Teil 2: Abschnitte 34 bis 71 (Seiten 150-295)

  • Paul 47 - 51


    Dora heiratet, wie erwartet, im kleinen Kreise in der Familie, dagegen Edith ganz spontan und heimlich. Sehr passend zu den zwei Frauen.


    Carla 52 - 54


    Nun erfahren wir auch warum Paul den Namen Grant so gut in Erinnerung hatte. Diese Nachforschungen die er früher gegen Paul und seine Familie geführt hatt, werfen wieder ein ganz anderes Bild auf Daniel. :-? Warum hat er dies nicht Carla gegenüber erwähnt?
    Pauls reaktion auf Daniel kann man nun gut nachvollziehen. Wer will schon das ein Journalist in seinem Privatleben rumstöbert und darüber auch noch Artikel schreibt.


    Carla ist nicht begeister als Tom in Cornwell auftauch. Das kann man gut verstehn, denn nachdem sie von seiner Affäre erfahren hat braucht sie erstmal Zeit für sich.
    Weiter erfahren wir das Tom anscheinend wirklich nichts von den Familiengeheimnis weiß. Das glaub ich ihm auch, er will nur verhindern das unschöne Dinge ans Tageslicht kommen die seiner Karriere schaden könnten. Um was es sich dabei handelt, ist ihm völlig egal.

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  • Psst, das kommt erst etwas später und buechereule, die die Frage gestellt hat, war erst bei Kapitel 46!


    :ergeben: Sorry, ich habe etwas den Überblick verloren, weil ich schon viel weiter bin. Wenn mich ein Roman fesselt, geht es leider schnell mit mir durch.



    EDIT: Wieso schreibe ich eigentlich immer Carla statt Clara ? Sowas. Na, Ihr wisst ja wer gemeint ist.


    Sie heißt doch auch Carla. Ich hatte mich schon gefragt, ob sie eventuell nach Ediths Bruder Carl benannt ist.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Nun erfahren wir auch warum Paul den Namen Grant so gut in Erinnerung hatte. Diese Nachforschungen die er früher gegen Paul und seine Familie geführt hatt, werfen wieder ein ganz anderes Bild auf Daniel. Warum hat er dies nicht Carla gegenüber erwähnt?


    Verstehen kann ich schon, denn das hätte Carla abgeschreckt. Jemand, der versucht hat, meiner Familie ein Verbrechen und dubiose Geschäfte anzudichten, würde ich nicht gerade freundlich gegenüber stehen. Carla hätte seine Kontaktaufnahme mit ihr als Mittel zum Zweck gesehen.

  • Zuerst dachte ich auch, dass er sie warnen wollte. Aber später in der Oper wird seine Sichtweise beschrieben und erläutert, dass er ihr eigentlich erzählen wollte, dass er in seiner Position von Vorteil für die Familie sein kann. Um diesen Vorteil hervorzuheben bedarf es aber zuerst, Angst zu verbreiten. Idiotischer Plan!!!


    Der Plan war idiotisch, aber auch irgendwie in meinen Augen typisch für Heinrich.

    Bitte nicht falsch verstehen, bin kein Anhänger von Hitler, aber eines muss man diesem Mann lassen. Er war ein sehr guter Stratege. Und dass die Frauen auf ihn abfuhren lag vielleicht auch daran, dass er der Frau eine besondere Anerkennung entgegenbrachte. Je mehr Kinder sie gebar, je höher das Ansehen! Und das hat damals bestimmt gefruchtet, hatte man zuvor doch eine eher unbedeutende Stellung in der Gesellschaft.


    Ich versteh dich nicht falsch. Auch wenn mir so ein Mann nicht hätte imponieren können.

    Er hat eine Papierfabrik, aber Maximilian war zum Zeitpunkt, als er Edith kennenlernte, zumindest nach außen hin noch gegen die Nationalsozialisten. Da hätte ich es eher von Heinrich erwartet, Edith mit einem solchen Hintergedanken zu umwerben.


    Das war auch mein Gedanke, aber Maximilian hat es ja geschickt angestellt.

    Sie ist schon nach ihrer Fehlgeburt depressiv gewesen, hat sich aber zwischenzeitlich wohl berappelt. Aber sie hat eine Veranlagung zur Depression.


    Den Gedanken hatte ich auch.

    Das blendet Edith hier tatsächlich aus ... Sie nutzt die Italiener vor allem, um sich von den deutschen Gäste, die ihre nationalsozialistische Gesinnung so abstoßend in ihren Uniformen zur Schau tragen, abzugrenzen und sich nicht mit ihnen unterhalten zu müssen. Das funktioniert ja auch ganz gut, zumindest bis Heinrich vor ihr steht.


    Dann hatte ich es richtig vermutet.

    Ja, diesen schrecklichen Antisemitismus gab es seit Jahrhunderten in vielen Ländern und es gab nur wenige, die, als sie von Deutschland im Zuge des Zweiten Weltkriegs besetzt wurden, etwas unternommen haben, um ihre jüdische Bevölkerung zu schützen. Eine wirklich beeindruckende Ausnahme war da aber zum Beispiel Dänemark. Da hat die Regierung und Bevölkerung sogar später bei der Flucht geholfen.


