Marc-Oliver Bischoff - Golanhöhen

  • Inhalt:
    In der Müllsortierungsanlage wird ein toter Säugling gefunden. Wer hat das Neugeborene so grausam entsorgt und war es schon tot oder wurde es ermordet. Gideon Richter, selber gerade erst Vater geworden, geht dieser Fall besonders Nahe und möchte ihn schnell klären, doch dann wird er zu einem Suizid gerufen. Die Frau ist scheinbar vom Dach gesprungen. Es existiert ein Abschiedsbrief. Ein klarer Fall bis der Obduktionsbericht kommt.


    Meine Meinung:
    Golanhöhen ist ein Krimi und bei Krimis bin ich immer etwas vorsichtig auch wenn sich die Beschreibung gut anhört. Ich bin eher der Thrillerfan. Doch ist der Schauplatz Frankfurt und somit nicht soweit weg von mir und eine Stadt die ich sehr mag. Dazu Klang der Fall so gut das ich neugierig wurde.


    Der Schreibstil von Marc-Oliver Bischoff ist leicht und flüssig und half mir mich sofort wohl zu fühlen. Es war gar nicht als ob ich ein neues Buch angefangen hätte. Es war irgendwie wie schon sehr oft gelesen obwohl ich noch nichts von diesem Autor kenne.


    Der Fall ging mir als Mutter gleich nah. Ich konnte noch nie verstehen warum eine Mutter ihr Kind tötet. Es gibt so viele Möglichkeiten und Hilfen die man in Anspruch nehmen kann. Adoptionen oder auch die Kinderklappe. Hier liest man, wenn auch fiktiv, etwas über die Hintergründe und am Ende ist alles etwas anders als man am Anfang vermutet. Diese Geschichte zeigt mal wieder das an sich das Ganze anschauen sollte. Doch es geht ja nicht nur um den Säugling. Es geht im Hauptteil um den zunächst nach Suizid aussehenden Mordfall. Hier hat Bischoff so viele Wendungen rein gebracht das die Spannung immer erhalten blieb und ich trotz vieler Verdächtige erst ziemlich am Ende auf den Täter kam.


    Die Personen bedienen schon das ein oder andere Klischee. Vor allem bei Gideon ist das der Fall. Der erschöpfte Polizist, der deswegen schwerwiegende Fehler begeht, von oberen gedeckt wird weil er so gut ist. Ich weiß nicht ob das immer nötig ist. Ich habe auch schon Bücher gelesen bei denen es nicht so war und sie waren trotzdem gut. Hier war es aber eben der Fall. Es störte nicht so sehr auch wenn das Privatleben des Kommissars doch recht präsent war. Was mich eher störte war das gerade auf dieses Privatleben bezogen ein zwei Fragen offen blieben.
    Die anderen Figuren blieben dagegen sehr blass. Man erfährt wenig über die Kollegen, was aber auch daran liegen mag das es der dritte Band ist und man somit die Personen in den Vorgängern schon gut kennen lernen konnte.


    Am Ende stellte ich in der Auflösung für mich noch einen kleinen Fehler fest. Ob ich es nur nicht richtig verstanden habe oder ob es wirklich dieses kleine Manko gibt kann ich natürlich nur schwer sagen, doch war für mich der Tathergang nicht ganz logisch. Ansonsten hat mich Golanhöhen von Anfang bis Ende begeistert und gut unterhalten. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Golanhöhen, so nennen die Anwohner die Ben-Gurion-Straße, ein Bereich Frankfurts am Main, den man als sozialen Brennpunkt bezeichnen könnte. Hier kommt ein in einer Müllsortieranlage gefundenes Baby her und hier findet auch eine Zeitungsausträgerin früh morgens eine Nachbarin zerschmettert auf der Straße liegend. Anscheinend ist sie vom Dach gefallen - oder ist sie gefallen worden?


    Kommissar Gideon, stark gestresst duch den vier Monate alten Sohn, der ihn und seine Frau auf Trab hält, beginnt zu ermitteln und verfängt sich bald in allerlei disziplinarische Probleme, von denen nicht alle der auf Schlafmangel beruhenden fehlenden Konzentration beruhen, denn eine Zeugin ruft ein Jugendtrauma seinerseits wieder auf. Und begint nun seinen Job zu gefährden.


    Hier und da ein wenig sehr konstruiert, aber am Ende insgesamt doch zufriedenstellend.