Ich liebe ja Ausrufezeichen und Gedankenstriche und … Hätte ich für jedes einen Streuer und dürfte streuen, wie ich wollte, würde ich schütten und schütten und schütten. Mein letztes Manuskript hat ehrlich gesagt meine Korrektorin ein wenig davor gerettet. Und ich habe auch schon an verschiedenen Stellen Besserung gelobt für mein nächstes Buch (wobei ich zumindest auch jetzt schon immer nur ein Zeichen verwende).
Ich lese meine Texte auch laut, um sie richtig auf mich wirken zu lassen. Und wenn meine Ich-Erzählerin Angst hat und ihre inneren Stimmen „Ich werde sterben!“ schreien, dann muss ich da einfach so ein Zeichen dahintermachen. Diese Angst baut sich ja auf, also können da schon mal ein paar Ausrufezeichen zusammenkommen. Es soll ja nicht die Stimmung „Och, na ja, werde ich halt sterben.“ rüberkommen. Aber ich kann schon verstehen, dass man Satzzeichen, egal welche, nicht überdosieren sollte, um die Wirkung zu erhalten. Wobei ich sie hauptsächlich wegen des Klangs einsetze, nicht mal so wegen des Sinns. Wenn ich meinen Text laut lese, soll es einfach so echt wie möglich klingen (Stimme nach oben steigernd oder tief abschließend), den Text noch lebendiger werden lassen.
Ich liebe sie immer noch, meine ganzen Zeichen, aber wie gesagt, ich werde mich da künftig auch ein wenig zurücknehmen.