    Gerade die Rolle Dänemarks finde ich gut. Sie haben mindestens nicht weggeschaut.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Dora und Paul haben geheiratet und ziehen nach Wilmersdorf. Er hat sich mittlerweile als Steuerberater selbständig gemacht und verwaltet das Vermögen seiner jüdischen Klienten, die vor dem Regime fliehen müssen. Die nächste Szene ist typisch für Edith. Sie heiratet in Paris Maximilian und erzählt es bei ihrer Rückkehr zuerst Dora. Sie freut sich, ist aber denke ich auch etwas überrascht. Und vor allem wie konnte Maximilian es schaffen, so schnell alles in Paris in die Wege geleitet zu bekommen. Das geht nur, wenn er sehr gute Kontakte zum Regime hat. Ist Edith so blind, dass sie nicht sie, wer er wirklich ist? Verdeckt unter dem Mantel der Normalität?
    Jules hadert mit der Welt und dem Regime. Für ihn ist es immer schwieriger Engagements zu bekommen, wäre da nicht der jüdische Kulturverein und Dr. Kurt Singer. Da habe ich dann erst einmal bei Wiki recherchiert, denn irgendwo hatte ich den Namen schon einmal aufgeschnappt.


    In Cornwall trifft sich Carla mit Rachel und sie erzählt ihr von Toms Affäre mit Lucy, seiner Sekretärin. Auch kommt das Gespräch auf Grant, der als politischer Journalist Jagd auf Naziverbrecher macht. Was interessant ist, dass er bereits vor 16 Jahren also zu der Zeit als Anastasia verschwindet in Cornwall gearbeitet hat. Und er in einem Artikel auch Carlas Vater Paul Behringer verdächtigt hat, dass er auf moralisch fragwürdige Weise zum Wohlstand gekommen ist und 1946 nach England emigriert ist. Carla will mit ihrem Vater darüber reden und fährt nach Hause. Dort trifft sie auch auf Tom, der sein Gespräch mit Claras Vater abrupt abbricht als sie auftaucht. Das macht sie natürlich wieder misstrauisch. Gelinde gesagt, ich wäre es auch, wenn ich die gesamte Zeit das Gefühl hätte angelogen zu werden. Das Gespräch zwischen den Reihen entwickelt sich fast zu einem Verhör gegen Carla, die sichtlich aufgebracht ist und sich wehrt. Sie spricht dabei auch Berlin an und sie kommen auch auf die Vergangenheitsbewältigung von Grant und die Verunglimpfung ihres Vaters als NS-Verbrecher. Carla erkennt das Tom Angst um seine Karriere hat, wenn herauskommen würde, dass sein Schwiegervater mit den Nazis paktiert hat. Paul bittet Carla noch einmal die Vergangenheit ruhen zu lassen. Sie spricht ihn noch einmal auf Edith an und wieder lügt er. Er behauptet sie sei 1943 im Krieg gestorben.
    Mittlerweile frage ich mich, wer Carla mehr belügt ihr Vater und ihr Mann Tom oder doch David Grant, der ihr ja auch nicht alles sagt.
    Jedenfalls spricht Carla Tom noch auf seine Affäre an und sagt ihm, dass sie nun Zeit für sich bräuchte. Tom wird richtig fies und auch hier merkt man mal wieder, dass ihm im Grunde nichts an Carla liegt, sondern sie nur ein Mittel für seine Karriere ist. Er hasst sie wirklich, denn seine Karriere geht ihm über alles. Das hat man ja schon bemerkt, als er froh darüber war, dass sie nur ab und an ein paar Artikel als freie Journalistin schrieb und keine eigene Karriere machen wollte. Ich kann den Kerl einfach nicht abhaben. Er ist für mich genauso falsch wie Maximilian.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • 1937. Dora ist nach 2 Jahren Ehe noch nicht schwanger und macht sich so ihre Gedanken. Dabei ist dies doch nichts ungewöhnliches, aber in der damaligen Zeit hat sie scheinbar auch sehr viel Angst. Ihre Mutter bekommt einen Schlaganfall und stirbt nach einer Weile. Ihr Bruder Wilhelm ist nun bei der Gestapo und das eh schon abgekühlte Verhältnis zu ihm ist noch kälter geworden. Endlich ist Dora schwanger und ich wünsche mir, dass sie ihr Kind bekommt.
    Auch Heinrich taucht mal wieder auf und durch ihn erfahren wir auch das Maximilian von Stettenheim, so einiges mit der Partei zu tun hat. Eva lebt nun mit ihrem Mann am Wannsee, aber die Ehe ist nicht glücklich. Sie haben getrennte Schlafzimmer, weil er es so will und er ist auch sehr oft unterwegs. Sie plant ein Abendessen und auf der Gästeliste stehen auch viele Nazis, was ihr nicht in den Kram passt. Als sie ihren Mann darauf anspricht, erklärt er ihr, dass es anders nicht ginge und er halt als großer Waldbesitzer auch Holz für die Wehrmacht liefern würde. Edith ist dies alles zu wider. Hallo, wie naiv ist die denn. Gut ihr Vater macht nur das nötigste mit den Nazis, aber wer so viele Möglichkeiten und alles ohne Probleme erreichen kann, der muss doch enger mit dem Regime verbunden sein. Manchmal ist sie mir echt ein bisschen naiv.
    Historisch ist der Anschluss an Östereich erfolgt und ehemalige Jugendfreunde wie Erik emigrieren in die USA.
    Auf der Gästeliste steht auch Heinrich und er ist mit Lisa Meyenburg verlobt. Da haben sich die zwei richtigen gefunden, auch wenn er es mehr aus Vaterlandstreue als aus Liebe getan hat. Er scheint immer noch in Edith verliebt zu sein.


    Der Verkauf einer Villa seines Klienten war für Paul erfolgreich und er tut dies nun auch für weitere jüdische Klienten. Um nicht völlig den Überblick zu verlieren, schreibt er in Heft einen Code rein, der aussieht wie Pferdewetten. Das sind dann die Hefte die Carla später auch den Dachboden findet. Für jeden erfolgreichen Coup behält Paul 15 Prozent ein. Sicherlich weniger als andere es in seinem Fall getan hätten, aber hmmmh. Ist das vielleicht der Grund für Grants Vermutung, dass er ein Nazi war. Gelungen finde ich den Begriff der Aufbewarier, es müssen wohl mehr solche Menschen gegeben haben, oder @Claire Winter
    Leider verliert Dora ihr Kind und bekommt einen ersten depressiven Schub.


    Ein Jahr ist vergangen: November '38. In Paris wird auf den Botschaftssekretär Ernst vom Rath ein Attentat verübt. Grund genug für das Hitler-Regime in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte in Brand zu stecken und männliche Juden zu verhaften und zu foltern. Auch Jules Cohn wird Opfer von Repressalien und seine Wohnung restlos verwüstet. Beinahe wäre er auch gefangen genommen, wäre nicht ein Sturmbannführer gewesen, der in ihm den Musiker aus der Oper wieder erkannt hatte. So kommt Jules noch einmal davon. Die Geschäfte von der jüdischen Bevölkerung sind gestört und selbst wenn sie Versicherungsleistungen bekommen würden, würde dieses Geld direkt konfisziert werden. Auch müssen sie eine Sühneleistung erbringen und ein Judenbann für bestimmte Gebiete in Berlin wie "Unter den Linden" wird ausgesprochen.
    Mir wurde ganz anders als ich dieses Kapitel gelesen habe und ich war wütend und traurig zu gleich. Sowohl Juden als auch Kommunisten, Freigeister wurden gegängelt und verfolgt. Furchtbar und heute gibt es teilweise schon wieder solche Aufmärsche und Gängeleien.


    Jules trifft Dora am Spreeufer und kann sie gerade noch vor dem Selbstmord bewahren. Dora ist also alles andere als gefestigt, was sie Paul immer wieder versucht hat weiß zu machen.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Das glaub ich ihm auch, er will nur verhindern das unschöne Dinge ans Tageslicht kommen die seiner Karriere schaden könnten. Um was es sich dabei handelt, ist ihm völlig egal.


    Tom wird richtig fies und auch hier merkt man mal wieder, dass ihm im Grunde nichts an Carla liegt, sondern sie nur ein Mittel für seine Karriere ist. Er hasst sie wirklich, denn seine Karriere geht ihm über alles.


    Ich finde es auch total daneben, als er Carla sagt, wie es denn aussehen soll, wenn er sich von seiner Frau trennt. Das sei ein Rückschlag für seine Karriere. Und so weiter bla bla bla

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • In Cornwall trifft sich Carla mit Rachel und sie erzählt ihr von Toms Affäre mit Lucy, seiner Sekretärin.


    Die Affäre mit Lucy scheint für Tom nichts Ernstes gewesen zu sein, vielmehr hat er damit ein gängiges Klischee in seinem Beruf bedient. Nebenbei hat er damit sein Selbstwertgefühl gepusht :loool:


    Carla erkennt das Tom Angst um seine Karriere hat, wenn herauskommen würde, dass sein Schwiegervater mit den Nazis paktiert hat.


    Hier kam mir wieder der Gedanke, dass Tom alles tun würde, um seine reine Weste zu behalten. Auch einen Autounfall inszenieren.


    Der Verkauf einer Villa seines Klienten war für Paul erfolgreich und er tut dies nun auch für weitere jüdische Klienten. Um nicht völlig den Überblick zu verlieren, schreibt er in Heft einen Code rein, der aussieht wie Pferdewetten.


    Carla hat so ein Büchlein auf dem Dachboden gefunden und sich darüber gewundert, dass ihr Vater an Pferdewettrennen Gefallen fand :idea:


    Ein Jahr ist vergangen: November '38. In Paris wird auf den Botschaftssekretär Ernst vom Rath ein Attentat verübt. Grund genug für das Hitler-Regime in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte in Brand zu stecken und männliche Juden zu verhaften und zu foltern. Auch Jules Cohn wird Opfer von Repressalien und seine Wohnung restlos verwüstet. Beinahe wäre er auch gefangen genommen, wäre nicht ein Sturmbannführer gewesen, der in ihm den Musiker aus der Oper wieder erkannt hatte. So kommt Jules noch einmal davon.


    Da wurde es mir auch ganz anders. Ich dachte erst, sie hätten seine Violine zerbrochen, aber Gott sei Dank war dem nicht so. Der Sturmbannführer hat ihn zwar vor Schlimmerem bewahrt, aber nur weil er ihn kannte und als Musiker schätzte. Ich frage mich, wie man so selektiv und willkürlich sein Gewissen ein und ausschalten kann.

