Elin Hilderbrand - Das Sommerversprechen / The Matchmaker

  • Die 48-jährige Dabney lebt schon ihr ganzes Leben lang auf Nantucket und leitet dort die Handelskammer. Sie kümmert sich um Touristenanfragen und die Organisation von Veranstaltungen und ist auf Nantucket bekannt wie ein bunter Hund. Dabney ist mit Box, einem Wissenschaftler und Universitätsprofessor verheiratet und hat eine erwachsene Tochter namens Agnes, die aus der Beziehung mit ihrer ersten und einzigen großen Liebe zu Clendenin entstanden ist, der sie in jungen Jahren für einen Job als Journalist in Asien verlassen hat. Dabney ist aber nicht nur für ihr Organisationstalent und ihre liebenswürdige Art bekannt, sondern hat darüber hinaus ein außergewöhnliches Hobby: sie betätigt sich erfolgreich als Kupplerin und bringt seit Jahren viele Paar zusammen, die ihrer Meinung nach zusammen passen. Und bisher hat sie sich noch nie geirrt. Als ihre große Liebe Clendenin nach 27 Jahren zurück nach Nantucket kommt, gerät Dabneys geordnetes Leben aus den Fugen. Die Anziehung zwischen den beiden ist sofort wieder da, aber da gibt es auch noch Agnes’ unerträglichen Verlobten CJ, die langweilige Ehe mit Box und das ständige Unwohlsein, das Dabney seit einiger Zeit plagt. Als Dabney erfährt, dass ihr Leben nur noch kurze Zeit währt, spitzt sich die Lage zwischen allen Beteiligten zu.


    Erin Hilderbrand hat mit ihrem Buch “Das Sommerversprechen” einen leichten Unterhaltungsroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, man ist sofort in der Geschichte drin. Die Protagonisten sind zwar vielfältig angelegt, bestechen aber leider nicht durch Besonderheiten. Alle wirken meist oberflächlich, die Autorin hat es hier leider versäumt, den Charakteren mehr Tiefe und Emotionen zu verleihen. So wirkt die Handlung meist eher nüchtern und wenig gefühlvoll. Dabney wirkt zwar wie ein liebenswürdiger Mensch, die sich um ihre Stadt und deren Menschen verdient macht, sich um alles kümmert und sympathisch ist. Doch wirkliche Nähe zur Hauptprotagonistin will einfach nicht aufkommen. Tochter Agnes wirkt noch sehr naiv, obwohl schon über 20. Sie hat sich einen Verlobten ausgesucht, der ihr Leben bestimmt und sie immer mehr einengt. Es braucht einige Zeit, bis sie selbst erkennt, dass sie so nicht leben will. Dabney Ehemann Box ist ein Egomane, der nur für seine Wissenschaft und seinen Beruf lebt. Er merkt erst, wie angenehm seine Ehe mit Dabney war, als es zu spät dafür ist. Clendenin kommt nach Jahren zurück in seine Heimat, er wirkt von allen noch am sympathischsten. Alles in allem konnten die Protagonisten nicht überzeugen.


    Die eingefügten Abschnitte, die von den von Dabney verkuppelten Paaren erzählt werden, sind die Highlights dieses Romans. Sie erzählen mehr über die Hauptprotagonistin, als man innerhalb der Handlung von ihr erfährt.


    “Das Sommerversprechen” ist ein unterhaltsamer Roman mit einigen Längen, der allerdings nicht so überzeugen kann, weil ihm die liebenswerten Charaktere und eine gefühlvolle Handlung fehlen. Für einen Urlaub am Pool ganz nett.


    Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: geht hier nicht.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Meine Meinung:
    Der Klappentext ist ein wenig verwirrend: Dabney erfährt nämlich erst gegen Schluss, dass sie Krebs hat und somit ist der Klappentext eher eine Beschreibung für das letzte Viertel des Romans.
    Dabneys Talent zu sehen, ob zwei Menschen zusammen passen oder nicht, nutzt sie nur selten aus. Sie ist auch keine Heiratsvermittlerin, sondern arbeitet im Tourismusbüro. Zusammen mit ihrer Arbeitskollegin gibt sie ein tolles Team ab und sie könnte kaum zufriedener sein, bis ihre Welt eines Tages aus den Fugen gerät.
    Sie macht sich Sorgen um ihre bald heiratende Tochter Agnes. Dabney hofft sehr, dass Agnes rechtzeitig einsieht, dass CJ nicht zu ihr passt. Dann erhält Dabney ein E-Mail von Clen, ihrer grossen Liebe, der vor 27 Jahren die Insel verlassen hat. Plötzlich ist sie nicht mehr die ruhige Frau, die alles im Griff hat. All das hält sie lange davon ab zum Arzt zu gehen. Denn Dabney war noch fast nie von Nantucket weg - nur zu ihrem Studium. Nach dem Verschwinden ihrer Mutter hat sie sich geschworen die Insel nur noch zu verlassen wenn es wirklich wichtig ist. Bereut Dabney es womöglich, nie weggegangen zu sein?


    Zwischen den Kapiteln gibt es kurze rückblickende Einschübe über Paare, die sich über Dabney kennengelernt haben. Zuerst wirkt das sehr störend; erst am Schluss machen diese Einschübe Sinn.
    Dabney kommt zwar sympathisch rüber, ist aber trotz durchgeplantem Alltag ein wenig ein Luftibus. Es braucht dadurch ein wenig Zeit in die Geschichte rein zu finden.
    Die Idee zur Geschichte fand ich ansprechend, obwohl einiges schon an den Haaren herbeigezogen wurde, damit es passt.


    Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, denn alle Personen machen eine glaubhafte Änderung durch. So ist der Roman mit seinen interessanten Protagonisten und der ernsten Hintergrundgeschichte doch sehr unterhaltsam und warmherzig geschrieben.


    Fazit:
    Dank einem zwar berührenden, aber nicht kitschigen Schluss gebe ich 4 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: