nicht wer derjenige ist, der sie nun eingesperrt hat und glauben schon erfrieren zu müssen. Bis Rettung naht.
    Aber nicht nur die Beiden schweben in Lebensgefahr, auch im Dorf treibt eine Person sein Unwesen und sorgt fast dafür das Basti ums Leben kommt...


    Meine Meinung:
    Da ist er endlich, der dritte Band der Finstermoos-Serie und ich habe dem nicht umsonst entgegen gefiebert.


    In diesem Band merkt man das es dem Ende zu geht, denn die Spannung steigt stetig weiter. Gut fand ich das es zu Beginn eine Zusammenfassung der letzten beiden Bände gab, so weiß man auch mit löchrigem Gedächtnis was gewesen ist. Für Späteinsteiger würde ich die Zusammenfassungen dennoch nicht empfehlen. Schließlich verpasst man das ganze andere drumherum wenn man hier erst einsteigt und los liest. Ich finde die Atmosphäre und auch vor allem das Kennenlernen der Personen wird erst über die ersten beiden Bände so richtig möglich, da reicht ein Rückblick nicht aus.


    Wie schon geschrieben steigt die Spannung stetig an. Dafür sorgen die vielen Zwischenfälle in und rund um Finstermoos, aber auch viele überraschende Wendungen, die die Geschichte nicht langweilig werden lassen.


    Neu ist das als Handlungsort Berlin dazu kommt. Zwar erst später in der Geschichte, aber dafür umso spannender und aufregender. Die kleineren Einblicke in die Zukunft gibt es weiterhin und auch hier gibt es Überraschungen.


    Keine Überraschungen gibt es im Verhalten der Figuren. Hierzu bleibt nicht viel zu sagen, da sie sich nicht so sehr entwickeln, als das es nötig wäre es gesondert zu beschreiben.


    Was es auch nicht gibt ist Klarheit. Das Buch ist keinesfalls langweilig, sondern sehr aufregend und doch werden nur wenige Fragen beantwortet. Als Leser kommt man der Sache näher, aber erahnen kann man nur wenig. Wer ist derjenige der in Häuser einbricht und auf der Suche nach Informationen ist? Wo ist Maschas Mutter und wie geht es mit Basti, Luzie, Val, Nic und Mascha weiter. Außerdem das Wichtigste, was passiert in dem Bunker, werden die Eingeschlossenen rechtzeitig gerettet und wer hat sie eingesperrt?


    Die endgültige Aufklärung gibt es dann wohl erst in Band vier, der im September, diesen Jahres erscheint. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • ***Bitte vor dem Weiterlesen die Fußnote beachten!***


    Zwischenbericht der Detektei S.


    Derzeit ergibt sich nach meinem Wissen folgendes Bild:


    Die Gruppe, bestehend aus Basti Schranner, Luzie Schultheis und Valentin Becker, hat nach ihrem Ausflug in die Berge Finstermoos erreicht. Da Valentin Becker verletzt ist, befindet er sich zusammen mit seinem Vater, Philipp Becker, im Krankenhaus.


    Nachdem Mascha Lindemann und Nic Schranner in eine Gletscherspalte gerieten, entdeckten sie dort eine mumifizierte Leiche. Dabei wurde festgestellt, dass diese große Ähnlichkeit mit Mascha Lindemann aufweist. Ein paar Jahre muss diese dort bereits gelegen haben, und es ist zu vermuten, dass sie sich nicht allein in ihrem kühlen Grab befand. Selbst mir - das sei am Rande bemerkt - bereitet dieser Fund Gänsehaut. Zudem wurde bei näherer Untersuchung ein Foto aufgespürt, so dass mit höchster Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass es sich bei der Mumie um die Großmutter von Mascha Lindemann, handelt.


    Es kann wie folgt geschlussfolgert werden: Die Gletscherleiche ist erfreulicherweise nicht die vermisste Armina Lindemann. Bedauerlicherweise gibt es jedoch keine dienlichen Hinweise auf ihren Verbleib. Als sicher gilt bislang, dass sie sich auf den Spuren ihrer Familiengeschichte befindet, auf die sie durch den Fund der Babyleiche in der Baugrube des Unternehmers Philipp Becker gestoßen ist.


    Ich erlaube mir die Anmerkung, dass sich die Suche nach Mascha Lindemann und Nic Schranner aus zwei Gründen schwierig gestaltete: einerseits fiel die Wärmebildkamera des Hubschraubers der Bergwacht aus, anderseits wurde der Ausstieg aus der Gletscherspalte von einer noch unbekannten Person verhindert. Nur dem unkomplizierten Einsatz - und das nicht nur hierbei - des bislang als grantig und schroff geltenden Försters Christopher Schultheis ist es zu verdanken, dass beide ohne nennenswerten Schäden den Ort verlassen konnten und nach Finstermoos zurückkehrten.


    Momentan halten sie sich in Berlin auf. Wie mir allerdings mein Partner vor Ort mitteilte, kam es dort zu einigen weiteren unschönen Ereignissen, die meinerseits noch der Prüfung bedürfen.


    Es ist davon auszugehen, dass alle Ereignisse in Finstermoos erst mit Erscheinen von Armina und vor allem Mascha Lindemann in Gang gesetzt wurden. Letztere Vermutung liegt wegen der großen Ähnlichkeit von Mascha Lindemann und ihrer Großmutter nahe. Damit erklärt sich auch das Erschrecken des Hotelbesitzers Krailinger. Hubert Krailinger, der von manchen im Dorf als "König von Finstermoos" bezeichnet wird, muss von mir in den nächsten Tagen genauer "untersucht" werden, damit Verdachtsmomente ausgeschlossen oder bestätigt werden können.


    Eine Herausforderung stellt nach wie vor das Wandbild in den Bergen dar. Eine hinsichtlich einer abgebildeten schwangeren jungen Frau aufgestellte Mutmaßung wurde bestätigt. Weitere Deutungsmöglichkeiten können erst zu gegebener Zeit manifestiert werden. Angesichts der derzeit durchaus als unheimlich zu betrachtenden Lage halte ich Spekulationen für unangemessen.
    Die Schilderungen der Jugendlichen sind beunruhigend, doch glaubhaft und spannungsgeladen, wenn auch sehr emotional geprägt von eigenen Befindlichkeiten. Neben Mascha Lindemann scheint besonders Basti Schranner in den Mittelpunkt der Ereignisse zu rücken. Unbestätigten Ermittlungen zufolge ist seine Herkunft nicht eindeutig. Aufgefundene Fotos lassen eine andere Interpretation als die bisher bekannte zu. Es ist daher zu klären, ob ein Einbruch in das Haus der Schranners im Zusammenhang dazu steht. Und was die Familie Mosbichl mit allem zu tun hat.


    Ich werde weiter berichten.


    ***Der Text könnte Spoiler für Leser enthalten, die die Ereignisse in Band 1 und Band 2 der Finstermoos-Reihe nicht verfolgt haben.***