  • Nachdem ich Freitag so gar nicht zum lesen gekommen bin, habe ich gestern Abend bis heute morgen früh um fünf :uups: total viel gelesen. Und bevor ich im anderen Thread evtl. zu weit vorgreife, schreibe ich einfach hier. Ich sollte wohl anfangen mir Notizen zu machen. 8-[


    An der Stelle habe ich mich gefragt, weshalb Maximilian sie schon länger beobachtet hat und welche Hintergedanken er hat. Als reicher Lebemann kann er an viele Frauen rankommen, auch wenn Edith attraktiv ist, könnte er auch viele andere attraktive Mädchen kennenlernen.


    Ich denke zum einen wird ihm ihr familiärer Hintergrund gefallen, aber eben auch Edith selbst. Das er sie liebt glaube ich nicht unbedingt. Aber genau wie Edith ist er schnell von anderen gelangweiligt & ich kann mir gut vorstellen das andere attraktive Frauen (ebenfalls mit einer wohlhabenden Familie) schneller zu haben waren. In seinen Augen also langweilig, alle irgendwie gleich. Edith hebt sich davon ab, sie ist interessant, offen für neues, er kann mit ihr in teure Restaurants als auch in zwielichtige Hinterhof-Keller-Bars gehen, sie ist intelligent und (besonders?) schön.


    Ich gehe auch davon aus, dass Maximilian seine ganz speziellen Gründe hat, Edith zu umgarnen. Ich kann ihn überhaupt nicht leiden, für mich ist er ein Blender, der stets seine eigenen Interessen verfolgt. Er kann veranlassen, dass Heinrich seine Erkundigungen über Edith einstellt und gleichzeitig schimpft er auf die Nationalsozialisten. Maximilian spielt auf beiden Seiten wie es ihm gefällt. Ich weiß, warum Edith sich zu ihm hingezogen fühlt. Er ist kultiviert, geistreich und hat schon viele Länder bereist. Während die meisten Männer sie anbeten wie eine Göttin, kann sie sich an Maximilians starker Schulter anlehnen.


    Diese sehr bestimmte Art sie zu umgarnen hat sie ja sofort begeistert und das er anders ist als alle Männer die sonst Interesse an ihr hatten. Mit ihm ist es immer unerwartet, sie weiß nie genau wohin er sie ausführt usw. Edith hat sich früher immer sehr rastlos gefühlt, es hieß ihr Lebenshunger sei unstillbar. Mit ihm hat sie zum ersten Mal das Gefühl diesen Lebenshunger zu stillen.
    Das hat mich an ein anderes Buch erinnert, ich hoffe nur hier geht es nicht genau so aus. :pale:


    Im Übrigen soll der Hass auf die Juden bei ihm auch mit darin begründet gewesen sein dass er selbst ja immer sehr gern Künstler sein wollte. An der Wiener Kunsthochschule hatte man ihn aber abgelehnt. Seine Bilder waren wahrscheinlich nicht so der Brüller.


    Zweimal. Gestern habe ich bei einer Reportage kurz reingeschaut, da wurden ein paar seiner Bilder gezeigt. Poträts konnte er gar nicht (auch wenn er das geglaubt hat) aber seine Architektur Bilder waren nicht so schlecht. Aber am Ende immer nur noch mittelmäßig. Trotzdem hielt er sich für ein verkanntes Genie.


    Ich habe mal ein Buch über Hitler und die Frauen gelesen. Er muss, obwohl er in meinen Augen auch eher der Loser war, auf Frauen eine magnetische Ausstrahlung gehabt haben. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, wenn ich mir mal alte Dokumentationen über dieses schreiende Männchen anschaue.


    Was seinen Lebensweg angeht war er auch ein Loser. Er soll aber unglaublich an Charisma gehabt haben und mit der Macht steigerte sich seine attraktivität. Seine Reden soll er immer mehrfach geprobt haben, inklusive jeder Geste etc. Ein Großteil dieser "Faszination" die er auf die Leute (nicht nur Frauen) ausgeübt hat lag daran wie er bei seinen reden rüber kam. Emotionslosigkeit kann man ihm in dem Punkt nicht vorwerfen, so viel wie er geschrien hat. :wink:


    Vergisst sie dabei, dass das Mussolini-Regime auch ein radikales Regime ist oder ignoriert sie dies wissentlich?


    Vielleicht ist sie sich gar nicht so über die Verhältnisse in Italien bewusst, sie ist ja auch "nur" in der Botschaft.


    Und ohne zu weit vorzugreifen, Paul ist sicherlich nicht stolz darauf ...


    Das beruhigt mich zumindest. Den "alten" Paul in England kann ich noch nicht so recht durchschauen...

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Die Affäre mit Lucy scheint für Tom nichts Ernstes gewesen zu sein, vielmehr hat er damit ein gängiges Klischee in seinem Beruf bedient. Nebenbei hat er damit sein Selbstwertgefühl gepusht


    Selbstbewusstsein hat er doch eh schon mehr als genug. :lol:

    Carla hat so ein Büchlein auf dem Dachboden gefunden und sich darüber gewundert, dass ihr Vater an Pferdewettrennen Gefallen fand


    Pferdewetten sind es ja nun nicht. Ich finde alle die Idee genial, die er gehabt hat mit der Codierung. Carla wird daraus ja auch nicht schlau.

