Kurzbeschreibung (Amazon):
Caroline denkt noch immer an West, Tag und Nacht, Nacht und Tag. An sein Lächeln, seine Berührungen, die Wärme seiner Haut. Denn obwohl Wests Vergangenheit ihn eingeholt und sich zwischen ihre Liebe gedrängt hat, kann Caroline sich nicht damit abfinden, dass er sie allein in Iowa zurückgelassen hat. Ohne nachzudenken, nimmt sie den nächsten Flug zu ihm – nur um festzustellen, dass die Liebe allein manchmal einfach nicht genügt, um zwei Menschen zusammenzuhalten …
Meine Meinung:
Dies ist der zweite Teil von "Caroline & West". Nachdem mir der erste Band schon sehr gefallen hat, konnte mich dieser sogar noch etwas mehr fesseln.
Caroline, die mir im ersten Band noch ein wenig zu glatt war, hat in diesem an Sympathie gewonnen. Sie ist eine starke junge Frau, die weiß, was sie will, und dafür kämpft - gegen West, gegen ihren Vater, gegen alle, die anderer Meinung sind. West hat alle Hoffnung für sich selbst aufgegeben, ist frustriert und überfordert. Die erste Hälfte des Buches spielt in Wests Heimatort. Beide Charaktere empfinden offensichtlich noch viel füreinander, und es gibt immer wieder Momente, in denen man darauf hofft, dass sie endlich wieder zueinander finden. Doch die Situation ist für West sehr schwierig, und während Caroline für sie beide kämpft, weicht West immer wieder aus. Manchmal wollte ich West ordentlich schütteln, weil ich nicht verstehen konnte, weshalb er sie so von sich schiebt. Aber zum Ende des Buches hin wird der Hintergrund seiner Handlungen noch mal deutlicher, sodass ich ihn im Nachhinein sehr gut verstehen kann. Schließlich hat es mir fast das Herz gebrochen, wie sehr und vor allem auf welche Art West Caroline verletzt, sodass sie zurück fliegt und jede Hoffnung auf ein Happy End verloren scheint - bis auch West zurück kehrt.
Ein Buch, bei dem ich wirklich an mehreren Stellen den Tränen nah war, weil insbesondere in der ersten Hälfte alles schief geht. Zum Glück gab es dann in der zweiten Hälfte viele schöne Momente, in denen nicht nur die Liebesgeschichte thematisiert wurde, sondern auch die Frage nach Selbstverwirklichung, nach "leben" statt "überleben". Das hat das Buch am Ende für mich zu etwas besonderem gemacht - dass es nicht nur eine Liebesgeschichte war, sondern auch eine Geschichte über den Glauben an sich selbst. West muss lernen, sich selbst zu lieben, sein Leben so zu gestalten, dass es für ihn lebenswert ist, und er muss den Mut haben, auch mal Fehler zu begehen.
Zum Schluss sind für mich noch ein paar Dinge übrig geblieben, die ich gerne noch gelesen hätte, um dem ganzen einen runden Abschluss zu geben:
Ich hätte mir gewünscht, dass West ein klärendes Gespräch mit Mr. Tomlinson führt - einfach damit der arme Mann weiß, was für eine Frau er hat.
Ich hätte mir auch ein letztes Gespräch zwischen Caroline und Nate gewünscht, in dem er einsieht, dass er einen Fehler begangen hat und sich entschuldigt.
Und auch ein privates Gespräch zwischen Carolines Vater und West hätte ich sehr schön gefunden - immerhin hat Carolines Vater ja auch drei Töchter allein groß gezogen, sodass er West bestimmt einige Tipps hätte geben können.
Allerdings gewinnt hier wahrscheinlich meine kitschige Seite, und da das Buch sehr realistisch geschrieben ist, war das Ende auch ohne diese Sachen sehr gelungen und vollkommen befriedigend.
Fazit:
Eine schöne, gefühlvolle und herzergreifende Liebesgeschichte, die teilweise sogar zu Tränen rührt und in der auch der Glaube an sich selbst eine große Rolle spielt. Der zweite Teil um Caroline und West hat sogar das gewisse Etwas, das mir beim ersten Teil gefehlt hat. Daher gibt es von mir volle Sterne.