Amy Harmon - Unendlich wir / Infinity + One

  • "Die Straße lag im Dämmerlicht, Kein Hinweisschild gab Geleit. Aber sie waren entschlossen, der Dunkelheit zu trotzen und gaben nicht auf, bis ans Ende ihrer Zeit" - Bonnie Parker


    Von der Autorin Amy Harmon war dies der erste Roman den ich gelesen habe, der aber definitiv nicht der letzte sein wird.


    Die Geschichte des Verbrecherpärchens Bonnie und Clyde kennt wohl jeder. Die Geschichte von Bonnie Rae und Finn Clyde wird nach diesem Roman auch jeder kennen.
    Bonnie Rae Shelby ist eine erfolgreiche und berühmte Countrysängerin die durch die Castingshow "Nashville Forever" bekannt wurde. Infinity James Clyde (Finn) hingegen ist in seinen Augen ein niemand. Er ist ein Zahlengenie und ein Exhäftling. Als Bonnie der Ruhm und der Druck zu viel wird flieht sie nach einem Auftritt von der Bühne und will sich noch am selben Abend von einer Brücke stürzen. Finn kann sie im letzten Moment retten und es beginnt eine Reise durch ganz Amerika der das Leben der beiden gewaltig ändern wird. Beide haben schlimme Schicksalsschläge erlitten und beide sind eineiige Zwillinge und ihr Leben verbindet sich vom ersten Moment an miteinander.
    Mehr will ich zum Inhalt des Buches nicht sagen, jeder sollte es unbedingt selbst lesen.


    Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich war sofort von "Bonnie und Clyde" verzaubert. Die Charaktere sind so liebevoll und detailiert beschrieben, sodass ich Bonnie und auch Finn gleich in mein Herz geschlossen habe. Ich habe von der ersten Begegnung der beiden mitgefiebert und ich war so gespannt und gefangen von der Geschichte weil ich die ganze Zeit die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dass sich da Leben der beiden zum Guten wendet. Der Roman war sowohl actionreich als auch romantisch und in meinen Augen gab es niemals eine Stelle die mich langweilen lies. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Auch die Parallelen die immer wieder zu dem "echten" Paar Bonnie und Clyde ins Buch eingebaut wurden fand ich passend und interessant.


    Auch das Cover und den Titel finde ich super passend. Das "unendlich wir" und seine Bedeutung kommt in vielen Stellen des Buches vor und die Erklärung dafür finde ich einfach nur super toll. Die Schattenfiguren und das Symbol der Unendlichkeit runden das Ganze ab.


    Ich kann nur jedem empfehlen diesen Roman zu lesen - ihr werdet ihn verschlingen und es nicht bereuen!

  • Danke für die tolle Rezi. Normalerweise ist das ja eher nicht mein Genre, aber als ich das hier gerade gelesen habe, war ich schon ziemlich beeindruckt. Ich habe das Buch mal auf meine WuLi gesetzt. :loool:

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Die aus armen Verhältnissen stammende Country-Sängerin Bonnie Rae Shelby ist sehr schnell zu einem Superstar geworden. In einer schweren Lebenskrise will sie nicht mehr leben. In Boston nach dem Abschlusskonzert ihrer Tournee will sie gerade von einer Brücke springen, da zieht Infinity Clyde, genannt Finn, sie in letzter Sekunde wieder nach oben. Er ist ein Ex-Häftling, der auf kein gutes Leben bisher zurückblicken kann. Er lebt ausschließlich für die Mathematik. Sie ist seine Welt. In Las Vegas will er neu anfangen. Beide, Bonnie und Clyde, machen sich auf eine gemeinsam achttägige Reise quer durch die USA, die angesichts der sensationslüsternen Medien und Bonnies intrigierender Großmutter und Managerin zu einer Odyssee wird.
    Schon sehr schnell, gleich nach der Rettung auf der Brücke, ist für den Leser klar, dass aus den beiden ein Liebespaar werden wird. Amy Harmon spielt sehr geschickt mit den Parallelen zu den berühmten Paar aus der Filmgeschichte. Der Roman ist auf der einen Seite als Liebesgeschichte eher leichte Kost, seine Lektüre wird aber durch die Reminiszenzen auf die Mathematik, die immer wieder durch Clyde eingestreut werden, an vielen Stellen erschwert. Die Mathematik ist das Einzige, was für Clyde zählt auf der Welt.


    Doch wenn man sich darauf einlässt, wird das Buch nicht nur zu einer schönen Liebesgeschichte, sondern auch zu einer interessanten Reise in die Welt der Zahlen. Es hat mir gut gefallen.

  • Inhalt aus dem Klappentext:


    Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffe.



    Meinung:


    Bonnie Rae ist eine erfolgreiche Country-Pop-Sängerin. Dank ihrer Großmutter ist die 21-jährige ein angesagter Star am Musikhimmel. Doch Bonnie ist unglücklich und entflieht dem goldenen Käfig, in dem sie sich befindet. Ausgerechnet Finn Clyde findet Bonnie und nimmt sich ihrer vorerst an. Bonnies Charme veranlasst ihn, sie mit auf seinem Weg nach Las Vegas mitzunehmen. Doch leider hat Bonnie da die Rechnung ohne ihre Managerin und Großmutter gemacht. Schnell wird die Flucht als Entführung dargestellt, Medien und Polizei verfolgen das ungleiche Pärchen. Doch die Jagd auf die zwei schweißt sie noch enger zusammen.


    Die Protagonisten sind authentisch und liebevoll ausgearbeitet. Bonnie habe ich direkt von der ersten Seite an ins Herz geschlossen. Sie ist freundlich und hilfsbereit, aber auch chaotisch und impulsiv. Finn ist das genaue Gegenteil von ihr. Er ist sehr clever und eher ruhig und zurückhaltend. Zusammen schaffen sie es, dass Finn weniger steif wirkt und Bonnie auf den Boden zurück gebracht wird und nicht zu sehr abhebt mit ihrer Impulsivität.


    Amy Harmon ist mit diesem Buch ein richtig guter Wurf gelungen. Nicht nur die Bonnie und Clyde Anspielungen auf das berühmte Gangsterpärchen sind wunderbar stimmig, auch ihr Detailreichtum um die verschiedensten Symbole und die faszinierende Recherche und Hintergrundwissen, rund um das Thema Mathematik und Zahlen hat sie perfekt eingebunden. So sind keine Zahl und kein Name in diesem Buch zufällig gewählt und in jedem Wort findet sich eine besondere Bedeutung, die das Cover auch aufnimmt.


    Einzig der religiöse Teil in diesem Buch hat mich doch etwas gestört. Er passt zwar perfekt zu Bonnies Hintergrund, kam mir aber zu mahnend und belehrend rüber.


    Aber nicht nur Religion und Mathematik sind Thema dieses Buches, auch zieht es Bilanz mit dem Show- und Musikbusiness, prangert die Missstände um das Familienmanagement von jungen Künstlern an, die gnadenlos ausgereizt und abgezockt werden um letztendlich oft an diesem Ruhm zerbrechen. Amy Harmon zeigt auf, dass Erfolg und Geld nicht alles im Leben ist und oft das Zwischenmenschliche verloren geht. Ebenso spielen Trauer, Trauerbewältigung und Freiheit eine große Rolle. Auch die Medien und die Meinungsmache ebendieser, die mit Fehlinformationen und -interpretationen für ungewollte Verwicklungen führen können, werden aufs Korn genommen.


    Geschrieben ist das Buch aus zwei Perspektiven. Bonnies Sicht können wir in der Ich-Perspektive nachlesen, Finns Sicht wird in der dritten Person erzählt. Zwischendurch erfährt der Leser anhand von Nachrichtenmeldungen, wie es um Bonnie und Clyde steht. Der Schreibstil ist wunderbar einfühlsam und eingängig, die Seiten flogen förmlich nur so dahin und der Spannungsbogen konnte bis zur letzten Seite gehalten werden. Durch Bonnies Unberechenbarkeit ist das Buch nie langweilig geworden, da man nie vorhersehen konnte, was als nächstes passiert.