    Da wurde es mir auch ganz anders. Ich dachte erst, sie hätten seine Violine zerbrochen, aber Gott sei Dank war dem nicht so. Der Sturmbannführer hat ihn zwar vor Schlimmerem bewahrt, aber nur weil er ihn kannte und als Musiker schätzte. Ich frage mich, wie man so selektiv und willkürlich sein Gewissen ein und ausschalten kann.


    Dieser Wechsel finde ich auch immer wieder erschreckend und gruselig.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


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    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Jessy1963 schrieb:
    Wieso schreibe ich eigentlich immer Carla statt Clara ?


    Carla stimmt ja auch...Clara ist falsch.


    Also, ich sollte es ja eigentlich wissen, habe aber beim Lesen oben auch die Namen verdreht ... :)


    Madl10 schrieb:
    Nun erfahren wir auch warum Paul den Namen Grant so gut in Erinnerung hatte. Diese Nachforschungen die er früher gegen Paul und seine Familie geführt hatt, werfen wieder ein ganz anderes Bild auf Daniel. Warum hat er dies nicht Carla gegenüber erwähnt?


    Verstehen kann ich schon, denn das hätte Carla abgeschreckt. Jemand, der versucht hat, meiner Familie ein Verbrechen und dubiose Geschäfte anzudichten, würde ich nicht gerade freundlich gegenüber stehen. Carla hätte seine Kontaktaufnahme mit ihr als Mittel zum Zweck gesehen.


    Ja, Carla hätte sich sicherlich nicht auf seine Fragen oder überhaupt auf ein Treffen mit ihm eingelassen ...


    Jules hadert mit der Welt und dem Regime. Für ihn ist es immer schwieriger Engagements zu bekommen, wäre da nicht der jüdische Kulturverein und Dr. Kurt Singer. Da habe ich dann erst einmal bei Wiki recherchiert, denn irgendwo hatte ich den Namen schon einmal aufgeschnappt.


    Schön dass du darauf hinweist, denn Dr. Kurt Singer ist wieder eine Figur im Roman, die es wirklich gegeben hat. Er hat in den Jahren nach der Machtergreifung versucht, jüdischen Künstlern mit dem jüdischen Kulturbund zu helfen. 1938 emigrierte er in die Niederlande, war dort aber nicht lange in Sicherheit. Nach dem Einmarsch der Deutschen kam er nach Theresienstadt und starb dort 1944 an Entkräftung und Lungenentzündung.


    Als sie ihren Mann darauf anspricht, erklärt er ihr, dass es anders nicht ginge und er halt als großer Waldbesitzer auch Holz für die Wehrmacht liefern würde. Edith ist dies alles zu wider. Hallo, wie naiv ist die denn. Gut ihr Vater macht nur das nötigste mit den Nazis, aber wer so viele Möglichkeiten und alles ohne Probleme erreichen kann, der muss doch enger mit dem Regime verbunden sein. Manchmal ist sie mir echt ein bisschen naiv.


    Ja, Edith fehlt in diesem Hinblick charakterlich ein bisschen die Bodenständigkeit und das Durchdachte, das Dora auszeichnet. Sie besitzt zwar Tiefe, aber in dieser Phase gleitet sie doch mit einem Hauch von Oberflächlichkeit durch das Leben und sieht die Dinge vor allem so, wie sie sie sehen will. Das war mir hier sehr wichtig zu zeigen. Auch an ihrer Ehe mit Maximilian und der Spontanität, mit der sie diese geschlossen hat, sieht man das ja.


    buechereule schrieb:
    Tom wird richtig fies und auch hier merkt man mal wieder, dass ihm im Grunde nichts an Carla liegt, sondern sie nur ein Mittel für seine Karriere ist. Er hasst sie wirklich, denn seine Karriere geht ihm über alles.
    Ich finde es auch total daneben, als er Carla sagt, wie es denn aussehen soll, wenn er sich von seiner Frau trennt. Das sei ein Rückschlag für seine Karriere. Und so weiter bla bla bla


    Ja, hier erkennt Carla auch, wie ihr Mann wirklich ist. Das ist für sie ein Schock, aber auch ein entscheidender emotionaler Wendepunkt, wie überhaupt dieses Gespräch mit ihrem Vater und Mann.


    Carla hat so ein Büchlein auf dem Dachboden gefunden und sich darüber gewundert, dass ihr Vater an Pferdewettrennen Gefallen fand


    Schön, dass du das noch im Kopf hast! Ich mag das immer sehr, solche Verbindungen zu schaffen ... :)


    buechereule schrieb:
    Ein Jahr ist vergangen: November '38. In Paris wird auf den Botschaftssekretär Ernst vom Rath ein Attentat verübt. Grund genug für das Hitler-Regime in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte in Brand zu stecken und männliche Juden zu verhaften und zu foltern. Auch Jules Cohn wird Opfer von Repressalien und seine Wohnung restlos verwüstet. Beinahe wäre er auch gefangen genommen, wäre nicht ein Sturmbannführer gewesen, der in ihm den Musiker aus der Oper wieder erkannt hatte. So kommt Jules noch einmal davon.


