Alfred Stabel - Der Goldene Apfel der Deutschen

  • Liebe Leserin, lieber Leser dieses Bücherportals!



    In einem Entwurf zum Prolog, den ich allerdings später wieder verwarf, legte ich der Hauptfigur des Romans folgende Worte in den Mund: Geneigter Leser, der Du dieses Buch aufschlägst, erlaube mir, dass ich zu Beginn ein paar Worte über den Verfasser verliere, der es mit nimmermüdem Fleiß und Eifer geschrieben hat. Manch einer versucht sich schon im Jünglingsalter als Dichter und bringt sein erstes Werk zu Papier, bevor der Bart sprießt. Ich habe aus Verdruss und Langeweile in reifem Alter zur Feder gegriffen.
    Ich war Mitte Fünfzig, als ich mit den Vorarbeiten zum Manuskript begann. Nach wechselvollen Jahren, u.a. als Entwicklungshelfer in Lateinamerika, arbeitete ich als Arzt bei der Wiener Berufsrettung.



    Mich hatten die Türkenkriege früh in ihren Bann gezogen, insbesondere der so genannte ´große Türkenkrieg` der von 1683 bis 1699 dauerte. 1983 war eine große Jubiläumsausstellung in Wien und mir fiel auf, dass es zwar eine Menge Fachliteratur aber keine Belletristik zu diesem schönen Thema gibt. Es vergingen einige Jahre und dann kam die Rimplergasse! An der fuhren wir oft im Notarztwagen vorbei. Eines Tages fragte mich der Lenker - ´Du warst ja einmal Fremdenführer` - nach diesem Rimpler. Weil mir der Name nichts sagte, schlug ich nach. Tja und nun kannst Du den Georg Rimpler im Goldenen Apfel verewigt finden. Vielleicht sind es manchmal Kleinigkeiten, die den letzten entscheidenden Anstoß geben, einen Vorsatz in die Tat umzusetzen.



    Goldener Apfel stand bei den osmanischen Türken als Metapher für ein höchst erstrebenswertes Gut. Goldener Apfel der Deutschen war ihr prosaischer Name für Wien. Die Krieger des Sultans benutzten ihn, wenn sie sich an den Lagerfeuern die Reichtümer der Stadt ausmalten. 1529 rückte Sultan Süleyman mit einem großen Heer an, musste aber die Belagerung wegen Kälte und Regen nach drei Wochen abbrechen. 1683 kamen die Türken ein zweites Mal. Und wieder stand den Verteidigern das Glück zur Seite. So zum Beispiel gleich am ersten Tag der Belagerung, als im Schottenviertel Brand gelegt wurde und das Feuer auf das kaiserliche Arsenal übergriff, wo Schwarzpulver und Munition lagerten. Ein Augenzeuge vermerkt, dass eine Drehung des Windes den mit Wassereimern und Schläuchen angerückten Wienern im letzten Moment zu Hilfe kam. Der Wind trieb die Flammen in eine andere Richtung, der Pulverturm blieb heil, bloß eine Kirche und drei Paläste brannten ab.



    Es ist dies eines der vielen faszinierenden Details, auf die ich im Zuge meiner Recherchen gestoßen bin und in meinem Buch der point of divergence, der Zeitpunkt also, in dem die Handlung von der realen Historie abweicht und zur alternate history wird.
    In der realen Geschichte hielt Wien den Belagerern acht Wochen stand und Europa konnte aufatmen, als am 12. September 1683 ein christliches Heer das türkische vor Wien entscheidend schlug. Damals galt Wien als das christliche Bollwerk gegen den Feind aus dem Osten, sein Verlust hätte den Türken das Tor nach Westen geöffnet.
    Im Goldenen Apfel dreht der Wind nicht, zwei gewaltige Detonationen erschüttern die Stadt und unter den herumfliegenden Trümmern scheinen die Hoffnungen begraben, dass der türkische Vorstoß vor Wien zum Stehen kommt. (Wie es weitergeht... im Buch nachlesen)
    Welche Leser der Goldene Apfel ansprechen will? Solche, die ein spannendes Buch vor historischem Hintergrund suchen. Weiblich oder männlich, von 20 oder Mitte 20 aufwärts. Besonderer Geschichtskenntnisse bedarf es nicht, eines gewissen Interesses schon. Zur leichteren Orientierung gibt es ein Personen- , Sach- und Ortsregister.



    Wenn Du Fragen zum Buch hast, kannst Du sie in dieses Portal oder als Kommentar auf meine homepage: www.buchstabel.at stellen. Ich werde sie gerne beantworten.

  • Hallo byrds und herzlich Willkommen bei uns - und Danke für diese schöne und ausführliche Buchvorstellung :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier