Henry Miller - Opus Pistorum/Under the Roofs of Paris

  • Ich traue mich mal zu diesem verpönten Klassiker eine Rezi zu veröffentlichen!


    Ich habe jetzt tatsächlich Henry Miller´s "Opus Pistorum" innerhalb 2,5 Tage verschlungen.
    Der anfängliche Schock wegen der expliziten Darstellung, verflog doch recht schnell.
    Denn die Sprache ist zwar sehr vulgär aber wirklich genial. Es lässt sich wirklich verdammt gut lesen. Man konnte gar nicht aufhören, ich musste unbedingt wissen in welche obskure nächste sexuelle Situation der Protagonist kommt. Manche Stellen sind schockierend und abartig, andere wieder extrem komisch und auch andere erotisch. Es gibt zwar sehr viele grenz wertige Dinge, aber dafür passieren sie freiwillig. Am besten fande ich den sensationellen Humor und die meist total passenden Meinungen der Charaktere. Ich habe oft Tränen gelacht. Die Gefühle wechseln immer zwischen Schock, Humor und Erotik oder auch öfters alles gleichzeitig. Dazu kommt das Erstaunen, wie verdammt gut alles formuliert ist, jeder Satz ist perfekt ausgearbeitet.


    Um was geht es eigentlich?: Der Protagonist Alf lebt in den 20er Jahren in Paris und gerät von einer sexuellen Situation in die nächste. Es geht hier nur um das eine und das in allen Variationen.


    Das Ende war der Hammer, einfach zum Brüllen komisch. Ich sehe das Buch als eine Porno-Satire mit einer Menge Ironie.
    Im Epilog wird nochmal erklärt wie damals das Buch zustande kam.
    Denn Miller hatte zum Enstehungszeitpunkt kein Geld und schrieb für einen Buchhändler im Auftrag dieses Buch für 1 Dollar je Seite. Der Buchhändler verdiente nebenbei mit Erotika gutes Geld. Sie waren ihr Leben lang Freunde.


    Ich muss dem Buch tatsächlich die vollen 5 Sterne geben, denn es war mal was ganz anderes und hat mich aus meiner sonstigen Leseroutine raus gerissen und darüber hinaus auch sehr amüsiert.


    Bin extrem auf seine anderen Werke gespannt.


    LG