Claudio M. Mancini - Il Bastardo

  • Klappentext:

    In der Nähe von Palermo wird Segio Messoni, der Sohn des italienischen Umweltministers erschossen. Mit ihm drei Männer und ein kelines Mädchen. Für Alessandro [sic] Valverde, Mafiajäger der italienischen Spezialeinheit DIA, steht fest, dass hier ein eiskalter Profikiller ganze Arbeit geleistet hat. Das Motiv liegt allerdings völlig im Dunkeln. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass es um Erpressung und die illegale Beseitigung von hoch toxischem Müll geht.


    Eigene Beurteilung:


    Nun, zunächst einmal werden beide Söhne des Ministers getötet und auch noch ein Barbesitzer, so dass wir anfangs erst einmal sechs Tote haben und der Ermittler heißt mit Vornamen Domenico - nicht Alessandro. Soviel zum Klappentext.


    Müll und Mord und Todschlag vor sizilianischer Landschaft und den dazugehörigen Ehrbegriffen. Das hört sich klischeeträchtig an und das ist es auch tatsächlich. Der Umgang mit Frauen in Privat- und Berufsleben erscheint ein wenig sehr antiquiert und die einzige wirklich auscharakterisierte Frau – Gianna Corodina – kann nicht unbedingt überzeugen. Daneben scheinen alle Männer ausgemachte Machos zu sein, die jedem Klischee, das man so allgemein über Italiener oder Sizilianer haben mag entspricht. Das ist für diejenigen, die einfach nur einen Mafiathriller lesen wollen sicherlich interessant – aber nicht für diejenigen, die komplexe und interessante Hauptcharaktere erwarten.


    Außerdem neigt das Buch an mehreren Stellen zum Dozieren, d.h. die Charaktere geben immer wieder langwierige Vorträge zu verschiedenen mehr oder minder offensichtlichen Themen ab, deren Einbettung in die Handlung nicht immer als gelungen gelten kann. Außerdem sind manche Charaktere von Ereignissen überrascht – und sinnieren lange darüber nach – über die sie in der gleichen Szene nur ein oder zwei Seiten zuvor bereits nachgedacht haben. Das wirkt ein wenig unaufgeräumt im erzählerischen Bereich. Eher unterer Durchschnitt vom handwerklichen her.