    Da wurde es mir auch ganz anders. Ich dachte erst, sie hätten seine Violine zerbrochen, aber Gott sei Dank war dem nicht so. Der Sturmbannführer hat ihn zwar vor Schlimmerem bewahrt, aber nur weil er ihn kannte und als Musiker schätzte. Ich frage mich, wie man so selektiv und willkürlich sein Gewissen ein und ausschalten kann.


    Wie Menschen diese Fähigkeit haben konnten, hat mich bei meinen Recherchen und beim Schreiben auch immer wieder beschäftigt. Aber das war ja ein generelles Phänomen, dass die moralischen Maßstäbe, die Empfindungen und das Mitgefühl, die viele von ihnen in ihrem privaten Umfeld durchaus gehabt haben, sie dann bestimmten anderen ausgegrenzten Gruppen gegenüber, wie der jüdischen Bevölkerung, einfach eiskalt ausschalten konnten.


    Diese sehr bestimmte Art sie zu umgarnen hat sie ja sofort begeistert und das er anders ist als alle Männer die sonst Interesse an ihr hatten. Mit ihm ist es immer unerwartet, sie weiß nie genau wohin er sie ausführt usw. Edith hat sich früher immer sehr rastlos gefühlt, es hieß ihr Lebenshunger sei unstillbar. Mit ihm hat sie zum ersten Mal das Gefühl diesen Lebenshunger zu stillen.


    Ja, das triffst du sehr genau mit deiner Beschreibung.


    Das beruhigt mich zumindest. Den "alten" Paul in England kann ich noch nicht so recht durchschauen...


    Das kann ich gut verstehen - da liegt schließlich auch mehr als ein halber Roman in der Entwicklung dazwischen ... :)


    Was seinen Lebensweg angeht war er auch ein Loser. Er soll aber unglaublich an Charisma gehabt haben und mit der Macht steigerte sich seine attraktivität. Seine Reden soll er immer mehrfach geprobt haben, inklusive jeder Geste etc. Ein Großteil dieser "Faszination" die er auf die Leute (nicht nur Frauen) ausgeübt hat lag daran wie er bei seinen reden rüber kam. Emotionslosigkeit kann man ihm in dem Punkt nicht vorwerfen, so viel wie er geschrien hat.


    Und Hitler Bild war ja in seiner Überhöhung für damalige Verhältnisse auch unglaublich bewusst gesteuert und manipuliert. Jeder Filmausschnitt, jedes Foto hat auch immer darauf abgezielt, ihn als den übergroßen, "Heil bringenden Führer" darzustellen. Dafür hat er sich auch eigens der Fähigkeiten einer Regisseurin wie Leni Riefenstahls bemächtigt. - Hitler war zum Beispiel auch der erste, der beim Wahlkampf Anfang der 30er Jahre mit einem kleinen Flugzeug in arme ländliche Gebiete einflog.

  • Er ruft auch direkt Tom an um ihm mitzuteilen das David in der Stadt gewesen ist und Carla besucht hat.

    Ich hätte nicht gedacht, dass er tatsächlich Tom anruft. Hier hat der ältere Paul gleich wieder Sympathiepunkte verloren.


    Zusätzlich erfährt man das Tom in der Vergangenheit eine Affäre mit seiner Sekretärin gehabt hat. Diese scheint nun aber beendet zu sein.

    Eine interessante Enthüllung, besonders für Carla, auch wenn es sehr klischeebehaftet ist...


    Carla trifft sich mit dem Kriminalkommissar Pete bei ihm Zuhause um mehr über das Verschwinden ihrer Schwester zu erfahren.

    Endlich kommen wir der Auflösung stückchenweise näher! Das Gespräche zwischen den beiden war äußerst interessant zu verfolgen.


    Er muss, obwohl er in meinen Augen auch eher der Loser war, auf Frauen eine magnetische Ausstrahlung gehabt haben. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, wenn ich mir mal alte Dokumentationen über dieses schreiende Männchen anschaue.

    Stimmt, heutzutage würde man sich vor Lachkrämpfen wohl am Boden wälzen, wenn so einer auftreten würde, aber in Hinblick auf die damaligen Hintergründe muss ich den Aussagen von @Jessy1963 und @Claire Winter zustimmen. Übrigens finde ich diese "Anekdoten" über Hitler persönlich sehr interessant, weil ich manches davon noch nicht wusste.


    Auch finde ich den Namen Anastasia etwas ungewöhnlich

    Dieser Gedanke kam mir auch schon, denn zu Doras und Pauls Bodenständigkeit passt dieser ausgefallene Name absolut nicht.


    Dora heiratet, wie erwartet, im kleinen Kreise in der Familie, dagegen Edith ganz spontan und heimlich. Sehr passend zu den zwei Frauen.

    Das stimmt, die völlig unterschiedlichen Hochzeiten spiegeln auch sehr gut ihre Charakterzüge wider.

  • Paul informiert Tom über Carlas Nachforschungen und darüber, dass David auch im Ort ist. Tom macht sich sofort auf den Weg und sagt alle Termine ab. Von Carlas Kollegin Susan erfahren wir, dass Tom eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte.
    Carla trifft sich mit Pete Howard, Rachels Vater. Er war bei Anastasias Verschwinden der zuständige Kriminalkommissar. Er erzählt Carla von dem angespülten Toten. War das vielleicht Heinrich? Die Tätowierung würde dazu passen. Leider konnte er nie identifiziert werden.