    Fazit:
    Dieses Buch ist eine bezaubernde Liebesgeschichte, die mir zwar einen Tick zu religiös ausgelegt wurde, aber trotzdem mit seiner Geschichte und Thematik gefallen hat. Klug konstruiert und toll geschrieben.


    Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten.

  • Fazit:


    Am Anfang war ich noch ein bissl skeptisch, was das Buch so bereit hält, aber schon nach ein paar Seiten war ich fasziniert. Es war so schön Bonnie und Clyde auf ihrer unglaublichen Reise zu begleiten und mit zu erleben, wie sie sich verliebten und einander versprachen.
    Traumhaft!


    Bewertung:


    Was ich erwarte:
    Ich erwarte Liebe und das man sieht, wie die Lebenskraft wieder entdeckt wird ;)


    Was sich erfüllt hat:
    Ich habe viel Liebe erhalten und sie haben sich beide durch den Anderen entdeckt.


    Der Prolog selber an sich, ist schon sehr packend. Ich möchte einfach weiterlesen und erfahren, was mit Bonnie passiert. Wie wird ihre Geschichte erzählt und die von Clyde.Am Anfang will Bonnie einfach springen, rein in die Wolken und nicht mehr sein. Doch sie wird gerettet und nach der Inhaltsangabe zu urteilen, erwartet sie so einiges. Ich erwarte hier viel Gefühl und jemand der ihr Halt geben kann. Und sie wird auf so vielen Ebenen mehr gerettet, was sie sicherlich nicht erwartet hätte.
    Beide scheinen schon einiges im Leben erlebt haben. Sie scheinen beide für mich ein bissl geheimnisvoll und verschlossen. Sie lassen nicht gerne Leute in ihr Innenleben und tun so, als ob es ihnen besser geht, als es ist. Beide sind so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheinen lässt. Auch die Presse denkt sich hier Sachen über Beide aus, die nur auf Vorurteilen und falschen Eindrücken beruhen. Die Presse und Gran machen mich echt wütend, wie sie so einfach ein Leben zerstören wollen. Und ich liebe Bonnie, sie ist so nett und hat gegen andere nicht gleich Vorurteile, außer vielleicht bei Clyde ein bissl. Ich liebe sie, auch wenn sie total chaotisch ist und man mit ihr, von einer Katastrophe in die nächste gerät. Sie ist einfach total liebenswert und versucht meistens Gutes zu tun.


    Der Schreibstil ist sehr leicht und lässt mich super in die Geschichte eintauchen. Auch zu Bonnie entwicklen ich relativ schnell einen guten Draht. Das liegt wohl auch daran, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben worden ist. Das Buch ist aus Beiden Sichten geschrieben, ihre Abschnitte sind aus der Ich-Perspektive geschrieben, seine in der Er-Form. Dadurch wirkt er ein bissl unnahbar.
    Außerdem erhalte ich so mehr Einblick in Bonnies Seelenleben. Auch die Wortspiele finde ich sehr komisch :) Da kann man nur 'Bonnie & Clyde' sagen.
    Manchmal sind Berichte über Bonnies verschwinden gedruckt worden. Ich finde es schon ganz schön heftig, was die Presse da so schreibt und einfach in irgendwelche Sachen, totalen scheiß hinein interpretiert... Total hohl. Zum Beispiel, dass sie eine geklaute Kreditkarte benutzt hätte. Ja diese war gesperrt, aber es war die von Ihrer Oma. Als geklaut würde ich das nicht ganz hinstellen... Ihr werdet sehen, warum ich das nicht so nennen würde.


    Es lässt schon sehr danach erahnen, dass es sich hier um eine moderne Bonny und Clyde- Geschichte handelt. Ich hoffe einfach, dass diese nicht wie die andere ausgeht..


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Titel: Unendlich Wir
    Reihe? /
    Autorin: Amy Harmon
    ISBN-10: 3863960807
    Verlag: INK Egmont
    Seitenzahl: 411
    Preis: 14,99€
    Wertung: ♥♥♥♥


    Meine Meinung:


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ich habe das Buch innerhalb 2 Tagen durchgelesen!


    Das Cover erinnert mich sehr an die
    von Jojo Moyes aber trotzdem ist es sehr schön! Die zwei Silhouetten
    sollen wahrscheinlich Bonnie & Clyde darstellen. Auch die Gitarre,
    die Bonnie in der Hand hält hat eigentlich eine große Bedeutung. Selbst
    der Titel kommt oft in der Geschichte vor, diese Wortspiele waren
    einfach nur wunderschön.


    Bonnie, deren Lebenswillen gebrochen
    war, wollte sich von einer Brücke stürzen. Finn (Clyde) hatte sie
    jedoch gesehen, parkt das Auto und rettet ihr das Leben. Sie ist eine so
    aufgeweckte, liebenswürdige Weltenverbesserin (dass sie sehr naiv ist
    und zu einem Wildfremden in Auto einsteigt, macht sie keineswegs nervig,
    es bringt viel mehr ihre verzweifelte Lage hervor)


    In Finn Clyde konnte ich mich schwer
    hineinfühlen, er hatte oft diese Wutausbrüche, ich konnte sie zwar
    nachvollziehen aber so unbedingt nötig waren sie nicht. Er ist der
    geborene Mathematiker und in diesem Buch geht es sehr viel über Zahlen.
    Auch der Titel ist durch diese Zahlen entstanden.


    Es gab 3 Erzählstränge, einmal aus
    der Sicht von Bonnie, einmal aus der Sicht von Clyde und dann kommen am
    Anfang eines neuen Kapitels oft Nachrichtensprecher, die von dem
    Verschwinden von Bonnie erzählen. Die reimen sich da Dinge zusammen, bei
    denen ich echt schon sehr schmunzeln musste.


    Die einzigen drei Kritikpunkte, die
    ich habe, ist 1. zu viel Mathematik. Es ist schön, dass sich die Autorin
    so viel Mühe gegeben hat und sehr gut recherchiert hat aber irgendwie
    war mir das zu viel. 2. Die Bonnie & Clyde Geschichte. Bonnie hat
    sich viel zu sehr an das Verbrecherpärchen Bonnie & Clyde angelehnt
    und hat dabei irgendwie garnicht mehr auf ihr eigenes Leben geachtet. 3.
    Das Ende. Es ist ein schönes Ende, jedoch hat es auf mich eher so
    gewirkt, als dass die Autorin unbedingt noch auf die 400 Seiten kommen
    will. Natürlich ist es wichtig, alle zu verhören etc. aber das war mir
    dann fast zu ausführlich.


    Fazit:


    Das Buch ist eine wunderschöne
    Road-Trip Geschichte, die wundervoll geschrieben wurde. Eine
    gefühlsvolle und faszinierende Story, die ich euch nur empfehlen kann!

  • Beitrag an den bereits bestehenden Thread angehängt :wink:


    @Skylarsbooks Willkommen bei uns :winken: Eine Bitte: benutz' beim Einfügen von Texten aus anderen Programmen das Quellcode-Fenster, dann werden unschöne Zeilenumbrüche hier vermieden.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Klappentext:


    Ich bin ein Niemand. Du bist ein Superstar. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld als sie je ausgeben könnte…


    … und sie will sterben.


    Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bislang noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit.


    Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen.


    Form/Stil:


    Das Buch ist in 28 einzelne Kapitel unterteilt, wobei diese häufig in weitere Abschnitte gegliedert sind. Die Kapitel tragen Überschriften die oft aus dem Bereich der Mathematik stammen und einen kleinen Hinweis auf den Inhalt des Kapitels geben. Meist versteht man diesen erst im Verlauf des Kapitels.


    Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Bonny und aus der Sicht von Clyde geschrieben. Dadurch fühlt man sich den beiden Hauptcharakteren des Buches schnell verbunden und kann ihre unterschiedlichen Sichtweisen sehr schnell nachvollziehen. Bereits nach wenigen Seiten gelingt er der Autorin so ein klares Bild der Charaktere zu erschaffen.


    Darüber hinaus spielt die Autorin mit vielen weiteren Stilmitteln. Immer wieder gibt es zu Beginn eines Kapitels einen kurzen kursiv gedruckten Einschub, der aus einer Zeitung oder einer Reportage im Fernsehen stammt und somit einen weiteren Blickwinkel bietet. Außerdem tauchen auch immer wieder Liedtexte auf, die ebenfalls kursiv gedruckt und in englischer Sprache verfasst sind.


    Eigene Meinung:


    Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Natürlich wurde mit diesem Roadtrip nicht das Rad neu erfunden, aber die Geschichte ist sehr liebevoll und behutsam ausgearbeitet und hat überraschend viel Tiefgang.


    Dadurch habe ich auch die beiden Protagonisten wirklich lieb gewonnen und beide waren für mich auf ihre jeweilige Weise authentisch und facettenreich ausgearbeitet. Bonnie ist ein liebes, ein bisschen naives Mädchen, dem der Ruhm zu viel wurde, auch weil Personen aus ihrem Umfeld versucht haben möglichst viel Profit aus ihrer Karriere herauszuschlagen. Clyde hingegen ist ruhig, sehr intelligent und vorsichtig mit einer einschlägigen Vergangenheit. Gemeinsam ist beiden, dass sie für einen Augenblick der Welt entfliehen wollen. Eine weitere sehr süße Gemeinsamkeit ergibt sich erst später im Buch, sodass ich sie nicht verraten möchte. Diese Idee hat mich aber sehr überzeugt und sie war berührend umgesetzt ohne dabei kitschig zu werden.


    Sehr glaubwürdig stellt die Autorin auch die Entwicklung der beiden Protagonisten im Laufe des Buches dar. Insbesondere Bonnie entwickelt sich langsam zu einer erwachsenen Frau und findet auf dem Trip zu sich selbst (zurück). Aber auch Clyde findet ein Stück weit sein Selbstbewusstsein wieder und beginnt seine Vergangenheit zu verarbeiten. Auch die Beziehung zwischen den beiden, die sich als völlig Fremde begegnen, ist sehr liebevoll ausgearbeitet und geprägt durch natürlich wirkende Aufs und Abs.


    Auch die eingeschobenen Songtexte haben mir sehr gut gefallen. Sie haben oft Bonnies Gefühle offenbart bevor sie ihr selbst bewusst waren. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Texte in englischer Sprache verfasst waren und somit vielleicht für einige Leser unverständlich waren.


    Fazit:


    Ein wunderschönes Buch mit berührenden und facettenreichen Charakteren auf einem spannenden Roadtrip.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • Bonnie und Clyde reloaded



    Klappentext
    „Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen …“


    Gestaltung
    Von Amy Harmon ist bereits ihr Roman „Vor uns das Leben“ im Egmont INK Verlag erschienen. Das Cover von „Unendlich wir“ ist in einem ähnlichen Stil gehalten wie das von „Vor uns das Leben“, was mir sehr gut gefällt, da man so erkennen kann dass beide Werke von derselben Autorin sind, auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander sind. Die hellen, frühlingshaften Farben und die beiden Schattenkonturen von Menschen auf dem Cover finde ich sehr schön gewählt. Vor allem auch im Zusammenhang mit den zarten Blumenmustern des Hintergrundes. Was ich nicht so schön finde sind die braunen Flecken, da diese aussehen wie Schmutz (und ich habe wirklich erst mal einen Lappen genommen und über das Buch gewischt).


    Meine Meinung
    Bereits das Werk der Autorin mit dem Titel „Vor uns das Leben“ hat mir sehr gut gefallen. Daher hatte ich gehofft, auch mit „Unendlich wir“ wieder in ein emotionales, berührendes Werk einzutauchen. Der Schreibstil von Amy Harmon ließ sich, wie bereits aus dem anderen Werk gewohnt, wieder sehr angenehm lesen. An manchen Stellen hatte ich allerdings den Eindruck, dass die Autorin zu sehr ins Aufzählen gerät. Sie reihte für meinen Geschmack einfach zu viele kurze Sätze aneinander, sodass mir manche Passagen eher abgehakt erschienen.


    Erzählt wird aus der leserfreundlichen Ich-Perspektive. So lernt der Leser schnell die beiden Protagonisten Bonnie Shelby und Finn Clyde kennen. Aufmerksamen Augen wird hier vermutlich sofort eins ins Auge stechen: Bonnie & Clyde. Und korrekt, genau auf die Geschichte des bekannten Ganovenpaares wird in diesem Werk angespielt. Ich selber bin zu jung, um mich mit der Geschichte dieses berüchtigten Pärchens gut auszukennen (und ich interessiere mich dafür auch leider nicht sonderlich), aber kenne ich (und vermutlich viele jüngere Generationen auch) die Namen und weiß ungefähr worum es geht. Die Verarbeitung dieser Geschichte fand ich sehr interessant in „Unendlich wir“ eingebunden.


    Bonnie Shelby ist eine bekannte Sängerin, beliebt, bekannt, gefeiert. Finn Clyde beschäftigt sich hingegen lieber mit Zahlen und Formeln. Diese beiden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen aufeinander und langsam zeigt sich, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben. Beide Figuren haben in ihrem Leben etwas Tragisches erlebt. Dies lässt sie zueinander finden, die beiden (wie vermutlich nicht anders zu erwarten) verlieben sich ineinander.


    Die Figuren haben mir ganz gut gefallen. Allerdings mochte ich Finn ein wenig mehr als Bonnie. Vermutlich lag dies an Bonnies doch recht oberflächlicher Art, die sich für mich nicht so einfach mit ihren Selbstmordgedanken vereinbaren ließ. Finn hingegen war für mich ein in sich stimmiger Charakter. Er war geheimnisvoll und ruhig und sein „Päckchen“ hat man erst später erfahren.


    Was ich auch sehr mochte war, dass die Bedeutung des Romantitels „Unendlich wir“ so bildhaft, transparent und allgegenwärtig war. Optisch fand man kleine Unendlichkeitszeichen und auch im Text fand sich oftmals ein Bezug zum Titel in Form von kleinen, eingestreuten Sätzen, die immer wieder auf die Unendlichkeit und das Beieinandersein der beiden Figuren verwiesen. Vor allem eine Textstelle verwendete das „Unendlich wir“ sehr schön.


    Fazit
    Wer schon „Vor uns das Leben“ mochte, dem wird auch „Unendlich wir“ gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass in diesem Werk der Schreibstil an manchen Stellen etwas zu viele kurze Sätze hintereinander verwendet, sodass die Melodie mancher Sätze und Textstellen etwas verloren geht. Es liest sich dann einfach abgehakter und eher wie eine Aufzählung verschiedener Erkenntnisse oder Tätigkeiten. Die Figuren waren in ihren Handlungen und Gefühlen nachvollziehbar und sympathisch, wobei Finn hier eindeutig höher einzuordnen ist als Bonnie.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Bonnie & Clyde – nur etwas anders 



    „Unendlich Wir“ heißt der neue Roman von Amy Harmon. Der Titel ebenso wie das Cover verspricht eine schöne Liebesgeschichte. Auch die kurze Inhaltsangabe auf dem Buchrücken liest sich gut.



    Die Geschichte handelt von der berühmten Countrysängerin Bonnie Rea Shelby und dem Ex-Häftling Infinity „Finn“ Clyde, der von allen nur Clyde genannt wird. Die beiden begegnen sich auf einer Brücke, von der Bonnie (total am Ende nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Minnie und der anstrengenden Tour) vor hat zu springen. Clyde rettet sie, ohne zu wissen, wer sie eigentlich ist und ohne zu ahnen, was durch sie auf ihn zukommen wird.
    Sie schließt sich ihm auf seinem Weg nach Las Vegas an. Dort möchte er seine Vergangenheit hinter sich lassen und sie wiederum möchte sich keine Gedanken über ihre Zukunft machen (müssen).
    Auf der Reise zu ihrem Ziel erfährt Bonnie so einiges über ihre Mitfahrgelegenheit. Aber das ist nicht nur Schönes und doch (oder gerade deshalb?) bleibt sie bei ihm. Sie erleben eine Autopanne im Schneesturm, begegnen einem krebskranken Mädchen (dass Bonnie sehr an ihre Zwillingsschwester erinnert) und lernen G.O.D. – genannt William – kennen, der an Bonnie und Clyde glaubt 
    Auch darf auf ihrer Reise der bekannte Banküberfall von Bonnie & Clyde natürlich nicht fehlen, auch wenn nicht alles so ist, wie es scheint.
    Zwischen den beiden entwickelt sich auf ihrem Roadtripp eine schöne Romanze, die weder durch die Presseberichte um Bonnie noch dem zugedrehten Geldhahn durch ihre Managerin und Großmutter getrübt werden kann. Einfach ist es jedoch auch nicht, denn noch immer ist er ein Ex-Knacki und sie ein „entflohener“ Superstar.



    Ich habe das Buch sehr genossen und konnte es nur schweren Herzens aus der Hand legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte sehr schön erzählt. Der Roman ist für Liebhaber schöner und romantischer Lektüre geradezu ideal 

  • unendlich gut erzählt:


    Bonnie Rae Shelby, 21 Jahre alt, supererfolgreiche Country-Sängerin, erträgt ihr Leben nicht mehr und will sich in New York nach einem Konzert von einer Brücke stürzen. Finn Clyde, Mathegenie und Exsträfling, sieht sie und muß sie retten. Nun fahren sie gemeinsam durch die USA mit dem Ziel Las Vegas, wo Finn eine Arbeitsstelle antreten will.


    Bei dieser Fahrt stolpern sie von einer Katastrophe in die nächste, denn Bonnie erweist sich als echter Chaosmagnet und bald berichten, ohne dass die beiden davon etwas mitbekämen, die Medien von Entführung, Erpressung, Raub und Mordversuch...


    Beide fühlten sich in den letzten Jahren in einem Käfig gefangen, trauern um ihren vertorbenen Zwilling, halten sich an ihrer besonderen Beganbung ( Musik / Mathematik) fest und haben eine Heidenangst vor der realen Welt. Beide merken, dass genau der andere ihnen so verbunden ist, wie damals ihr Zwilling und, dass sie ihre Ängste überwinden müssen, um ein gemeinsames Leben führen und sich wieder als Ganzes erleben zu können.


    Wird ihre Liebe und Geschichte ein anderes Ende finden, als das von Bonnie und Clyde in den 30er Jahren?


    Eine turbulente, nachdenkliche, aber auch witzige und spannende Geschichte, mit netter Anlehnung an die „historischen“ Figuren und Schauplätze über Liebe, Ängste, Über-sich-Hinauswachsen... und so viel mehr – unendlich gut erzählt.

  • Inhaltsangabe:


    Die Country-Sängerin Bonita Rae Shelby, von allen Bonnie genannt, schwimmt auf der Welle des Ruhmes und kann ihr Geld womöglich ihr Leben lang gar nicht ausgeben. Doch der Ruhm hat auch seine Schattenseite: während ihre Zwillingsschwester Minni an Leukämie starb, war sie auf Tournee und um den Tourplan nicht durcheinander zu bringen, teilte man ihr den Tod erst viel später mit. Diesen Fehler kann Bonnie ihrer Großmutter nicht verzeihen.


    Sie beschließt ihr Leben zu beenden und steht auf einer Brücke in Boston, als Finn Clyde, von allen Clyde genannt, sie sieht. Clyde ist bereits vorbestraft, lebt vorwiegend in der Welt der Mathematik und hat ebenfalls schon einen großen Verlust erlitten. Aus einem Impuls heraus kann er sie retten. Da sie nicht zurück zu ihrer Crew und der geld- und machtgierigen Großmutter will, bittet sie ihn, sie mitzunehmen auf seine Fahrt nach Las Vegas.


    Für beide beginnt ein unvergleicher Roadtrip, der in vielen Dingen an das Gaunerpärchen Bonnie und Clyde erinnert. Und ihre Welt wird nicht mehr so sein, wie sie sie in Bosten verlassen haben.


    Mein Fazit:


    Amy Harmon hat es mal wieder geschafft, mich in den Bann zu ziehen. Dies ist nun das vierte Buch, welches ich von ihr lesen durfte und auch wenn das Genre immer gleich ist, so ist jede Geschichte einzigartig anders.


    Am Anfang erfährt man von dem berühmten Gaunerpärchen, das in den 30er Jahren in Amerika sein Unwesen trieb und letztlich märtyrerhaft im Kugelhagel der Polizei starb. Und dann lernen wir Bonnie und Clyde der Gegenwart kennen. Sie sind ziemlich unterschiedlich, sogar völlig gegensätzig. Sie leben in unterschiedlichen Galaxien und doch finden sie sofort Gefallen aneinander. Finn stammt aus einfachen Verhältnissen und kam durch seinen Zwillingsbruder Fish in Schwierigkeiten. Dafür musste er ins Gefängnis und diese Zeit prägte ihn nicht nur psychisch, sondern auch physisch. Mit dem Leben in Bosten will er nichts mehr zu tun haben. In Las Vegas wird sein Talent gebraucht, denn seine Welt sind die Zahlen, Algorythmen und Gleichungen. Sein fotografisches Gedächtnis hat ihn schon in die eine oder andere schwierige Situation gebracht, doch in Las Vegas kann er damit legal Geld verdienen.


    Er sieht Bonnie auf der Brücke stehen und sie ist schon im Fallen, aber er kann sie noch auffangen und bewahrt sie vor dem sicheren Tod. Bonnie ist lebensmüde, nachdem man ihr noch nicht einmal mehr erlaubt hatte, sich von ihrer verstorbenen Schwester zu verabschieden. Ihre Großmutter, gleichzeitig auch ihre Managerin, wacht über jeden Schritt, den sie tut. Seit sechs Jahren schon tingeln sie durch die Welt, geben Konzerte, Interviews und machen neue Aufnahmen. Doch Gran hat noch nicht genug von dem Rummel. Als Gran feststellt, dass Bonnie vermisst wird, schlachtet sie es in den Medien aus, schaltet die Polizei ein und hetzt so alle auf das vermeintliche Gaunerpärchen, das eigentlich nur eines will: In Ruhe gelassen werden. Doch sie sind seit der ersten Minute auf der Flucht und erleben dabei sehr schöne und weniger schöne Momente. Bonnie und Clyde entdecken dabei ihre Liebe und gleichzeitig ihre ausweglose Situation. Doch sie sehen es auch als Chance und offenbahren Dinge, die sie vorher fest verschlossen hatten.


    Was für eine Geschichte! So facettenreich und so bildhaft! Ich finde kaum genug lobende Worte dafür. Die Autorin hat verschiedene Themen behandelt: Familienbande, Loyalität, Hoffnung, Trauer, Liebe und die überschäumende Medienwelt, wenn ein Superstar plötzlich verschwunden ist. Aber auch Gier und Macht sind erheblich, wobei das erst am Ende zu einem großen Thema wird. Diese grundlegenden Themen sind ziemlich geschickt miteinander verknüpft. Die Protagonisten wachsen einem dabei ans Herz, man will sie beschützen, trösten, ermutigen und applaudieren. Sie sind emotional greifbar, ohne dass es kitschig wirkt. Und das Ende ist einfach konsequent und zu Herzen gehend.


    Die Perspektiv-Wechsel haben mich am Anfang etwas verwirrt, aber erst einmal daran gewöhnt, war es kein Problem mehr. So lernte ich beide Personen wirklich gut kennen. Am Anfang eines jeden Kapitels gab es eine kurze Zusammenfassung, wie der Stand der Dinge in den Medien war. Was für haarsträubende Geschichten da manchmal zu lesen waren.
    Wunderschön und berührend, begeisterte fünf Sterne von mir für diesen unvergesslichen Roadtrip!


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!