Thomas Kastura - Dark House

  • Klappentext:


    Da waren's nur noch neun ...


    Ein Weekend in einem abgelegenen Haus an der englischen Küste. Zehn Freunde und ihr ehemaliger Professor kommen zusammen, um zu feiern und sich zu erinnern - an ein Jahre zurückliegendes dunkles PSycho-Experiment, dessen tragischen Ausgang sie alle viel zu lange verdrängt haben. Doch das Treffen erweist sich als entsetzlicher Fehler, die atemberaubende Natur als tödliche Falle...


    Eigene Beurteilung:


    Zehn Jahre ist es her, dass eine Gruppe von Psychologiestudentinnen und –studenten um Professor Knowles, die gut miteinander befreundet zu sein glaubten, an einem sozialen Experiment teilgenommen haben, in dem sie einige Zeit in einem total abgedunkelten Haus verbringen sollten und dort erst mit Bekannten und später gemischten Partnern sexuelle Phantasien ausleben sollten. Einige dieser Phantasien sollten dabei auf jeden Fall aus dem S/M-Bereich stammen. Das Experiment ließ alle mehr oder weniger verstört zurück und es ist auch nie zu einer Aufarbeitung der Ergebnisse gekommen. Nun kommen zehn von ihnen auf Einladung ihres Professors zu einem Cottage in der Nähe eines Leuchtturms auf der südenglischen Halbinsel Culls Cove, um sich an ihre Jugend zu erinnern un zu schauen, was aus den jeweils anderen geworden ist.


    Angelehnt an ein sehr klassisches Agatha-Christie-Motiv, das bereits viele Neuauflagen in Buch- und Filmform gefunden hat und auch etwa mit „Eine Leiche zu Dessert“ wunderbar persifliert wurde, liegt hier eine deutlich modernisiertere Fassung dieser Grundidee vor, die aber gelichzeitig durch die Wegnahme moderner Errungenschaften wie Smartphones und Netbooks zeigt, dass manche klassische Geschichten nur funktionieren können, wenn sie mit den Umgebungsbedingungen bestimmter Zeiten verknüpft sind. Ein schöner Moment ist, dass in schwarzen Feldern mit weißer Schrift immer wieder Erfahrungen und Reflektionen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Ausgangsexperiments eingeschoben werden.

    Die Geschichte ist in ihrer Entwicklung natürlich ein wenig vorhersagbar – und auch die Wendungen am Ende dürften geübten „Whodunnit“-Leserinnen und –Lesern in erster Linie ein anerkennendes Kopfnicken entlocken und weniger Erstaunen. Dafür ist die Charakterezeichnung hier überaus wichtig und auch sehr gelungen, was „Dark House“ zu einem eher erfreulichen Leseerlebnis macht, das geradezu nach filmischer Umsetzung verlangt.

  • Zehn Jahre sind vergangen, seit die Freunde und ihr damaliger Psychologieprofessor an einem sozialen Experiment teilgenommen haben,
    welches mit einem Selbstmord einer der Teilnehmerinnen endete. Das Experiment ließ alle mehr oder weniger verstört zurück,
    was durch verschiedene Beschreibungen der einzelnen Hauptpersonen anzunehmen ist. Sie treffen sich alle auf Johns Anwesen, einem Cottage, an der felsigen Küste von Dorset.
    Zum ersten Mal kommt es zum Erfahrungsaustausch nach dem Experiment und dessen tragischen Folgen.



    Alle Charaktere weisen "Verstörtheit" durch das damalige Experiment aus, bei dem Einen etwas mehr, bei Anderen etwas weniger. Teilweise ist die Handlung vorhersehbar, teilweise
    überraschend.




    Das Buch fällt durch das Cover optisch ins Auge, danach suche ich persönlich oft meinen Lesestoff aus. Ausserdem haben mich die kurz gehaltenen Kapitel positiv überrascht,
    da ich gerne nach einem Kapitel eine kurze Lesepause einlege, um die Eindrücke zu sortieren.
    Der Schreibstil ist klar und man kann ohne groß nachzudenken den Inhalt nachvollziehen. Es ist meiner Meinung nach sehr angenehm zu lesen.
    Besonders gut gefallen mir auch die Reflektionen der Teilnehmer bei dem damaligen Experiment, die zwischendurch immer wieder in schwarzen Feldern eingeschoben werden.



    Ein wenig stören tut mich allerdings, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe, jedoch mit offenen Fragen zurückbleibe. Wird aber entschädigt dadurch, dass das Buch bis zur letzten Seite echt spannend ist. Die Spannung flaut nie ab, man will es eigentlich gar nicht zur Seite legen.