    Übrigens hätte ich das auch nicht von Paul gedacht das er Anastasia so schlecht behandelt hat :(


    Paul und Dora haben geheiratet, ganz romatisch im kleinen Kreis, genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Auch Edith und Maximilliam heiraten kurze Zeit später, ganz alleine in Paris. DA hätte ich mit einer großen, prunkvollen Hochzeit gerechnet. Beide sind sehr glücklich mit ihren Ehemännern.
    Endlich gibt es wieder etwas über Jules zu erfahren, er vermisst seine großen Auftritte, spielt nur noch im kleinen Kreis vor jüdischen Mitbürgern. Durch Doktor Singer kommt er zu den Engagements. Noch immer geht ein großer Teil der Menschen davon aus, das Hitler und sein Regime bald wieder verschwunden sein werden. Jules schweigt dazu, er hofft einfach das es so sein wird.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Bis Kapitel 62


    Wilde Spekulationen
    (ich weiß, dass manche es nicht mögen, aber ich liebe es :pale: Vor allem, wenn ich dann feststelle, dass ich richtig getippt habe :bounce: )


    Was mir aber noch immer nicht aufgeht: Warum ist er ertrunken? Ermordet, Unfall, Selbstmord?...


    Selbstmord würde ich ausblenden. Ermordung kann ich mir nicht vorstellen, viel eher ein Streit mit Unfall und Todesfolge. Streitpartner wäre evtl. Paul, welcher seiner "Tochter" gefolgt ist. Oder vielleicht auch der Einsiedler. Vielleicht hat er die Szene beobachtet und wollte Anastasia helfen und ging dazwischen. :-k


    Aber eine Hochzeit mit Edith würde ja seinem eigenen Ansehen schaden, falls dann so etwas passieren würde. Irgendwie blick ich bei dem Typ einfach nicht durch.


    Ich glaube nicht, dass er Edith und ihre Familie ausspioniert. Viel mehr ist Edith für ihn eine Herausforderung, da sie nicht leicht zu haben ist. Des weiteren ist sie hübsch, gebildet und aus gutem Hause. Eine optimale Ehefrau, die man gut vorzeigen kann und die sich zu benehmen weiß! Aber ob da viel Liebe mitspielt wage ich zu bezweifeln. Er macht auf mich den Eindruck, dass er nichts dem Zufall überlässt und auch alles wohl überlegt ist. Bei ihm gibt es keine spontanen Taten ohne Hintergedanken



    Danke an @buechereule für die gute und ausführliche Zusammenfassung von Kapitel 47 bis 62 :thumleft: Von dem her spare ich mir eine erneute Handlungswiedergabe und schreibe heute mal eine Aufstellung aus meiner Sicht über die Ehrlichkeit der Personen gegenüber Carla:


    Rachel:
    Ist die einzige die ehrlich zu Carla ist. Sie versucht ihr zu helfen und beginnt mit eigenen Recherchen. Diese gibt sie an Carla weiter, wohl wissend, dass die Wahrheit für Carla bitter ist.


    Susan:
    Ist auch ehrlich, möchte aber nicht der Puh-Mann sein, weshalb sie manches lieber verschweigt. Aber sie lügt Carla nicht an. Bedingt durch ihr loses Mundwerk verspricht sie sich allerdings, weshalb Carla von der Affäre erfährt. Susans Sympathien stehen eindeutig für Carla.


    Paul:
    Paul ist für mich ein schwacher Charakter. Für ihn ist es einfacher zu schweigen oder zu lügen, als der Vergangenheit die Stirn zu bieten. Nachdem Carla bereits einigen Staub aufgewirbelt hat und sie nicht auf seine Bitte aufzuhören eingeht, versucht er es mit Schadensbegrenzung durch weitere Lügen (Edith ist 1943 gestorben). Egal was war, für ihn und seine Frau wäre es mit Sicherheit besser, endlich darüber zu sprechen. Denn das ewige Schweigen und Ignorieren belastet nur die Seele und das Gemüt. Auch wenn er eine Strafe für eine Handlung zu erwarten hat, so ist diese Strafe irgendwann rum, beim Schweigen belastet er sein Gewissen aber ein Leben lang! Paul sieht es jedoch anders. Vielleicht wird es aber auch immer schwieriger zu reden, je länger man zuvor geschwiegen hat? Egal, ich bin ein Mensch, der gelernt hat für seine Taten gerade zu stehen. Von der drei-Affen-Schiene (ich höre nichts, ich sehen nichts, ich weiß nichts) halte ich nichts :wink:


    Tom:
    Ist nur ehrlich, wenn es für ihn oder seine Karriere von Vorteil ist. Was Carla denkt und fühlt interessiert ihn recht wenig, solange es ihn nicht betrifft.

  • Bis 62
    Jules wird durch den Sturmbannführer davor bewahrt, depotiert zu werden. War dieser Sturmbannführer vielleicht Heinrich? Er trägt ja auch diesen Titel. Er würde es ja dann bestimmt nicht wegen der Anerkennung für die Musikkunst tun, da er hierfür nicht viel übrig hat. Aber er weiß um die frühere Freundschaft von Jules und Edith. Vielleicht nutzt er dieses Ass im Ärmel, um später bei Edith hiermit punkten zu können. Damit diese endlich einsieht, welchen Vorteil es hat / hätte, wenn sie sich mit ihm einlassen würde / eingelassen hätte.

  • Von Carlas Kollegin Susan erfahren wir, dass Tom eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte.


    Das ist tatsächlich ziemlich klischeebehaftet, zeigt aber gut, wie oberflächlich Tom ist. Es geht ihm nur um den äußeren Schein und sein Ansehen, ich frage mich, weshalb er Carla überhaupt geheiratet hat.

    Carla trifft sich mit Pete Howard, Rachels Vater.


    Der ist aber nicht Rachels Vater, sondern Laurens Onkel. :wink:


    Paul ist für mich ein schwacher Charakter


    Das sehe ich anders. Er ist kein Heiliger, aber er hat im Krieg einiges getan, um den Besitz verfolgter Juden zu retten und zu bewahren. Paul ist eine sehr gelungene Romanfigur, in der sich gute und weniger gute Eigenschaften (menschliche Schwächen) glaubhaft verbinden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schönen guten Morgen!


    Bitte entschuldigt, dass ich mich erst jetzt wieder melde, über das Wochenende war ich mit Feiern ausgelastet und hatte deswegen keine Zeit.


    bis einschließlich Kapitel 51


    Auch ich empfine Paul nict als schwachen Charakter. Er geht nicht so offensiv wie Tom mit Carlas Gedächtnisverlust um, aber im Krieg hat er viel Rückgrat gezeigt. Die Sorge um die Gesundheit Doras wird ihn auch sehr belasten und ihn vom Handeln abhalten. Ich denke, er kann sich vieleicht auch nicht vorstellen, wie Carla sich mit der Amnsie fühlen muss - obwohl er ja sonst eigentlich sehr sensibel ist. Meiner Vermutung nach überdeckt seine Sorge um Dora einfach alles andere.


    Was Maximilian betrifft: Er ist gebildet und kultiviert und alles, aber irgendwie bildet sich bei mir immer ein komisches Gefühl im Magen, wenn ich von ihm lese. Und dass Dora ihm auch nicht so ganz begeistert gegenübertritt, bestärkt mich darin noch.


    Ja, Tom mag ich auch immer weniger. Er ist wirklich oberflächlich.

  • bis Kapitel 53


    Wir erleben auf dem Fest bei dem italienischen Botschafter, wie weit die Nazi schon vorgedrungen sind, was noch mehr bei der Szene in Oper verdeutlicht wird. Bei dem Fest trifft Edith auch auf Maximilian, der ihr schon früher in einem Lokal aufgefallen ist. Sie sehen sich nicht zum ersten Mal und schon beim letzten Mal als nur ihre Blicke sich kurz trafen, schienen sie einander zu gefallen. Was ich von der Beziehung halten soll, weiß ich noch nicht. Der Maximilian ist mir nicht ganz so sympathisch, wobei ich durchaus seinen Reiz für Edith nachvollziehen kann. Die Männer Bekanntschaften von früher haben sie eher gelangweilt, bei Maximilian ist es anders.
    Auch im Leben von Dora gibt es Veränderungen: Paul hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Es war zwar zu erwarten, gefreut habe ich mich dennoch. :) In den Kapiteln über Paul erfahren wir, dass es sogar noch größere Veränderungen im Leben beider jungen Frauen statt fanden. Sie haben beide geheiratet. Zunächst Dora und drei Monate später auch Edith. Wobei ich sagen muss, dass mich die Geschichte um Ediths heimliche Hochzeit weniger begeistert hat. Die hinterließ ein ungutes Gefühl. Okay, Edith ist eine abenteuersuchende Frau, aber wenn es doch ums Heiraten geht :-k Etwas überstürzt das Ganze. Bin gespannt, welches Ende die Geschichte nimmt.
    Außerdem fand ich schön, dass die Mutter von Dora noch mal erwähnt worden ist. Dass sie sich schon seit längeren Zeit mit der Freundschaft zwischen Dora und Edith abgefunden hat. Sogar nicht nur abgefunden, sondern auch gelernt Edith gerne zu haben.


    Carla tappt noch mehr oder weniger im Dunkeln: Sie ist sich sicher, dass sie mit David mehr verbindet, weiß aber noch nicht was genau. Der Leser erfährt, dass Tom eine Affäre hatte. Was nur noch den Eindruck bestätigt, dass er ein äußerst unsympathischer Mensch ist. An der Stelle hatte ich Mitleid mit Carla: Als ob es nicht reichen würde, dass sie so viel schlechtes in letzter Zeit erlebt hat. Nein, ihr Mann muss auch noch eine Affäre haben. [-(
    Interessant fand ich das Gespräch von Carla mit dem Kriminalkommissaren über Anastasia. Dass er so vollkommen überzeugt davon ist, dass der toter Mann und Anastasia nichts gemein haben, überraschte mich. So ganz will ich das noch nicht glauben. Der Toter hat auf jeden Fall was mit Carlas Familie zu tun.
    Carla erfährt nun auch, dass ihr Mann eine Affäre hatte. Heftig fand ich, dass sie nun eigentlich zu zweitem Mal die Situation durchleben muss. Erstes Mal hat sie das vor dem Unfall erfahren, dann vergessen und nun erfährt sie über den Verrat ihres Ehemannes zum zweiten Mal. Zu beneiden ist die Frau nicht.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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